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Ohm, Georg Simon: Die galvanische Kette. Berlin, 1827.

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29) Dass im Vorhergehenden der galvani-
sche Strom an allen Orten der Kette von glei-
cher Grösse gefunden worden ist, kam daher,
weil der aus der Gleichung
[Formel 1] gezogene Werth von [Formel 2] konstant war. Dieser
Umstand fällt weg, wenn wir von einer der in
No. 22. und 23. gegebenen Gleichungen ausge-
hen. In allen diesen Fällen wird [Formel 3] von x ab-
hängig, welches zu erkennen gibt, dass die Grösse
des Stromes an verschiedenen Stellen der Kette
verschieden ist. Wir können hieraus den Schluss
ziehen, dass der elektrische Strom nur dann an
allen Orten der Kette von gleicher Stärke ist,
wenn die Kette bereits einen bleibenden Zustand
angenommen hat, und keine fühlbare Einwirkung
der Luft auf sie Statt findet. Diese Eigenthüm-
lichkeit scheint auch am geeignetsten, um durch
die Erfahrung zu ermitteln, ob die Luft auf eine
galvanische Kette einen merklichen Einfluss aus-
übe oder nicht, darum wollen wir diesen Fall
noch mit einiger Ausführlichkeit vornehmen.

29) Daſs im Vorhergehenden der galvani-
sche Strom an allen Orten der Kette von glei-
cher Gröſse gefunden worden ist, kam daher,
weil der aus der Gleichung
[Formel 1] gezogene Werth von [Formel 2] konstant war. Dieser
Umstand fällt weg, wenn wir von einer der in
No. 22. und 23. gegebenen Gleichungen ausge-
hen. In allen diesen Fällen wird [Formel 3] von x ab-
hängig, welches zu erkennen gibt, daſs die Gröſse
des Stromes an verschiedenen Stellen der Kette
verschieden ist. Wir können hieraus den Schluſs
ziehen, daſs der elektrische Strom nur dann an
allen Orten der Kette von gleicher Stärke ist,
wenn die Kette bereits einen bleibenden Zustand
angenommen hat, und keine fühlbare Einwirkung
der Luft auf sie Statt findet. Diese Eigenthüm-
lichkeit scheint auch am geeignetsten, um durch
die Erfahrung zu ermitteln, ob die Luft auf eine
galvanische Kette einen merklichen Einfluſs aus-
übe oder nicht, darum wollen wir diesen Fall
noch mit einiger Ausführlichkeit vornehmen.

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[197/0207] 29) Daſs im Vorhergehenden der galvani- sche Strom an allen Orten der Kette von glei- cher Gröſse gefunden worden ist, kam daher, weil der aus der Gleichung [FORMEL] gezogene Werth von [FORMEL] konstant war. Dieser Umstand fällt weg, wenn wir von einer der in No. 22. und 23. gegebenen Gleichungen ausge- hen. In allen diesen Fällen wird [FORMEL] von x ab- hängig, welches zu erkennen gibt, daſs die Gröſse des Stromes an verschiedenen Stellen der Kette verschieden ist. Wir können hieraus den Schluſs ziehen, daſs der elektrische Strom nur dann an allen Orten der Kette von gleicher Stärke ist, wenn die Kette bereits einen bleibenden Zustand angenommen hat, und keine fühlbare Einwirkung der Luft auf sie Statt findet. Diese Eigenthüm- lichkeit scheint auch am geeignetsten, um durch die Erfahrung zu ermitteln, ob die Luft auf eine galvanische Kette einen merklichen Einfluſs aus- übe oder nicht, darum wollen wir diesen Fall noch mit einiger Ausführlichkeit vornehmen.

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Zitationshilfe: Ohm, Georg Simon: Die galvanische Kette. Berlin, 1827, S. 197. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ohm_galvanische_1827/207>, abgerufen am 27.04.2024.