kungen die beiden von Laplace und von Fou- rier, in dessen Theorie der Wärme, aufgestellten in sich vereinigt und dadurch gleichsam beide mit einander aussöhnt.
8) Wir tragen nun kein Bedenken mehr, die elektrische Wirkung eines Körperelements nicht über die es zunächst umgebenden Elemente hinausreichen zu lassen, so dass also die Wirkung in jeder endlichen auch noch so kleinen Entfer- nung völlig verschwindet. Es dürfte zwar die so geringe Wirkungsweite bei der fast unendlichen Geschwindigkeit, womit die Elektrizität manche Körper durchströmt, bedenklich scheinen; allein wir haben bei ihrer Annahme nicht ausser Acht gelassen, dass unsere Vergleichung in solchen Fällen nur durch einen sinnlich relativen Maass- stab geschieht, der trüglich ist, und uns daher zur Abänderung eines so einfachen und in sich so abgeschlossenen Gesetzes, so lange nicht be- rechtigt, bis die aus ihm gezogenen Folgerungen mit der Natur in Widerstreit gerathen, welches jedoch bei unserm Gegenstande der Fall nicht zu sein scheint.
Die so von uns festgesetzte Wirkungsweite
kungen die beiden von Laplace und von Fou- rier, in dessen Theorie der Wärme, aufgestellten in sich vereinigt und dadurch gleichsam beide mit einander aussöhnt.
8) Wir tragen nun kein Bedenken mehr, die elektrische Wirkung eines Körperelements nicht über die es zunächst umgebenden Elemente hinausreichen zu lassen, so daſs also die Wirkung in jeder endlichen auch noch so kleinen Entfer- nung völlig verschwindet. Es dürfte zwar die so geringe Wirkungsweite bei der fast unendlichen Geschwindigkeit, womit die Elektrizität manche Körper durchströmt, bedenklich scheinen; allein wir haben bei ihrer Annahme nicht auſser Acht gelassen, daſs unsere Vergleichung in solchen Fällen nur durch einen sinnlich relativen Maaſs- stab geschieht, der trüglich ist, und uns daher zur Abänderung eines so einfachen und in sich so abgeschlossenen Gesetzes, so lange nicht be- rechtigt, bis die aus ihm gezogenen Folgerungen mit der Natur in Widerstreit gerathen, welches jedoch bei unserm Gegenstande der Fall nicht zu sein scheint.
Die so von uns festgesetzte Wirkungsweite
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[107/0117]
kungen die beiden von Laplace und von Fou-
rier, in dessen Theorie der Wärme, aufgestellten
in sich vereinigt und dadurch gleichsam beide
mit einander aussöhnt.
8) Wir tragen nun kein Bedenken mehr,
die elektrische Wirkung eines Körperelements
nicht über die es zunächst umgebenden Elemente
hinausreichen zu lassen, so daſs also die Wirkung
in jeder endlichen auch noch so kleinen Entfer-
nung völlig verschwindet. Es dürfte zwar die so
geringe Wirkungsweite bei der fast unendlichen
Geschwindigkeit, womit die Elektrizität manche
Körper durchströmt, bedenklich scheinen; allein
wir haben bei ihrer Annahme nicht auſser Acht
gelassen, daſs unsere Vergleichung in solchen
Fällen nur durch einen sinnlich relativen Maaſs-
stab geschieht, der trüglich ist, und uns daher
zur Abänderung eines so einfachen und in sich
so abgeschlossenen Gesetzes, so lange nicht be-
rechtigt, bis die aus ihm gezogenen Folgerungen
mit der Natur in Widerstreit gerathen, welches
jedoch bei unserm Gegenstande der Fall nicht zu
sein scheint.
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Ohm, Georg Simon: Die galvanische Kette. Berlin, 1827, S. 107. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ohm_galvanische_1827/117>, abgerufen am 03.05.2024.
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