Oest, Johann Friedrich: Nöthige Belehrung und Warnung für Jüngling und solche Knaben. In: Allgemeine Revision des gesammten Schul- und Erziehungswesens: von einer Gesellschaft practischer Erzieher, Bd. 6. Wolfenbüttel, 1787. S. 293-434Versäumniß der Sorge für die Gesundheit durch körperliche Arbeit. Merkt euch 3. Die Verwahrungsmittel vor allen Reizen zu dieser unnatürlichen Sünde. Oftmalige und zur Geläufigkeit gewordene Vorstellungen von Gott, seiner Weisheit und Güte, die uns in der ganzen Natur so sichtbar geoffenbart ist, daß jede Sache, worauf wir mit unseren Sinnen gerathen und bei der wir uns nur etwas verweilen wollen, uns den Gedanken einflößt: Gott ist weise und gütig. Würkt dieser Gedanke nicht innerliche Abneigung gegen alles, was böse, unweise und zweckwidrig ist, und befördert er nicht Wünschen, Wollen und Bemühen, selbst weise und gut zu werden? Nächstdem Anwendung aller Kräfte zu allen möglichen nützlichen Arbeiten, mit der die Lust und Fähigkeit zu steter Beschäftigung immer mehr zunimmt und der Hang zur müßigen Einsamkeit, dieser gefährlichen Klippe der Unschuld, immer mehr abnimmt. Vermeidung böser Gesellschaft, hingegen Umgang mit einsichtsvollen tugendhaften Personen, die Verstand und Herz bilden. Schaamhaftigkeit gegen andere und gegen sich selbst. Versäumniß der Sorge für die Gesundheit durch körperliche Arbeit. Merkt euch 3. Die Verwahrungsmittel vor allen Reizen zu dieser unnatürlichen Sünde. Oftmalige und zur Geläufigkeit gewordene Vorstellungen von Gott, seiner Weisheit und Güte, die uns in der ganzen Natur so sichtbar geoffenbart ist, daß jede Sache, worauf wir mit unseren Sinnen gerathen und bei der wir uns nur etwas verweilen wollen, uns den Gedanken einflößt: Gott ist weise und gütig. Würkt dieser Gedanke nicht innerliche Abneigung gegen alles, was böse, unweise und zweckwidrig ist, und befördert er nicht Wünschen, Wollen und Bemühen, selbst weise und gut zu werden? Nächstdem Anwendung aller Kräfte zu allen möglichen nützlichen Arbeiten, mit der die Lust und Fähigkeit zu steter Beschäftigung immer mehr zunimmt und der Hang zur müßigen Einsamkeit, dieser gefährlichen Klippe der Unschuld, immer mehr abnimmt. Vermeidung böser Gesellschaft, hingegen Umgang mit einsichtsvollen tugendhaften Personen, die Verstand und Herz bilden. Schaamhaftigkeit gegen andere und gegen sich selbst. <TEI> <text> <body> <div n="2"> <div> <div n="3"> <p><pb facs="#f0104" n="396"/> Versäumniß der Sorge für die Gesundheit durch körperliche Arbeit.</p> <p>Merkt euch</p> </div> <div n="3"> <head> <hi rendition="#b">3. Die Verwahrungsmittel vor allen Reizen zu dieser unnatürlichen Sünde.</hi> </head><lb/> <p>Oftmalige und zur Geläufigkeit gewordene Vorstellungen von Gott, seiner Weisheit und Güte, die uns in der ganzen Natur so sichtbar geoffenbart ist, daß jede Sache, worauf wir mit unseren Sinnen gerathen und bei der wir uns nur etwas verweilen wollen, uns den Gedanken einflößt: Gott ist weise und gütig. Würkt dieser Gedanke nicht innerliche Abneigung gegen alles, was böse, unweise und zweckwidrig ist, und befördert er nicht Wünschen, Wollen und Bemühen, selbst weise und gut zu werden? Nächstdem Anwendung aller Kräfte zu allen möglichen nützlichen Arbeiten, mit der die Lust und Fähigkeit zu steter Beschäftigung immer mehr zunimmt und der Hang zur müßigen Einsamkeit, dieser gefährlichen Klippe der Unschuld, immer mehr abnimmt. Vermeidung böser Gesellschaft, hingegen Umgang mit einsichtsvollen tugendhaften Personen, die Verstand und Herz bilden. Schaamhaftigkeit gegen andere und gegen sich selbst. </p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [396/0104]
Versäumniß der Sorge für die Gesundheit durch körperliche Arbeit.
Merkt euch
3. Die Verwahrungsmittel vor allen Reizen zu dieser unnatürlichen Sünde.
Oftmalige und zur Geläufigkeit gewordene Vorstellungen von Gott, seiner Weisheit und Güte, die uns in der ganzen Natur so sichtbar geoffenbart ist, daß jede Sache, worauf wir mit unseren Sinnen gerathen und bei der wir uns nur etwas verweilen wollen, uns den Gedanken einflößt: Gott ist weise und gütig. Würkt dieser Gedanke nicht innerliche Abneigung gegen alles, was böse, unweise und zweckwidrig ist, und befördert er nicht Wünschen, Wollen und Bemühen, selbst weise und gut zu werden? Nächstdem Anwendung aller Kräfte zu allen möglichen nützlichen Arbeiten, mit der die Lust und Fähigkeit zu steter Beschäftigung immer mehr zunimmt und der Hang zur müßigen Einsamkeit, dieser gefährlichen Klippe der Unschuld, immer mehr abnimmt. Vermeidung böser Gesellschaft, hingegen Umgang mit einsichtsvollen tugendhaften Personen, die Verstand und Herz bilden. Schaamhaftigkeit gegen andere und gegen sich selbst.
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Zitationshilfe: | Oest, Johann Friedrich: Nöthige Belehrung und Warnung für Jüngling und solche Knaben. In: Allgemeine Revision des gesammten Schul- und Erziehungswesens: von einer Gesellschaft practischer Erzieher, Bd. 6. Wolfenbüttel, 1787. S. 293-434, S. 396. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/oest_knaben_1787/104>, abgerufen am 15.08.2024. |