Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Oest, Johann Friedrich: Versuch einer Beantwortung der pädagogischen Frage: Wie man Kinder und junge Leute vor dem Leib und Seele verwüstenden Laster der Unzucht überhaupt, und der Selbstschwächung insonderheit verwahren, oder, wofern sie schon davon angesteckt waren, wie man sie davon heilen könne? Wien, 1787.

Bild:
<< vorherige Seite

Liebe ist, wie auch alle, welche die Phantasie der Kinder stark erregen können, sollten aus den Kinderstuben und Lehrzimmern für immer verbannt seyn. -"

"18. Alle die höchstschädlichen und unbesonnenen Tändeleien mit Kindern beiderlei Geschlechts, wodurch man ihnen Anleitung gibt, Braut und Bräutigam oder Mann und Frau zu spielen, müssen durchaus vermieden werden."

"So oft vom Ehestande in Gegenwart der Kinder die Rede ist, so spreche man davon, der Wahrheit gemäß, als von einer sehr ernsthaften und wichtigen Sache, als von einer Würde im Staate, womit Mann und Weib bekleidet werden, um die Sorge und Regierung eines Hausstandes zu übernehmen, welches Fleiß, Kenntnisse, Verstand und Rechtschaffenheit erfodert, dafür aber auch mit Achtung, Liebe und Gehorsam von Seiten der zum Hausstande gehörigen Personen belohnt wird. Die Gründe dieser Regel sind schon oben erörtert worden."

Liebe ist, wie auch alle, welche die Phantasie der Kinder stark erregen können, sollten aus den Kinderstuben und Lehrzimmern für immer verbannt seyn. –“

„18. Alle die höchstschädlichen und unbesonnenen Tändeleien mit Kindern beiderlei Geschlechts, wodurch man ihnen Anleitung gibt, Braut und Bräutigam oder Mann und Frau zu spielen, müssen durchaus vermieden werden.“

„So oft vom Ehestande in Gegenwart der Kinder die Rede ist, so spreche man davon, der Wahrheit gemäß, als von einer sehr ernsthaften und wichtigen Sache, als von einer Würde im Staate, womit Mann und Weib bekleidet werden, um die Sorge und Regierung eines Hausstandes zu übernehmen, welches Fleiß, Kenntnisse, Verstand und Rechtschaffenheit erfodert, dafür aber auch mit Achtung, Liebe und Gehorsam von Seiten der zum Hausstande gehörigen Personen belohnt wird. Die Gründe dieser Regel sind schon oben erörtert worden.“

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0159" n="160"/>
Liebe ist, wie auch alle, welche die Phantasie der Kinder stark erregen können, sollten aus den Kinderstuben und Lehrzimmern für immer verbannt seyn. &#x2013;&#x201C;</p>
          <p> <hi rendition="#et">&#x201E;18. Alle die höchstschädlichen und unbesonnenen Tändeleien mit Kindern beiderlei Geschlechts, wodurch man ihnen Anleitung gibt, Braut und Bräutigam oder Mann und Frau zu spielen, müssen durchaus vermieden werden.&#x201C;</hi> </p>
          <p>&#x201E;So oft vom Ehestande in Gegenwart der Kinder die Rede ist, so spreche man davon, der Wahrheit gemäß, als von einer sehr ernsthaften und wichtigen Sache, als von einer Würde im Staate, womit Mann und Weib bekleidet werden, um die Sorge und Regierung eines Hausstandes zu übernehmen, welches Fleiß, Kenntnisse, Verstand und Rechtschaffenheit erfodert, dafür aber auch mit Achtung, Liebe und Gehorsam von Seiten der zum Hausstande gehörigen Personen belohnt wird. Die Gründe dieser Regel sind schon oben erörtert worden.&#x201C;</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[160/0159] Liebe ist, wie auch alle, welche die Phantasie der Kinder stark erregen können, sollten aus den Kinderstuben und Lehrzimmern für immer verbannt seyn. –“ „18. Alle die höchstschädlichen und unbesonnenen Tändeleien mit Kindern beiderlei Geschlechts, wodurch man ihnen Anleitung gibt, Braut und Bräutigam oder Mann und Frau zu spielen, müssen durchaus vermieden werden.“ „So oft vom Ehestande in Gegenwart der Kinder die Rede ist, so spreche man davon, der Wahrheit gemäß, als von einer sehr ernsthaften und wichtigen Sache, als von einer Würde im Staate, womit Mann und Weib bekleidet werden, um die Sorge und Regierung eines Hausstandes zu übernehmen, welches Fleiß, Kenntnisse, Verstand und Rechtschaffenheit erfodert, dafür aber auch mit Achtung, Liebe und Gehorsam von Seiten der zum Hausstande gehörigen Personen belohnt wird. Die Gründe dieser Regel sind schon oben erörtert worden.“

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Wikisource: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in Wikisource-Syntax. (2012-11-05T10:30:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus Wikisource entsprechen muss.
Wikimedia Commons: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2012-11-05T10:30:31Z)
Frederike Neuber: Konvertierung von Wikisource-Markup nach XML/TEI gemäß DTA-Basisformat. (2012-11-05T10:30:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Als Grundlage dienen die Wikisource:Editionsrichtlinien
  • Überschriebene „e“ über den Vokalen „a“, „o“ und „u“ werden als moderne Umlaute transkribiert.
  • Bindestriche werden nicht als =, sondern als - transkribiert.
  • Das Anführungszeichen „ wird am Ende eines Zitats als “ transkribiert.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/oest_kinder_1787
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/oest_kinder_1787/159
Zitationshilfe: Oest, Johann Friedrich: Versuch einer Beantwortung der pädagogischen Frage: Wie man Kinder und junge Leute vor dem Leib und Seele verwüstenden Laster der Unzucht überhaupt, und der Selbstschwächung insonderheit verwahren, oder, wofern sie schon davon angesteckt waren, wie man sie davon heilen könne? Wien, 1787, S. 160. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/oest_kinder_1787/159>, abgerufen am 24.11.2024.