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Oest, Johann Friedrich: Versuch einer Beantwortung der pädagogischen Frage: Wie man Kinder und junge Leute vor dem Leib und Seele verwüstenden Laster der Unzucht überhaupt, und der Selbstschwächung insonderheit verwahren, oder, wofern sie schon davon angesteckt waren, wie man sie davon heilen könne? Wien, 1787.

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zu Hause noch in der Fremde künftig jemals unterlassen, sondern es für so nöthig halten, als das tägliche Abwaschen des Gesichts und der Hände. Man kann größern Kindern, den Söhnen sowol als den Töchtern, zu dem Ende ein Geschirr mit frischem kalten Wasser und mit einem Schwamme unter das Bett neben dem Nachtgeschirr hinstellen, und ein solches zinnernes Gefäß ihnen auch in die Fremde mitgeben, um dieses nöthige Waschen beständig regelmäßig fortzusetzen, so oft sie sich niederlegen oder aufstehen. Hierdurch werden nicht nur die Geburtsglieder gestärkt, sondern auch die Jünglinge vor unzüchtigen Träumen und unwillkührlichen nächtlichen Befleckungen, die Mädchen hingegen vor juckender Kitzelung, welche so oft eine Veranlassung zur Selbstschändung wird, bewahrt werden. Um die Wirkung dieses Waschens zu verstärken, vermische man besonders bei jungen Leuten beiderlei Geschlechts, die schon das zwölfte Jahr zurückgelegt haben, das gemeine kalte Wasser mit nachstehendem kamphorirten Bleiwasser:

1 Loth Bleiextract, 2 Loth guten Kampherspiritus und eine Bouteille reines Regenwasser, wohl vermischt und durch einander geschüttelt.

zu Hause noch in der Fremde künftig jemals unterlassen, sondern es für so nöthig halten, als das tägliche Abwaschen des Gesichts und der Hände. Man kann größern Kindern, den Söhnen sowol als den Töchtern, zu dem Ende ein Geschirr mit frischem kalten Wasser und mit einem Schwamme unter das Bett neben dem Nachtgeschirr hinstellen, und ein solches zinnernes Gefäß ihnen auch in die Fremde mitgeben, um dieses nöthige Waschen beständig regelmäßig fortzusetzen, so oft sie sich niederlegen oder aufstehen. Hierdurch werden nicht nur die Geburtsglieder gestärkt, sondern auch die Jünglinge vor unzüchtigen Träumen und unwillkührlichen nächtlichen Befleckungen, die Mädchen hingegen vor juckender Kitzelung, welche so oft eine Veranlassung zur Selbstschändung wird, bewahrt werden. Um die Wirkung dieses Waschens zu verstärken, vermische man besonders bei jungen Leuten beiderlei Geschlechts, die schon das zwölfte Jahr zurückgelegt haben, das gemeine kalte Wasser mit nachstehendem kamphorirten Bleiwasser:

1 Loth Bleiextract, 2 Loth guten Kampherspiritus und eine Bouteille reines Regenwasser, wohl vermischt und durch einander geschüttelt.

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[156/0155] zu Hause noch in der Fremde künftig jemals unterlassen, sondern es für so nöthig halten, als das tägliche Abwaschen des Gesichts und der Hände. Man kann größern Kindern, den Söhnen sowol als den Töchtern, zu dem Ende ein Geschirr mit frischem kalten Wasser und mit einem Schwamme unter das Bett neben dem Nachtgeschirr hinstellen, und ein solches zinnernes Gefäß ihnen auch in die Fremde mitgeben, um dieses nöthige Waschen beständig regelmäßig fortzusetzen, so oft sie sich niederlegen oder aufstehen. Hierdurch werden nicht nur die Geburtsglieder gestärkt, sondern auch die Jünglinge vor unzüchtigen Träumen und unwillkührlichen nächtlichen Befleckungen, die Mädchen hingegen vor juckender Kitzelung, welche so oft eine Veranlassung zur Selbstschändung wird, bewahrt werden. Um die Wirkung dieses Waschens zu verstärken, vermische man besonders bei jungen Leuten beiderlei Geschlechts, die schon das zwölfte Jahr zurückgelegt haben, das gemeine kalte Wasser mit nachstehendem kamphorirten Bleiwasser: 1 Loth Bleiextract, 2 Loth guten Kampherspiritus und eine Bouteille reines Regenwasser, wohl vermischt und durch einander geschüttelt.

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Zitationshilfe: Oest, Johann Friedrich: Versuch einer Beantwortung der pädagogischen Frage: Wie man Kinder und junge Leute vor dem Leib und Seele verwüstenden Laster der Unzucht überhaupt, und der Selbstschwächung insonderheit verwahren, oder, wofern sie schon davon angesteckt waren, wie man sie davon heilen könne? Wien, 1787, S. 156. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/oest_kinder_1787/155>, abgerufen am 02.05.2024.