Obrecht, Georg: Fünff Vnderschiedliche Secreta Politica. Straßburg, 1617.12 Wann dann hernach der Cläger die Sach mit Vrthel verlie- 13 Wird aber der Beklagt der Endvrthel verlustiget/ vnd ist die- 14 Vnd im fall von einem oder dem anderen Theil ist appellirt 15 Wann aber in der Appellation Sach ein Vrthel ergangen/ 16 Also ob wol Cläger nicht mag daran schuldig seyn/ daß in 17 Vnd im fall auch Cläger nach Gerichtlicher Einbringung setzt
12 Wann dann hernach der Claͤger die Sach mit Vrthel verlie- 13 Wird aber der Beklagt der Endvrthel verluſtiget/ vnd iſt die- 14 Vnd im fall von einem oder dem anderen Theil iſt appellirt 15 Wann aber in der Appellation Sach ein Vrthel ergangen/ 16 Alſo ob wol Claͤger nicht mag daran ſchuldig ſeyn/ daß in 17 Vnd im fall auch Claͤger nach Gerichtlicher Einbringung ſetzt
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Wann dann hernach der Claͤger die Sach mit Vrthel verlie-
ren dieſelbe zukraͤfften kommen/ vnd ſich befinden wird/ daß er
vnbefuͤgter mutwilliger weiſe geelagt habe/ ſo ſoll er vber vorge-
meldte Summ noch weiters ex arbitrio geſtrafft werden.
Wird aber der Beklagt der Endvrthel verluſtiget/ vnd iſt die-
ſelbe in rem Judicatam erwachſen/ ſo ſolle er Claͤgern ſein erlegt
Gelt wider erſtatten/ vnd darzu nach befindung der Vmbſtaͤnd/
dem Gericht ſein Vnrecht buͤſſen/ daß er naͤmblichen dem Claͤ-
gern ohne Vrſach ſich widerſetzt/ vnd jhme/ wie auch den Rich-
teren viel Beſchwerdten zugefuͤget habe.
Vnd im fall von einem oder dem anderen Theil iſt appellirt
worden/ ſo bleibet die Erſtattung in wehrender Appellation
einſtehen.
Wann aber in der Appellation Sach ein Vrthel ergangen/
vnd es bey demſelben bleiben muß/ ſo ſoll alsdann entweders der
Appellant oder der Appellat/ oberklerter maſſen die geſetzte
Geldter entrichten/ fuͤrnemblichen/ wann er in allen Jnſtan-
tien in die Gerichts Coſten iſt condemnirt worden.
Alſo ob wol Claͤger nicht mag daran ſchuldig ſeyn/ daß in
guͤtlicher Tractation nichts iſt außgerichtet worden/ Jedoch/ iſt
er ſeiner Sachen befuͤgt/ ſo hat er nichts zuverlieren/ ſondern
die Außgab in fine Litis wider zu entpfahen. Jſt er aber vnbe-
fuͤgt/ ſo widerfahret jhme allererſt/ was er verdienet hat/ dieweil
er ohn erhebliche Vrſachen einen Gerichtlichen Krieg erweck et/
vnd gefuͤhret/ vnd damit viel Vnkoſten/ Vnruhe vnd Verſaum-
nuß nothwendiger Geſchefft vervrſachet hat.
Vnd im fall auch Claͤger nach Gerichtlicher Einbringung
ſeines Libells oder der Clag/ folgendes dieſelbe fallen oder erſi-
tzen laſſen wuͤrde/ der ſolle zu den vorigen N. Gulden/ noch wei-
ters N. Gulden zur Straffe geben/ daß er freveler weiſe Richter
vnd Beklagten moleſtirt/ vnd Beklagten in den Verdacht ge-
ſetzt
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