[N. N.]: Historische warhaffte Relation Von einem Christlichen Eheweibe [...] welche Vier lebendige vnd wol proportionirte Töchter [...] zur Welt geboren [...]. Bautzen, 1616.liebste) im Wochenbette gestorben. Den Donnerstag hernach/ Sonsten hat dieses Weib hiebevor Gemellos oder Zwil- Nun ist kein zweiffel/ es werden hievon seltzame Censuren Können wir nicht alle Tichten/ Wollen wir doch alle richten. Aber man soll wissen/ das Gott Wunderbarlich in alle sei- Denn wenn man sich beydes in Gottes Wort vnd andern Zonaras schreibet/ das Lamech/ so die Polygamiam auff- [Zonaras tom. 1. an.] Der Rittermessige Held Gedeon/ so auch Jerobaal genant Abesam aber 30. Söhne/ vnd so viel Töchter [Iud. 8. t. 12.] Achab der König in Samaria hat 71. Söhne gezeuget/ Embracius A ij
liebſte) im Wochenbette geſtorben. Den Donnerſtag hernach/ Sonſten hat dieſes Weib hiebevor Gemellos oder Zwil- Nun iſt kein zweiffel/ es werden hievon ſeltzame Cenſuren Koͤnnen wir nicht alle Tichten/ Wollen wir doch alle richten. Aber man ſoll wiſſen/ das Gott Wunderbarlich in alle ſei- Denn wenn man ſich beydes in Gottes Wort vnd andern Zonaras ſchreibet/ das Lamech/ ſo die Polygamiam auff- [Zonaras tom. 1. an.] Der Rittermeſſige Held Gedeon/ ſo auch Jerobaal genant Abeſam aber 30. Soͤhne/ vnd ſo viel Toͤchter [Iud. 8. t. 12.] Achab der Koͤnig in Samaria hat 71. Soͤhne gezeuget/ Embracius A ij
<TEI> <text> <body> <p><pb facs="#f0005"/> liebſte) im Wochenbette geſtorben. Den Donnerſtag hernach/<lb/> als den <hi rendition="#aq">14. Januarij</hi>, ſtarb auch gegen Abend vnter den Mit-<lb/> telſten die eine/ nemlich <hi rendition="#aq">Magdalena</hi>, in gleichen auch <hi rendition="#aq">Catha-<lb/> rina</hi> die dritte/ am <hi rendition="#aq">19. Januarij</hi>, vnd letzlich nach 3. Wochen/<lb/> am Sontag <hi rendition="#aq">Septuageſima</hi> den letzten <hi rendition="#aq">Januarij, Maria</hi> die<lb/> aͤltiſte oder erſte. Welche alle nach Kluͤx begleitet/ vnd vom<lb/> Herꝛn <hi rendition="#aq">Andrea Garzero</hi> Pfarꝛern daſelbſten/ Chriſtlich ſindt<lb/> zur Erden beſtattet worden. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Horum memoria ſit in benedictione</hi></hi>.</p><lb/> <p>Sonſten hat dieſes Weib hiebevor <hi rendition="#aq">Gemellos</hi> oder Zwil-<lb/> lings Kinder geboren/ darvon eins noch am leben.</p><lb/> <p>Nun iſt kein zweiffel/ es werden hievon ſeltzame <hi rendition="#aq">Cenſuren</hi><lb/> vnd mancherley Splitterreden fallen/ da einer ſo/ der ander aber<lb/> anders <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">judiciren</hi></hi> vnd richten wird/ nach dem gemeinen Sprich-<lb/> wort: <lg type="poem"><l><hi rendition="#fr">Koͤnnen wir nicht alle Tichten/</hi></l><lb/><l><hi rendition="#fr"><hi rendition="#et">Wollen wir doch alle richten.</hi></hi></l></lg></p><lb/> <p>Aber man ſoll wiſſen/ das Gott Wunderbarlich in alle ſei-<lb/> nen Wercken iſt.</p><lb/> <p>Denn wenn man ſich beydes in Gottes Wort vnd andern<lb/> glaubwuͤrdigen Hiſtorien erluſtiget vnd vmbſihet/ ſo iſt es gar<lb/> wunderſam vnd ſeltzam zuvernehmen/ das Gott manchen Leu-<lb/> ten ſehr viel Kinder gegeben und beſcheret hat.</p><lb/> <p><hi rendition="#aq">Zonaras</hi> ſchreibet/ das Lamech/ ſo die <hi rendition="#aq">Polygamiam</hi> auff-<lb/> gebracht/ von zweyen Weibern 77. Soͤhne gezeuget hat.</p><lb/> <p> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#aq">[<hi rendition="#i">Zonaras tom. 1. an.</hi>]</hi> </hi> </p><lb/> <p>Der Rittermeſſige Held Gedeon/ ſo auch Jerobaal genant<lb/> wird/ hat 71. Soͤhne von mancherley Weibern gehabt.</p><lb/> <p>Abeſam aber 30. Soͤhne/ vnd ſo viel Toͤchter <hi rendition="#aq">[<hi rendition="#i">Iud. 8. t. 12.</hi>]</hi></p><lb/> <p>Achab der Koͤnig in Samaria hat 71. Soͤhne gezeuget/<lb/> welche die Miſſethat jhres Vatern getragen/ vnd von Jehu<lb/> ſindt vmbgebracht worden. <hi rendition="#aq">[<hi rendition="#i">2. Reg. 4.</hi>]</hi></p><lb/> <fw place="bottom" type="sig">A ij</fw> <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#aq">Embracius</hi> </fw><lb/> </body> </text> </TEI> [0005]
liebſte) im Wochenbette geſtorben. Den Donnerſtag hernach/
als den 14. Januarij, ſtarb auch gegen Abend vnter den Mit-
telſten die eine/ nemlich Magdalena, in gleichen auch Catha-
rina die dritte/ am 19. Januarij, vnd letzlich nach 3. Wochen/
am Sontag Septuageſima den letzten Januarij, Maria die
aͤltiſte oder erſte. Welche alle nach Kluͤx begleitet/ vnd vom
Herꝛn Andrea Garzero Pfarꝛern daſelbſten/ Chriſtlich ſindt
zur Erden beſtattet worden. Horum memoria ſit in benedictione.
Sonſten hat dieſes Weib hiebevor Gemellos oder Zwil-
lings Kinder geboren/ darvon eins noch am leben.
Nun iſt kein zweiffel/ es werden hievon ſeltzame Cenſuren
vnd mancherley Splitterreden fallen/ da einer ſo/ der ander aber
anders judiciren vnd richten wird/ nach dem gemeinen Sprich-
wort: Koͤnnen wir nicht alle Tichten/
Wollen wir doch alle richten.
Aber man ſoll wiſſen/ das Gott Wunderbarlich in alle ſei-
nen Wercken iſt.
Denn wenn man ſich beydes in Gottes Wort vnd andern
glaubwuͤrdigen Hiſtorien erluſtiget vnd vmbſihet/ ſo iſt es gar
wunderſam vnd ſeltzam zuvernehmen/ das Gott manchen Leu-
ten ſehr viel Kinder gegeben und beſcheret hat.
Zonaras ſchreibet/ das Lamech/ ſo die Polygamiam auff-
gebracht/ von zweyen Weibern 77. Soͤhne gezeuget hat.
[Zonaras tom. 1. an.]
Der Rittermeſſige Held Gedeon/ ſo auch Jerobaal genant
wird/ hat 71. Soͤhne von mancherley Weibern gehabt.
Abeſam aber 30. Soͤhne/ vnd ſo viel Toͤchter [Iud. 8. t. 12.]
Achab der Koͤnig in Samaria hat 71. Soͤhne gezeuget/
welche die Miſſethat jhres Vatern getragen/ vnd von Jehu
ſindt vmbgebracht worden. [2. Reg. 4.]
Embracius
A ij
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/oa_vierlinge_1616 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/oa_vierlinge_1616/5 |
Zitationshilfe: | [N. N.]: Historische warhaffte Relation Von einem Christlichen Eheweibe [...] welche Vier lebendige vnd wol proportionirte Töchter [...] zur Welt geboren [...]. Bautzen, 1616, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/oa_vierlinge_1616/5>, abgerufen am 16.02.2025. |