Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[N. N.]: Die Curieuse [...] Köchin. Nürnberg, 1706.

Bild:
<< vorherige Seite
Wie die Schönheit des Leibes auffs beste zu unterhalten.

Nimm ein Pfund Ochsen-Galle/ 5. Pfund weiche Seiffen/ ein Pfund
Hönig/ auf kleinem Feuer zerlassen/ thue den Hönig bey wenigen in die Seiffen
und rühre sie allezeit fleißig um/ wann alles wohl incorporirt ist/ so thue es in ein
gläsern Geschirr/ dann nimm das Gelbe von einem frischen Ey/ vermische es mit
etwas Sauerteig/ und thue es in die obige Materi/ vermische alles wohl durch
einander/ und wasche alsdann die Hände darmit.

Num. 12.
Noch eine andere Massa zu den Händen.

Nimm süsser Mandeln 2. Pfund/ stosset sie in einem Marmelsteinernem
Mörßner/ weiche sie ein in 2. Nössel Ziegen- oder Kühe-Milch/ zwey oder drey
Stunden drucket/ sie durch ein grob leinen Tuch/ welches wohl mit einer Presse
ausgepresset worden/ dieses Durchgedruckte thut man in einen Kessel über Kohl-
Feuer/ thut darzu etwan vor einen Groschen Krumen von weissen Brod/ mit
ohngefehr 2. Quintlein Borrax/ und so viel gebrannten Alaun/ und zuletzt eine
Untze Sperma Ceti man muß es im Kochen allezeit wohl umrühren/ damit es sich
unten an dem Kessel nicht anhänge; das Zeichen/ wann es genug gekochet/ ist die-
ses/ so es sich mit einer Spatel auffheben lässet.

Solches wohl und recht zu kochen/ muß man zum wenigsten fünff oder sechs
Stunden darzu anwenden/ diese Massa ist vortrefflicher vor anderen.

Num. 13.
Eine Pasta zu den Händen.

Nimm bittere und süsse Mandeln von jeden 16. Loth/ Pfirsing-Kerne 8.
Loth/ alles ohne Hülsen oder Schalen weissen Senff-Saamen anderthalb Loth
stosse es in einem steinern Mörsel wohl zusammen/ thue darzu

Feigbohnen-Meel 2. Loth.
Rinden von weissen Brod 2. Loth.
Fische Ochsen-Galle 2. Löffel voll.
Geflösten Weinstein-Oel ein halb Loth.
Den Safft von 2. Citronen.
Das Weisse von 4. frischen Eyern.
Honig 4 Loth.
Zu feinen Pulver gestoßnen weissen Zucker 2. Loth.

Diese menge wohl unter einander zu einem Teige/ wann es trocken wird/
kan man es mit Milch wieder anfeuchten.

Num. 14.
Ein gutes Mittel für die Flecken im Angesicht.

Nimm das Feiste von einem grünen Hecht/ thue solches in ein rein Gläs-

lein.
Cc cc c 3
Wie die Schoͤnheit des Leibes auffs beſte zu unterhalten.

Nimm ein Pfund Ochſen-Galle/ 5. Pfund weiche Seiffen/ ein Pfund
Hoͤnig/ auf kleinem Feuer zerlaſſen/ thue den Hoͤnig bey wenigen in die Seiffen
und ruͤhre ſie allezeit fleißig um/ wann alles wohl incorporirt iſt/ ſo thue es in ein
glaͤſern Geſchirr/ dann nimm das Gelbe von einem friſchen Ey/ vermiſche es mit
etwas Sauerteig/ und thue es in die obige Materi/ vermiſche alles wohl durch
einander/ und waſche alsdann die Haͤnde darmit.

Num. 12.
Noch eine andere Maſſa zu den Haͤnden.

Nimm ſuͤſſer Mandeln 2. Pfund/ ſtoſſet ſie in einem Marmelſteinernem
Moͤrßner/ weiche ſie ein in 2. Noͤſſel Ziegen- oder Kuͤhe-Milch/ zwey oder drey
Stunden drucket/ ſie durch ein grob leinen Tuch/ welches wohl mit einer Preſſe
ausgepreſſet worden/ dieſes Durchgedruckte thut man in einen Keſſel uͤber Kohl-
Feuer/ thut darzu etwan vor einen Groſchen Krumen von weiſſen Brod/ mit
ohngefehr 2. Quintlein Borrax/ und ſo viel gebrannten Alaun/ und zuletzt eine
Untze Sperma Ceti man muß es im Kochen allezeit wohl umruͤhren/ damit es ſich
unten an dem Keſſel nicht anhaͤnge; das Zeichen/ wann es genug gekochet/ iſt die-
ſes/ ſo es ſich mit einer Spatel auffheben laͤſſet.

Solches wohl und recht zu kochen/ muß man zum wenigſten fuͤnff oder ſechs
Stunden darzu anwenden/ dieſe Maſſa iſt vortrefflicher vor anderen.

Num. 13.
Eine Paſta zu den Haͤnden.

Nimm bittere und ſuͤſſe Mandeln von jeden 16. Loth/ Pfirſing-Kerne 8.
Loth/ alles ohne Huͤlſen oder Schalen weiſſen Senff-Saamen anderthalb Loth
ſtoſſe es in einem ſteinern Moͤrſel wohl zuſammen/ thue darzu

Feigbohnen-Meel 2. Loth.
Rinden von weiſſen Brod 2. Loth.
Fiſche Ochſen-Galle 2. Loͤffel voll.
Gefloͤſten Weinſtein-Oel ein halb Loth.
Den Safft von 2. Citronen.
Das Weiſſe von 4. friſchen Eyern.
Honig 4 Loth.
Zu feinen Pulver geſtoßnen weiſſen Zucker 2. Loth.

Dieſe menge wohl unter einander zu einem Teige/ wann es trocken wird/
kan man es mit Milch wieder anfeuchten.

Num. 14.
Ein gutes Mittel fuͤr die Flecken im Angeſicht.

Nimm das Feiſte von einem gruͤnen Hecht/ thue ſolches in ein rein Glaͤs-

lein.
Cc cc c 3
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0781" n="757"/>
            <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Wie die Scho&#x0364;nheit des Leibes auffs be&#x017F;te zu unterhalten.</hi> </fw><lb/>
            <p>Nimm ein Pfund Och&#x017F;en-Galle/ 5. Pfund weiche Seiffen/ ein Pfund<lb/>
Ho&#x0364;nig/ auf kleinem Feuer zerla&#x017F;&#x017F;en/ thue den Ho&#x0364;nig bey wenigen in die Seiffen<lb/>
und ru&#x0364;hre &#x017F;ie allezeit fleißig um/ wann alles wohl incorporirt i&#x017F;t/ &#x017F;o thue es in ein<lb/>
gla&#x0364;&#x017F;ern Ge&#x017F;chirr/ dann nimm das Gelbe von einem fri&#x017F;chen Ey/ vermi&#x017F;che es mit<lb/>
etwas Sauerteig/ und thue es in die obige Materi/ vermi&#x017F;che alles wohl durch<lb/>
einander/ und wa&#x017F;che alsdann die Ha&#x0364;nde darmit.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head><hi rendition="#aq">Num.</hi> 12.<lb/><hi rendition="#b">Noch eine andere Ma&#x017F;&#x017F;a zu den Ha&#x0364;nden.</hi></head><lb/>
            <p>Nimm &#x017F;u&#x0364;&#x017F;&#x017F;er Mandeln 2. Pfund/ &#x017F;to&#x017F;&#x017F;et &#x017F;ie in einem Marmel&#x017F;teinernem<lb/>
Mo&#x0364;rßner/ weiche &#x017F;ie ein in 2. No&#x0364;&#x017F;&#x017F;el Ziegen- oder Ku&#x0364;he-Milch/ zwey oder drey<lb/>
Stunden drucket/ &#x017F;ie durch ein grob leinen Tuch/ welches wohl mit einer Pre&#x017F;&#x017F;e<lb/>
ausgepre&#x017F;&#x017F;et worden/ die&#x017F;es Durchgedruckte thut man in einen Ke&#x017F;&#x017F;el u&#x0364;ber Kohl-<lb/>
Feuer/ thut darzu etwan vor einen Gro&#x017F;chen Krumen von wei&#x017F;&#x017F;en Brod/ mit<lb/>
ohngefehr 2. Quintlein Borrax/ und &#x017F;o viel gebrannten Alaun/ und zuletzt eine<lb/>
Untze <hi rendition="#aq">Sperma Ceti</hi> man muß es im Kochen allezeit wohl umru&#x0364;hren/ damit es &#x017F;ich<lb/>
unten an dem Ke&#x017F;&#x017F;el nicht anha&#x0364;nge; das Zeichen/ wann es genug gekochet/ i&#x017F;t die-<lb/>
&#x017F;es/ &#x017F;o es &#x017F;ich mit einer Spatel auffheben la&#x0364;&#x017F;&#x017F;et.</p><lb/>
            <p>Solches wohl und recht zu kochen/ muß man zum wenig&#x017F;ten fu&#x0364;nff oder &#x017F;echs<lb/>
Stunden darzu anwenden/ die&#x017F;e Ma&#x017F;&#x017F;a i&#x017F;t vortrefflicher vor anderen.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head><hi rendition="#aq">Num.</hi> 13.<lb/><hi rendition="#b">Eine Pa&#x017F;ta zu den Ha&#x0364;nden.</hi></head><lb/>
            <p>Nimm bittere und &#x017F;u&#x0364;&#x017F;&#x017F;e Mandeln von jeden 16. Loth/ Pfir&#x017F;ing-Kerne 8.<lb/>
Loth/ alles ohne Hu&#x0364;l&#x017F;en oder Schalen wei&#x017F;&#x017F;en Senff-Saamen anderthalb Loth<lb/>
&#x017F;to&#x017F;&#x017F;e es in einem &#x017F;teinern Mo&#x0364;r&#x017F;el wohl zu&#x017F;ammen/ thue darzu</p><lb/>
            <list>
              <item>Feigbohnen-Meel 2. Loth.</item><lb/>
              <item>Rinden von wei&#x017F;&#x017F;en Brod 2. Loth.</item><lb/>
              <item>Fi&#x017F;che Och&#x017F;en-Galle 2. Lo&#x0364;ffel voll.</item><lb/>
              <item>Geflo&#x0364;&#x017F;ten Wein&#x017F;tein-Oel ein halb Loth.</item><lb/>
              <item>Den Safft von 2. Citronen.</item><lb/>
              <item>Das Wei&#x017F;&#x017F;e von 4. fri&#x017F;chen Eyern.</item><lb/>
              <item>Honig 4 Loth.</item><lb/>
              <item>Zu feinen Pulver ge&#x017F;toßnen wei&#x017F;&#x017F;en Zucker 2. Loth.</item>
            </list><lb/>
            <p>Die&#x017F;e menge wohl unter einander zu einem Teige/ wann es trocken wird/<lb/>
kan man es mit Milch wieder anfeuchten.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head><hi rendition="#aq">Num.</hi> 14.<lb/><hi rendition="#b">Ein gutes Mittel fu&#x0364;r die Flecken im Ange&#x017F;icht.</hi></head><lb/>
            <p>Nimm das Fei&#x017F;te von einem gru&#x0364;nen Hecht/ thue &#x017F;olches in ein rein Gla&#x0364;s-<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">Cc cc c 3</fw><fw place="bottom" type="catch">lein.</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[757/0781] Wie die Schoͤnheit des Leibes auffs beſte zu unterhalten. Nimm ein Pfund Ochſen-Galle/ 5. Pfund weiche Seiffen/ ein Pfund Hoͤnig/ auf kleinem Feuer zerlaſſen/ thue den Hoͤnig bey wenigen in die Seiffen und ruͤhre ſie allezeit fleißig um/ wann alles wohl incorporirt iſt/ ſo thue es in ein glaͤſern Geſchirr/ dann nimm das Gelbe von einem friſchen Ey/ vermiſche es mit etwas Sauerteig/ und thue es in die obige Materi/ vermiſche alles wohl durch einander/ und waſche alsdann die Haͤnde darmit. Num. 12. Noch eine andere Maſſa zu den Haͤnden. Nimm ſuͤſſer Mandeln 2. Pfund/ ſtoſſet ſie in einem Marmelſteinernem Moͤrßner/ weiche ſie ein in 2. Noͤſſel Ziegen- oder Kuͤhe-Milch/ zwey oder drey Stunden drucket/ ſie durch ein grob leinen Tuch/ welches wohl mit einer Preſſe ausgepreſſet worden/ dieſes Durchgedruckte thut man in einen Keſſel uͤber Kohl- Feuer/ thut darzu etwan vor einen Groſchen Krumen von weiſſen Brod/ mit ohngefehr 2. Quintlein Borrax/ und ſo viel gebrannten Alaun/ und zuletzt eine Untze Sperma Ceti man muß es im Kochen allezeit wohl umruͤhren/ damit es ſich unten an dem Keſſel nicht anhaͤnge; das Zeichen/ wann es genug gekochet/ iſt die- ſes/ ſo es ſich mit einer Spatel auffheben laͤſſet. Solches wohl und recht zu kochen/ muß man zum wenigſten fuͤnff oder ſechs Stunden darzu anwenden/ dieſe Maſſa iſt vortrefflicher vor anderen. Num. 13. Eine Paſta zu den Haͤnden. Nimm bittere und ſuͤſſe Mandeln von jeden 16. Loth/ Pfirſing-Kerne 8. Loth/ alles ohne Huͤlſen oder Schalen weiſſen Senff-Saamen anderthalb Loth ſtoſſe es in einem ſteinern Moͤrſel wohl zuſammen/ thue darzu Feigbohnen-Meel 2. Loth. Rinden von weiſſen Brod 2. Loth. Fiſche Ochſen-Galle 2. Loͤffel voll. Gefloͤſten Weinſtein-Oel ein halb Loth. Den Safft von 2. Citronen. Das Weiſſe von 4. friſchen Eyern. Honig 4 Loth. Zu feinen Pulver geſtoßnen weiſſen Zucker 2. Loth. Dieſe menge wohl unter einander zu einem Teige/ wann es trocken wird/ kan man es mit Milch wieder anfeuchten. Num. 14. Ein gutes Mittel fuͤr die Flecken im Angeſicht. Nimm das Feiſte von einem gruͤnen Hecht/ thue ſolches in ein rein Glaͤs- lein. Cc cc c 3

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/oa_koechin_1706
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/oa_koechin_1706/781
Zitationshilfe: [N. N.]: Die Curieuse [...] Köchin. Nürnberg, 1706, S. 757. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/oa_koechin_1706/781>, abgerufen am 03.12.2024.