[N. N.]: Die Curieuse [...] Köchin. Nürnberg, 1706.Allerley Zuckerwerck auf unterschiedliche Arten zuzurichten. 43. Durchgebrochenes Zuckerwerck. Zerklopffe vier Eyer/ unter einen halben Viering Zucker/ dann nimm so viel 44. Taig zu dem durchgebrochenen Zucker- werck. Nimm zwey Loth des schönesten und besten Tragantes/ giesse frisch Wasser 45. Aufgelauffen Zuckerwerck. Nimm ein Löffelein voll des schönsten und weissesten auserlesenen Tragants/ Wilt du aber ein Leibfarbes haben/ so nimm lautern Wein-Negeleins-Safft/ Blau zu färben/ nimm dinne und gepulverte blaue Violen/ giesse ein Rosen- 46. Obla- J i i i
Allerley Zuckerwerck auf unterſchiedliche Arten zuzurichten. 43. Durchgebrochenes Zuckerwerck. Zerklopffe vier Eyer/ unter einen halben Viering Zucker/ dann nimm ſo viel 44. Taig zu dem durchgebrochenen Zucker- werck. Nimm zwey Loth des ſchoͤneſten und beſten Tragantes/ gieſſe friſch Waſſer 45. Aufgelauffen Zuckerwerck. Nimm ein Loͤffelein voll des ſchoͤnſten und weiſſeſten auserleſenen Tragants/ Wilt du aber ein Leibfarbes haben/ ſo nim̃ lautern Wein-Negeleins-Safft/ Blau zu faͤrben/ nimm dinne und gepulverte blaue Violen/ gieſſe ein Roſen- 46. Obla- J i i i
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Allerley Zuckerwerck auf unterſchiedliche Arten zuzurichten.
43. Durchgebrochenes Zuckerwerck.
Zerklopffe vier Eyer/ unter einen halben Viering Zucker/ dann nimm ſo viel
Meel/ daß man den Taig kan abwuͤrcken/ und er ſich nicht mehr anhaͤnget/ darnach
ſchneide es nach dem Model aus/ hierauf kleppere Eyerweiß in einem Haͤfelein/ ſo
lange/ bis du das Haͤfelein mit dem Eyerweiß umſtuͤrtzen kanſt/ und nichts heraus
lauffet/ ruͤhre einen Viering des allerſchoͤnſten Zucker-Meels wol darunter/ ſpiegle
damit die durchgebrochne Zuckerwercke/ und vergulde ſie/ wie du ſelbſten willſt.
44. Taig zu dem durchgebrochenen Zucker-
werck.
Nimm zwey Loth des ſchoͤneſten und beſten Tragantes/ gieſſe friſch Waſſer
daran/ laſſe ihn zwey Naͤchte und einen Tag darinnen weichen/ dann ruͤhre ihn mit
einem Loͤffel wol untereinander/ daß er glatt wird/ thue das Schwartze auf das
fleiſſigſte davon/ zwinge das andere durch ein Tuͤchlein/ ruͤhre zwey Loth gar ſchoͤ-
nen Canarien-Zucker daran/ darauf nimm ſchoͤn weiß Krafft-Meel/ wuͤrcke es da-
runter/ daß es ein zaͤher Taig wird/ dieſen Taig thue in ein ſteinern Geſchirr/ ſetze es
uͤber Nacht im Keller/ es bleibet etliche Tage gut.
45. Aufgelauffen Zuckerwerck.
Nimm ein Loͤffelein voll des ſchoͤnſten und weiſſeſten auserleſenen Tragants/
gieſſe Roſenwaſſer daran/ nimm eine Meſſerſpitzen voll gepulverten Biſam/ zwiere
ihn mit Roſenwaſſer an/ gieſſe es an den Tragant/ du muſt des Roſenwaſſers ſo viel
daran gieſſen/ daß der Tragant naͤſſer iſt/ dann zum Durchgebrochenen/ und laſſe
es zwey Naͤchte und einen Tag weichen/ darnach ruͤhre einen ſchoͤnen Zucker daran/
ſtoſſe es in einem Moͤrßner ſo lang/ bis er ſich ein wenig arbeiten laͤſſet/ thue ihn aus
dem Moͤrßner/ wuͤrcke noch mehr Zucker darunter/ bis er ſich in die Moͤdel drucken
laͤſſet/ waͤlgere ihn etwan zwey Meſſer-Rucken dicke/ drucke es in die Moͤdel/ ſchnei-
de es neben herum ab/ ſtreue Krafft-Meel auf ein Blech/ lege den Model darauf/
daß er nicht anklebt/ ſetze es in ein warm Oefelein/ laſſe es darinnen/ bis es aufge-
het/ dann thue es heraus/ laſſe es auf dem Blech ſtehen/ bis es erkuͤhlet/ ſo haſt du
ein weißaufgelauffen Zuckerwerck.
Wilt du aber ein Leibfarbes haben/ ſo nim̃ lautern Wein-Negeleins-Safft/
gieſſe ihn an den Tragant/ an ſtatt des Roſen-Waſſers/ und mache es wie berich-
tet.
Blau zu faͤrben/ nimm dinne und gepulverte blaue Violen/ gieſſe ein Roſen-
Waſſer daran/ und brauche es/ wie oben ſtehet/ zum Tragant einweichen.
46. Obla-
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