[N. N.]: Die Curieuse [...] Köchin. Nürnberg, 1706.Allerhand Gebachenes auf unterschiedliche Arten zu zurichten. Hefen/ 8. Eyer/ einen guten Milchrahm/ mache einen Teig an/ schlage ihn in einemBecken wohl ab/ daß er Blasen gewinne; dann mache ihn zusammen/ lasse ihn aber nicht zu lange gehen/ wälgere ihn wie du wilst/ und bachs. 67. Faßnacht-Küchlein. Nimm zweygebachenen Lebkuchen/ reibe den klein/ thue Trisaneth darein/ 68. Schnee-Ballen zu machen. Nimm 2. Sechstlings-Töpffe/ thue in beyde Wasser/ etwan eine halbe Hand 69. Schnee-Ballen auf eine andere Art. Schnee-Ballen werden auch zugerichtet wie die Gewählte-Küchlein/ und 70. Böhmische Küchlein. Man nimmt Milch/ Meel und Eyer/ und macht einen Teig an/ thut ein we- 71. Schwä-
Allerhand Gebachenes auf unterſchiedliche Arten zu zurichten. Hefen/ 8. Eyer/ einen guten Milchrahm/ mache einen Teig an/ ſchlage ihn in einemBecken wohl ab/ daß er Blaſen gewinne; dann mache ihn zuſammen/ laſſe ihn aber nicht zu lange gehen/ waͤlgere ihn wie du wilſt/ und bachs. 67. Faßnacht-Kuͤchlein. Nimm zweygebachenen Lebkuchen/ reibe den klein/ thue Triſaneth darein/ 68. Schnee-Ballen zu machen. Nimm 2. Sechſtlings-Toͤpffe/ thue in beyde Waſſer/ etwan eine halbe Hand 69. Schnee-Ballen auf eine andere Art. Schnee-Ballen werden auch zugerichtet wie die Gewaͤhlte-Kuͤchlein/ und 70. Boͤhmiſche Kuͤchlein. Man nimmt Milch/ Meel und Eyer/ und macht einen Teig an/ thut ein we- 71. Schwaͤ-
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Allerhand Gebachenes auf unterſchiedliche Arten zu zurichten.
Hefen/ 8. Eyer/ einen guten Milchrahm/ mache einen Teig an/ ſchlage ihn in einem
Becken wohl ab/ daß er Blaſen gewinne; dann mache ihn zuſammen/ laſſe ihn
aber nicht zu lange gehen/ waͤlgere ihn wie du wilſt/ und bachs.
67. Faßnacht-Kuͤchlein.
Nimm zweygebachenen Lebkuchen/ reibe den klein/ thue Triſaneth darein/
menge es wohl untereinander/ mache einen Teig mit Lebkuchen-Blaͤtzlein/ waͤlgere
ihn/ und thue den geriebenen Lebkuchen auf das gewaͤlgerte Blaͤtzlein/ lege es auf
das halbe Theil/ und ſchleuſſe das andere halbe Theil oben daruͤber/ daß der gerie-
bene Lebkuchen in der Mitten bleibet/ kruͤmme es wie ein Wuͤrſtlein/ nimm dar-
nach ein Raͤdlein/ da man Schnee-Ballen mit raͤdelt/ ſchneide den Teig damit ab/
ſo gewinnet es Kaͤrblein/ doch nicht zu fern/ damit der Lebkuchen nicht hervor drin-
ge/ bache es in der Pfannen/ lege kluͤhende Kohlen unter/ ſo bleiben ſie/ und werden
fein roͤſch.
68. Schnee-Ballen zu machen.
Nimm 2. Sechſtlings-Toͤpffe/ thue in beyde Waſſer/ etwan eine halbe Hand
voll/ lege in dieſen einen 8. Eyer/ daß ſie darinnen warm werden/ in den andern
Topff ſo viel Butter als ein halbes Ey groß/ laſſe es damit aufkochen/ giebe Meel
darein/ man muß es aber nicht einruͤhren wie einen Brey/ ſondern das Meel mit
eins hinein thun/ und ſo viel daß es fein ſteiff darvon werden kan/ ruͤhre es wohl
durcheinander/ wie einen Spritzen-Teig. Dann ſo nimm die Eyer aus dem
Waſſer/ ruͤhre ſie gerade in den Teig/ daß er aber nicht zu duͤnne wird/ Muſcaten-
Bluͤh/ Saffran/ dann nimm den Teig bey Loͤffelvoll/ und ſetze ihn in die heiſſe
Butter/ bache es langſam/ nimm die Pfanne offt vom Feuer/ ſchuͤttle ſie um/ daß
ſie nicht zu heiß bachen.
69. Schnee-Ballen auf eine andere Art.
Schnee-Ballen werden auch zugerichtet wie die Gewaͤhlte-Kuͤchlein/ und
ſchneidet man ein gantz groß gewaͤlgert Platt/ mit dem Kuchen-Raͤdlein/ durch
und durch zu Riemen.
70. Boͤhmiſche Kuͤchlein.
Man nimmt Milch/ Meel und Eyer/ und macht einen Teig an/ thut ein we-
nig Hefen darunter/ laͤſſet ihn ein wenig aufgehen/ wuͤrcket ihn darnach/ daß er
fein veſte wird/ und waͤlgert ihn breit/ ſtreuet Wein-Beerlein/ Zimmet/ Muſcaten-
Bluͤh und Cordamoͤmlein darauf; darnach nimmt man den Spieß/ ſo darzu ge-
macht iſt/ und braͤtet es auf dem Feuer/ ſchmieret es mit Schmaltz/ ſchlaͤgt den Teig
daruͤber/ und braͤtet ihn/ man mag auch anfaͤnglich Papier daruͤber binden/ damit
er/ weilen er weich iſt/ nicht vom Spieſe fallen kan.
71. Schwaͤ-
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