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Nyland, Petrus: Desz Schauplatzes Irdischer Geschöpffe. Bd. 3. Osnabrück, 1687.

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Fisch-Häute; Die jenige so auff dem Meer Spina in Schottland treiben/ essen sehr begierig den Samen eines gewissen Krauts/ welches dahero Schwanen-Kraut genennet wird/ und wann mans auff die Erde wirfft/ nicht faulet. Ihre meiste Lust und Auffenthalt sind stillstehende Wasser und Seen/ damit sie durch das Rauschen des Wassers/ in dem Schwimmen nicht gehindert werden: Sonsten werden sie durch gantz Teutsch- und Holland/ auch andre bekante Örther zufinden. Die zahme Schwanen sind wegen ihrer leibes Schwere zum Fliegen träg und untüchtig / die Wilden aber sehr hurtig und

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geschwinde/ als die nicht so sehr mit ihrer leibes Schwere überladen: jedoch haben sie dieses gemein im Fliegen/ wann sie ihre Flucht anstellen/ so legen die hintersten ihre lange Hälse auff der vordersten Rücken/ und wann dieser müde worden bleibet er zu rücke und lässet seinen Halß wieder auff deß hintersten Rücken ruhen/ und also ferner Wechsels-weise. In der Vermischung schläget das Männlein dem Weiblein zuforderst seinen langen Halß umb den ihrigen / als ein Zeichen der Liebe/ steiget alsdann darauff und so ferner. Nach dem paaren fleucht das Männlein/ welchem das Weiblein

Fisch-Häute; Die jenige so auff dem Meer Spina in Schottland treiben/ essen sehr begierig den Samen eines gewissen Krauts/ welches dahero Schwanen-Kraut genennet wird/ und wann mans auff die Erde wirfft/ nicht faulet. Ihre meiste Lust und Auffenthalt sind stillstehende Wasser und Seen/ damit sie durch das Rauschen des Wassers/ in dem Schwimmen nicht gehindert werden: Sonsten werden sie durch gantz Teutsch- und Holland/ auch andre bekante Örther zufinden. Die zahme Schwanen sind wegen ihrer leibes Schwere zum Fliegen träg und untüchtig / die Wilden aber sehr hurtig und

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geschwinde/ als die nicht so sehr mit ihrer leibes Schwere überladen: jedoch haben sie dieses gemein im Fliegen/ wann sie ihre Flucht anstellen/ so legen die hintersten ihre lange Hälse auff der vordersten Rücken/ und wann dieser müde worden bleibet er zu rücke und lässet seinen Halß wieder auff deß hintersten Rücken ruhen/ und also ferner Wechsels-weise. In der Vermischung schläget das Männlein dem Weiblein zuforderst seinen langen Halß umb den ihrigen / als ein Zeichen der Liebe/ steiget alsdann darauff und so ferner. Nach dem paaren fleucht das Männlein/ welchem das Weiblein

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[165/0029] Fisch-Häute; Die jenige so auff dem Meer Spina in Schottland treiben/ essen sehr begierig den Samen eines gewissen Krauts/ welches dahero Schwanen-Kraut genennet wird/ und wann mans auff die Erde wirfft/ nicht faulet. Ihre meiste Lust und Auffenthalt sind stillstehende Wasser und Seen/ damit sie durch das Rauschen des Wassers/ in dem Schwimmen nicht gehindert werden: Sonsten werden sie durch gantz Teutsch- und Holland/ auch andre bekante Örther zufinden. Die zahme Schwanen sind wegen ihrer leibes Schwere zum Fliegen träg und untüchtig / die Wilden aber sehr hurtig und [Abbildung] geschwinde/ als die nicht so sehr mit ihrer leibes Schwere überladen: jedoch haben sie dieses gemein im Fliegen/ wann sie ihre Flucht anstellen/ so legen die hintersten ihre lange Hälse auff der vordersten Rücken/ und wann dieser müde worden bleibet er zu rücke und lässet seinen Halß wieder auff deß hintersten Rücken ruhen/ und also ferner Wechsels-weise. In der Vermischung schläget das Männlein dem Weiblein zuforderst seinen langen Halß umb den ihrigen / als ein Zeichen der Liebe/ steiget alsdann darauff und so ferner. Nach dem paaren fleucht das Männlein/ welchem das Weiblein

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Zitationshilfe: Nyland, Petrus: Desz Schauplatzes Irdischer Geschöpffe. Bd. 3. Osnabrück, 1687, S. 165. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nylandt_schauplatz03_1678/29>, abgerufen am 23.04.2024.