Nyland, Petrus: Desz Schauplatzes Irdischer Geschöpffe. Bd. 2. Osnabrück, 1687.Von dem Pferde. DIe Gestalt des Pferdes ist einem jeden so bekant/ daß eine nähere Beschreibung desselben unnöhtig ist; Die Stimme oder das Gelaut der Pferde/ wird bey uns wiehern/ bey den Niederlandern Näyen/ und bey den Westphälern wrenschen / (hinnire) genannt. Dies Thier wird in vielen Landen der Welt gefunden/ Allein bey Offenbahrung und Erfindung Americae oder West-Indien ist es den Einwohnern daselbst gantz unbekant gewesen; Dann wenn sie jemandt zu Pferde sitzend gesehen/ haben sie vermeinet/ daß Mann und Pferd ein sonderlich Monstrum [Abbildung]und Wunder-Thier wehre/ wofür sie über alle Massen sehr erschrocken. Und in welch Theil Americae die Spanier mit Pferden haben kommen können/ selbiges haben sie desto leichter übermeistert/ so daß man mit recht sagen mag/ daß das Pferd allein die Indianer überwunden und verheert habe. Die Pferde werden nach der Landes Art/ da sie geworffen und auffge- Von dem Pferde. DIe Gestalt des Pferdes ist einem jeden so bekant/ daß eine nähere Beschreibung desselben unnöhtig ist; Die Stimme oder das Gelaut der Pferde/ wird bey uns wiehern/ bey den Niederlandern Näyen/ und bey den Westphälern wrenschen / (hinnire) genannt. Dies Thier wird in vielen Landen der Welt gefunden/ Allein bey Offenbahrung und Erfindung Americae oder West-Indien ist es den Einwohnern daselbst gantz unbekant gewesen; Dann wenn sie jemandt zu Pferde sitzend gesehen/ haben sie vermeinet/ daß Mann und Pferd ein sonderlich Monstrum [Abbildung]und Wunder-Thier wehre/ wofür sie über alle Massen sehr erschrocken. Und in welch Theil Americae die Spanier mit Pferden haben kommen können/ selbiges haben sie desto leichter übermeistert/ so daß man mit recht sagen mag/ daß das Pferd allein die Indianer überwunden und verheert habe. Die Pferde werden nach der Landes Art/ da sie geworffen und auffge- <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0018" n="14"/> </div> <div> <head>Von dem Pferde.</head> <p>DIe Gestalt des Pferdes ist einem jeden so bekant/ daß eine nähere Beschreibung desselben unnöhtig ist; Die Stimme oder das Gelaut der Pferde/ wird bey uns wiehern/ bey den Niederlandern Näyen/ und bey den Westphälern wrenschen / (hinnire) genannt.</p> <p>Dies Thier wird in vielen Landen der Welt gefunden/ Allein bey Offenbahrung und Erfindung Americae oder West-Indien ist es den Einwohnern daselbst gantz unbekant gewesen; Dann wenn sie jemandt zu Pferde sitzend gesehen/ haben sie vermeinet/ daß Mann und Pferd ein sonderlich Monstrum</p> <figure/> <p>und Wunder-Thier wehre/ wofür sie über alle Massen sehr erschrocken. Und in welch Theil Americae die Spanier mit Pferden haben kommen können/ selbiges haben sie desto leichter übermeistert/ so daß man mit recht sagen mag/ daß das Pferd allein die Indianer überwunden und verheert habe. Die Pferde werden nach der Landes Art/ da sie geworffen und auffge- </p> </div> </body> </text> </TEI> [14/0018]
Von dem Pferde. DIe Gestalt des Pferdes ist einem jeden so bekant/ daß eine nähere Beschreibung desselben unnöhtig ist; Die Stimme oder das Gelaut der Pferde/ wird bey uns wiehern/ bey den Niederlandern Näyen/ und bey den Westphälern wrenschen / (hinnire) genannt.
Dies Thier wird in vielen Landen der Welt gefunden/ Allein bey Offenbahrung und Erfindung Americae oder West-Indien ist es den Einwohnern daselbst gantz unbekant gewesen; Dann wenn sie jemandt zu Pferde sitzend gesehen/ haben sie vermeinet/ daß Mann und Pferd ein sonderlich Monstrum
[Abbildung]
und Wunder-Thier wehre/ wofür sie über alle Massen sehr erschrocken. Und in welch Theil Americae die Spanier mit Pferden haben kommen können/ selbiges haben sie desto leichter übermeistert/ so daß man mit recht sagen mag/ daß das Pferd allein die Indianer überwunden und verheert habe. Die Pferde werden nach der Landes Art/ da sie geworffen und auffge-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI.
(2013-11-26T12:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-11-26T12:54:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |