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Novalis: Heinrich von Ofterdingen. Berlin, 1802.

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geben, mit dem Bedeuten, er solle ihn zum
Kaiser bringen, der würde ihm sagen, was
damit zu thun sei. Heinrich geht zum Kai¬
ser, welcher hocherfreut ist, und ihm eine al¬
te Urkunde giebt, in welcher geschrieben steht,
daß der Kaiser sie einem Manne zum lesen
geben sollte, welcher ihm einst einen golde¬
nen Schlüssel zufällig bringen würde, dieser
Mann würde an einem verborgenen Orte
ein altes talismanisches Kleinod, einen Kar¬
funkel zur Krone finden, zu welchem die
Stelle noch leer gelassen sei. Der Ort selbst
ist auch im Pergament beschrieben. -- Nach
dieser Beschreibung macht sich Heinrich auf
den Weg nach einem Berge, er trifft unter¬
wegs den Fremden, der ihm und seinen El¬
tern zuerst von der blauen Blume erzählt hatte, er
spricht mit ihm über die Offenbarung. Er
geht in den Berg hinein und Cyane folgt
ihm treulich nach.

geben, mit dem Bedeuten, er ſolle ihn zum
Kaiſer bringen, der würde ihm ſagen, was
damit zu thun ſei. Heinrich geht zum Kai¬
ſer, welcher hocherfreut iſt, und ihm eine al¬
te Urkunde giebt, in welcher geſchrieben ſteht,
daß der Kaiſer ſie einem Manne zum leſen
geben ſollte, welcher ihm einſt einen golde¬
nen Schlüſſel zufällig bringen würde, dieſer
Mann würde an einem verborgenen Orte
ein altes talismaniſches Kleinod, einen Kar¬
funkel zur Krone finden, zu welchem die
Stelle noch leer gelaſſen ſei. Der Ort ſelbſt
iſt auch im Pergament beſchrieben. — Nach
dieſer Beſchreibung macht ſich Heinrich auf
den Weg nach einem Berge, er trifft unter¬
wegs den Fremden, der ihm und ſeinen El¬
tern zuerſt von der blauen Blume erzählt hatte, er
ſpricht mit ihm über die Offenbarung. Er
geht in den Berg hinein und Cyane folgt
ihm treulich nach.

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[70/0416] geben, mit dem Bedeuten, er ſolle ihn zum Kaiſer bringen, der würde ihm ſagen, was damit zu thun ſei. Heinrich geht zum Kai¬ ſer, welcher hocherfreut iſt, und ihm eine al¬ te Urkunde giebt, in welcher geſchrieben ſteht, daß der Kaiſer ſie einem Manne zum leſen geben ſollte, welcher ihm einſt einen golde¬ nen Schlüſſel zufällig bringen würde, dieſer Mann würde an einem verborgenen Orte ein altes talismaniſches Kleinod, einen Kar¬ funkel zur Krone finden, zu welchem die Stelle noch leer gelaſſen ſei. Der Ort ſelbſt iſt auch im Pergament beſchrieben. — Nach dieſer Beſchreibung macht ſich Heinrich auf den Weg nach einem Berge, er trifft unter¬ wegs den Fremden, der ihm und ſeinen El¬ tern zuerſt von der blauen Blume erzählt hatte, er ſpricht mit ihm über die Offenbarung. Er geht in den Berg hinein und Cyane folgt ihm treulich nach.

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Zitationshilfe: Novalis: Heinrich von Ofterdingen. Berlin, 1802, S. 70. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/novalis_ofterdingen_1802/416>, abgerufen am 24.11.2024.