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Novalis: Heinrich von Ofterdingen. Berlin, 1802.

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Ohne mein verwegnes Fragen
Wirst mir sagen,
Wann ich zu dir soll gelangen.
Gern will ich in tausend Weisen
Noch der Erde Wunder preisen,
Bis du kommst, mich zu umfangen.
Alte Wunder, künft'ge Zeiten,
Seltsamkeiten,
Weichet nie aus meinem Herzen.
Unvergeßlich sei die Stelle,
Wo des Lichtes heil'ge Quelle
Weggespühlt den Traum der Schmerzen.

Unter seinem Gesang war er nichts ge¬
wahr worden; wie er aber aufsah, stand
ein junges Mädchen nahe bei ihm am Fel¬
sen, die ihn freundlich wie einen alten Be¬
kannten grüßte, und ihn einlud mit zu ihrer

Ohne mein verwegnes Fragen
Wirſt mir ſagen,
Wann ich zu dir ſoll gelangen.
Gern will ich in tauſend Weiſen
Noch der Erde Wunder preiſen,
Bis du kommſt, mich zu umfangen.
Alte Wunder, künft'ge Zeiten,
Seltſamkeiten,
Weichet nie aus meinem Herzen.
Unvergeßlich ſei die Stelle,
Wo des Lichtes heil'ge Quelle
Weggeſpühlt den Traum der Schmerzen.

Unter ſeinem Geſang war er nichts ge¬
wahr worden; wie er aber aufſah, ſtand
ein junges Mädchen nahe bei ihm am Fel¬
ſen, die ihn freundlich wie einen alten Be¬
kannten grüßte, und ihn einlud mit zu ihrer

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[20/0366] Ohne mein verwegnes Fragen Wirſt mir ſagen, Wann ich zu dir ſoll gelangen. Gern will ich in tauſend Weiſen Noch der Erde Wunder preiſen, Bis du kommſt, mich zu umfangen. Alte Wunder, künft'ge Zeiten, Seltſamkeiten, Weichet nie aus meinem Herzen. Unvergeßlich ſei die Stelle, Wo des Lichtes heil'ge Quelle Weggeſpühlt den Traum der Schmerzen. Unter ſeinem Geſang war er nichts ge¬ wahr worden; wie er aber aufſah, ſtand ein junges Mädchen nahe bei ihm am Fel¬ ſen, die ihn freundlich wie einen alten Be¬ kannten grüßte, und ihn einlud mit zu ihrer

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Zitationshilfe: Novalis: Heinrich von Ofterdingen. Berlin, 1802, S. 20. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/novalis_ofterdingen_1802/366>, abgerufen am 19.05.2024.