ter ähnlich sehn, und nach ihm genannt sind. Geflügelt wie ihr Vater begleiten sie ihn be¬ ständig, und plagen die Armen, die sein Pfeil trifft. Doch da kömmt der frölichen Zug. Ich muß fort; lebe wohl, süßes Kind. Sei¬ ne Nähe erregt meine Leidenschaft. Sey glück¬ lich in deinem Vorhaben. -- Eros zog wei¬ ter, ohne Gimnistan, die auf ihn zueilte, ei¬ nen zärtlichen Blick zu gönnen. Aber zu Fabel wandte er sich freundlich, und seine kleinen Begleiter tanzten fröhlich um sie her. Fabel freute sich, ihren Milchbruder wieder zu sehn, und sang zu ihrer Leyer ein munte¬ res Lied, Eros schien sich besinnen zu wol¬ len und ließ den Bogen fallen. Die Klei¬ nen entschliefen auf dem Rasen. Ginnistan konnte ihn fassen, und er litt ihre zärtlichen Liebkosungen. Endlich fing Eros auch an zu nicken, schmiegte sich an Ginnistans Schooß, und schlummerte ein, indem er seine
ter ähnlich ſehn, und nach ihm genannt ſind. Geflügelt wie ihr Vater begleiten ſie ihn be¬ ſtändig, und plagen die Armen, die ſein Pfeil trifft. Doch da kömmt der frölichen Zug. Ich muß fort; lebe wohl, ſüßes Kind. Sei¬ ne Nähe erregt meine Leidenſchaft. Sey glück¬ lich in deinem Vorhaben. — Eros zog wei¬ ter, ohne Gimniſtan, die auf ihn zueilte, ei¬ nen zärtlichen Blick zu gönnen. Aber zu Fabel wandte er ſich freundlich, und ſeine kleinen Begleiter tanzten fröhlich um ſie her. Fabel freute ſich, ihren Milchbruder wieder zu ſehn, und ſang zu ihrer Leyer ein munte¬ res Lied, Eros ſchien ſich beſinnen zu wol¬ len und ließ den Bogen fallen. Die Klei¬ nen entſchliefen auf dem Raſen. Ginniſtan konnte ihn faſſen, und er litt ihre zärtlichen Liebkoſungen. Endlich fing Eros auch an zu nicken, ſchmiegte ſich an Ginniſtans Schooß, und ſchlummerte ein, indem er ſeine
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ter ähnlich ſehn, und nach ihm genannt ſind.
Geflügelt wie ihr Vater begleiten ſie ihn be¬
ſtändig, und plagen die Armen, die ſein Pfeil
trifft. Doch da kömmt der frölichen Zug.
Ich muß fort; lebe wohl, ſüßes Kind. Sei¬
ne Nähe erregt meine Leidenſchaft. Sey glück¬
lich in deinem Vorhaben. — Eros zog wei¬
ter, ohne Gimniſtan, die auf ihn zueilte, ei¬
nen zärtlichen Blick zu gönnen. Aber zu
Fabel wandte er ſich freundlich, und ſeine
kleinen Begleiter tanzten fröhlich um ſie her.
Fabel freute ſich, ihren Milchbruder wieder
zu ſehn, und ſang zu ihrer Leyer ein munte¬
res Lied, Eros ſchien ſich beſinnen zu wol¬
len und ließ den Bogen fallen. Die Klei¬
nen entſchliefen auf dem Raſen. Ginniſtan
konnte ihn faſſen, und er litt ihre zärtlichen
Liebkoſungen. Endlich fing Eros auch an
zu nicken, ſchmiegte ſich an Ginniſtans
Schooß, und ſchlummerte ein, indem er ſeine
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Novalis: Heinrich von Ofterdingen. Berlin, 1802, S. 313. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/novalis_ofterdingen_1802/321>, abgerufen am 22.11.2024.
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