goldner und rosenfarbner Wolle irrten um¬ her, und die sonderbarsten Thiere belebten den Hayn. Merkwürdige Bilder standen hie und da, und die festlichen Aufzü¬ ge, die seltsamen Wagen, die überall zum Vorschein kamen, beschäftigten die Aufmerk¬ samkeit unaufhörlich. Die Beete standen voll der buntesten Blumen. Die Gebäude waren gehäuft voll von Waffen aller Art, voll der schönsten Teppiche, Tapeten, Vorhän¬ ge, Trinkgeschirre und aller Arten von Ge¬ räthen und Werkzeugen, in unübersehlichen Reihen. Auf einer Anhöhe erblickten sie ein romantisches Land, das mit Städten und Burgen, mit Tempeln und Begräbnissen übersäet war, und alle Anmuth bewohnter Ebenen mit den furchtbaren Reizen der Einö¬ de und schroffer Felsengegenden vereinigte. Die schönsten Farben waren in den glücklich¬ sten Mischungen. Die Bergspitzen glänzten
goldner und roſenfarbner Wolle irrten um¬ her, und die ſonderbarſten Thiere belebten den Hayn. Merkwürdige Bilder ſtanden hie und da, und die feſtlichen Aufzü¬ ge, die ſeltſamen Wagen, die überall zum Vorſchein kamen, beſchäftigten die Aufmerk¬ ſamkeit unaufhörlich. Die Beete ſtanden voll der bunteſten Blumen. Die Gebäude waren gehäuft voll von Waffen aller Art, voll der ſchönſten Teppiche, Tapeten, Vorhän¬ ge, Trinkgeſchirre und aller Arten von Ge¬ räthen und Werkzeugen, in unüberſehlichen Reihen. Auf einer Anhöhe erblickten ſie ein romantiſches Land, das mit Städten und Burgen, mit Tempeln und Begräbniſſen überſäet war, und alle Anmuth bewohnter Ebenen mit den furchtbaren Reizen der Einö¬ de und ſchroffer Felſengegenden vereinigte. Die ſchönſten Farben waren in den glücklich¬ ſten Miſchungen. Die Bergſpitzen glänzten
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goldner und roſenfarbner Wolle irrten um¬
her, und die ſonderbarſten Thiere belebten
den Hayn. Merkwürdige Bilder ſtanden
hie und da, und die feſtlichen Aufzü¬
ge, die ſeltſamen Wagen, die überall zum
Vorſchein kamen, beſchäftigten die Aufmerk¬
ſamkeit unaufhörlich. Die Beete ſtanden
voll der bunteſten Blumen. Die Gebäude
waren gehäuft voll von Waffen aller Art,
voll der ſchönſten Teppiche, Tapeten, Vorhän¬
ge, Trinkgeſchirre und aller Arten von Ge¬
räthen und Werkzeugen, in unüberſehlichen
Reihen. Auf einer Anhöhe erblickten ſie ein
romantiſches Land, das mit Städten und
Burgen, mit Tempeln und Begräbniſſen
überſäet war, und alle Anmuth bewohnter
Ebenen mit den furchtbaren Reizen der Einö¬
de und ſchroffer Felſengegenden vereinigte.
Die ſchönſten Farben waren in den glücklich¬
ſten Miſchungen. Die Bergſpitzen glänzten
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Novalis: Heinrich von Ofterdingen. Berlin, 1802, S. 292. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/novalis_ofterdingen_1802/300>, abgerufen am 25.11.2024.
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