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Novalis: Heinrich von Ofterdingen. Berlin, 1802.

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an ihn geschahen. Er kam aus fremden Lan¬
den, hatte sich heute früh die Gegend umher
genau betrachtet, und erzählte nun von sei¬
nem Gewerbe und seinen heutigen Entdeckun¬
gen. Die Leute nannten ihn einen Schatzgrä¬
ber. Er sprach aber sehr bescheiden von sei¬
nen Kenntnissen und seiner Macht, doch tru¬
gen seine Erzählungen das Gepräge der
Seltsamkeit und Neuheit. Er erzählte, daß
er aus Böhmen gebürtig sey. Von Jugend
auf habe er eine heftige Neugierde gehabt zu
wissen, was in den Bergen verborgen seyn
müsse, wo das Wasser in den Quellen her¬
komme, und wo das Gold und Silber und
die köstlichen Steine gefunden würden, die
den Menschen so unwiderstehlich an sich zö¬
gen. Er habe in der nahen Klosterkirche oft
diese festen Lichter an den Bildern und Reli¬
quien betrachtet, und nur gewünscht, daß sie
zu ihm reden könnten, um ihm von ihrer ge¬

an ihn geſchahen. Er kam aus fremden Lan¬
den, hatte ſich heute früh die Gegend umher
genau betrachtet, und erzählte nun von ſei¬
nem Gewerbe und ſeinen heutigen Entdeckun¬
gen. Die Leute nannten ihn einen Schatzgrä¬
ber. Er ſprach aber ſehr beſcheiden von ſei¬
nen Kenntniſſen und ſeiner Macht, doch tru¬
gen ſeine Erzählungen das Gepräge der
Seltſamkeit und Neuheit. Er erzählte, daß
er aus Böhmen gebürtig ſey. Von Jugend
auf habe er eine heftige Neugierde gehabt zu
wiſſen, was in den Bergen verborgen ſeyn
müſſe, wo das Waſſer in den Quellen her¬
komme, und wo das Gold und Silber und
die köſtlichen Steine gefunden würden, die
den Menſchen ſo unwiderſtehlich an ſich zö¬
gen. Er habe in der nahen Kloſterkirche oft
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[130/0138] an ihn geſchahen. Er kam aus fremden Lan¬ den, hatte ſich heute früh die Gegend umher genau betrachtet, und erzählte nun von ſei¬ nem Gewerbe und ſeinen heutigen Entdeckun¬ gen. Die Leute nannten ihn einen Schatzgrä¬ ber. Er ſprach aber ſehr beſcheiden von ſei¬ nen Kenntniſſen und ſeiner Macht, doch tru¬ gen ſeine Erzählungen das Gepräge der Seltſamkeit und Neuheit. Er erzählte, daß er aus Böhmen gebürtig ſey. Von Jugend auf habe er eine heftige Neugierde gehabt zu wiſſen, was in den Bergen verborgen ſeyn müſſe, wo das Waſſer in den Quellen her¬ komme, und wo das Gold und Silber und die köſtlichen Steine gefunden würden, die den Menſchen ſo unwiderſtehlich an ſich zö¬ gen. Er habe in der nahen Kloſterkirche oft dieſe feſten Lichter an den Bildern und Reli¬ quien betrachtet, und nur gewünſcht, daß ſie zu ihm reden könnten, um ihm von ihrer ge¬

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Zitationshilfe: Novalis: Heinrich von Ofterdingen. Berlin, 1802, S. 130. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/novalis_ofterdingen_1802/138>, abgerufen am 24.11.2024.