jene himmlische Geburtsstätte der Christenheit noch im frevelhaften Besitz der Ungläubigen zu wissen. Sie erhoben die großen Helden, die sich eine ewige Krone durch ihr tapfres, unermüdliches Bezeigen gegen dieses ruchlose Volk erworben hätten. Der Schloßherr zeigte das kostbare Schwerdt, was er einem Anführer derselben mit eigner Hand abge¬ nommen, nachdem er sein Castell erobert, ihn getödtet, und seine Frau und Kinder zu Ge¬ fangenen gemacht, welches ihm der Kayser in seinem Wappen zu führen vergönnet hat¬ te. Alle besahen das prächtige Schwerdt, auch Heinrich nahm es in seine Hand, und fühlte sich von einer kriegerischen Begeisterung er griffen. Er küßte es mit inbrünstiger An¬ dacht. Die Ritter freuten sich über seinen Antheil. Der Alte umarmte ihn, und mun¬ terte ihn auf, auch seine Hand auf ewig der Befreyung des heiligen Grabes zu widmen,
jene himmliſche Geburtsſtätte der Chriſtenheit noch im frevelhaften Beſitz der Ungläubigen zu wiſſen. Sie erhoben die großen Helden, die ſich eine ewige Krone durch ihr tapfres, unermüdliches Bezeigen gegen dieſes ruchloſe Volk erworben hätten. Der Schloßherr zeigte das koſtbare Schwerdt, was er einem Anführer derſelben mit eigner Hand abge¬ nommen, nachdem er ſein Caſtell erobert, ihn getödtet, und ſeine Frau und Kinder zu Ge¬ fangenen gemacht, welches ihm der Kayſer in ſeinem Wappen zu führen vergönnet hat¬ te. Alle beſahen das prächtige Schwerdt, auch Heinrich nahm es in ſeine Hand, und fühlte ſich von einer kriegeriſchen Begeiſterung er griffen. Er küßte es mit inbrünſtiger An¬ dacht. Die Ritter freuten ſich über ſeinen Antheil. Der Alte umarmte ihn, und mun¬ terte ihn auf, auch ſeine Hand auf ewig der Befreyung des heiligen Grabes zu widmen,
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jene himmliſche Geburtsſtätte der Chriſtenheit
noch im frevelhaften Beſitz der Ungläubigen
zu wiſſen. Sie erhoben die großen Helden,
die ſich eine ewige Krone durch ihr tapfres,
unermüdliches Bezeigen gegen dieſes ruchloſe
Volk erworben hätten. Der Schloßherr
zeigte das koſtbare Schwerdt, was er einem
Anführer derſelben mit eigner Hand abge¬
nommen, nachdem er ſein Caſtell erobert, ihn
getödtet, und ſeine Frau und Kinder zu Ge¬
fangenen gemacht, welches ihm der Kayſer
in ſeinem Wappen zu führen vergönnet hat¬
te. Alle beſahen das prächtige Schwerdt, auch
Heinrich nahm es in ſeine Hand, und fühlte
ſich von einer kriegeriſchen Begeiſterung er
griffen. Er küßte es mit inbrünſtiger An¬
dacht. Die Ritter freuten ſich über ſeinen
Antheil. Der Alte umarmte ihn, und mun¬
terte ihn auf, auch ſeine Hand auf ewig der
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Novalis: Heinrich von Ofterdingen. Berlin, 1802, S. 108. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/novalis_ofterdingen_1802/116>, abgerufen am 05.12.2024.
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