Ordentliche Wochentliche Post-Zeitungen. Nr. 19, Frankfurt (Main), 1671.Num. XIX. Ordentliche Wochentliche Post-Zeitungn. 1671. Venedig den 24. April. In hiesiger St. Marci Kirchen ist am vergangenen Sambstag deß Doge herein
Num. XIX. Ordentliche Wochentliche Post-Zeitungn. 1671. Venedig den 24. April. In hiesiger St. Marci Kirchen ist am vergangenen Sambstag deß Doge herein
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Num. XIX.
Ordentliche Wochentliche Post-Zeitungn.
1671.
Venedig den 24. April.
In hiesiger St. Marci Kirchen ist am vergangenen Sambstag deß Doge
Vettern einem der erste Sohn in ungewöhnlicher grosser Pompe getaufft worden/
darzu in ged. Kirch drey Altar auffgericht und mit vielem Silber-Geschirr gezie-
ret waren; Auß Crabaten wird der jüngst berichte Türckische Streiff mit diesen
Particularitäten confirmirt, daß nemblich alß der Bassa die Vestung Petrin unter
verschiedenen Prætexten auffgefordert habe der Gubernator anderst keine Antwort
von sich geben/ alß daß er von zweyen Seiten auff die Türcken außgefallen/ und sie
ohne alles versehen so wohl tractirt, daß sie mit Hinterlassung. 400. Todten in Un-
ordnung nach Canisa salvirt, und die jenige Ungarn so ihnen zu dieser That beredet/
und den glücklichen Success gantz sicherlich versprochen/ spiessen lassen/ daß jetzo sel-
bige und andere Vestungen mit so viel besserer Wachtsambkeit bewahret werden/ sie
schreiben auch von Buda durch Türcken so von Adrianopel dahin kommen/ Si-
cherheit zuhaben/ daß der Groß-Türck und Vezier gäntzlich entschlossen den Frie-
den mit dem Römischen Käyser zuerhalten/ und deßwegen die jenige Ungarn welche
ein Wiedriges bißhero gesucht/ zwar darumb leydmüthig nach Hauß geschickt/ wei-
len man im Türckischen Gebiet keinen Käyserl. Rebellen auffhalten wolte; Ein
Schiff von Dalmatien bringt/ der General Barbaro halte sich zu Sebenico, und
daß ein Schiff von Neapoli den Comte Julio deß Printzen von Conversano Bru-
dern dahin gebracht/ welcher mit einem Gefolg von 40. Persohnen die Welt zube-
sichtigẽ Vorhabens wehre; Ein Schiff von Alexandretta bringt/ daß eins von Athe-
ne nach Canca gehend gescheittert/ und daß zwey andere so von Cassandra nach Can-
dia gewolt/ ebener Gestalt zu Grund gangen/ hergegen seye eins von Messina in der
Türckischen Corsaren Gewalt kommen/ die Unserige würden von den Kriegßschif-
fen fleissig convoyrt, umb von solchem Unheil befreyet zu seyn. Auß Rom/ nach
deme der Pabst vernohmen/ daß der Beyläger mit dem Duca di Mantoua und der
Princessin di Guastalla gehalten worden/ hat er unter andern den Monsr. Carrac-
ciolo erwöhlt zur congratulation dahin zuschicken/ der Monsr. Rannuzzi Ertzbi-
schoff von Damiata, ist zum Nuntio in Pohlen erklärt/ und der Monsr. Durazzo
jetziger Gubernator in Perugia, dem Ersten in der Nuntiatur von Turin zu succe-
diren/ der Cardinal Francisco Barberin seye höchstens erfreuet daß der Duc di
Gravina mit dem Hauß Altieri in Alliantz getretten/ dem Duc habe er einen Zug
schöner Frießländischer Pferdt/ Ihro aber zum Geschmuck über 12000. Cronen
werth verehrt/ der Cardinal Anthonio lässet in seinem Pallast ein Quartier zum
köstlichsten außrüsten/ den Bischoffen von Laon nach seiner Würde zu empfangen/
und zulogiren; Der Schluß wegen Außrottung der Banditen/ hat dapfferen
Fortgang/ und werden alle Woche dann etliche lebend/ dan verschiedene Köpffe
herein
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