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Wiener Zeitung. Nr. 236. [Wien], 3. Oktober 1850.

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[Beginn Spaltensatz] cular dem Herzog von Levis mitgetheilt und sei von
diesem ermächtigt worden, es in dieser Form zu versenden.
Der Brief des Generals St. Priest wäre also mit dieser
Erklärung in Verbindung zu bringen. Was Herr Ber-
ryer der Oeffentlichkeit gegenüber zu thun beabsichtigt, ist
bis jetzt ein Geheimniß. Ein weiterer Gegenstand der
Verhandlung in heutiger Sitzung war das Versailler La-
ger. Einzelne Mitglieder sollen sich vorbehalten haben,
eventuelle Anträge zu stellen, da die Truppen=Transporte
bedeutende Summen kosten, indem dazu die Eisenbahnen
benutzt werden.

-- Die Redacteure der Pariser Journale halten heute
eine Versammlung, welche die Unterzeichnung der Artikel
zum Gegenstande hat.

-- Die Geschichte der Reise Louis Napoleons in den
Osten und Westen von Frankreich ist jetzt erschienen. Der
Verfasser, Barrail, gibt als Zweck seines Buches an,
daß dasselbe diese Zusammenkunft und den Händedruck,
den das Französische Volk und Napoleon gewechselt,
heiligen solle.

-- Die Französische Akademie hat in ihrer heutigen
Sitzung ihr Bureau erneuert. Hr. Guizot ist zum Di-
rector und Touqueville zum Kanzler ernannt worden.

-- Ein Sohn des Ministers Baroche, bisher im Mi-
nisterium des Auswärtigen angestellt, geht jetzt als Ge-
sandtschafts=Secretär nach Madrid.

-- Ueber die Unterdrückung des "Peuple de 1850" ist
nachzutragen, daß das Zuchtpolizeigericht zu dieser Maß-
regel durch eine vom öffentlichen Ankläger gegen die drei
verantwortlichen Herausgeber des Journals erhobene An-
schuldigung veranlaßt ward. Diese lautete dahin, daß die
Herausgeber bezüglich des Cautionsgeldes eine falsche Er-
klärung abgegeben hätten, indem sie nämlich angaben, daß
dasselbe ihr eigenes persönliches Eigenthum sei, während
doch der größere Theil dem von den Actionären aufge-
brachten Capital entnommen war. Das Gericht entschied,
daß eine falsche Erklärung abgegeben worden sei, verur-
theilte jeden der drei Angeklagten zu 3000 Frs. Geld-
strafe und verfügte, daß das Journal nicht mehr erschei-
nen dürfe.

-- Die zu Lyon wegen Errichtung einer geheimen
Gesellschaft unter dem Namen "Mutuellisten" angeklag-
ten Personen sind vom Kriegsgerichte freigesprochen wor-
den. Sie erklärten, daß sie Freunde der Ordnung seien
und nicht entfernt eine gesetzwidrige Handlung beabsich-
tigt hätten.

-- Das Univers erklärt sich heute für legitimistisch,
weil der Graf von Chambord nur durch das göttliche
Recht herrschen und mit der Revolution ganz brechen
wolle.

-- Jn einem Kaffeehause wurden neulich drei Männer
auf politische Anschuldigungen hin verhaftet; bei dem einen,
der ein Baierischer Flüchtling ist, fand man wichtige
Papiere.

Großbritanien.

London, 25. September. Um die Mitte des Mo-
nats soll der neue Weg nach Californien über Nicaragua
eröffnet werden. Der Vortheil dieses Weges ist bedeu-
tend, wenn man bedenkt, daß Greytown, der Atlantische
Hafen für die neue Straße, von Southampton aus in
26 Tagen durch die Westindischen Dampfboote erreicht
werden kann. Der "New=York Herald" redet diesem
Wege das Wort und prophezeit, daß es bald Nie-
manden mehr einfallen werde, den Weg nach Califor-
nien über Panama einzuschlagen. Der Weg über Ni-
caragua ist nicht allein etwas kürzer, sondern um 50 bis
60 Dollars billiger. Der "Herald" schildert die Schön-
heit der Gegenden, die auf diesem Wege zu passiren sind,
und beruft sich dabei auf die Landschafts=Schilderungen
Alex. v. Humbold's im Kosmos.

-- Der Gesundheitszustand in London war in der
letzten Woche befriedigender als seit langer Zeit; es star-
ben im Ganzen 848 Personen. Seit gestern fangen
die Herbstnebel an, sich über die Stadt auszubreiten.

Gestern wurde das walisische Bardenfest ( Eisteddvod ) ,
welches jährlich unter dem Patronat der Königin zur Er-
haltung und Pflege der nationalceltischen Musik und
Poesie gefeiert wird, auf Schloß Rhuddlan im Nor-
den von Wales eröffnet. Das Schloß, Eigenthum eines
Mr. Shipley Conway, der jedoch zur älteren Linie von
Lord Hertford's Geschlecht gehört, ist eine schöne, halb-
erhaltene Ruine, die zum Behuf der Feier des Sän-
gerfestes überdacht, austapeziert und mit walisischen
Wappenschildern, Ahnenbildern u. s. w. verziert wurde.
Der Präsident, Lord Mostyn, ein 84jähriger Greis, hielt
eine Eröffnungs=Rede im Wälschen Jdiom. Das Sän-
gerfest dauert vier Tage und besteht aus mittelalterli-
chen und modernen Aufführungen: Conzerten, Wettge-
sängen, Bällen und Prozessionen. Als Kampfpreise wer-
den silberne Harfen und goldene Medaillen von den La-
dies Patronesses
ausgetheilt.

-- Die Jndische Post hat aus Canton, Hong=kong und
Ceylon Jnteressantes in Bezug auf die Ausstellung ge-
[Spaltenumbruch] bracht. Man geht überall mit großem Ernste an die
Sache. Asien will zeigen, daß seine alten Schätze den
Erfindungen Europa's nicht nachstehen; namentlich wer-
den die Wunder der orientalischen Pflanzenwelt als Roh-
producte und verarbeitet zahlreich vertreten sein. Ein gro-
ßes Asiatisches und viele Zweig=Comit e 's haben sich ge-
bildet, die sich mit einander berathen, theils um das Vor-
züglichste aus der Masse zu sondern, theils um doppelte
Sendungen eines und desselben Gegenstandes zu vermei-
den. Der Hurkarn meldet, daß folgende Artikel sich be-
reits im Magazin für nicht zu verzollende Waaren in Cal-
cutta befinden: Ein großes orientalisches Zelt mit ver-
goldeten Stangen und einem Dach vom schönsten Kasch-
mir=Shawltuch, welches über und über mit Gold und
Silber gestickt ist; ein Etui aus schönem Opal, in Gold
gebunden und auf dem Deckel mit Diamanten und Ru-
binen verziert; ein prachtvolles Bett und sechs Stühle,
aus Elfenbeinschnitzwerk bestehend, ein Geschenk des Nuab
Nazim für die Königin von England; ein Bettkissen aus
Gold= und Silberfäden, mit den Namen Victoria und
Albrecht darauf, die Anfangsbuchstaben Diamanten, die
anderen große Perlen; hundert und zwanzig lebensgroße
Figuren, welche die verschiedenen Beschäftigungen der
Hindus vorstellen, nebst dazu gehörigem Handwerks-
geräthe.

-- Der außerordentliche Zufluß von fremdem Schlacht-
vieh ( des Contingent ) , welcher seit 2 oder 3 Wochen be-
merkt wurde, kommt namentlich auf Rechnung des aus
den Hanseatischen und Dänischen Häfen eingeführten
Hornviehes; besonders aus den ersteren wird die Zu-
fuhr immer ausgedehnter und bedeutender. Von Bremen
und Tönningen haben in jeder der letzten Wochen vier
oder fünf Transporte dieser Art Statt gefunden; jeder
derselben brachte durchschnittlich 200 Ochsen und Kühe
nebst kleineren Viehgattungen. Die Zufuhr aus diesen
Häfen in solcher Quantität ist eine neue Erscheinung
auf unserem Markte und daher ein Gegenstand des Jn-
teresses für die Englische Handelswelt.

-- Ueber den Baumwollenbau in Liberia auf der Afri-
kanischen Küste heißt es in einem vom 5. Juli datirten
Schreiben des dortigen Präsidenten Roberts: "Die Ein-
wohner von Liberia werden sich mit Freuden vereinigen,
um die angeknüpften Handelsverbindungen mit England
in Schwung zu bringen. Es ist kein Zweifel, daß die
Baumwollenstaude hier in großer Ausdehnung, und mit
gutem Erfolge cultivirt werden kann. Versuche, welche,
wenn auch in kleinem Maßstabe, angestellt worden sind,
haben dies zur Genüge bewiesen. Es fehlt uns auch nicht
an Männern, welche die nöthige Kenntniß und Erfah-
rung dazu besitzen, und nur der Mangel an Capitalien
hat uns bis jetzt gehindert, den Anbau im Großen zu
betreiben. Auch die Eingebornen werden bei einer gerin-
gen Anleitung große Quantitäten von Baumwolle zu pro-
duciren im Stande sein. Jetzt freilich bauen sie nur sehr
nothdürftig, aber die Quantität wird sich vermehren,
sobald sie einen Markt in der Nähe wissen, wo sie kleine
Vorräthe von wenigen Pfunden verkaufen können. Per-
sonen, die mit der Cultur der Baumwollenstande in Ame-
rika vertraut sind, versichern, daß die Anpflanzungen
in Liberia ein eben so gutes Resultat, wie dort, liefern
müssen."

Belgien.

Brüssel, 26. September. Die Feier des ersten Ta-
ges der Septemberfeste am 23sten ging ganz nach dem
Programme vor sich; Nachmittags um 4 Uhr aber wurde
sie durch einen von Hagel und entsetzlichen Regengüssen
begleiteten Sturm gestört, der etwa eine halbe Stunde
anhielt, jedoch nicht hinderte, daß sich bald die Straßen
wieder füllten, und dichte Massen am Abend den großen
Zapfenstreich begleiteten, dem Ständchen vor dem königl.
Pallaste und dem Hotel des Kriegs=Ministers folgten.
Die Jllumination des Martyrerplatzes hielt die Menge
bis spät beisammen.

Der zweite Tag der Septemberfeste war vorgestern
vom Wetter bestens begünstigt, und alle im Programm
angegebenen Festlichkeiten und Belustigungen gingen im
Beisein eines zahlreichen Publicums ohne Störung in
schönster Ordnung und ohne Unfall vor sich. Der Preis-
vertheilung in der Augustinerkirche wohnten der König
und die Prinzen bei, welche Nachmittags nach Laeken
zurückkehrten.

-- Die feierliche Grundsteinlegung des dem verfas-
sunggebenden Congresse und der Verfassung gewidmeten
prächtigen Denkmals ging gestern Mittag auf dem herr-
lich ausgeschmückten Congreßplatze im Beisein der Con-
greß- und Kammermitglieder, der Minister, der Behör-
den und einer unzähligen Zuschauermenge in würdiger
Weise vor sich. Als der König in Begleitung der Prin-
zen gegen 12 Uhr auf dem Platze eintraf, empfing ihn
von allen Seiten begeisterter Zuruf. Am Grundsteine
angelangt, entblößte der König, der die Generals=Uni-
form der Bürgergarde trug, sein Haupt und sprach
nachstehende Worte:

[Spaltenumbruch]

Meine Herren! Jch fühle mich glücklich, einer Handlung
der Dankbarkeit gegen eine vor allen durch ihre Vaterlands-
liebe, ihre Einsicht und ihre Mäßigung denkwürdige Ver-
sammlung mich anzuschließen. Zwanzig Jahre der Erfah-
rung haben die Haltbarkeit und die Weisheit des Werkes
bewiesen, welches der Congreß dem Lande vermacht hat. Alle
in den National=Vertrag eingeschriebenen Freiheiten werden
geachtet und entwickelt, ohne irgend ein Hinderniß ausgeübt,
und das schönste Lob, welches dem Belgischen Volke gespen-
det werden kann, lautet dahin, daß es sich seiner Verfassung
würdig gezeigt hat. Wenn Belgien während zwanzig Jah-
ren friedlich und stark geblieben ist, so geschah es, weil es
Vertrauen setzte in seine Jnstitutionen und in seine Regie-
rung; wenn die Regierung ihrerseits vor jeder Erschütterung
gesichert geblieben ist, so geschah es, weil sie in den Jnstitu-
tionen und in den wohlwollenden Gesinnungen der Nation
ihre Stütze suchte. Möge nichts dieses gegenseitige Vertrauen
ändern; möge die Nation fortfahren, mit der nämlichen
Weisheit ihre Freiheiten zu handhaben; möge die Verfas-
sung unangetastet Jenen überliefert werden, die nach uns
kommen; dann wird dieser zwanzigste Jahrestag für Belgien
einen neuen Zeitraum wahrhafter Größe und Wohlfahrt
eröffnen.

Zahlreiche Vivats für den König begrüßten diese
Worte, und auch die nun folgenden längeren Reden des
Senats=Präsidenten Dumon=Dumortier und des Prä-
sidenten der Deputirten=Kammer, Verhaegen, wurden
mit lautem Beifalle aufgenommen. Es folgte nun die
Einsenkung des Grundsteines, wobei zuerst der König,
dann die Prinzen, die Präsidenten der Kammern mit
silberner Kelle den Mörtel unter den Stein legten, wäh-
rend die Militär=Musiken das Nationallied spielten.
Nach Beendigung der Ceremonie hielt der König Heer-
schau über Bürgergarde und Truppen, worauf gegen
Abend im Pallaste der Nation des große Bankett Statt
fand, welches der König den Mitgliedern des National-
Congresses und der darauf folgenden Kammern zu Ehren
veranstaltet hatte. Noch viele andere Gäste wohnten
dem Festmahle bei. Beim Nachtische erhob sich der
König und brachte, während alle Gäste ebenfalls auf-
standen, nachstehenden Toast aus:

" Von ganzem Herzen schlage ich einen Toast vor zu Ehren
des National=Congresses und der Legislaturen, welche sein
Werk befestigt haben. Die Zukunft, meine Herren, ist uns
unbekannt; die Schwierigkeiten, welche sie umschließen kann,
muß man mit Muth ins Auge fassen. Wenn wir einig blei-
ben, wenn wir gegenseitiges Vertrauen hegen, so werden
wir aus diesen Schwierigkeiten mit Ehre und mit Vortheil
für das Land hervorgehen."

Ein dreifaches donnerndes "Es lebe der König!" ant-
wortete diesen Worten, denen der ehemalige Präsident
des Congresses, de Gerlache, einen Toast für "Leopold
I., König der Belgier, den Gewählten des Volkes, den
Gewählten des Congresses" unter nicht minder begeister-
ten Jubelrufen der Versammlung folgen ließ. Gegen
10 Uhr gab der König durch sein Aufstehen das Zei-
chen zum Schlusse des Banketts und verließ den Pallast
inmitten der nämlichen Beifallsrufe, die ihn bei der
Ankunft bewillkommt hatten. Die übrigen Festlichkeiten
des gestrigen dritten Tages der September=Feier gingen
in der vom Programm angegebenen Weise vor sich.

Moldau und Walachei.

Bukarest, 5. ( 17. ) September. Heute hat der au-
ßerordentliche Divan, der einstweilen die Ständeversamm-
lung vertritt und am 15. August d. J. prorogirt war,
wieder seine erste Sitzung gehalten, nachdem er von Sr.
Durchl. zu diesem Behuf zusammenberufen worden war.

-- Fürst Milosch Obrenovich ist von seiner Badereise
wieder in Bukarest angekommen. Nicht zufrieden mit
dem bleibenden Denkmal, welches er sich bei einem frü-
hern Aufenthalt in Elöpatak stiftete, indem er dort eine
Romanische Kirche baute, hat der Fürst nun auch in dem
genannten Badeort einen Platz zur Erbauung einer Ro-
manischen Schule angekauft und die erforderliche Geld-
summe für den Bau gespendet.

Jassy, 27. August ( 8. September ) . Die Stadt
Piatra, nach Gallaz die zweite Handelsstadt des
Fürstenthums, so wichtig durch ihre Lage wegen
des Handels mit Bauholz, welches nach Constan-
tinopel geht, stand in Bezug auf ihre Straßen, Wege,
Feuerlöschanstalten u. s. w. tief unter vielen Städten,
welche weniger wichtig sind als sie. Die Ursache war,
daß ein Theil der dortigen Haus= und Grundbesitzer sich
der Verbesserung und jedem Fortschritt feindlich entgegen
stellte. Endlich ist es dem Gouverneur des Districts, Las-
kar Katargiu, gelungen, beide Parteien zur Vereinigung
zu bringen und bereits wurden dem Ministerium des
Jnnern Pläne in dieser Hinsicht zur Genehmigung vor-
gelegt.

-- Die k. k. Oesterreichische Agentie hat dem Staats-
Secretariat die Mittheilung gemacht, daß in Folge einer
Verordnung des Handels=Ministeriums in Wien alle
Schiffe, welche unter der Walachischen und Moldau-
schen Flagge fahren, in den k. k. Oesterreichischen Häfen
denselben Eingangszoll zahlen werden wie die unter der
kais. Ottomanischen Flagge fahrenden Schiffe.

[Ende Spaltensatz][ - 5 Seiten fehlen]

[Beginn Spaltensatz] cular dem Herzog von Levis mitgetheilt und sei von
diesem ermächtigt worden, es in dieser Form zu versenden.
Der Brief des Generals St. Priest wäre also mit dieser
Erklärung in Verbindung zu bringen. Was Herr Ber-
ryer der Oeffentlichkeit gegenüber zu thun beabsichtigt, ist
bis jetzt ein Geheimniß. Ein weiterer Gegenstand der
Verhandlung in heutiger Sitzung war das Versailler La-
ger. Einzelne Mitglieder sollen sich vorbehalten haben,
eventuelle Anträge zu stellen, da die Truppen=Transporte
bedeutende Summen kosten, indem dazu die Eisenbahnen
benutzt werden.

— Die Redacteure der Pariser Journale halten heute
eine Versammlung, welche die Unterzeichnung der Artikel
zum Gegenstande hat.

— Die Geschichte der Reise Louis Napoleons in den
Osten und Westen von Frankreich ist jetzt erschienen. Der
Verfasser, Barrail, gibt als Zweck seines Buches an,
daß dasselbe diese Zusammenkunft und den Händedruck,
den das Französische Volk und Napoleon gewechselt,
heiligen solle.

— Die Französische Akademie hat in ihrer heutigen
Sitzung ihr Bureau erneuert. Hr. Guizot ist zum Di-
rector und Touqueville zum Kanzler ernannt worden.

— Ein Sohn des Ministers Baroche, bisher im Mi-
nisterium des Auswärtigen angestellt, geht jetzt als Ge-
sandtschafts=Secretär nach Madrid.

— Ueber die Unterdrückung des „Peuple de 1850“ ist
nachzutragen, daß das Zuchtpolizeigericht zu dieser Maß-
regel durch eine vom öffentlichen Ankläger gegen die drei
verantwortlichen Herausgeber des Journals erhobene An-
schuldigung veranlaßt ward. Diese lautete dahin, daß die
Herausgeber bezüglich des Cautionsgeldes eine falsche Er-
klärung abgegeben hätten, indem sie nämlich angaben, daß
dasselbe ihr eigenes persönliches Eigenthum sei, während
doch der größere Theil dem von den Actionären aufge-
brachten Capital entnommen war. Das Gericht entschied,
daß eine falsche Erklärung abgegeben worden sei, verur-
theilte jeden der drei Angeklagten zu 3000 Frs. Geld-
strafe und verfügte, daß das Journal nicht mehr erschei-
nen dürfe.

— Die zu Lyon wegen Errichtung einer geheimen
Gesellschaft unter dem Namen „Mutuellisten“ angeklag-
ten Personen sind vom Kriegsgerichte freigesprochen wor-
den. Sie erklärten, daß sie Freunde der Ordnung seien
und nicht entfernt eine gesetzwidrige Handlung beabsich-
tigt hätten.

— Das Univers erklärt sich heute für legitimistisch,
weil der Graf von Chambord nur durch das göttliche
Recht herrschen und mit der Revolution ganz brechen
wolle.

— Jn einem Kaffeehause wurden neulich drei Männer
auf politische Anschuldigungen hin verhaftet; bei dem einen,
der ein Baierischer Flüchtling ist, fand man wichtige
Papiere.

Großbritanien.

London, 25. September. Um die Mitte des Mo-
nats soll der neue Weg nach Californien über Nicaragua
eröffnet werden. Der Vortheil dieses Weges ist bedeu-
tend, wenn man bedenkt, daß Greytown, der Atlantische
Hafen für die neue Straße, von Southampton aus in
26 Tagen durch die Westindischen Dampfboote erreicht
werden kann. Der „New=York Herald“ redet diesem
Wege das Wort und prophezeit, daß es bald Nie-
manden mehr einfallen werde, den Weg nach Califor-
nien über Panama einzuschlagen. Der Weg über Ni-
caragua ist nicht allein etwas kürzer, sondern um 50 bis
60 Dollars billiger. Der „Herald“ schildert die Schön-
heit der Gegenden, die auf diesem Wege zu passiren sind,
und beruft sich dabei auf die Landschafts=Schilderungen
Alex. v. Humbold's im Kosmos.

— Der Gesundheitszustand in London war in der
letzten Woche befriedigender als seit langer Zeit; es star-
ben im Ganzen 848 Personen. Seit gestern fangen
die Herbstnebel an, sich über die Stadt auszubreiten.

Gestern wurde das walisische Bardenfest ( Eisteddvod ) ,
welches jährlich unter dem Patronat der Königin zur Er-
haltung und Pflege der nationalceltischen Musik und
Poesie gefeiert wird, auf Schloß Rhuddlan im Nor-
den von Wales eröffnet. Das Schloß, Eigenthum eines
Mr. Shipley Conway, der jedoch zur älteren Linie von
Lord Hertford's Geschlecht gehört, ist eine schöne, halb-
erhaltene Ruine, die zum Behuf der Feier des Sän-
gerfestes überdacht, austapeziert und mit walisischen
Wappenschildern, Ahnenbildern u. s. w. verziert wurde.
Der Präsident, Lord Mostyn, ein 84jähriger Greis, hielt
eine Eröffnungs=Rede im Wälschen Jdiom. Das Sän-
gerfest dauert vier Tage und besteht aus mittelalterli-
chen und modernen Aufführungen: Conzerten, Wettge-
sängen, Bällen und Prozessionen. Als Kampfpreise wer-
den silberne Harfen und goldene Medaillen von den La-
dies Patronesses
ausgetheilt.

— Die Jndische Post hat aus Canton, Hong=kong und
Ceylon Jnteressantes in Bezug auf die Ausstellung ge-
[Spaltenumbruch] bracht. Man geht überall mit großem Ernste an die
Sache. Asien will zeigen, daß seine alten Schätze den
Erfindungen Europa's nicht nachstehen; namentlich wer-
den die Wunder der orientalischen Pflanzenwelt als Roh-
producte und verarbeitet zahlreich vertreten sein. Ein gro-
ßes Asiatisches und viele Zweig=Comit é 's haben sich ge-
bildet, die sich mit einander berathen, theils um das Vor-
züglichste aus der Masse zu sondern, theils um doppelte
Sendungen eines und desselben Gegenstandes zu vermei-
den. Der Hurkarn meldet, daß folgende Artikel sich be-
reits im Magazin für nicht zu verzollende Waaren in Cal-
cutta befinden: Ein großes orientalisches Zelt mit ver-
goldeten Stangen und einem Dach vom schönsten Kasch-
mir=Shawltuch, welches über und über mit Gold und
Silber gestickt ist; ein Etui aus schönem Opal, in Gold
gebunden und auf dem Deckel mit Diamanten und Ru-
binen verziert; ein prachtvolles Bett und sechs Stühle,
aus Elfenbeinschnitzwerk bestehend, ein Geschenk des Nuab
Nazim für die Königin von England; ein Bettkissen aus
Gold= und Silberfäden, mit den Namen Victoria und
Albrecht darauf, die Anfangsbuchstaben Diamanten, die
anderen große Perlen; hundert und zwanzig lebensgroße
Figuren, welche die verschiedenen Beschäftigungen der
Hindus vorstellen, nebst dazu gehörigem Handwerks-
geräthe.

— Der außerordentliche Zufluß von fremdem Schlacht-
vieh ( des Contingent ) , welcher seit 2 oder 3 Wochen be-
merkt wurde, kommt namentlich auf Rechnung des aus
den Hanseatischen und Dänischen Häfen eingeführten
Hornviehes; besonders aus den ersteren wird die Zu-
fuhr immer ausgedehnter und bedeutender. Von Bremen
und Tönningen haben in jeder der letzten Wochen vier
oder fünf Transporte dieser Art Statt gefunden; jeder
derselben brachte durchschnittlich 200 Ochsen und Kühe
nebst kleineren Viehgattungen. Die Zufuhr aus diesen
Häfen in solcher Quantität ist eine neue Erscheinung
auf unserem Markte und daher ein Gegenstand des Jn-
teresses für die Englische Handelswelt.

— Ueber den Baumwollenbau in Liberia auf der Afri-
kanischen Küste heißt es in einem vom 5. Juli datirten
Schreiben des dortigen Präsidenten Roberts: „Die Ein-
wohner von Liberia werden sich mit Freuden vereinigen,
um die angeknüpften Handelsverbindungen mit England
in Schwung zu bringen. Es ist kein Zweifel, daß die
Baumwollenstaude hier in großer Ausdehnung, und mit
gutem Erfolge cultivirt werden kann. Versuche, welche,
wenn auch in kleinem Maßstabe, angestellt worden sind,
haben dies zur Genüge bewiesen. Es fehlt uns auch nicht
an Männern, welche die nöthige Kenntniß und Erfah-
rung dazu besitzen, und nur der Mangel an Capitalien
hat uns bis jetzt gehindert, den Anbau im Großen zu
betreiben. Auch die Eingebornen werden bei einer gerin-
gen Anleitung große Quantitäten von Baumwolle zu pro-
duciren im Stande sein. Jetzt freilich bauen sie nur sehr
nothdürftig, aber die Quantität wird sich vermehren,
sobald sie einen Markt in der Nähe wissen, wo sie kleine
Vorräthe von wenigen Pfunden verkaufen können. Per-
sonen, die mit der Cultur der Baumwollenstande in Ame-
rika vertraut sind, versichern, daß die Anpflanzungen
in Liberia ein eben so gutes Resultat, wie dort, liefern
müssen.“

Belgien.

Brüssel, 26. September. Die Feier des ersten Ta-
ges der Septemberfeste am 23sten ging ganz nach dem
Programme vor sich; Nachmittags um 4 Uhr aber wurde
sie durch einen von Hagel und entsetzlichen Regengüssen
begleiteten Sturm gestört, der etwa eine halbe Stunde
anhielt, jedoch nicht hinderte, daß sich bald die Straßen
wieder füllten, und dichte Massen am Abend den großen
Zapfenstreich begleiteten, dem Ständchen vor dem königl.
Pallaste und dem Hotel des Kriegs=Ministers folgten.
Die Jllumination des Martyrerplatzes hielt die Menge
bis spät beisammen.

Der zweite Tag der Septemberfeste war vorgestern
vom Wetter bestens begünstigt, und alle im Programm
angegebenen Festlichkeiten und Belustigungen gingen im
Beisein eines zahlreichen Publicums ohne Störung in
schönster Ordnung und ohne Unfall vor sich. Der Preis-
vertheilung in der Augustinerkirche wohnten der König
und die Prinzen bei, welche Nachmittags nach Laeken
zurückkehrten.

— Die feierliche Grundsteinlegung des dem verfas-
sunggebenden Congresse und der Verfassung gewidmeten
prächtigen Denkmals ging gestern Mittag auf dem herr-
lich ausgeschmückten Congreßplatze im Beisein der Con-
greß- und Kammermitglieder, der Minister, der Behör-
den und einer unzähligen Zuschauermenge in würdiger
Weise vor sich. Als der König in Begleitung der Prin-
zen gegen 12 Uhr auf dem Platze eintraf, empfing ihn
von allen Seiten begeisterter Zuruf. Am Grundsteine
angelangt, entblößte der König, der die Generals=Uni-
form der Bürgergarde trug, sein Haupt und sprach
nachstehende Worte:

[Spaltenumbruch]

Meine Herren! Jch fühle mich glücklich, einer Handlung
der Dankbarkeit gegen eine vor allen durch ihre Vaterlands-
liebe, ihre Einsicht und ihre Mäßigung denkwürdige Ver-
sammlung mich anzuschließen. Zwanzig Jahre der Erfah-
rung haben die Haltbarkeit und die Weisheit des Werkes
bewiesen, welches der Congreß dem Lande vermacht hat. Alle
in den National=Vertrag eingeschriebenen Freiheiten werden
geachtet und entwickelt, ohne irgend ein Hinderniß ausgeübt,
und das schönste Lob, welches dem Belgischen Volke gespen-
det werden kann, lautet dahin, daß es sich seiner Verfassung
würdig gezeigt hat. Wenn Belgien während zwanzig Jah-
ren friedlich und stark geblieben ist, so geschah es, weil es
Vertrauen setzte in seine Jnstitutionen und in seine Regie-
rung; wenn die Regierung ihrerseits vor jeder Erschütterung
gesichert geblieben ist, so geschah es, weil sie in den Jnstitu-
tionen und in den wohlwollenden Gesinnungen der Nation
ihre Stütze suchte. Möge nichts dieses gegenseitige Vertrauen
ändern; möge die Nation fortfahren, mit der nämlichen
Weisheit ihre Freiheiten zu handhaben; möge die Verfas-
sung unangetastet Jenen überliefert werden, die nach uns
kommen; dann wird dieser zwanzigste Jahrestag für Belgien
einen neuen Zeitraum wahrhafter Größe und Wohlfahrt
eröffnen.

Zahlreiche Vivats für den König begrüßten diese
Worte, und auch die nun folgenden längeren Reden des
Senats=Präsidenten Dumon=Dumortier und des Prä-
sidenten der Deputirten=Kammer, Verhaegen, wurden
mit lautem Beifalle aufgenommen. Es folgte nun die
Einsenkung des Grundsteines, wobei zuerst der König,
dann die Prinzen, die Präsidenten der Kammern mit
silberner Kelle den Mörtel unter den Stein legten, wäh-
rend die Militär=Musiken das Nationallied spielten.
Nach Beendigung der Ceremonie hielt der König Heer-
schau über Bürgergarde und Truppen, worauf gegen
Abend im Pallaste der Nation des große Bankett Statt
fand, welches der König den Mitgliedern des National-
Congresses und der darauf folgenden Kammern zu Ehren
veranstaltet hatte. Noch viele andere Gäste wohnten
dem Festmahle bei. Beim Nachtische erhob sich der
König und brachte, während alle Gäste ebenfalls auf-
standen, nachstehenden Toast aus:

„ Von ganzem Herzen schlage ich einen Toast vor zu Ehren
des National=Congresses und der Legislaturen, welche sein
Werk befestigt haben. Die Zukunft, meine Herren, ist uns
unbekannt; die Schwierigkeiten, welche sie umschließen kann,
muß man mit Muth ins Auge fassen. Wenn wir einig blei-
ben, wenn wir gegenseitiges Vertrauen hegen, so werden
wir aus diesen Schwierigkeiten mit Ehre und mit Vortheil
für das Land hervorgehen.“

Ein dreifaches donnerndes „Es lebe der König!“ ant-
wortete diesen Worten, denen der ehemalige Präsident
des Congresses, de Gerlache, einen Toast für „Leopold
I., König der Belgier, den Gewählten des Volkes, den
Gewählten des Congresses“ unter nicht minder begeister-
ten Jubelrufen der Versammlung folgen ließ. Gegen
10 Uhr gab der König durch sein Aufstehen das Zei-
chen zum Schlusse des Banketts und verließ den Pallast
inmitten der nämlichen Beifallsrufe, die ihn bei der
Ankunft bewillkommt hatten. Die übrigen Festlichkeiten
des gestrigen dritten Tages der September=Feier gingen
in der vom Programm angegebenen Weise vor sich.

Moldau und Walachei.

Bukarest, 5. ( 17. ) September. Heute hat der au-
ßerordentliche Divan, der einstweilen die Ständeversamm-
lung vertritt und am 15. August d. J. prorogirt war,
wieder seine erste Sitzung gehalten, nachdem er von Sr.
Durchl. zu diesem Behuf zusammenberufen worden war.

— Fürst Milosch Obrenovich ist von seiner Badereise
wieder in Bukarest angekommen. Nicht zufrieden mit
dem bleibenden Denkmal, welches er sich bei einem frü-
hern Aufenthalt in Elöpatak stiftete, indem er dort eine
Romanische Kirche baute, hat der Fürst nun auch in dem
genannten Badeort einen Platz zur Erbauung einer Ro-
manischen Schule angekauft und die erforderliche Geld-
summe für den Bau gespendet.

Jassy, 27. August ( 8. September ) . Die Stadt
Piatra, nach Gallaz die zweite Handelsstadt des
Fürstenthums, so wichtig durch ihre Lage wegen
des Handels mit Bauholz, welches nach Constan-
tinopel geht, stand in Bezug auf ihre Straßen, Wege,
Feuerlöschanstalten u. s. w. tief unter vielen Städten,
welche weniger wichtig sind als sie. Die Ursache war,
daß ein Theil der dortigen Haus= und Grundbesitzer sich
der Verbesserung und jedem Fortschritt feindlich entgegen
stellte. Endlich ist es dem Gouverneur des Districts, Las-
kar Katargiu, gelungen, beide Parteien zur Vereinigung
zu bringen und bereits wurden dem Ministerium des
Jnnern Pläne in dieser Hinsicht zur Genehmigung vor-
gelegt.

— Die k. k. Oesterreichische Agentie hat dem Staats-
Secretariat die Mittheilung gemacht, daß in Folge einer
Verordnung des Handels=Ministeriums in Wien alle
Schiffe, welche unter der Walachischen und Moldau-
schen Flagge fahren, in den k. k. Oesterreichischen Häfen
denselben Eingangszoll zahlen werden wie die unter der
kais. Ottomanischen Flagge fahrenden Schiffe.

[Ende Spaltensatz][ – 5 Seiten fehlen]
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[2967/0007] 2967 cular dem Herzog von Levis mitgetheilt und sei von diesem ermächtigt worden, es in dieser Form zu versenden. Der Brief des Generals St. Priest wäre also mit dieser Erklärung in Verbindung zu bringen. Was Herr Ber- ryer der Oeffentlichkeit gegenüber zu thun beabsichtigt, ist bis jetzt ein Geheimniß. Ein weiterer Gegenstand der Verhandlung in heutiger Sitzung war das Versailler La- ger. Einzelne Mitglieder sollen sich vorbehalten haben, eventuelle Anträge zu stellen, da die Truppen=Transporte bedeutende Summen kosten, indem dazu die Eisenbahnen benutzt werden. — Die Redacteure der Pariser Journale halten heute eine Versammlung, welche die Unterzeichnung der Artikel zum Gegenstande hat. — Die Geschichte der Reise Louis Napoleons in den Osten und Westen von Frankreich ist jetzt erschienen. Der Verfasser, Barrail, gibt als Zweck seines Buches an, daß dasselbe diese Zusammenkunft und den Händedruck, den das Französische Volk und Napoleon gewechselt, heiligen solle. — Die Französische Akademie hat in ihrer heutigen Sitzung ihr Bureau erneuert. Hr. Guizot ist zum Di- rector und Touqueville zum Kanzler ernannt worden. — Ein Sohn des Ministers Baroche, bisher im Mi- nisterium des Auswärtigen angestellt, geht jetzt als Ge- sandtschafts=Secretär nach Madrid. — Ueber die Unterdrückung des „Peuple de 1850“ ist nachzutragen, daß das Zuchtpolizeigericht zu dieser Maß- regel durch eine vom öffentlichen Ankläger gegen die drei verantwortlichen Herausgeber des Journals erhobene An- schuldigung veranlaßt ward. 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Der Hurkarn meldet, daß folgende Artikel sich be- reits im Magazin für nicht zu verzollende Waaren in Cal- cutta befinden: Ein großes orientalisches Zelt mit ver- goldeten Stangen und einem Dach vom schönsten Kasch- mir=Shawltuch, welches über und über mit Gold und Silber gestickt ist; ein Etui aus schönem Opal, in Gold gebunden und auf dem Deckel mit Diamanten und Ru- binen verziert; ein prachtvolles Bett und sechs Stühle, aus Elfenbeinschnitzwerk bestehend, ein Geschenk des Nuab Nazim für die Königin von England; ein Bettkissen aus Gold= und Silberfäden, mit den Namen Victoria und Albrecht darauf, die Anfangsbuchstaben Diamanten, die anderen große Perlen; hundert und zwanzig lebensgroße Figuren, welche die verschiedenen Beschäftigungen der Hindus vorstellen, nebst dazu gehörigem Handwerks- geräthe. — Der außerordentliche Zufluß von fremdem Schlacht- vieh ( des Contingent ) , welcher seit 2 oder 3 Wochen be- merkt wurde, kommt namentlich auf Rechnung des aus den Hanseatischen und Dänischen Häfen eingeführten Hornviehes; besonders aus den ersteren wird die Zu- fuhr immer ausgedehnter und bedeutender. Von Bremen und Tönningen haben in jeder der letzten Wochen vier oder fünf Transporte dieser Art Statt gefunden; jeder derselben brachte durchschnittlich 200 Ochsen und Kühe nebst kleineren Viehgattungen. Die Zufuhr aus diesen Häfen in solcher Quantität ist eine neue Erscheinung auf unserem Markte und daher ein Gegenstand des Jn- teresses für die Englische Handelswelt. — Ueber den Baumwollenbau in Liberia auf der Afri- kanischen Küste heißt es in einem vom 5. Juli datirten Schreiben des dortigen Präsidenten Roberts: „Die Ein- wohner von Liberia werden sich mit Freuden vereinigen, um die angeknüpften Handelsverbindungen mit England in Schwung zu bringen. Es ist kein Zweifel, daß die Baumwollenstaude hier in großer Ausdehnung, und mit gutem Erfolge cultivirt werden kann. Versuche, welche, wenn auch in kleinem Maßstabe, angestellt worden sind, haben dies zur Genüge bewiesen. Es fehlt uns auch nicht an Männern, welche die nöthige Kenntniß und Erfah- rung dazu besitzen, und nur der Mangel an Capitalien hat uns bis jetzt gehindert, den Anbau im Großen zu betreiben. Auch die Eingebornen werden bei einer gerin- gen Anleitung große Quantitäten von Baumwolle zu pro- duciren im Stande sein. Jetzt freilich bauen sie nur sehr nothdürftig, aber die Quantität wird sich vermehren, sobald sie einen Markt in der Nähe wissen, wo sie kleine Vorräthe von wenigen Pfunden verkaufen können. Per- sonen, die mit der Cultur der Baumwollenstande in Ame- rika vertraut sind, versichern, daß die Anpflanzungen in Liberia ein eben so gutes Resultat, wie dort, liefern müssen.“ Belgien. Brüssel, 26. September. Die Feier des ersten Ta- ges der Septemberfeste am 23sten ging ganz nach dem Programme vor sich; Nachmittags um 4 Uhr aber wurde sie durch einen von Hagel und entsetzlichen Regengüssen begleiteten Sturm gestört, der etwa eine halbe Stunde anhielt, jedoch nicht hinderte, daß sich bald die Straßen wieder füllten, und dichte Massen am Abend den großen Zapfenstreich begleiteten, dem Ständchen vor dem königl. Pallaste und dem Hotel des Kriegs=Ministers folgten. Die Jllumination des Martyrerplatzes hielt die Menge bis spät beisammen. Der zweite Tag der Septemberfeste war vorgestern vom Wetter bestens begünstigt, und alle im Programm angegebenen Festlichkeiten und Belustigungen gingen im Beisein eines zahlreichen Publicums ohne Störung in schönster Ordnung und ohne Unfall vor sich. Der Preis- vertheilung in der Augustinerkirche wohnten der König und die Prinzen bei, welche Nachmittags nach Laeken zurückkehrten. — Die feierliche Grundsteinlegung des dem verfas- sunggebenden Congresse und der Verfassung gewidmeten prächtigen Denkmals ging gestern Mittag auf dem herr- lich ausgeschmückten Congreßplatze im Beisein der Con- greß- und Kammermitglieder, der Minister, der Behör- den und einer unzähligen Zuschauermenge in würdiger Weise vor sich. Als der König in Begleitung der Prin- zen gegen 12 Uhr auf dem Platze eintraf, empfing ihn von allen Seiten begeisterter Zuruf. Am Grundsteine angelangt, entblößte der König, der die Generals=Uni- form der Bürgergarde trug, sein Haupt und sprach nachstehende Worte: Meine Herren! Jch fühle mich glücklich, einer Handlung der Dankbarkeit gegen eine vor allen durch ihre Vaterlands- liebe, ihre Einsicht und ihre Mäßigung denkwürdige Ver- sammlung mich anzuschließen. Zwanzig Jahre der Erfah- rung haben die Haltbarkeit und die Weisheit des Werkes bewiesen, welches der Congreß dem Lande vermacht hat. Alle in den National=Vertrag eingeschriebenen Freiheiten werden geachtet und entwickelt, ohne irgend ein Hinderniß ausgeübt, und das schönste Lob, welches dem Belgischen Volke gespen- det werden kann, lautet dahin, daß es sich seiner Verfassung würdig gezeigt hat. Wenn Belgien während zwanzig Jah- ren friedlich und stark geblieben ist, so geschah es, weil es Vertrauen setzte in seine Jnstitutionen und in seine Regie- rung; wenn die Regierung ihrerseits vor jeder Erschütterung gesichert geblieben ist, so geschah es, weil sie in den Jnstitu- tionen und in den wohlwollenden Gesinnungen der Nation ihre Stütze suchte. Möge nichts dieses gegenseitige Vertrauen ändern; möge die Nation fortfahren, mit der nämlichen Weisheit ihre Freiheiten zu handhaben; möge die Verfas- sung unangetastet Jenen überliefert werden, die nach uns kommen; dann wird dieser zwanzigste Jahrestag für Belgien einen neuen Zeitraum wahrhafter Größe und Wohlfahrt eröffnen. Zahlreiche Vivats für den König begrüßten diese Worte, und auch die nun folgenden längeren Reden des Senats=Präsidenten Dumon=Dumortier und des Prä- sidenten der Deputirten=Kammer, Verhaegen, wurden mit lautem Beifalle aufgenommen. Es folgte nun die Einsenkung des Grundsteines, wobei zuerst der König, dann die Prinzen, die Präsidenten der Kammern mit silberner Kelle den Mörtel unter den Stein legten, wäh- rend die Militär=Musiken das Nationallied spielten. Nach Beendigung der Ceremonie hielt der König Heer- schau über Bürgergarde und Truppen, worauf gegen Abend im Pallaste der Nation des große Bankett Statt fand, welches der König den Mitgliedern des National- Congresses und der darauf folgenden Kammern zu Ehren veranstaltet hatte. Noch viele andere Gäste wohnten dem Festmahle bei. Beim Nachtische erhob sich der König und brachte, während alle Gäste ebenfalls auf- standen, nachstehenden Toast aus: „ Von ganzem Herzen schlage ich einen Toast vor zu Ehren des National=Congresses und der Legislaturen, welche sein Werk befestigt haben. Die Zukunft, meine Herren, ist uns unbekannt; die Schwierigkeiten, welche sie umschließen kann, muß man mit Muth ins Auge fassen. Wenn wir einig blei- ben, wenn wir gegenseitiges Vertrauen hegen, so werden wir aus diesen Schwierigkeiten mit Ehre und mit Vortheil für das Land hervorgehen.“ Ein dreifaches donnerndes „Es lebe der König!“ ant- wortete diesen Worten, denen der ehemalige Präsident des Congresses, de Gerlache, einen Toast für „Leopold I., König der Belgier, den Gewählten des Volkes, den Gewählten des Congresses“ unter nicht minder begeister- ten Jubelrufen der Versammlung folgen ließ. Gegen 10 Uhr gab der König durch sein Aufstehen das Zei- chen zum Schlusse des Banketts und verließ den Pallast inmitten der nämlichen Beifallsrufe, die ihn bei der Ankunft bewillkommt hatten. Die übrigen Festlichkeiten des gestrigen dritten Tages der September=Feier gingen in der vom Programm angegebenen Weise vor sich. Moldau und Walachei. Bukarest, 5. ( 17. ) September. Heute hat der au- ßerordentliche Divan, der einstweilen die Ständeversamm- lung vertritt und am 15. August d. J. prorogirt war, wieder seine erste Sitzung gehalten, nachdem er von Sr. Durchl. zu diesem Behuf zusammenberufen worden war. — Fürst Milosch Obrenovich ist von seiner Badereise wieder in Bukarest angekommen. Nicht zufrieden mit dem bleibenden Denkmal, welches er sich bei einem frü- hern Aufenthalt in Elöpatak stiftete, indem er dort eine Romanische Kirche baute, hat der Fürst nun auch in dem genannten Badeort einen Platz zur Erbauung einer Ro- manischen Schule angekauft und die erforderliche Geld- summe für den Bau gespendet. Jassy, 27. August ( 8. September ) . Die Stadt Piatra, nach Gallaz die zweite Handelsstadt des Fürstenthums, so wichtig durch ihre Lage wegen des Handels mit Bauholz, welches nach Constan- tinopel geht, stand in Bezug auf ihre Straßen, Wege, Feuerlöschanstalten u. s. w. tief unter vielen Städten, welche weniger wichtig sind als sie. Die Ursache war, daß ein Theil der dortigen Haus= und Grundbesitzer sich der Verbesserung und jedem Fortschritt feindlich entgegen stellte. Endlich ist es dem Gouverneur des Districts, Las- kar Katargiu, gelungen, beide Parteien zur Vereinigung zu bringen und bereits wurden dem Ministerium des Jnnern Pläne in dieser Hinsicht zur Genehmigung vor- gelegt. — Die k. k. Oesterreichische Agentie hat dem Staats- Secretariat die Mittheilung gemacht, daß in Folge einer Verordnung des Handels=Ministeriums in Wien alle Schiffe, welche unter der Walachischen und Moldau- schen Flagge fahren, in den k. k. Oesterreichischen Häfen denselben Eingangszoll zahlen werden wie die unter der kais. Ottomanischen Flagge fahrenden Schiffe. _____

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Zitationshilfe: Wiener Zeitung. Nr. 236. [Wien], 3. Oktober 1850, S. 2967. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_wiener236_1850/7>, abgerufen am 24.11.2024.