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Talvj, Volkslieder der Serben, 1825

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Kleine geographische Nachweisungen.


Amselfeld, kossowo (mit und ohne polje, Feld.), eine
große, auf zwei Seiten von Gebirgsketten eingeschloßne Eb-
ne, im Nowibasarschen Sandshakat, im südlichsten Ser-
bien. Sie ist sehr fruchtbar, mit mehrern Städten und
Dörfern bebaut, und von der Sitnitza durchströmt. Meh-
rere dort gefochtne Schlachten machten sie berühmt. Ohn-
weit Pristina ist durch einen mächtigen Steinhaufen die
Stelle bezeichnet, wo Murat I. fiel. In der nicht fern da-
von liegenden Kirche Samodresha liegt Milosch Obilitsch be-
graben. Ein Hügel, Nekodim, wird als der Ort gezeigt,
wo König Wukaschin den Zaren Urosch erschlug.

Antiwari, serbisch: Bar. Feste Stadt an der alba-
nesischen Küste.

Athos. Berg auf der westlichen Landspitze Mace-
doniens, Lemnos gegenüber. Er heißt vorzugsweise der hei-
lige Berg, weil auf ihm 28 Klöster und gegen 6000 Mön-
che und Einsiedler sich befinden. Sie sind die einzigen Chri-
sten im türkischen Reiche, die des Vorzugs der Glocken ge-
nießen. Mitten unter ihnen ist der Sitz eines türkischen
Aga.

Berda. Gebirgsgegend, östlich von Montenegro.

Bjelopawlitsch. Stamm und Gegend um Mon-
tenegro; südlich von Bjelopol.

Bojana. Fischreicher Fluß in Albanien, an welchem
Skutari liegt. Er verbindet den See Labeatis mit dem
adriatischen Meere.

Kleine geographische Nachweisungen.


Amselfeld, kossowo (mit und ohne polje, Feld.), eine
große, auf zwei Seiten von Gebirgsketten eingeschloßne Eb-
ne, im Nowibasarschen Sandshakat, im südlichsten Ser-
bien. Sie ist sehr fruchtbar, mit mehrern Städten und
Dörfern bebaut, und von der Sitnitza durchströmt. Meh-
rere dort gefochtne Schlachten machten sie berühmt. Ohn-
weit Pristina ist durch einen mächtigen Steinhaufen die
Stelle bezeichnet, wo Murat I. fiel. In der nicht fern da-
von liegenden Kirche Samodresha liegt Milosch Obilitsch be-
graben. Ein Hügel, Nekodim, wird als der Ort gezeigt,
wo König Wukaschin den Zaren Urosch erschlug.

Antiwari, serbisch: Bar. Feste Stadt an der alba-
nesischen Küste.

Athos. Berg auf der westlichen Landspitze Mace-
doniens, Lemnos gegenüber. Er heißt vorzugsweise der hei-
lige Berg, weil auf ihm 28 Klöster und gegen 6000 Mön-
che und Einsiedler sich befinden. Sie sind die einzigen Chri-
sten im türkischen Reiche, die des Vorzugs der Glocken ge-
nießen. Mitten unter ihnen ist der Sitz eines türkischen
Aga.

Berda. Gebirgsgegend, östlich von Montenegro.

Bjelopawlitsch. Stamm und Gegend um Mon-
tenegro; südlich von Bjelopol.

Bojana. Fischreicher Fluß in Albanien, an welchem
Skutari liegt. Er verbindet den See Labeatis mit dem
adriatischen Meere.

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[288/0354] Kleine geographische Nachweisungen. Amselfeld, kossowo (mit und ohne polje, Feld.), eine große, auf zwei Seiten von Gebirgsketten eingeschloßne Eb- ne, im Nowibasarschen Sandshakat, im südlichsten Ser- bien. Sie ist sehr fruchtbar, mit mehrern Städten und Dörfern bebaut, und von der Sitnitza durchströmt. Meh- rere dort gefochtne Schlachten machten sie berühmt. Ohn- weit Pristina ist durch einen mächtigen Steinhaufen die Stelle bezeichnet, wo Murat I. fiel. In der nicht fern da- von liegenden Kirche Samodresha liegt Milosch Obilitsch be- graben. Ein Hügel, Nekodim, wird als der Ort gezeigt, wo König Wukaschin den Zaren Urosch erschlug. Antiwari, serbisch: Bar. Feste Stadt an der alba- nesischen Küste. Athos. Berg auf der westlichen Landspitze Mace- doniens, Lemnos gegenüber. Er heißt vorzugsweise der hei- lige Berg, weil auf ihm 28 Klöster und gegen 6000 Mön- che und Einsiedler sich befinden. Sie sind die einzigen Chri- sten im türkischen Reiche, die des Vorzugs der Glocken ge- nießen. Mitten unter ihnen ist der Sitz eines türkischen Aga. Berda. Gebirgsgegend, östlich von Montenegro. Bjelopawlitsch. Stamm und Gegend um Mon- tenegro; südlich von Bjelopol. Bojana. Fischreicher Fluß in Albanien, an welchem Skutari liegt. Er verbindet den See Labeatis mit dem adriatischen Meere.

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Zitationshilfe: Talvj, Volkslieder der Serben, 1825, S. 288. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_volkslieder_1825/354>, abgerufen am 25.04.2024.