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[N. N.]: Theatrum Novum Politico-Historicum. Würzburg, [1686].

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zu folg Se. Maj. 40000. Cossacken zu Pferd in pension halten/ welche durch den ältisten Printzen commandirt werden sollen/ wozu stossen sollen 20000. Littauer mit Feuer-Röhren versehen/ weil sie sehr gute Schützen seynd/ bey Project zwischen Pohlen und Venedig deß künfftigen Feldzugs halben. welcher Armee eine Artillerie von 24. Stücken/ darunter 2. halbe/ 4. vierthel Cartaunen/ und dann auch 4. Haubitzen/ nebst 2. Böllern auffgerichtet werden sollen/ wozu die Venetianer 20000. Mann Teutsche und Italiäner hergeben/ welche man durch einen bekanten Teutschen General commandiren lassen wil/ selbiger soll an dem schwartzen Meer agiren/ die Tartarn von dannen treiben/ und dann an denen Flüssen Dniester/ Bog und Dnieper/ welche in das schwartze Meer fliessen/ Vestungen bauen/ dardurch die Türcken auff das künfftige an solchen Seiten zu attaquiren/ zu welchem Ende die Republic Venedig nach solchen glücklichen Verrichtungen Schiffe zu bauen/ und dahin zu senden/ sich erbotten/ welche nebst den Cossacken/ an selbigem schwartzen Meer dem Türck. Käyser biß vor Constantinopel diversiones machen / und solche Residentz incommodiren können; damit nun Se. Maj. desto besser angefrischet werden mögen/ so wil der Pabst/ wie auch die Republic Venedig jährlich eine gewisse Summa Geldes dem zulegen/ auch alles dem Printzen erblich lassen/ was derselbe mit solcher Macht gewinnen wird/ ingleichen auch der König vor sich behalten Moldau und Wallachey/ und damit man die Cossacken sämtlich auf der Christl. Seiten behalten möge/ so soll ihnen in Friedens-als Kriegszeiten eine gewisse Summa Geldes jährlich richtig bezahlt werden. Man sagt/ daß der Hr. Gen. Leut. Spaen/ so nach den Haag in Holland verreiset ist/ einige geheime Instructiones mit sich hat/ und daß künfftigen Frühling wol eine Armee in Clevischen Land formiret werden dörffte. Jh. Päbstl. Heiligk. haben sich erbotten/ denen Littauern/ aus der Apostol. Kammer jährlich ein grosses zu geben/ es sey in Friedens- oder Kriegszeiten/ jedoch daß ein Unterscheid zwischen beyden sey: über dem/ so wil der H. Vatter dem König in Pohln alle geistliche Gelder/ welche sonsten aus Pohln nach Rom geschickt werden/ zum Krieg wider den Auff bem Teutschen Boden solle immerdar eine starcke Armee gehalten werden. Türcken verehren. Es soll auch/ wie von sicherer Hand habe/ im Vorschlag seyn/ eine starcke Armee auf den Teutschen Boden continuirlich zu halten/ welche sowol bey Friedens-als Kriegszeiten allen feindlichen Einfällen entgegen gehen/ und das Röm. Reich von allen Trangsalen befreyen solle/ worzu die Schwäbische/ Fränckische/ und Rheinische Craise/ nebst Hessen und andern Fürsten/ eine Armee zwischen dem Rhein und der Donau von 30000. Mann halten/ und in selbigen Ländern einlogiren sollen. Zweytens solte auch der Ober- und Nider-Sächsische/ wie auch Westphäl. und Thüring. Craiß auff selbiger Seiten ebenfals obgedachte Summa halten und verpflegen/ und solten

zu folg Se. Maj. 40000. Cossacken zu Pferd in pension halten/ welche durch den ältisten Printzen commandirt werden sollen/ wozu stossen sollen 20000. Littauer mit Feuer-Röhren versehen/ weil sie sehr gute Schützen seynd/ bey Project zwischen Pohlen und Venedig deß künfftigen Feldzugs halben. welcher Armee eine Artillerie von 24. Stücken/ darunter 2. halbe/ 4. vierthel Cartaunen/ und dann auch 4. Haubitzen/ nebst 2. Böllern auffgerichtet werden sollen/ wozu die Venetianer 20000. Mann Teutsche und Italiäner hergeben/ welche man durch einen bekanten Teutschen General commandiren lassen wil/ selbiger soll an dem schwartzen Meer agiren/ die Tartarn von dannen treiben/ und dann an denen Flüssen Dniester/ Bog und Dnieper/ welche in das schwartze Meer fliessen/ Vestungen bauen/ dardurch die Türcken auff das künfftige an solchen Seiten zu attaquiren/ zu welchem Ende die Republic Venedig nach solchen glücklichen Verrichtungen Schiffe zu bauen/ und dahin zu senden/ sich erbotten/ welche nebst den Cossacken/ an selbigem schwartzen Meer dem Türck. Käyser biß vor Constantinopel diversiones machen / und solche Residentz incommodiren können; damit nun Se. Maj. desto besser angefrischet werden mögen/ so wil der Pabst/ wie auch die Republic Venedig jährlich eine gewisse Sum̃a Geldes dem zulegen/ auch alles dem Printzen erblich lassen/ was derselbe mit solcher Macht gewinnen wird/ ingleichen auch der König vor sich behalten Moldau und Wallachey/ und damit man die Cossacken sämtlich auf der Christl. Seiten behalten möge/ so soll ihnen in Friedens-als Kriegszeiten eine gewisse Sum̃a Geldes jährlich richtig bezahlt werden. Man sagt/ daß der Hr. Gen. Leut. Spaen/ so nach den Haag in Holland verreiset ist/ einige geheime Instructiones mit sich hat/ und daß künfftigen Frühling wol eine Armee in Clevischen Land formiret werden dörffte. Jh. Päbstl. Heiligk. haben sich erbotten/ denen Littauern/ aus der Apostol. Kammer jährlich ein grosses zu geben/ es sey in Friedens- oder Kriegszeiten/ jedoch daß ein Unterscheid zwischen beyden sey: über dem/ so wil der H. Vatter dem König in Pohln alle geistliche Gelder/ welche sonsten aus Pohln nach Rom geschickt werden/ zum Krieg wider den Auff bem Teutschen Boden solle immerdar eine starcke Armee gehalten werden. Türcken verehren. Es soll auch/ wie von sicherer Hand habe/ im Vorschlag seyn/ eine starcke Armee auf den Teutschen Boden continuirlich zu halten/ welche sowol bey Friedens-als Kriegszeiten allen feindlichen Einfällen entgegen gehen/ und das Röm. Reich von allen Trangsalen befreyen solle/ worzu die Schwäbische/ Fränckische/ und Rheinische Craise/ nebst Hessen und andern Fürsten/ eine Armee zwischen dem Rhein und der Donau von 30000. Mann halten/ und in selbigen Ländern einlogiren sollen. Zweytens solte auch der Ober- und Nider-Sächsische/ wie auch Westphäl. und Thüring. Craiß auff selbiger Seiten ebenfals obgedachte Sum̃a halten und verpflegen/ und solten

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[48/0060] zu folg Se. Maj. 40000. Cossacken zu Pferd in pension halten/ welche durch den ältisten Printzen commandirt werden sollen/ wozu stossen sollen 20000. Littauer mit Feuer-Röhren versehen/ weil sie sehr gute Schützen seynd/ bey welcher Armee eine Artillerie von 24. Stücken/ darunter 2. halbe/ 4. vierthel Cartaunen/ und dann auch 4. Haubitzen/ nebst 2. Böllern auffgerichtet werden sollen/ wozu die Venetianer 20000. Mann Teutsche und Italiäner hergeben/ welche man durch einen bekanten Teutschen General commandiren lassen wil/ selbiger soll an dem schwartzen Meer agiren/ die Tartarn von dannen treiben/ und dann an denen Flüssen Dniester/ Bog und Dnieper/ welche in das schwartze Meer fliessen/ Vestungen bauen/ dardurch die Türcken auff das künfftige an solchen Seiten zu attaquiren/ zu welchem Ende die Republic Venedig nach solchen glücklichen Verrichtungen Schiffe zu bauen/ und dahin zu senden/ sich erbotten/ welche nebst den Cossacken/ an selbigem schwartzen Meer dem Türck. Käyser biß vor Constantinopel diversiones machen / und solche Residentz incommodiren können; damit nun Se. Maj. desto besser angefrischet werden mögen/ so wil der Pabst/ wie auch die Republic Venedig jährlich eine gewisse Sum̃a Geldes dem zulegen/ auch alles dem Printzen erblich lassen/ was derselbe mit solcher Macht gewinnen wird/ ingleichen auch der König vor sich behalten Moldau und Wallachey/ und damit man die Cossacken sämtlich auf der Christl. Seiten behalten möge/ so soll ihnen in Friedens-als Kriegszeiten eine gewisse Sum̃a Geldes jährlich richtig bezahlt werden. Man sagt/ daß der Hr. Gen. Leut. Spaen/ so nach den Haag in Holland verreiset ist/ einige geheime Instructiones mit sich hat/ und daß künfftigen Frühling wol eine Armee in Clevischen Land formiret werden dörffte. Jh. Päbstl. Heiligk. haben sich erbotten/ denen Littauern/ aus der Apostol. Kammer jährlich ein grosses zu geben/ es sey in Friedens- oder Kriegszeiten/ jedoch daß ein Unterscheid zwischen beyden sey: über dem/ so wil der H. Vatter dem König in Pohln alle geistliche Gelder/ welche sonsten aus Pohln nach Rom geschickt werden/ zum Krieg wider den Türcken verehren. Es soll auch/ wie von sicherer Hand habe/ im Vorschlag seyn/ eine starcke Armee auf den Teutschen Boden continuirlich zu halten/ welche sowol bey Friedens-als Kriegszeiten allen feindlichen Einfällen entgegen gehen/ und das Röm. Reich von allen Trangsalen befreyen solle/ worzu die Schwäbische/ Fränckische/ und Rheinische Craise/ nebst Hessen und andern Fürsten/ eine Armee zwischen dem Rhein und der Donau von 30000. Mann halten/ und in selbigen Ländern einlogiren sollen. Zweytens solte auch der Ober- und Nider-Sächsische/ wie auch Westphäl. und Thüring. Craiß auff selbiger Seiten ebenfals obgedachte Sum̃a halten und verpflegen/ und solten Project zwischen Pohlen und Venedig deß künfftigen Feldzugs halben. Auff bem Teutschen Boden solle immerdar eine starcke Armee gehalten werden.

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Zitationshilfe: [N. N.]: Theatrum Novum Politico-Historicum. Würzburg, [1686], S. 48. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_theatrum_1686/60>, abgerufen am 18.05.2024.