[N. N.]: Theatrum Novum Politico-Historicum. Würzburg, [1686].Pferd etlichen Commis-Tragonern nebst 300. Hussaren unter den Petnehasischen Commando von Zollnock unversehens aufgebrochen/ und gegen gemeltes Arrath gerucket/ und vie sie dahin kommen/ ist ihnen durch Kundschafft bedeutet worden/ daß über 1000. Türcken meistens von deß Groß-Sultans Janitscharen mit einer grossen Anzahl Munition und Proviantwagen sich hinein retirirt hätten/ worauff die Unsrige eilends dahin gerucket/ den Orth rings umbschlossen/ und so dann den Feind ermahnen lassen sich zu ergeben / dahingegen demselben der freye Abzug versprochen wurde/ sintemahln aber die Janitscharen sich absolute nicht submittiren/ sondern es für ein Unehr gehalten / und schimpfflich zu seyn achteten/ den Christen ohne Gegenwähr sich zu ergeben/ und also dem Tod sich lieber sacrificiren wolten/ derohalben von beeden Generaln resolvirt wurde/ ten Orth mit Gewalt anzufallen/ wie dann gleich darauff auff einer Seiten die Ringmauer durch etliche Feldstück zu boden gelegt/ und also den Weg zum Sturm eröffnet und so dann mit einem solchen Ernst und courage so wohl von den Teutschen/ als Ungarischen Militz mit einträchtiger Hertzhafftigkeit gefochten wurde/ daß nach einem hart und blutigen Gefecht die Türcken übermeistert/ Das Städtlein wird erobert und viel Türcken erschlagen. 900. deren erschlagen/ 200. aber gefangen und nach beschehener Plünderung die gantze Stadt sambt der über den Fluß Maros stehenden Brücken/ und alles das/ was nicht hat können nachgebracht werden / in die Aschen gelegt worden/ die grosse Beut/ so die Unserige hierhey gemacht / kan nicht gnugsam beschrieben werden/ dann weiln Arrath ein fürnehme Handelstadt/ Wird folgends abgebrant. und viel reiche Inwohner geheget/ muste die Beut desto considerabler seyn/ wie dann unsere Soldaten bey manchen uber 100000. Reichsthaler nur an paarem Geld erbeutet haben/ und wird versichert/ daß jeder Vnd darinnen gute Beut gemacht. gemeiner Soldat/ so dey dieser Action gewesen/ auffs wenigst zwey hundert Ducaten nur an Geld und Kleinodien / bekommen habe/ zu geschweigen daß viele Proviant und Munition/ die grosse Menge Victualien/ die viele hundert stück groß und klein Viehe/ die stattliche Pferd/ köstliche Kleider/ treffliche Gewähr/ und eine grosse Summa von allerhand Türckischen Wahren/ wie nicht weniger 14. stück Geschützes/ 11. Standarten/ 3. Janitscharen Fahnen/ und 3. paar Heerbaucken/ welches alles nebst den fürnehmsten Einwohnern von Arrath und vielen gefangenen Türcken die unsrige glücklich in Zollnock eingebracht haben. Auf Türck. Seiten ist der Bassa von Sophia, und fast alle commandirende hohe Officirer geblieben/ und ist diese 60. Türcken eschappicen glücklich. Victori so vollkommen gewesen/ daß nicht mehr als 60. Türcken von dieser Bataglia entkommen/ welche nach Lippa und Temeswar geflogen/ allda sie ein solche Forcht erwecket/ daß der in Temeswar commandirende Pferd etlichen Commis-Tragonern nebst 300. Hussaren unter den Petnehasischen Commando von Zollnock unversehens aufgebrochen/ und gegen gemeltes Arrath gerucket/ und vie sie dahin kom̃en/ ist ihnen durch Kundschafft bedeutet worden/ daß über 1000. Türcken meistens von deß Groß-Sultans Janitscharen mit einer grossen Anzahl Munition und Proviantwagen sich hinein retirirt hätten/ worauff die Unsrige eilends dahin gerucket/ den Orth rings umbschlossen/ und so dann den Feind ermahnen lassen sich zu ergeben / dahingegen demselben der freye Abzug versprochen wurde/ sintemahln aber die Janitscharen sich absolute nicht submittiren/ sondern es für ein Unehr gehalten / und schimpfflich zu seyn achteten/ den Christen ohne Gegenwähr sich zu ergeben/ und also dem Tod sich lieber sacrificiren wolten/ derohalben von beeden Generaln resolvirt wurde/ ten Orth mit Gewalt anzufallen/ wie dann gleich darauff auff einer Seiten die Ringmauer durch etliche Feldstück zu boden gelegt/ und also den Weg zum Sturm eröffnet und so dann mit einem solchen Ernst und courage so wohl von den Teutschen/ als Ungarischen Militz mit einträchtiger Hertzhafftigkeit gefochten wurde/ daß nach einem hart und blutigen Gefecht die Türcken übermeistert/ Das Städtlein wird erobert und viel Türcken erschlagen. 900. deren erschlagen/ 200. aber gefangen und nach beschehener Plünderung die gantze Stadt sambt der über den Fluß Maros stehenden Brücken/ und alles das/ was nicht hat können nachgebracht werden / in die Aschen gelegt worden/ die grosse Beut/ so die Unserige hierhey gemacht / kan nicht gnugsam beschrieben werden/ dann weiln Arrath ein fürnehme Handelstadt/ Wird folgends abgebrant. und viel reiche Inwohner geheget/ muste die Beut desto considerabler seyn/ wie dann unsere Soldaten bey manchen uber 100000. Reichsthaler nur an paarem Geld erbeutet haben/ und wird versichert/ daß jeder Vnd darinnen gute Beut gemacht. gemeiner Soldat/ so dey dieser Action gewesen/ auffs wenigst zwey hundert Ducaten nur an Geld und Kleinodien / bekommen habe/ zu geschweigen daß viele Proviant und Munition/ die grosse Menge Victualien/ die viele hundert stück groß und klein Viehe/ die stattliche Pferd/ köstliche Kleider/ treffliche Gewähr/ und eine grosse Summa von allerhand Türckischen Wahren/ wie nicht weniger 14. stück Geschützes/ 11. Standarten/ 3. Janitscharen Fahnen/ und 3. paar Heerbaucken/ welches alles nebst den fürnehmsten Einwohnern von Arrath und vielen gefangenen Türcken die unsrige glücklich in Zollnock eingebracht haben. Auf Türck. Seiten ist der Bassa von Sophia, und fast alle commandirende hohe Officirer geblieben/ und ist diese 60. Türcken eschappicen glücklich. Victori so vollkommen gewesen/ daß nicht mehr als 60. Türcken von dieser Bataglia entkommen/ welche nach Lippa und Temeswar geflogen/ allda sie ein solche Forcht erwecket/ daß der in Temeswar commandirende <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0045" n="33"/> Pferd etlichen Commis-Tragonern nebst 300. Hussaren unter den Petnehasischen Commando von Zollnock unversehens aufgebrochen/ und gegen gemeltes Arrath gerucket/ und vie sie dahin kom̃en/ ist ihnen durch Kundschafft bedeutet worden/ daß über 1000. Türcken meistens von deß Groß-Sultans Janitscharen mit einer grossen Anzahl Munition und Proviantwagen sich hinein retirirt hätten/ worauff die Unsrige eilends dahin gerucket/ den Orth rings umbschlossen/ und so dann den Feind ermahnen lassen sich zu ergeben / dahingegen demselben der freye Abzug versprochen wurde/ sintemahln aber die Janitscharen sich absolute nicht submittiren/ sondern es für ein Unehr gehalten / und schimpfflich zu seyn achteten/ den Christen ohne Gegenwähr sich zu ergeben/ und also dem Tod sich lieber sacrificiren wolten/ derohalben von beeden Generaln resolvirt wurde/ ten Orth mit Gewalt anzufallen/ wie dann gleich darauff auff einer Seiten die Ringmauer durch etliche Feldstück zu boden gelegt/ und also den Weg zum Sturm eröffnet und so dann mit einem solchen Ernst und courage so wohl von den Teutschen/ als Ungarischen Militz mit einträchtiger Hertzhafftigkeit gefochten wurde/ daß nach einem hart und blutigen Gefecht die Türcken übermeistert/ <note place="right">Das Städtlein wird erobert und viel Türcken erschlagen.</note> 900. deren erschlagen/ 200. aber gefangen und nach beschehener Plünderung die gantze Stadt sambt der über den Fluß Maros stehenden Brücken/ und alles das/ was nicht hat können nachgebracht werden / in die Aschen gelegt worden/ die grosse Beut/ so die Unserige hierhey gemacht / kan nicht gnugsam beschrieben werden/ dann weiln Arrath ein fürnehme Handelstadt/ <note place="right">Wird folgends abgebrant.</note> und viel reiche Inwohner geheget/ muste die Beut desto considerabler seyn/ wie dann unsere Soldaten bey manchen uber 100000. Reichsthaler nur an paarem Geld erbeutet haben/ und wird versichert/ daß jeder <note place="right">Vnd darinnen gute Beut gemacht.</note> gemeiner Soldat/ so dey dieser Action gewesen/ auffs wenigst zwey hundert Ducaten nur an Geld und Kleinodien / bekommen habe/ zu geschweigen daß viele Proviant und Munition/ die grosse Menge Victualien/ die viele hundert stück groß und klein Viehe/ die stattliche Pferd/ köstliche Kleider/ treffliche Gewähr/ und eine grosse Summa von allerhand Türckischen Wahren/ wie nicht weniger 14. stück Geschützes/ 11. Standarten/ 3. Janitscharen Fahnen/ und 3. paar Heerbaucken/ welches alles nebst den fürnehmsten Einwohnern von Arrath und vielen gefangenen Türcken die unsrige glücklich in Zollnock eingebracht haben. Auf Türck. Seiten ist der Bassa von Sophia, und fast alle commandirende hohe Officirer geblieben/ und ist diese <note place="right">60. Türcken eschappicen glücklich.</note> Victori so vollkommen gewesen/ daß nicht mehr als 60. 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Pferd etlichen Commis-Tragonern nebst 300. Hussaren unter den Petnehasischen Commando von Zollnock unversehens aufgebrochen/ und gegen gemeltes Arrath gerucket/ und vie sie dahin kom̃en/ ist ihnen durch Kundschafft bedeutet worden/ daß über 1000. Türcken meistens von deß Groß-Sultans Janitscharen mit einer grossen Anzahl Munition und Proviantwagen sich hinein retirirt hätten/ worauff die Unsrige eilends dahin gerucket/ den Orth rings umbschlossen/ und so dann den Feind ermahnen lassen sich zu ergeben / dahingegen demselben der freye Abzug versprochen wurde/ sintemahln aber die Janitscharen sich absolute nicht submittiren/ sondern es für ein Unehr gehalten / und schimpfflich zu seyn achteten/ den Christen ohne Gegenwähr sich zu ergeben/ und also dem Tod sich lieber sacrificiren wolten/ derohalben von beeden Generaln resolvirt wurde/ ten Orth mit Gewalt anzufallen/ wie dann gleich darauff auff einer Seiten die Ringmauer durch etliche Feldstück zu boden gelegt/ und also den Weg zum Sturm eröffnet und so dann mit einem solchen Ernst und courage so wohl von den Teutschen/ als Ungarischen Militz mit einträchtiger Hertzhafftigkeit gefochten wurde/ daß nach einem hart und blutigen Gefecht die Türcken übermeistert/ 900. deren erschlagen/ 200. aber gefangen und nach beschehener Plünderung die gantze Stadt sambt der über den Fluß Maros stehenden Brücken/ und alles das/ was nicht hat können nachgebracht werden / in die Aschen gelegt worden/ die grosse Beut/ so die Unserige hierhey gemacht / kan nicht gnugsam beschrieben werden/ dann weiln Arrath ein fürnehme Handelstadt/ und viel reiche Inwohner geheget/ muste die Beut desto considerabler seyn/ wie dann unsere Soldaten bey manchen uber 100000. Reichsthaler nur an paarem Geld erbeutet haben/ und wird versichert/ daß jeder gemeiner Soldat/ so dey dieser Action gewesen/ auffs wenigst zwey hundert Ducaten nur an Geld und Kleinodien / bekommen habe/ zu geschweigen daß viele Proviant und Munition/ die grosse Menge Victualien/ die viele hundert stück groß und klein Viehe/ die stattliche Pferd/ köstliche Kleider/ treffliche Gewähr/ und eine grosse Summa von allerhand Türckischen Wahren/ wie nicht weniger 14. stück Geschützes/ 11. Standarten/ 3. Janitscharen Fahnen/ und 3. paar Heerbaucken/ welches alles nebst den fürnehmsten Einwohnern von Arrath und vielen gefangenen Türcken die unsrige glücklich in Zollnock eingebracht haben. Auf Türck. Seiten ist der Bassa von Sophia, und fast alle commandirende hohe Officirer geblieben/ und ist diese Victori so vollkommen gewesen/ daß nicht mehr als 60. Türcken von dieser Bataglia entkommen/ welche nach Lippa und Temeswar geflogen/ allda sie ein solche Forcht erwecket/ daß der in Temeswar commandirende
Das Städtlein wird erobert und viel Türcken erschlagen.
Wird folgends abgebrant.
Vnd darinnen gute Beut gemacht.
60. Türcken eschappicen glücklich.
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Zitationshilfe: | [N. N.]: Theatrum Novum Politico-Historicum. Würzburg, [1686], S. 33. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_theatrum_1686/45>, abgerufen am 22.07.2024. |