[N. N.]: Theatrum Novum Politico-Historicum. Würzburg, [1686].und selbige den gantzen Winter durch so eingesperret zu halten/ darmit nichts ein- oder auskommen möchte/ worauff die nöthige Anstalt hierzu gemacht/ anbey auch ein Schreiben vom Herrn General durch einen Tambour an deß Mongatsch wird bloquirt. Teckeli Gemahlin in die Vestung spedirt worden/ dieses Inhalts: daß weiln ihr Mann der Teckeli bey den Türcken hart gefangen gehalten werde/ sie auch keinen Succurs zu hoffen hätte/ wäre sein treuer Rath/ den Caprara schreibt an die Teckelin. Käyserl. schon zum öfftern angebottenen perdon dermahleins zu amplectiren/ und nur die extrema nit zuerwarten/ widrigen fals wolte er General vor GOtt und vor der Welt wider die böse Consequentien/ so die tardanza ihrer Resolution nach sich ziehen möchte/ protestirt haben. Welches Schreiben nachdem es die Teckelin abgelesen/ hat sie nachfolgender Weiß geantwortet/ so von Wort zu Wort also lautet: Antwort der Teckelin auf das Caprarische Schreiben. Ich hab Ew. Excellentz Brieff empfangen. Das Unglück/ welches/ wie Ew. Excell. meldet/ dem Printzen meinem Mann begegnet/ kan mit keiner Warheit/ als ein Urtheil Göttlicher Rach angezogen werden. Niemand hat meinen Herrn und Mann der Untreu überwiesen/ und die Dinge/ welche wir glücklich ansehen/ erlangen zum öfftern das meiste Unglück. Ich weiß nicht/ welcher Ew. Excell. gesagt mag haben/ daß er nach Constantinopel ins Gefängnus geführt sey/ dann ich weiß / daß es gar anderst damit beschaffen/ und daß er lebet/ und sehr höflich tractirt/ und auch in kurtzem wieder hier seyn werde. Was mich anlanget/ so bin ich meinem Mann mit Christlicher Treu verbunden/ die ich nicht brechen mag noch wil. GOtt und die Zeit werden die Unschuld/ die ihm nun nach der Menschen Urtheil zur Missethat gerechnet wird/ an denTag bringen. Das Glück der Waffen Sr. Allerhöchsten Käys. Majest. ist jederman bekant/ und fallen mir nebst meinen Waysen sehr schmertzlich/ ob ich schon die geringste Ursach und Anlaß darzu nicht gegeben habe/ also daß ich wegen meines elenden Zustands mehr zu beklagen bin/ als daß ich die Gewalt der Waffen solte verdienet haben / worunter die Schlösser Macorits/ Agets/ Potack und andere Oerther bereits sich haben biegen müssen. Die einigste Stadt/ welche mir und meinen Waysen mit dem allerhöchsten Recht zugehöret/ die soll mir nun/ wie Ew. Excell. schreibet / durch die Krafft der Waffen genommen werden/ umb solche vor den minderjährigen Printzen zu bewahren/ welcher unter der Vormundschafft seiner Mutter noch zu Führung der Waffen unbequem/ sich allein mit seiner Unschuld und Gerechtigkeit verthädiget. Lasset GOTT/ die Welt/ und die Christenheit urtheilen/ ob nach Eroberung der Stadt Caschau/ meiner Waysen Schlösser durch die sieghaffte Waffen Sr. Käyserl. Majest. haben eingenommen werden kön- und selbige den gantzen Winter durch so eingesperret zu halten/ darmit nichts ein- oder auskommen möchte/ worauff die nöthige Anstalt hierzu gemacht/ anbey auch ein Schreiben vom Herrn General durch einen Tambour an deß Mongatsch wird bloquirt. Teckeli Gemahlin in die Vestung spedirt worden/ dieses Inhalts: daß weiln ihr Mann der Teckeli bey den Türcken hart gefangen gehalten werde/ sie auch keinen Succurs zu hoffen hätte/ wäre sein treuer Rath/ den Caprara schreibt an die Teckelin. Käyserl. schon zum öfftern angebottenen perdon dermahleins zu amplectiren/ und nur die extrema nit zuerwarten/ widrigen fals wolte er General vor GOtt und vor der Welt wider die böse Consequentien/ so die tardanza ihrer Resolution nach sich ziehen möchte/ protestirt haben. Welches Schreiben nachdem es die Teckelin abgelesen/ hat sie nachfolgender Weiß geantwortet/ so von Wort zu Wort also lautet: Antwort der Teckelin auf das Caprarische Schreiben. Ich hab Ew. Excellentz Brieff empfangen. Das Unglück/ welches/ wie Ew. Excell. meldet/ dem Printzen meinem Mann begegnet/ kan mit keiner Warheit/ als ein Urtheil Göttlicher Rach angezogen werden. Niemand hat meinen Herrn und Mann der Untreu überwiesen/ und die Dinge/ welche wir glücklich ansehen/ erlangen zum öfftern das meiste Unglück. Ich weiß nicht/ welcher Ew. Excell. gesagt mag haben/ daß er nach Constantinopel ins Gefängnus geführt sey/ dann ich weiß / daß es gar anderst damit beschaffen/ und daß er lebet/ und sehr höflich tractirt/ und auch in kurtzem wieder hier seyn werde. Was mich anlanget/ so bin ich meinem Mann mit Christlicher Treu verbunden/ die ich nicht brechen mag noch wil. GOtt und die Zeit werden die Unschuld/ die ihm nun nach der Menschen Urtheil zur Missethat gerechnet wird/ an denTag bringen. Das Glück der Waffen Sr. Allerhöchsten Käys. Majest. ist jederman bekant/ und fallen mir nebst meinen Waysen sehr schmertzlich/ ob ich schon die geringste Ursach und Anlaß darzu nicht gegeben habe/ also daß ich wegen meines elenden Zustands mehr zu beklagen bin/ als daß ich die Gewalt der Waffen solte verdienet haben / worunter die Schlösser Macorits/ Agets/ Potack und andere Oerther bereits sich haben biegen müssen. Die einigste Stadt/ welche mir und meinen Waysen mit dem allerhöchsten Recht zugehöret/ die soll mir nun/ wie Ew. Excell. schreibet / durch die Krafft der Waffen genommen werden/ umb solche vor den minderjährigen Printzen zu bewahren/ welcher unter der Vormundschafft seiner Mutter noch zu Führung der Waffen unbequem/ sich allein mit seiner Unschuld und Gerechtigkeit verthädiget. Lasset GOTT/ die Welt/ und die Christenheit urtheilen/ ob nach Eroberung der Stadt Caschau/ meiner Waysen Schlösser durch die sieghaffte Waffen Sr. Käyserl. Majest. haben eingenommen werden kön- <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0042" n="30"/> und selbige den gantzen Winter durch so eingesperret zu halten/ darmit nichts ein- oder auskommen möchte/ worauff die nöthige Anstalt hierzu gemacht/ anbey auch ein Schreiben vom Herrn General durch einen Tambour an deß <note place="left">Mongatsch wird bloquirt.</note> Teckeli Gemahlin in die Vestung spedirt worden/ dieses Inhalts: daß weiln ihr Mann der Teckeli bey den Türcken hart gefangen gehalten werde/ sie auch keinen Succurs zu hoffen hätte/ wäre sein treuer Rath/ den <note place="left">Caprara schreibt an die Teckelin.</note> Käyserl. schon zum öfftern angebottenen perdon dermahleins zu amplectiren/ und nur die extrema nit zuerwarten/ widrigen fals wolte er General vor GOtt und vor der Welt wider die böse Consequentien/ so die tardanza ihrer Resolution nach sich ziehen möchte/ protestirt haben. Welches Schreiben nachdem es die Teckelin abgelesen/ hat sie nachfolgender Weiß geantwortet/ so von Wort zu Wort also lautet:</p> <p><note place="left">Antwort der Teckelin auf das Caprarische Schreiben.</note> Ich hab Ew. Excellentz Brieff empfangen. Das Unglück/ welches/ wie Ew. Excell. meldet/ dem Printzen meinem Mann begegnet/ kan mit keiner Warheit/ als ein Urtheil Göttlicher Rach angezogen werden. Niemand hat meinen Herrn und Mann der Untreu überwiesen/ und die Dinge/ welche wir glücklich ansehen/ erlangen zum öfftern das meiste Unglück. Ich weiß nicht/ welcher Ew. Excell. gesagt mag haben/ daß er nach Constantinopel ins Gefängnus geführt sey/ dann ich weiß / daß es gar anderst damit beschaffen/ und daß er lebet/ und sehr höflich tractirt/ und auch in kurtzem wieder hier seyn werde. Was mich anlanget/ so bin ich meinem Mann mit Christlicher Treu verbunden/ die ich nicht brechen mag noch wil. GOtt und die Zeit werden die Unschuld/ die ihm nun nach der Menschen Urtheil zur Missethat gerechnet wird/ an denTag bringen. Das Glück der Waffen Sr. Allerhöchsten Käys. Majest. ist jederman bekant/ und fallen mir nebst meinen Waysen sehr schmertzlich/ ob ich schon die geringste Ursach und Anlaß darzu nicht gegeben habe/ also daß ich wegen meines elenden Zustands mehr zu beklagen bin/ als daß ich die Gewalt der Waffen solte verdienet haben / worunter die Schlösser Macorits/ Agets/ Potack und andere Oerther bereits sich haben biegen müssen. Die einigste Stadt/ welche mir und meinen Waysen mit dem allerhöchsten Recht zugehöret/ die soll mir nun/ wie Ew. Excell. schreibet / durch die Krafft der Waffen genommen werden/ umb solche vor den minderjährigen Printzen zu bewahren/ welcher unter der Vormundschafft seiner Mutter noch zu Führung der Waffen unbequem/ sich allein mit seiner Unschuld und Gerechtigkeit verthädiget. Lasset GOTT/ die Welt/ und die Christenheit urtheilen/ ob nach Eroberung der Stadt Caschau/ meiner Waysen Schlösser durch die sieghaffte Waffen Sr. Käyserl. Majest. haben eingenommen werden kön- </p> </div> </body> </text> </TEI> [30/0042]
und selbige den gantzen Winter durch so eingesperret zu halten/ darmit nichts ein- oder auskommen möchte/ worauff die nöthige Anstalt hierzu gemacht/ anbey auch ein Schreiben vom Herrn General durch einen Tambour an deß Teckeli Gemahlin in die Vestung spedirt worden/ dieses Inhalts: daß weiln ihr Mann der Teckeli bey den Türcken hart gefangen gehalten werde/ sie auch keinen Succurs zu hoffen hätte/ wäre sein treuer Rath/ den Käyserl. schon zum öfftern angebottenen perdon dermahleins zu amplectiren/ und nur die extrema nit zuerwarten/ widrigen fals wolte er General vor GOtt und vor der Welt wider die böse Consequentien/ so die tardanza ihrer Resolution nach sich ziehen möchte/ protestirt haben. Welches Schreiben nachdem es die Teckelin abgelesen/ hat sie nachfolgender Weiß geantwortet/ so von Wort zu Wort also lautet:
Mongatsch wird bloquirt.
Caprara schreibt an die Teckelin. Ich hab Ew. Excellentz Brieff empfangen. Das Unglück/ welches/ wie Ew. Excell. meldet/ dem Printzen meinem Mann begegnet/ kan mit keiner Warheit/ als ein Urtheil Göttlicher Rach angezogen werden. Niemand hat meinen Herrn und Mann der Untreu überwiesen/ und die Dinge/ welche wir glücklich ansehen/ erlangen zum öfftern das meiste Unglück. Ich weiß nicht/ welcher Ew. Excell. gesagt mag haben/ daß er nach Constantinopel ins Gefängnus geführt sey/ dann ich weiß / daß es gar anderst damit beschaffen/ und daß er lebet/ und sehr höflich tractirt/ und auch in kurtzem wieder hier seyn werde. Was mich anlanget/ so bin ich meinem Mann mit Christlicher Treu verbunden/ die ich nicht brechen mag noch wil. GOtt und die Zeit werden die Unschuld/ die ihm nun nach der Menschen Urtheil zur Missethat gerechnet wird/ an denTag bringen. Das Glück der Waffen Sr. Allerhöchsten Käys. Majest. ist jederman bekant/ und fallen mir nebst meinen Waysen sehr schmertzlich/ ob ich schon die geringste Ursach und Anlaß darzu nicht gegeben habe/ also daß ich wegen meines elenden Zustands mehr zu beklagen bin/ als daß ich die Gewalt der Waffen solte verdienet haben / worunter die Schlösser Macorits/ Agets/ Potack und andere Oerther bereits sich haben biegen müssen. Die einigste Stadt/ welche mir und meinen Waysen mit dem allerhöchsten Recht zugehöret/ die soll mir nun/ wie Ew. Excell. schreibet / durch die Krafft der Waffen genommen werden/ umb solche vor den minderjährigen Printzen zu bewahren/ welcher unter der Vormundschafft seiner Mutter noch zu Führung der Waffen unbequem/ sich allein mit seiner Unschuld und Gerechtigkeit verthädiget. Lasset GOTT/ die Welt/ und die Christenheit urtheilen/ ob nach Eroberung der Stadt Caschau/ meiner Waysen Schlösser durch die sieghaffte Waffen Sr. Käyserl. Majest. haben eingenommen werden kön-
Antwort der Teckelin auf das Caprarische Schreiben.
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Zitationshilfe: | [N. N.]: Theatrum Novum Politico-Historicum. Würzburg, [1686], S. 30. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_theatrum_1686/42>, abgerufen am 03.07.2024. |