[N. N.]: Theatrum Novum Politico-Historicum. Würzburg, [1686].mit sichs also verhält: Nachdeme Ihro Churfürstl. Durchl. aus Bäyern zu End verwichenen Monats bey dero Trouppen ohnweit Preßburg glücklich angelangt/ selbige in Augenschein genommen/ haben sie sich so fort nach Commorn erhoben/ und daselbst solang subsistiret / biß Ihro Durchl. der Hertzog von Lothringen (nachdeme besagter Hertzog immittels von Raab auff der Post sich nach Neustadt erhoben/ daselbst grossen Kriegs-Rath gehalten/ sich folgends bey Ihro Käyserl. Majestät noch einmalen beurlaubet / darauff seine Ruckreiß nacher Ungarn genommen/ bey der Armee den 6. arrivirt / mit Herrn General von Starenberg eine kleine Unterredung Ihr. Churfürstl Durchl. in Bäyern langen zu Comorren an wie auch Hr. Hertzog von Lothringen. gepflogen/ und von diesem in seinem Gezelt tractirt worden) wieder bey deroselben zu Commorrn angelangt seynd/ woselbst beyde hohe Personen so lang sich auffgehalten/ biß allerseits Armeen von ihren Lagern so weiters nach den assignirten Plätzen auffgebrochen seynd. Den 6. stunde die völlige Käyserl. Armee eine halbe Stund dißseits Barkan/ die Churbäyrische/ worzu von denen Käyserl. das Pacische Regiment beordret worden / stunde 3. Meilen von uns gegen Commorrn zu. Bericht von den Christlichen Völckern wo selbe im Anfang Junii allerseits campiret. Die Sächsischen campirten unweit der Waag gegen Neuheusel / und theils von denen Churbrandenb. stunden gegen der Waag zu. Der Hr. General Schärffenberg stehet mit 12000. Mann in Siebenbürgen. Herr General Heußler stunde aber mit 3. Regimentern und etlichen Squadronen Hussaren bey Zollnock. Hr. Gen. Caprara ist mit seinen Völckern aus Ober -Ungarn auch angelangt/ wie ingleichen der Gen. Mercy; der erste ist wegen Unpäßlichkeit nach Preßburg gangen/ umb sich daselbst curiren zu lassen. Den 7. seynd wir noch stille gestanden/ und weiln man diesen Abend Kundschafft erhält/ daß aus Ofen eine Parthey gangen/ so seynd 1000. Pferd selbe zu rencontriren/ commandirt / welche diese Nacht außgehen. Den 8. Morgends ruckte das Lager weiter die Donau hinauff gegen Commorrn zu/ und dieses deßhalben/ damit man die Fourage etwas näher bey der Hand habe. Den 9. hat man die Armee etwas weiters außeinander gehen lassen die Fouragiers dardurch zu erleichtern. Dato ist Kundschafft eingelauffen/ daß etlich 1000. Türcken bey Segedin die Brücken passiren/ und sich bey Pest setzen wollen. Den 10. ist weiter nichts passiret/ als daß man von dem Chur-Bäyeris. General Rummel Nachricht erhalten/ daß selbiger in seinem Herausmarsch aus Ober -Ungarn mit einigen Trouppen/ sambt der Artillerie dergestalten avanciret/ daß er in wenig Tagen in hiesiger Gegend zu stehen verhoffe. mit sichs also verhält: Nachdeme Ihro Churfürstl. Durchl. aus Bäyern zu End verwichenen Monats bey dero Trouppen ohnweit Preßburg glücklich angelangt/ selbige in Augenschein genommen/ haben sie sich so fort nach Com̃orn erhoben/ und daselbst solang subsistiret / biß Ihro Durchl. der Hertzog von Lothringen (nachdeme besagter Hertzog immittels von Raab auff der Post sich nach Neustadt erhoben/ daselbst grossen Kriegs-Rath gehalten/ sich folgends bey Ihro Käyserl. Majestät noch einmalen beurlaubet / darauff seine Ruckreiß nacher Ungarn genommen/ bey der Armee den 6. arrivirt / mit Herrn General von Starenberg eine kleine Unterredung Ihr. Churfürstl Durchl. in Bäyern langen zu Comorren an wie auch Hr. Hertzog von Lothringen. gepflogen/ und von diesem in seinem Gezelt tractirt worden) wieder bey deroselben zu Commorrn angelangt seynd/ woselbst beyde hohe Personen so lang sich auffgehalten/ biß allerseits Armeen von ihren Lagern so weiters nach den assignirten Plätzen auffgebrochen seynd. Den 6. stunde die völlige Käyserl. Armee eine halbe Stund dißseits Barkan/ die Churbäyrische/ worzu von denen Käyserl. das Pacische Regiment beordret worden / stunde 3. Meilen von uns gegen Com̃orrn zu. Bericht von den Christlichen Völckern wo selbe im Anfang Junii allerseits campiret. Die Sächsischen campirten unweit der Waag gegen Neuheusel / und theils von denen Churbrandenb. stunden gegen der Waag zu. Der Hr. General Schärffenberg stehet mit 12000. Mann in Siebenbürgen. Herr General Heußler stunde aber mit 3. Regimentern und etlichen Squadronen Hussaren bey Zollnock. Hr. Gen. Caprara ist mit seinen Völckern aus Ober -Ungarn auch angelangt/ wie ingleichen der Gen. Mercy; der erste ist wegen Unpäßlichkeit nach Preßburg gangen/ umb sich daselbst curiren zu lassen. Den 7. seynd wir noch stille gestanden/ und weiln man diesen Abend Kundschafft erhält/ daß aus Ofen eine Parthey gangen/ so seynd 1000. Pferd selbe zu rencontriren/ commandirt / welche diese Nacht außgehen. Den 8. Morgends ruckte das Lager weiter die Donau hinauff gegen Commorrn zu/ und dieses deßhalben/ damit man die Fourage etwas näher bey der Hand habe. Den 9. hat man die Armee etwas weiters außeinander gehen lassen die Fouragiers dardurch zu erleichtern. Dato ist Kundschafft eingelauffen/ daß etlich 1000. Türcken bey Segedin die Brücken passiren/ und sich bey Pest setzen wollen. Den 10. ist weiter nichts passiret/ als daß man von dem Chur-Bäyeris. General Rummel Nachricht erhalten/ daß selbiger in seinem Herausmarsch aus Ober -Ungarn mit einigen Trouppen/ sambt der Artillerie dergestalten avanciret/ daß er in wenig Tagen in hiesiger Gegend zu stehen verhoffe. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0352" n="340"/> mit sichs also verhält: Nachdeme Ihro Churfürstl. Durchl. aus Bäyern zu End verwichenen Monats bey dero Trouppen ohnweit Preßburg glücklich angelangt/ selbige in Augenschein genommen/ haben sie sich so fort nach Com̃orn erhoben/ und daselbst solang subsistiret / biß Ihro Durchl. der Hertzog von Lothringen (nachdeme besagter Hertzog immittels von Raab auff der Post sich nach Neustadt erhoben/ daselbst grossen Kriegs-Rath gehalten/ sich folgends bey Ihro Käyserl. Majestät noch einmalen beurlaubet / darauff seine Ruckreiß nacher Ungarn genommen/ bey der Armee den 6. arrivirt / mit Herrn General von Starenberg eine kleine Unterredung <note place="left">Ihr. Churfürstl Durchl. in Bäyern langen zu Comorren an wie auch Hr. Hertzog von Lothringen.</note> gepflogen/ und von diesem in seinem Gezelt tractirt worden) wieder bey deroselben zu Commorrn angelangt seynd/ woselbst beyde hohe Personen so lang sich auffgehalten/ biß allerseits Armeen von ihren Lagern so weiters nach den assignirten Plätzen auffgebrochen seynd.</p> <p>Den 6. stunde die völlige Käyserl. Armee eine halbe Stund dißseits Barkan/ die Churbäyrische/ worzu von denen Käyserl. das Pacische Regiment beordret worden / stunde 3. Meilen von uns gegen Com̃orrn zu. <note place="left">Bericht von den Christlichen Völckern wo selbe im Anfang Junii allerseits campiret.</note> Die Sächsischen campirten unweit der Waag gegen Neuheusel / und theils von denen Churbrandenb. stunden gegen der Waag zu. Der Hr. General Schärffenberg stehet mit 12000. Mann in Siebenbürgen. Herr General Heußler stunde aber mit 3. Regimentern und etlichen Squadronen Hussaren bey Zollnock. Hr. Gen. Caprara ist mit seinen Völckern aus Ober -Ungarn auch angelangt/ wie ingleichen der Gen. Mercy; der erste ist wegen Unpäßlichkeit nach Preßburg gangen/ umb sich daselbst curiren zu lassen. Den 7. seynd wir noch stille gestanden/ und weiln man diesen Abend Kundschafft erhält/ daß aus Ofen eine Parthey gangen/ so seynd 1000. Pferd selbe zu rencontriren/ commandirt / welche diese Nacht außgehen.</p> <p>Den 8. Morgends ruckte das Lager weiter die Donau hinauff gegen Commorrn zu/ und dieses deßhalben/ damit man die Fourage etwas näher bey der Hand habe.</p> <p>Den 9. hat man die Armee etwas weiters außeinander gehen lassen die Fouragiers dardurch zu erleichtern. Dato ist Kundschafft eingelauffen/ daß etlich 1000. Türcken bey Segedin die Brücken passiren/ und sich bey Pest setzen wollen.</p> <p>Den 10. ist weiter nichts passiret/ als daß man von dem Chur-Bäyeris. General Rummel Nachricht erhalten/ daß selbiger in seinem Herausmarsch aus Ober -Ungarn mit einigen Trouppen/ sambt der Artillerie dergestalten avanciret/ daß er in wenig Tagen in hiesiger Gegend zu stehen verhoffe.</p> </div> </body> </text> </TEI> [340/0352]
mit sichs also verhält: Nachdeme Ihro Churfürstl. Durchl. aus Bäyern zu End verwichenen Monats bey dero Trouppen ohnweit Preßburg glücklich angelangt/ selbige in Augenschein genommen/ haben sie sich so fort nach Com̃orn erhoben/ und daselbst solang subsistiret / biß Ihro Durchl. der Hertzog von Lothringen (nachdeme besagter Hertzog immittels von Raab auff der Post sich nach Neustadt erhoben/ daselbst grossen Kriegs-Rath gehalten/ sich folgends bey Ihro Käyserl. Majestät noch einmalen beurlaubet / darauff seine Ruckreiß nacher Ungarn genommen/ bey der Armee den 6. arrivirt / mit Herrn General von Starenberg eine kleine Unterredung gepflogen/ und von diesem in seinem Gezelt tractirt worden) wieder bey deroselben zu Commorrn angelangt seynd/ woselbst beyde hohe Personen so lang sich auffgehalten/ biß allerseits Armeen von ihren Lagern so weiters nach den assignirten Plätzen auffgebrochen seynd.
Ihr. Churfürstl Durchl. in Bäyern langen zu Comorren an wie auch Hr. Hertzog von Lothringen. Den 6. stunde die völlige Käyserl. Armee eine halbe Stund dißseits Barkan/ die Churbäyrische/ worzu von denen Käyserl. das Pacische Regiment beordret worden / stunde 3. Meilen von uns gegen Com̃orrn zu. Die Sächsischen campirten unweit der Waag gegen Neuheusel / und theils von denen Churbrandenb. stunden gegen der Waag zu. Der Hr. General Schärffenberg stehet mit 12000. Mann in Siebenbürgen. Herr General Heußler stunde aber mit 3. Regimentern und etlichen Squadronen Hussaren bey Zollnock. Hr. Gen. Caprara ist mit seinen Völckern aus Ober -Ungarn auch angelangt/ wie ingleichen der Gen. Mercy; der erste ist wegen Unpäßlichkeit nach Preßburg gangen/ umb sich daselbst curiren zu lassen. Den 7. seynd wir noch stille gestanden/ und weiln man diesen Abend Kundschafft erhält/ daß aus Ofen eine Parthey gangen/ so seynd 1000. Pferd selbe zu rencontriren/ commandirt / welche diese Nacht außgehen.
Bericht von den Christlichen Völckern wo selbe im Anfang Junii allerseits campiret. Den 8. Morgends ruckte das Lager weiter die Donau hinauff gegen Commorrn zu/ und dieses deßhalben/ damit man die Fourage etwas näher bey der Hand habe.
Den 9. hat man die Armee etwas weiters außeinander gehen lassen die Fouragiers dardurch zu erleichtern. Dato ist Kundschafft eingelauffen/ daß etlich 1000. Türcken bey Segedin die Brücken passiren/ und sich bey Pest setzen wollen.
Den 10. ist weiter nichts passiret/ als daß man von dem Chur-Bäyeris. General Rummel Nachricht erhalten/ daß selbiger in seinem Herausmarsch aus Ober -Ungarn mit einigen Trouppen/ sambt der Artillerie dergestalten avanciret/ daß er in wenig Tagen in hiesiger Gegend zu stehen verhoffe.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI.
(2013-11-26T12:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-11-26T12:54:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |