[N. N.]: Theatrum Novum Politico-Historicum. Würzburg, [1686].Ihro Käys. Maj. wieder als Ambassad. nacher dem Königl. Engellis. Hoff gehet/ ist vor etlichen Tagen allhier angelangt/ welchen unser Magistrat mit Wein beschenckt hat. Man sagt/ ob hätte besagter Graff Nahmens Käys. Majest. von hiesiger Stadt einige Geldhülffe wider die Türcken begehrt; er hat bereits seine Reise nacher Londen fortgesetzet. Den 29. Martii zwischen Das Franciscaner Kloster zu Recklinghausen bre[unleserliches Material]et a[unleserliches Material]. 12. und 1. Uhr Nachmittag ist das Franciscaner-Closter zu Recklinghausen durch eine unversehene Feuersbrunst innerhalb 6. Stunden sambt Kirchen und Schulen/ nebst 108. dabey stehenden Häusern und Wohnungen und allen Mobilien und Haußrath verbrandt. Den erstbemeldten Käyserl. Recrouten seynd den 8. ein gute Anzahl Ingenieurs unter Begleitung deß Käys. Gen. Commendanten der Minirer Hn. Libert von hier nach Ungarn gefolget. Im Güllich- und Bergischen werden die Pfaltz-Neuburg. Recrouten-Werbungen vor die Regimenter/ so bey jüngster Campagne den meisten Schaden gelitten/ mit gutem Success fortgesetzet. Indessen hat sich der Landtag zu Düsseldorff g[unleserliches Material]endiget/ und ist der Chur-Printz zu Pfaltz den 17. bereits Zu Cöllen wird deß Güllichs Behausung rasirt. gegen Wien abgereist/ umb dero Gemahlin die Ertz-Hertzogin von Oesterreich abzuhohlen/ sonsten ist im Sachen der ehdessen hier entstandenen Revolta diesen Monat wenig passirt/ ausser daß deß enthaupteten Güllichs schöne Behausung völlig rasirt worden ist. Aus dem Nider-Sächsischem Cräyß melden Schreiben aus den Lüneburgischen Nider-Sächsischen Cräyses Geschichten./ daß der Hertzog von Zell die Action dero Abgesandtens Marenholtz zu Wien gegen die Hnn. Schaffhausen und Müller/ als Hamburgische Deputirte sehr übel deute; Entzwischen werden an selbigem Hoff die Conferentien mit den daselbst anwesenden Hnn. Gesandten wegen der Der Pertzos von Zell haltet verschiedene Conferentien wegen der Hamburgischen Differentien. Hamburgischen Differentien ohne unterlaß continuirt/ und wird noch immer in dieser Sach ein Accommodament verhoffet. Aus Italien hat man/ daß Ihro Hochfürstl. Durchl. der regirende Hertzog von Hannover mit einem Theil seiner Hoffstatt nach Rom gangen/ woselbsten sie einige Zeit sich divertiren werden / dörffte also Sr. Durchl. Retour nach dero Erblande sich biß auff den Herbst verziehen. Man beginnet dieser Orthen von neuen Aufflagen zu reden/ wie dann jetzo über die Quaestion quo modo deliberirt wird. Die starcke Nach[unleserliches Material]röste ruiniren die Baumfrüchte/ hergegen ist der Göttliche Seegen ausm Feld mit Lust und Freuden anzusehen. Es wird ehister Tagen ein Minister von hier nach Leipzig gehen/ weiln daselbsten auch anderer hohen Potentaten Ministri erwartet werden / insonderheit Chur-Sachsen/ Brandenburg/ Cassel/ Cölln sc. umb wegen der Müntz ein gewisses Reglement zu schliessen. Ihro Käys. Maj. wieder als Ambassad. nacher dem Königl. Engellis. Hoff gehet/ ist vor etlichen Tagen allhier angelangt/ welchen unser Magistrat mit Wein beschenckt hat. Man sagt/ ob hätte besagter Graff Nahmens Käys. Majest. von hiesiger Stadt einige Geldhülffe wider die Türcken begehrt; er hat bereits seine Reise nacher Londen fortgesetzet. Den 29. Martii zwischen Das Franciscaner Kloster zu Recklinghausen bre[unleserliches Material]et a[unleserliches Material]. 12. und 1. Uhr Nachmittag ist das Franciscaner-Closter zu Recklinghausen durch eine unversehene Feuersbrunst innerhalb 6. Stunden sambt Kirchen und Schulen/ nebst 108. dabey stehenden Häusern und Wohnungen und allen Mobilien und Haußrath verbrandt. Den erstbemeldten Käyserl. Recrouten seynd den 8. ein gute Anzahl Ingenieurs unter Begleitung deß Käys. Gen. Commendanten der Minirer Hn. Libert von hier nach Ungarn gefolget. Im Güllich- und Bergischen werden die Pfaltz-Neuburg. Recrouten-Werbungen vor die Regimenter/ so bey jüngster Campagne den meisten Schaden gelitten/ mit gutem Success fortgesetzet. Indessen hat sich der Landtag zu Düsseldorff g[unleserliches Material]endiget/ und ist der Chur-Printz zu Pfaltz den 17. bereits Zu Cöllen wird deß Güllichs Behausung rasirt. gegen Wien abgereist/ umb dero Gemahlin die Ertz-Hertzogin von Oesterreich abzuhohlen/ sonsten ist im Sachen der ehdessen hier entstandenen Revolta diesen Monat wenig passirt/ ausser daß deß enthaupteten Güllichs schöne Behausung völlig rasirt worden ist. Aus dem Nider-Sächsischem Cräyß melden Schreiben aus den Lüneburgischen Nider-Sächsischen Cräyses Geschichten./ daß der Hertzog von Zell die Action dero Abgesandtens Marenholtz zu Wien gegen die Hnn. Schaffhausen und Müller/ als Hamburgische Deputirte sehr übel deute; Entzwischen werden an selbigem Hoff die Conferentien mit den daselbst anwesenden Hnn. Gesandten wegen der Der Pertzos von Zell haltet verschiedene Conferentien wegen der Hamburgischen Differentien. Hamburgischen Differentien ohne unterlaß continuirt/ und wird noch immer in dieser Sach ein Accommodament verhoffet. Aus Italien hat man/ daß Ihro Hochfürstl. Durchl. der regirende Hertzog von Hannover mit einem Theil seiner Hoffstatt nach Rom gangen/ woselbsten sie einige Zeit sich divertiren werden / dörffte also Sr. Durchl. Retour nach dero Erblande sich biß auff den Herbst verziehen. Man beginnet dieser Orthen von neuen Aufflagen zu reden/ wie dann jetzo über die Quaestion quo modo deliberirt wird. Die starcke Nach[unleserliches Material]röste ruiniren die Baumfrüchte/ hergegen ist der Göttliche Seegen ausm Feld mit Lust und Freuden anzusehen. Es wird ehister Tagen ein Minister von hier nach Leipzig gehen/ weiln daselbsten auch anderer hohen Potentaten Ministri erwartet werden / insonderheit Chur-Sachsen/ Brandenburg/ Cassel/ Cölln sc. umb wegen der Müntz ein gewisses Reglement zu schliessen. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0255" n="243"/> Ihro Käys. Maj. wieder als Ambassad. nacher dem Königl. Engellis. Hoff gehet/ ist vor etlichen Tagen allhier angelangt/ welchen unser Magistrat mit Wein beschenckt hat. Man sagt/ ob hätte besagter Graff Nahmens Käys. Majest. von hiesiger Stadt einige Geldhülffe wider die Türcken begehrt; er hat bereits seine Reise nacher Londen fortgesetzet. Den 29. Martii zwischen <note place="right">Das Franciscaner Kloster zu Recklinghausen bre<gap reason="illegible"/>et a<gap reason="illegible"/>.</note> 12. und 1. Uhr Nachmittag ist das Franciscaner-Closter zu Recklinghausen durch eine unversehene Feuersbrunst innerhalb 6. Stunden sambt Kirchen und Schulen/ nebst 108. dabey stehenden Häusern und Wohnungen und allen Mobilien und Haußrath verbrandt. Den erstbemeldten Käyserl. Recrouten seynd den 8. ein gute Anzahl Ingenieurs unter Begleitung deß Käys. Gen. Commendanten der Minirer Hn. Libert von hier nach Ungarn gefolget. Im Güllich- und Bergischen werden die Pfaltz-Neuburg. Recrouten-Werbungen vor die Regimenter/ so bey jüngster Campagne den meisten Schaden gelitten/ mit gutem Success fortgesetzet. Indessen hat sich der Landtag zu Düsseldorff g<gap reason="illegible"/>endiget/ und ist der Chur-Printz zu Pfaltz den 17. bereits <note place="right">Zu Cöllen wird deß Güllichs Behausung rasirt.</note> gegen Wien abgereist/ umb dero Gemahlin die Ertz-Hertzogin von Oesterreich abzuhohlen/ sonsten ist im Sachen der ehdessen hier entstandenen Revolta diesen Monat wenig passirt/ ausser daß deß enthaupteten Güllichs schöne Behausung völlig rasirt worden ist.</p> <p>Aus dem Nider-Sächsischem Cräyß melden Schreiben aus den Lüneburgischen <note place="right">Nider-Sächsischen Cräyses Geschichten.</note>/ daß der Hertzog von Zell die Action dero Abgesandtens Marenholtz zu Wien gegen die Hnn. Schaffhausen und Müller/ als Hamburgische Deputirte sehr übel deute; Entzwischen werden an selbigem Hoff die Conferentien mit den daselbst anwesenden Hnn. Gesandten wegen der <note place="right">Der Pertzos von Zell haltet verschiedene Conferentien wegen der Hamburgischen Differentien.</note> Hamburgischen Differentien ohne unterlaß continuirt/ und wird noch immer in dieser Sach ein Accommodament verhoffet. Aus Italien hat man/ daß Ihro Hochfürstl. Durchl. der regirende Hertzog von Hannover mit einem Theil seiner Hoffstatt nach Rom gangen/ woselbsten sie einige Zeit sich divertiren werden / dörffte also Sr. Durchl. Retour nach dero Erblande sich biß auff den Herbst verziehen. Man beginnet dieser Orthen von neuen Aufflagen zu reden/ wie dann jetzo über die Quaestion quo modo deliberirt wird. Die starcke Nach<gap reason="illegible"/>röste ruiniren die Baumfrüchte/ hergegen ist der Göttliche Seegen ausm Feld mit Lust und Freuden anzusehen. Es wird ehister Tagen ein Minister von hier nach Leipzig gehen/ weiln daselbsten auch anderer hohen Potentaten Ministri erwartet werden / insonderheit Chur-Sachsen/ Brandenburg/ Cassel/ Cölln sc. umb wegen der Müntz ein gewisses Reglement zu schliessen.</p> </div> </body> </text> </TEI> [243/0255]
Ihro Käys. Maj. wieder als Ambassad. nacher dem Königl. Engellis. Hoff gehet/ ist vor etlichen Tagen allhier angelangt/ welchen unser Magistrat mit Wein beschenckt hat. Man sagt/ ob hätte besagter Graff Nahmens Käys. Majest. von hiesiger Stadt einige Geldhülffe wider die Türcken begehrt; er hat bereits seine Reise nacher Londen fortgesetzet. Den 29. Martii zwischen 12. und 1. Uhr Nachmittag ist das Franciscaner-Closter zu Recklinghausen durch eine unversehene Feuersbrunst innerhalb 6. Stunden sambt Kirchen und Schulen/ nebst 108. dabey stehenden Häusern und Wohnungen und allen Mobilien und Haußrath verbrandt. Den erstbemeldten Käyserl. Recrouten seynd den 8. ein gute Anzahl Ingenieurs unter Begleitung deß Käys. Gen. Commendanten der Minirer Hn. Libert von hier nach Ungarn gefolget. Im Güllich- und Bergischen werden die Pfaltz-Neuburg. Recrouten-Werbungen vor die Regimenter/ so bey jüngster Campagne den meisten Schaden gelitten/ mit gutem Success fortgesetzet. Indessen hat sich der Landtag zu Düsseldorff g_ endiget/ und ist der Chur-Printz zu Pfaltz den 17. bereits gegen Wien abgereist/ umb dero Gemahlin die Ertz-Hertzogin von Oesterreich abzuhohlen/ sonsten ist im Sachen der ehdessen hier entstandenen Revolta diesen Monat wenig passirt/ ausser daß deß enthaupteten Güllichs schöne Behausung völlig rasirt worden ist.
Das Franciscaner Kloster zu Recklinghausen bre_ et a_ .
Zu Cöllen wird deß Güllichs Behausung rasirt. Aus dem Nider-Sächsischem Cräyß melden Schreiben aus den Lüneburgischen / daß der Hertzog von Zell die Action dero Abgesandtens Marenholtz zu Wien gegen die Hnn. Schaffhausen und Müller/ als Hamburgische Deputirte sehr übel deute; Entzwischen werden an selbigem Hoff die Conferentien mit den daselbst anwesenden Hnn. Gesandten wegen der Hamburgischen Differentien ohne unterlaß continuirt/ und wird noch immer in dieser Sach ein Accommodament verhoffet. Aus Italien hat man/ daß Ihro Hochfürstl. Durchl. der regirende Hertzog von Hannover mit einem Theil seiner Hoffstatt nach Rom gangen/ woselbsten sie einige Zeit sich divertiren werden / dörffte also Sr. Durchl. Retour nach dero Erblande sich biß auff den Herbst verziehen. Man beginnet dieser Orthen von neuen Aufflagen zu reden/ wie dann jetzo über die Quaestion quo modo deliberirt wird. Die starcke Nach_ röste ruiniren die Baumfrüchte/ hergegen ist der Göttliche Seegen ausm Feld mit Lust und Freuden anzusehen. Es wird ehister Tagen ein Minister von hier nach Leipzig gehen/ weiln daselbsten auch anderer hohen Potentaten Ministri erwartet werden / insonderheit Chur-Sachsen/ Brandenburg/ Cassel/ Cölln sc. umb wegen der Müntz ein gewisses Reglement zu schliessen.
Nider-Sächsischen Cräyses Geschichten.
Der Pertzos von Zell haltet verschiedene Conferentien wegen der Hamburgischen Differentien.
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