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[N. N.]: Theatrum Novum Politico-Historicum. Würzburg, [1686].

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Clausenburg sich zu verfügen/ und mit selbigem Fürsten und Ständen ein gewisses zu schliessen/ die Anstalten zu concertiren, und ein Corpo von etlich 1000. Mann/ zu welchen 5000. Käyserl. Völcker stossen/ und erwehnter und Herr Graf Cziacky zu den Hospodarn in der Moldau und Wallachey. Feldmarschall-Lieutenant das Ober-Commando über die völlige alldortige Armee haben solt/ zusammen zu ziehen/ damit nun auch die Moldauische und Wallachische Hospodari zu dieser Kriegs-Conjunction und Alliantz angefrischet werden mögen/ als haben Ihro Käyserl. Maj. den Herrn Grafen Cziacky, welcher auch mit der Charge eines Käyserl. General Feldwachtmeisters ist begnadet worden / dahin expedirt. Den 16. waren Ih. Durchl. der Ertz-Hertzog Carl Joseph mit dero Hofstat in dem Bratter/ allwo der Hofzeltschneider biß 12. unterschiedliche schöne Gezelt zum verkauffen auffgeschlagen gehabt/ von welchen auch Ihr. Durchl. einige vor sich und dero bemeldte Hofstatt ausgesucht / derselben sich bey Jagden und im Feld zu gebrauchen. Ein Barbirer ranbet den Schatz zu Mariäzell. Zu Marioezell in Steyer / allwo grosse Solennitäten begangen werden/ hat der Schatzmeister aus seiner unterhabenden Schatzkammer den Geschmuck und andere kostbare Kleinodien heraus genommen/ und in sein Zimmer bringen lassen/ umb willens unser liebe Frau damit zu zieren/ als er aber sich barbiren lassen/ und solches der Barbirer ersehen/ indeme auch niemand anderer in dem Zimmer gewesen/ hat er ihme in währen dem barbiren die Gurgel abgeschnitten/ den Geschmuck zusammen gemacht / und sich von dannen weg begeben. Unter andern Legaten/ so der jüngst-verstorbene Ungarische Groß-Cantzlar gemacht hat/ ist auch begriffen / daß er in Geld und Getreyd 120000. fl. zu dem Türckenkrieg verschafft habe. Von dem Käyserl. Gesandten in Polen ist den 20. ein Courrier anhero angelangt/ mit Zwischen Polen und Moscau ist ein genant Alliantz wider den Türcken im Vorschlag. Bericht/ daß an selbigen Königl. Hof durch einen Expressen die erfreuliche Nachricht eingelauffen/ daß selbige Tractaten mit Moscau bereits so weit glücklich avancirt wären/ daß gegen Abtrettung aller Recht und Gerechtigkeiten/ so die Cron Polen und das Groß-Hertzogthum Littauen auff Smolensko und Kiovv, auch deren dependentien cum an- & connexis hätten / die off- und defensiv-Alliantz würcklich geschlossen/ und also die ruptur wider die Ottomannische Pforte declarirt wäre/ mit dem Versprechen/ also fort gehörige Ordre zu stellen/ daß gleich auff empfangene Bezahlung die Militz zum Marsch fertig gehalten/ und die Landschafft Crym angefallen werden solle/ umb selbige Tartarn zu vertilgen/ seye auch zu Fortsetzung deß Kriegs ein allgemeine Landsteuer ausgeschrieben/ und von jedem Hauß 8. fl. begehrt worden; mehrere specialia werden vielleicht ehistens können berichtet werden. Eodem dato ist ein Officierer aus dem Lager vor Mongatsch ankommen /

Clausenburg sich zu verfügen/ und mit selbigem Fürsten und Ständen ein gewisses zu schliessen/ die Anstalten zu concertiren, und ein Corpo von etlich 1000. Mann/ zu welchen 5000. Käyserl. Völcker stossen/ und erwehnter und Herr Graf Cziacky zu den Hospodarn in der Moldau und Wallachey. Feldmarschall-Lieutenant das Ober-Commando über die völlige alldortige Armee haben solt/ zusammen zu ziehen/ damit nun auch die Moldauische und Wallachische Hospodari zu dieser Kriegs-Conjunction und Alliantz angefrischet werden mögen/ als haben Ihro Käyserl. Maj. den Herrn Grafen Cziacky, welcher auch mit der Charge eines Käyserl. General Feldwachtmeisters ist begnadet worden / dahin expedirt. Den 16. waren Ih. Durchl. der Ertz-Hertzog Carl Joseph mit dero Hofstat in dem Bratter/ allwo der Hofzeltschneider biß 12. unterschiedliche schöne Gezelt zum verkauffen auffgeschlagen gehabt/ von welchen auch Ihr. Durchl. einige vor sich und dero bemeldte Hofstatt ausgesucht / derselben sich bey Jagden und im Feld zu gebrauchen. Ein Barbirer ranbet den Schatz zu Mariäzell. Zu Marioezell in Steyer / allwo grosse Solennitäten begangen werden/ hat der Schatzmeister aus seiner unterhabenden Schatzkammer den Geschmuck und andere kostbare Kleinodien heraus genommen/ und in sein Zimmer bringen lassen/ umb willens unser liebe Frau damit zu zieren/ als er aber sich barbiren lassen/ und solches der Barbirer ersehen/ indeme auch niemand anderer in dem Zimmer gewesen/ hat er ihme in währen dem barbiren die Gurgel abgeschnitten/ den Geschmuck zusammen gemacht / und sich von dannen weg begeben. Unter andern Legaten/ so der jüngst-verstorbene Ungarische Groß-Cantzlar gemacht hat/ ist auch begriffen / daß er in Geld und Getreyd 120000. fl. zu dem Türckenkrieg verschafft habe. Von dem Käyserl. Gesandten in Polen ist den 20. ein Courrier anhero angelangt/ mit Zwischen Polen und Moscau ist ein genant Alliantz wider den Türcken im Vorschlag. Bericht/ daß an selbigen Königl. Hof durch einen Expressen die erfreuliche Nachricht eingelauffen/ daß selbige Tractaten mit Moscau bereits so weit glücklich avancirt wären/ daß gegen Abtrettung aller Recht und Gerechtigkeiten/ so die Cron Polen und das Groß-Hertzogthum Littauen auff Smolensko und Kiovv, auch deren dependentien cum an- & connexis hätten / die off- und defensiv-Alliantz würcklich geschlossen/ und also die ruptur wider die Ottomannische Pforte declarirt wäre/ mit dem Versprechen/ also fort gehörige Ordre zu stellen/ daß gleich auff empfangene Bezahlung die Militz zum Marsch fertig gehalten/ und die Landschafft Crym angefallen werden solle/ umb selbige Tartarn zu vertilgen/ seye auch zu Fortsetzung deß Kriegs ein allgemeine Landsteuer ausgeschrieben/ und von jedem Hauß 8. fl. begehrt worden; mehrere specialia werden vielleicht ehistens können berichtet werden. Eodem dato ist ein Officierer aus dem Lager vor Mongatsch ankommen /

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Clausenburg sich zu                      verfügen/ und mit selbigem Fürsten und Ständen ein gewisses zu schliessen/ die                      Anstalten zu concertiren, und ein Corpo von etlich 1000. Mann/ zu welchen 5000.                      Käyserl. Völcker stossen/ und erwehnter <note place="right">und Herr Graf                          Cziacky zu den Hospodarn in der Moldau und Wallachey.</note>                      Feldmarschall-Lieutenant das Ober-Commando über die völlige alldortige Armee                      haben solt/ zusammen zu ziehen/ damit nun auch die Moldauische und                      Wallachische Hospodari zu dieser Kriegs-Conjunction und Alliantz angefrischet                      werden mögen/ als haben Ihro Käyserl. Maj. den Herrn Grafen Cziacky, welcher                      auch mit der Charge eines Käyserl. General Feldwachtmeisters ist begnadet worden                     / dahin expedirt. Den 16. waren Ih. Durchl. der Ertz-Hertzog Carl Joseph mit                      dero Hofstat in dem Bratter/ allwo der Hofzeltschneider biß 12.                      unterschiedliche schöne Gezelt zum verkauffen auffgeschlagen gehabt/ von                      welchen auch Ihr. Durchl. einige vor sich und dero bemeldte Hofstatt ausgesucht                     / derselben sich bey Jagden und im Feld zu gebrauchen. <note place="right">Ein                          Barbirer ranbet den Schatz zu Mariäzell.</note> Zu Marioezell in Steyer /                      allwo grosse Solennitäten begangen werden/ hat der Schatzmeister aus seiner                      unterhabenden Schatzkammer den Geschmuck und andere kostbare Kleinodien heraus                      genommen/ und in sein Zimmer bringen lassen/ umb willens unser liebe Frau                      damit zu zieren/ als er aber sich barbiren lassen/ und solches der Barbirer                      ersehen/ indeme auch niemand anderer in dem Zimmer gewesen/ hat er ihme in                      währen dem barbiren die Gurgel abgeschnitten/ den Geschmuck zusammen gemacht /                      und sich von dannen weg begeben. Unter andern Legaten/ so der                      jüngst-verstorbene Ungarische Groß-Cantzlar gemacht hat/ ist auch begriffen /                      daß er in Geld und Getreyd 120000. fl. zu dem Türckenkrieg verschafft habe. Von                      dem Käyserl. Gesandten in Polen ist den 20. ein Courrier anhero angelangt/ mit                          <note place="right">Zwischen Polen und Moscau ist ein genant Alliantz wider                          den Türcken im Vorschlag.</note> Bericht/ daß an selbigen Königl. Hof durch                      einen Expressen die erfreuliche Nachricht eingelauffen/ daß selbige Tractaten                      mit Moscau bereits so weit glücklich avancirt wären/ daß gegen Abtrettung aller                      Recht und Gerechtigkeiten/ so die Cron Polen und das Groß-Hertzogthum Littauen                      auff Smolensko und Kiovv, auch deren dependentien cum an- &amp; connexis hätten                     / die off- und defensiv-Alliantz würcklich geschlossen/ und also die ruptur                      wider die Ottomannische Pforte declarirt wäre/ mit dem Versprechen/ also fort                      gehörige Ordre zu stellen/ daß gleich auff empfangene Bezahlung die Militz zum                      Marsch fertig gehalten/ und die Landschafft Crym angefallen werden solle/ umb                      selbige Tartarn zu vertilgen/ seye auch zu Fortsetzung deß Kriegs ein                      allgemeine Landsteuer ausgeschrieben/ und von jedem Hauß 8. fl. begehrt worden;                      mehrere specialia werden vielleicht ehistens können berichtet werden. Eodem dato                      ist ein Officierer aus dem Lager vor Mongatsch ankommen /
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[229/0241] Clausenburg sich zu verfügen/ und mit selbigem Fürsten und Ständen ein gewisses zu schliessen/ die Anstalten zu concertiren, und ein Corpo von etlich 1000. Mann/ zu welchen 5000. Käyserl. Völcker stossen/ und erwehnter Feldmarschall-Lieutenant das Ober-Commando über die völlige alldortige Armee haben solt/ zusammen zu ziehen/ damit nun auch die Moldauische und Wallachische Hospodari zu dieser Kriegs-Conjunction und Alliantz angefrischet werden mögen/ als haben Ihro Käyserl. Maj. den Herrn Grafen Cziacky, welcher auch mit der Charge eines Käyserl. General Feldwachtmeisters ist begnadet worden / dahin expedirt. Den 16. waren Ih. Durchl. der Ertz-Hertzog Carl Joseph mit dero Hofstat in dem Bratter/ allwo der Hofzeltschneider biß 12. unterschiedliche schöne Gezelt zum verkauffen auffgeschlagen gehabt/ von welchen auch Ihr. Durchl. einige vor sich und dero bemeldte Hofstatt ausgesucht / derselben sich bey Jagden und im Feld zu gebrauchen. Zu Marioezell in Steyer / allwo grosse Solennitäten begangen werden/ hat der Schatzmeister aus seiner unterhabenden Schatzkammer den Geschmuck und andere kostbare Kleinodien heraus genommen/ und in sein Zimmer bringen lassen/ umb willens unser liebe Frau damit zu zieren/ als er aber sich barbiren lassen/ und solches der Barbirer ersehen/ indeme auch niemand anderer in dem Zimmer gewesen/ hat er ihme in währen dem barbiren die Gurgel abgeschnitten/ den Geschmuck zusammen gemacht / und sich von dannen weg begeben. Unter andern Legaten/ so der jüngst-verstorbene Ungarische Groß-Cantzlar gemacht hat/ ist auch begriffen / daß er in Geld und Getreyd 120000. fl. zu dem Türckenkrieg verschafft habe. Von dem Käyserl. Gesandten in Polen ist den 20. ein Courrier anhero angelangt/ mit Bericht/ daß an selbigen Königl. Hof durch einen Expressen die erfreuliche Nachricht eingelauffen/ daß selbige Tractaten mit Moscau bereits so weit glücklich avancirt wären/ daß gegen Abtrettung aller Recht und Gerechtigkeiten/ so die Cron Polen und das Groß-Hertzogthum Littauen auff Smolensko und Kiovv, auch deren dependentien cum an- & connexis hätten / die off- und defensiv-Alliantz würcklich geschlossen/ und also die ruptur wider die Ottomannische Pforte declarirt wäre/ mit dem Versprechen/ also fort gehörige Ordre zu stellen/ daß gleich auff empfangene Bezahlung die Militz zum Marsch fertig gehalten/ und die Landschafft Crym angefallen werden solle/ umb selbige Tartarn zu vertilgen/ seye auch zu Fortsetzung deß Kriegs ein allgemeine Landsteuer ausgeschrieben/ und von jedem Hauß 8. fl. begehrt worden; mehrere specialia werden vielleicht ehistens können berichtet werden. Eodem dato ist ein Officierer aus dem Lager vor Mongatsch ankommen / und Herr Graf Cziacky zu den Hospodarn in der Moldau und Wallachey. Ein Barbirer ranbet den Schatz zu Mariäzell. Zwischen Polen und Moscau ist ein genant Alliantz wider den Türcken im Vorschlag.

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Zitationshilfe: [N. N.]: Theatrum Novum Politico-Historicum. Würzburg, [1686], S. 229. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_theatrum_1686/241>, abgerufen am 25.11.2024.