[N. N.]: Theatrum Novum Politico-Historicum. Würzburg, [1686].Türcken verkaufft/ selbige hat man andern zum abscheulichen Exempel gespiesset. Der nach Ofen in geheim abgeschickt gewester Rätz/ ist von dar wieder zurück kommen/ welcher die Befreyung deß Teckely/ und was sonsten von der Veränderung in denen grossen Kriegs-Chargen zu Adlianopel vorgangen/ und vorhin berichtet worden / confirmirt, und solle Ofen Die Juden zu Prag haben Händel mit den Studenten. mit 15000. Janitscharen angefüllet seyn. Uber Prag ist Nachricht eingelauffen/ daß selbige Studenten mit den Juden in eine Zwytracht gerathen/ und allbereit den Tändelmarck zu plündern angefangen/ umb solches zu verwehren eine starcke Compagnie von der Guamison dahin commandirt worden/ die Studenten aber auch mit denen Soldaten angebunden/ woraus ein grosser Tumult enistanden/ wie es abgeloffen/ ist noch unwissend. Ihr. Käyserl. Maj. haben dero Hof-Kriegs-Rach General Feldzeugmeistern und Commendanten zu Philippsburg Herrn Grafen Maximilian von Stahrenberg bey seiner Abreiß von Wien nach Heydelberg zu derd geheimen Rath allergnädigst declaritt. Umb die Arbeit an denen Vestungs-Gebäuea[unleserliches Material] zu Gran und Neuheusel fortzusetzen / und in vollkommenen Stand zu bringen/ seynd die Gelder schon ausgezahlet. Deß Herrn Gen. Grafen von As[unleserliches Material]ermont Commendanten zu Neuhäusel Gemahlin/ eine gebohrne Fürstin von Nassau/ ist mit Tod abgangen. Das Schloß Chickwar/ so die Raaber/ Commorrer/ und andere Ungarische Soldaten jungst übersallen / geplündert und eingeäschert/ ist eine Meil von Stulweissenburg gelegen. Das Schloß S. Job wird mit 100. Masquetirern/ 200. Hepducken nud 100. Hussaren besetzet. Der Herr Feldmarschall Leutenant Graf Caraffa hat das Schloß S. Job mit 100. Musquetirern unter einem Hauptmann vom Thimischen Regiment nebst 200. Heyducken/ und 100. Hussaren besetzet/ wordurch die Erlauer und Wardeiner Türcken an ihren Sireiffereyen sehr verhindert werden können. Man hat resolvirt zu Scharuvar ein Magazinhauß auffzurichten/ und selbigen Haup-Paß mit einer Teutschen Garnison unter deß Obristen Corradin Commando zu belegen/ und sagt man/ daß die Türcken künfftige Campagne in Ungarn sich nur defensive halten/ und ihre gröste Macht gegen dem Archipelago wider die Venetianer anlegen wolten/ umb zu verwehren/ Groß-Wardein gebrt guten theils im Ranch auff. daß die Dardanellen conservirt werden möchten. Inzwischen vernimt man/ daß von der Stadt Groß-Wardein sowol in als ausserhalb ein grosser Theil abgebrand/ und an fünff verschiedenen Orten zugleich das Feuer auffgangen seye. Der König in Engelland hat Ih. Käys. Maj. einen Feuerwercker überschicket/ umb bey künfftiger Campagne seinen Valeur zu zeigen/ er hat Ordre keine gage von höchstgedacht. Ih. Käys. Maj. anzunchmen/ und hat selbiger von Ihro Königl. Majest. den Unterhalt zugewarten; so seynd auch die Chur-Brandenburgische Feuerwercker schon nach Raab zu Türcken verkaufft/ selbige hat man andern zum abscheulichen Exempel gespiesset. Der nach Ofen in geheim abgeschickt gewester Rätz/ ist von dar wieder zurück kommen/ welcher die Befreyung deß Teckely/ und was sonsten von der Veränderung in denen grossen Kriegs-Chargen zu Adlianopel vorgangen/ und vorhin berichtet worden / confirmirt, und solle Ofen Die Juden zu Prag haben Händel mit den Studenten. mit 15000. Janitscharen angefüllet seyn. Uber Prag ist Nachricht eingelauffen/ daß selbige Studenten mit den Juden in eine Zwytracht gerathen/ und allbereit den Tändelmarck zu plündern angefangen/ umb solches zu verwehren eine starcke Compagnie von der Guamison dahin commandirt worden/ die Studenten aber auch mit denen Soldaten angebunden/ woraus ein grosser Tumult enistanden/ wie es abgeloffen/ ist noch unwissend. Ihr. Käyserl. Maj. haben dero Hof-Kriegs-Rach General Feldzeugmeistern und Commendanten zu Philippsburg Herrn Grafen Maximilian von Stahrenberg bey seiner Abreiß von Wien nach Heydelberg zu derd geheimen Rath allergnädigst declaritt. Umb die Arbeit an denen Vestungs-Gebäuea[unleserliches Material] zu Gran und Neuheusel fortzusetzen / und in vollkommenen Stand zu bringen/ seynd die Gelder schon ausgezahlet. Deß Herrn Gen. Grafen von As[unleserliches Material]ermont Commendanten zu Neuhäusel Gemahlin/ eine gebohrne Fürstin von Nassau/ ist mit Tod abgangen. Das Schloß Chickwar/ so die Raaber/ Commorrer/ und andere Ungarische Soldaten jungst übersallen / geplündert und eingeäschert/ ist eine Meil von Stulweissenburg gelegen. Das Schloß S. Job wird mit 100. Masquetirern/ 200. Hepducken nud 100. Hussaren besetzet. Der Herr Feldmarschall Leutenant Graf Caraffa hat das Schloß S. Job mit 100. Musquetirern unter einem Hauptmann vom Thimischen Regiment nebst 200. Heyducken/ und 100. Hussaren besetzet/ wordurch die Erlauer und Wardeiner Türcken an ihren Sireiffereyen sehr verhindert werden können. Man hat resolvirt zu Scharuvar ein Magazinhauß auffzurichten/ und selbigen Haup-Paß mit einer Teutschen Garnison unter deß Obristen Corradin Commando zu belegen/ und sagt man/ daß die Türcken künfftige Campagne in Ungarn sich nur defensivè halten/ und ihre gröste Macht gegen dem Archipelago wider die Venetianer anlegen wolten/ umb zu verwehren/ Groß-Wardein gebrt guten theils im Ranch auff. daß die Dardanellen conservirt werden möchten. Inzwischen vernimt man/ daß von der Stadt Groß-Wardein sowol in als ausserhalb ein grosser Theil abgebrand/ und an fünff verschiedenen Orten zugleich das Feuer auffgangen seye. Der König in Engelland hat Ih. Käys. Maj. einen Feuerwercker überschicket/ umb bey künfftiger Campagne seinen Valeur zu zeigen/ er hat Ordre keine gage von höchstgedacht. Ih. Käys. Maj. anzunchmen/ und hat selbiger von Ihro Königl. Majest. den Unterhalt zugewarten; so seynd auch die Chur-Brandenburgische Feuerwercker schon nach Raab zu <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0193" n="181"/> Türcken verkaufft/ selbige hat man andern zum abscheulichen Exempel gespiesset. Der nach Ofen in geheim abgeschickt gewester Rätz/ ist von dar wieder zurück kommen/ welcher die Befreyung deß Teckely/ und was sonsten von der Veränderung in denen grossen Kriegs-Chargen zu Adlianopel vorgangen/ und vorhin berichtet worden / confirmirt, und solle Ofen <note place="right">Die Juden zu Prag haben Händel mit den Studenten.</note> mit 15000. Janitscharen angefüllet seyn. Uber Prag ist Nachricht eingelauffen/ daß selbige Studenten mit den Juden in eine Zwytracht gerathen/ und allbereit den Tändelmarck zu plündern angefangen/ umb solches zu verwehren eine starcke Compagnie von der Guamison dahin commandirt worden/ die Studenten aber auch mit denen Soldaten angebunden/ woraus ein grosser Tumult enistanden/ wie es abgeloffen/ ist noch unwissend. Ihr. Käyserl. Maj. haben dero Hof-Kriegs-Rach General Feldzeugmeistern und Commendanten zu Philippsburg Herrn Grafen Maximilian von Stahrenberg bey seiner Abreiß von Wien nach Heydelberg zu derd geheimen Rath allergnädigst declaritt. Umb die Arbeit an denen Vestungs-Gebäuea<gap reason="illegible"/> zu Gran und Neuheusel fortzusetzen / und in vollkommenen Stand zu bringen/ seynd die Gelder schon ausgezahlet. Deß Herrn Gen. Grafen von As<gap reason="illegible"/>ermont Commendanten zu Neuhäusel Gemahlin/ eine gebohrne Fürstin von Nassau/ ist mit Tod abgangen. Das Schloß Chickwar/ so die Raaber/ Commorrer/ und andere Ungarische Soldaten jungst übersallen / geplündert und eingeäschert/ ist eine Meil von Stulweissenburg gelegen. <note place="right">Das Schloß S. Job wird mit 100. Masquetirern/ 200. Hepducken nud 100. Hussaren besetzet.</note> Der Herr Feldmarschall Leutenant Graf Caraffa hat das Schloß S. Job mit 100. Musquetirern unter einem Hauptmann vom Thimischen Regiment nebst 200. Heyducken/ und 100. Hussaren besetzet/ wordurch die Erlauer und Wardeiner Türcken an ihren Sireiffereyen sehr verhindert werden können. Man hat resolvirt zu Scharuvar ein Magazinhauß auffzurichten/ und selbigen Haup-Paß mit einer Teutschen Garnison unter deß Obristen Corradin Commando zu belegen/ und sagt man/ daß die Türcken künfftige Campagne in Ungarn sich nur defensivè halten/ und ihre gröste Macht gegen dem Archipelago wider die Venetianer anlegen wolten/ umb zu verwehren/ <note place="right">Groß-Wardein gebrt guten theils im Ranch auff.</note> daß die Dardanellen conservirt werden möchten. Inzwischen vernimt man/ daß von der Stadt Groß-Wardein sowol in als ausserhalb ein grosser Theil abgebrand/ und an fünff verschiedenen Orten zugleich das Feuer auffgangen seye. Der König in Engelland hat Ih. Käys. Maj. einen Feuerwercker überschicket/ umb bey künfftiger Campagne seinen Valeur zu zeigen/ er hat Ordre keine gage von höchstgedacht. Ih. Käys. Maj. anzunchmen/ und hat selbiger von Ihro Königl. Majest. den Unterhalt zugewarten; so seynd auch die Chur-Brandenburgische Feuerwercker schon nach Raab zu </p> </div> </body> </text> </TEI> [181/0193]
Türcken verkaufft/ selbige hat man andern zum abscheulichen Exempel gespiesset. Der nach Ofen in geheim abgeschickt gewester Rätz/ ist von dar wieder zurück kommen/ welcher die Befreyung deß Teckely/ und was sonsten von der Veränderung in denen grossen Kriegs-Chargen zu Adlianopel vorgangen/ und vorhin berichtet worden / confirmirt, und solle Ofen mit 15000. Janitscharen angefüllet seyn. Uber Prag ist Nachricht eingelauffen/ daß selbige Studenten mit den Juden in eine Zwytracht gerathen/ und allbereit den Tändelmarck zu plündern angefangen/ umb solches zu verwehren eine starcke Compagnie von der Guamison dahin commandirt worden/ die Studenten aber auch mit denen Soldaten angebunden/ woraus ein grosser Tumult enistanden/ wie es abgeloffen/ ist noch unwissend. Ihr. Käyserl. Maj. haben dero Hof-Kriegs-Rach General Feldzeugmeistern und Commendanten zu Philippsburg Herrn Grafen Maximilian von Stahrenberg bey seiner Abreiß von Wien nach Heydelberg zu derd geheimen Rath allergnädigst declaritt. Umb die Arbeit an denen Vestungs-Gebäuea_ zu Gran und Neuheusel fortzusetzen / und in vollkommenen Stand zu bringen/ seynd die Gelder schon ausgezahlet. Deß Herrn Gen. Grafen von As_ ermont Commendanten zu Neuhäusel Gemahlin/ eine gebohrne Fürstin von Nassau/ ist mit Tod abgangen. Das Schloß Chickwar/ so die Raaber/ Commorrer/ und andere Ungarische Soldaten jungst übersallen / geplündert und eingeäschert/ ist eine Meil von Stulweissenburg gelegen. Der Herr Feldmarschall Leutenant Graf Caraffa hat das Schloß S. Job mit 100. Musquetirern unter einem Hauptmann vom Thimischen Regiment nebst 200. Heyducken/ und 100. Hussaren besetzet/ wordurch die Erlauer und Wardeiner Türcken an ihren Sireiffereyen sehr verhindert werden können. Man hat resolvirt zu Scharuvar ein Magazinhauß auffzurichten/ und selbigen Haup-Paß mit einer Teutschen Garnison unter deß Obristen Corradin Commando zu belegen/ und sagt man/ daß die Türcken künfftige Campagne in Ungarn sich nur defensivè halten/ und ihre gröste Macht gegen dem Archipelago wider die Venetianer anlegen wolten/ umb zu verwehren/ daß die Dardanellen conservirt werden möchten. Inzwischen vernimt man/ daß von der Stadt Groß-Wardein sowol in als ausserhalb ein grosser Theil abgebrand/ und an fünff verschiedenen Orten zugleich das Feuer auffgangen seye. Der König in Engelland hat Ih. Käys. Maj. einen Feuerwercker überschicket/ umb bey künfftiger Campagne seinen Valeur zu zeigen/ er hat Ordre keine gage von höchstgedacht. Ih. Käys. Maj. anzunchmen/ und hat selbiger von Ihro Königl. Majest. den Unterhalt zugewarten; so seynd auch die Chur-Brandenburgische Feuerwercker schon nach Raab zu
Die Juden zu Prag haben Händel mit den Studenten.
Das Schloß S. Job wird mit 100. Masquetirern/ 200. Hepducken nud 100. Hussaren besetzet.
Groß-Wardein gebrt guten theils im Ranch auff.
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Zitationshilfe: | [N. N.]: Theatrum Novum Politico-Historicum. Würzburg, [1686], S. 181. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_theatrum_1686/193>, abgerufen am 03.07.2024. |