[N. N.]: Theatrum Novum Politico-Historicum. Würzburg, [1686].gewürcket/ daß bereits einige Schiff mit solchen Familien ankommen / und seynd noch mehr in Holland/ welchen Ihre Majest. ein Schiff entgegen senden/ selbige von dannen abzuholen/ und anhero zu bringen/ welches bey dem hiesigen Frantzös. Ambassadeur zimbliche scheele Augen gibt. Alle Capitains haben Ordre empfangen/ ihre Compagnien zu recroutiren/ und gegen den 2. April complet zu haben. So wird auch starck geredet/ als wann resolvirt wäre/ gegen künfftigen Frühling eine Flotte zu equippiren/ weiln der Herr Ober-Stallmeister Haxthausen etwas merckwürdiges von Dähnische Völcker nach dem Elbstrom in Marsch begrieffen. dem Zellischen Hoff mitgebracht / welches aber annoch secretirt wird. Unsere nach der Elbe destinirte Völcker werden nunmehro völlig im Marsch seyn/ welche ein Frantzös. General-Major commandiret/ sie werden ihr Haupt-Quartier zum Pinnenberg halten. Der Seel. verwittibten Königin gewesener Ober-Marschall Joachim Heinrich von Bühlau hat sich den II. Deß geflüchteten Ober-Marschall Büh[unleserliches Material]au Cammerdiener wird gefangen. heimblich von hinnen re[unleserliches Material]rirt/ man hält darfür/ daß er nach Schonen überkommen ist/ dessen Kammerdiener hat man den andern Tag auff dem halben Weg nach Helsignör gefangen bekommen/ er soll sich sehr importun in Worten haben hören lassen/ viel Brieffe sollen bey ihm seyn gefunden worden/ deren Inhalt der Feder nicht kan vertrauet werden/ er ist gefangen ins Castell gebracht/ wiewohl man sagt/ daß er schon wieder heraus sey. Weiln nun besagter Bühlau Krafft eines ergangenen Königlichen Placcats für die verordneten Hn. Hn Commissarien nicht erschienen/ so ist dergleichen den 15. abermahls publicirt und zwar folgender Gestalt. Nachdemmahln Und der Ober-Marschalck zum zweytenmahl [unleserliches Material]irt. Hr. Joachim Heinrich von Bühlau nach der rechtlich ergangenen und ihm den 4. dieses verkündigten/ in Sachen so Jh. Kön. Maj. General-Procureur wider ihm haben / nicht ist erschienen/ als wird dieser von denen darzu verordneten Commissarien biß künfftigen als den 27. Febr. außgesetzet/ alsdann selbiges Tags die Sach in der Rathstube vor dem Schloß zu Coppenhagen deß Morgends umb 8. Uhr soll fürgenommen werden/ er erscheine nun oder nit/ so soll nichts desto weniger darinnen ergehen/ was recht ist. Der Groß-Cantzler Graff von Ahlnfeld/ und General-Admiral Juel ligen gefährlich kranck. Sonsten macht man grosse Anstalt auff künfftig zu Gottorff haltendes Carousel. Der Hr. Estaats-Rath Lenthe wird ehist Der Frantzös. Ambas. tra[unleserliches Material]tirt den Königlichen Hoff sehr herrlich. nach Berlin als Königlicher Envoye abgehen. Der Frantzösisch. Ambassadeur in diesem Königreich hat beyde Majest. den König und die Königin sambt dem gantzen Hoff sehr herrlich tractirt; der junge Herr Güldenlöw hat sich sonderlich in seinem tantzen sehr lustig erzeiget/ also daß der gantze Hoff sein Vergnügen an denselben geschöpffet hat. So waren auch am Hoff an allen Fenstern Lampen gesetzet/ welche roth und weiß leuchten/ und gewürcket/ daß bereits einige Schiff mit solchen Familien ankommen / und seynd noch mehr in Holland/ welchen Ihre Majest. ein Schiff entgegen senden/ selbige von dannen abzuholen/ und anhero zu bringen/ welches bey dem hiesigen Frantzös. Ambassadeur zimbliche scheele Augen gibt. Alle Capitains haben Ordre empfangen/ ihre Compagnien zu recroutiren/ und gegen den 2. April complet zu haben. So wird auch starck geredet/ als wann resolvirt wäre/ gegen künfftigen Frühling eine Flotte zu equippiren/ weiln der Herr Ober-Stallmeister Haxthausen etwas merckwürdiges von Dähnische Völcker nach dem Elbstrom in Marsch begrieffen. dem Zellischen Hoff mitgebracht / welches aber annoch secretirt wird. Unsere nach der Elbe destinirte Völcker werden nunmehro völlig im Marsch seyn/ welche ein Frantzös. General-Major commandiret/ sie werden ihr Haupt-Quartier zum Pinnenberg halten. Der Seel. verwittibten Königin gewesener Ober-Marschall Joachim Heinrich von Bühlau hat sich den II. Deß geflüchteten Ober-Marschall Büh[unleserliches Material]au Cammerdiener wird gefangen. heimblich von hinnen re[unleserliches Material]rirt/ man hält darfür/ daß er nach Schonen überkommen ist/ dessen Kammerdiener hat man den andern Tag auff dem halben Weg nach Helsignör gefangen bekommen/ er soll sich sehr importun in Worten haben hören lassen/ viel Brieffe sollen bey ihm seyn gefunden worden/ deren Inhalt der Feder nicht kan vertrauet werden/ er ist gefangen ins Castell gebracht/ wiewohl man sagt/ daß er schon wieder heraus sey. Weiln nun besagter Bühlau Krafft eines ergangenen Königlichen Placcats für die verordneten Hn. Hn Commissarien nicht erschienen/ so ist dergleichen den 15. abermahls publicirt und zwar folgender Gestalt. Nachdemmahln Und der Ober-Marschalck zum zweytenmahl [unleserliches Material]irt. Hr. Joachim Heinrich von Bühlau nach der rechtlich ergangenen und ihm den 4. dieses verkündigten/ in Sachen so Jh. Kön. Maj. General-Procureur wider ihm haben / nicht ist erschienen/ als wird dieser von denen darzu verordneten Commissarien biß künfftigen als den 27. Febr. außgesetzet/ alsdann selbiges Tags die Sach in der Rathstube vor dem Schloß zu Coppenhagen deß Morgends umb 8. Uhr soll fürgenommen werden/ er erscheine nun oder nit/ so soll nichts desto weniger darinnen ergehen/ was recht ist. Der Groß-Cantzler Graff von Ahlnfeld/ und General-Admiral Juel ligen gefährlich kranck. Sonsten macht man grosse Anstalt auff künfftig zu Gottorff haltendes Carousel. Der Hr. Estaats-Rath Lenthe wird ehist Der Frantzös. Ambas. tra[unleserliches Material]tirt den Königlichen Hoff sehr herrlich. nach Berlin als Königlicher Envoye abgehen. Der Frantzösisch. Ambassadeur in diesem Königreich hat beyde Majest. den König und die Königin sambt dem gantzen Hoff sehr herrlich tractirt; der junge Herr Güldenlöw hat sich sonderlich in seinem tantzen sehr lustig erzeiget/ also daß der gantze Hoff sein Vergnügen an denselben geschöpffet hat. So waren auch am Hoff an allen Fenstern Lampen gesetzet/ welche roth und weiß leuchten/ und <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0170" n="158"/> gewürcket/ daß bereits einige Schiff mit solchen Familien ankommen / und seynd noch mehr in Holland/ welchen Ihre Majest. ein Schiff entgegen senden/ selbige von dannen abzuholen/ und anhero zu bringen/ welches bey dem hiesigen Frantzös. Ambassadeur zimbliche scheele Augen gibt. Alle Capitains haben Ordre empfangen/ ihre Compagnien zu recroutiren/ und gegen den 2. April complet zu haben. So wird auch starck geredet/ als wann resolvirt wäre/ gegen künfftigen Frühling eine Flotte zu equippiren/ weiln der Herr Ober-Stallmeister Haxthausen etwas merckwürdiges von <note place="left">Dähnische Völcker nach dem Elbstrom in Marsch begrieffen.</note> dem Zellischen Hoff mitgebracht / welches aber annoch secretirt wird. Unsere nach der Elbe destinirte Völcker werden nunmehro völlig im Marsch seyn/ welche ein Frantzös. General-Major commandiret/ sie werden ihr Haupt-Quartier zum Pinnenberg halten. Der Seel. verwittibten Königin gewesener Ober-Marschall Joachim Heinrich von Bühlau hat sich den II. <note place="left">Deß geflüchteten Ober-Marschall Büh<gap reason="illegible"/>au Cammerdiener wird gefangen.</note> heimblich von hinnen re<gap reason="illegible"/>rirt/ man hält darfür/ daß er nach Schonen überkommen ist/ dessen Kammerdiener hat man den andern Tag auff dem halben Weg nach Helsignör gefangen bekommen/ er soll sich sehr importun in Worten haben hören lassen/ viel Brieffe sollen bey ihm seyn gefunden worden/ deren Inhalt der Feder nicht kan vertrauet werden/ er ist gefangen ins Castell gebracht/ wiewohl man sagt/ daß er schon wieder heraus sey. Weiln nun besagter Bühlau Krafft eines ergangenen Königlichen Placcats für die verordneten Hn. Hn Commissarien nicht erschienen/ so ist dergleichen den 15. abermahls publicirt und zwar folgender Gestalt. Nachdemmahln <note place="left">Und der Ober-Marschalck zum zweytenmahl <gap reason="illegible"/>irt.</note> Hr. Joachim Heinrich von Bühlau nach der rechtlich ergangenen und ihm den 4. dieses verkündigten/ in Sachen so Jh. Kön. Maj. General-Procureur wider ihm haben / nicht ist erschienen/ als wird dieser von denen darzu verordneten Commissarien biß künfftigen als den 27. Febr. außgesetzet/ alsdann selbiges Tags die Sach in der Rathstube vor dem Schloß zu Coppenhagen deß Morgends umb 8. Uhr soll fürgenommen werden/ er erscheine nun oder nit/ so soll nichts desto weniger darinnen ergehen/ was recht ist. Der Groß-Cantzler Graff von Ahlnfeld/ und General-Admiral Juel ligen gefährlich kranck. Sonsten macht man grosse Anstalt auff künfftig zu Gottorff haltendes Carousel. Der Hr. Estaats-Rath Lenthe wird ehist <note place="left">Der Frantzös. Ambas. tra<gap reason="illegible"/>tirt den Königlichen Hoff sehr herrlich.</note> nach Berlin als Königlicher Envoye abgehen. Der Frantzösisch. Ambassadeur in diesem Königreich hat beyde Majest. den König und die Königin sambt dem gantzen Hoff sehr herrlich tractirt; der junge Herr Güldenlöw hat sich sonderlich in seinem tantzen sehr lustig erzeiget/ also daß der gantze Hoff sein Vergnügen an denselben geschöpffet hat. So waren auch am Hoff an allen Fenstern Lampen gesetzet/ welche roth und weiß leuchten/ und </p> </div> </body> </text> </TEI> [158/0170]
gewürcket/ daß bereits einige Schiff mit solchen Familien ankommen / und seynd noch mehr in Holland/ welchen Ihre Majest. ein Schiff entgegen senden/ selbige von dannen abzuholen/ und anhero zu bringen/ welches bey dem hiesigen Frantzös. Ambassadeur zimbliche scheele Augen gibt. Alle Capitains haben Ordre empfangen/ ihre Compagnien zu recroutiren/ und gegen den 2. April complet zu haben. So wird auch starck geredet/ als wann resolvirt wäre/ gegen künfftigen Frühling eine Flotte zu equippiren/ weiln der Herr Ober-Stallmeister Haxthausen etwas merckwürdiges von dem Zellischen Hoff mitgebracht / welches aber annoch secretirt wird. Unsere nach der Elbe destinirte Völcker werden nunmehro völlig im Marsch seyn/ welche ein Frantzös. General-Major commandiret/ sie werden ihr Haupt-Quartier zum Pinnenberg halten. Der Seel. verwittibten Königin gewesener Ober-Marschall Joachim Heinrich von Bühlau hat sich den II. heimblich von hinnen re_ rirt/ man hält darfür/ daß er nach Schonen überkommen ist/ dessen Kammerdiener hat man den andern Tag auff dem halben Weg nach Helsignör gefangen bekommen/ er soll sich sehr importun in Worten haben hören lassen/ viel Brieffe sollen bey ihm seyn gefunden worden/ deren Inhalt der Feder nicht kan vertrauet werden/ er ist gefangen ins Castell gebracht/ wiewohl man sagt/ daß er schon wieder heraus sey. Weiln nun besagter Bühlau Krafft eines ergangenen Königlichen Placcats für die verordneten Hn. Hn Commissarien nicht erschienen/ so ist dergleichen den 15. abermahls publicirt und zwar folgender Gestalt. Nachdemmahln Hr. Joachim Heinrich von Bühlau nach der rechtlich ergangenen und ihm den 4. dieses verkündigten/ in Sachen so Jh. Kön. Maj. General-Procureur wider ihm haben / nicht ist erschienen/ als wird dieser von denen darzu verordneten Commissarien biß künfftigen als den 27. Febr. außgesetzet/ alsdann selbiges Tags die Sach in der Rathstube vor dem Schloß zu Coppenhagen deß Morgends umb 8. Uhr soll fürgenommen werden/ er erscheine nun oder nit/ so soll nichts desto weniger darinnen ergehen/ was recht ist. Der Groß-Cantzler Graff von Ahlnfeld/ und General-Admiral Juel ligen gefährlich kranck. Sonsten macht man grosse Anstalt auff künfftig zu Gottorff haltendes Carousel. Der Hr. Estaats-Rath Lenthe wird ehist nach Berlin als Königlicher Envoye abgehen. Der Frantzösisch. Ambassadeur in diesem Königreich hat beyde Majest. den König und die Königin sambt dem gantzen Hoff sehr herrlich tractirt; der junge Herr Güldenlöw hat sich sonderlich in seinem tantzen sehr lustig erzeiget/ also daß der gantze Hoff sein Vergnügen an denselben geschöpffet hat. So waren auch am Hoff an allen Fenstern Lampen gesetzet/ welche roth und weiß leuchten/ und
Dähnische Völcker nach dem Elbstrom in Marsch begrieffen.
Deß geflüchteten Ober-Marschall Büh_ au Cammerdiener wird gefangen.
Und der Ober-Marschalck zum zweytenmahl _ irt.
Der Frantzös. Ambas. tra_ tirt den Königlichen Hoff sehr herrlich.
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Zitationshilfe: | [N. N.]: Theatrum Novum Politico-Historicum. Würzburg, [1686], S. 158. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_theatrum_1686/170>, abgerufen am 03.07.2024. |