[N. N.]: Theatrum Novum Politico-Historicum. Würzburg, [1686].Das dritte Capitel Haltet in sich/ was im gantzen Römischen Reich hin und wieder passirt ist. Geschichten deß Röm. Reichs. WEilen in den Oesterreich-Burgund-Bayerisch-Fränckisch-Schwäbisch-Nieder- und Ober-Rheinischen Craisen diesen Monat über/ ausser was in dem ersten Craiß unterm Titul der Käyserl. Geschichten schon gemeldet/ wenig von importanz passirt/ als übergehe ich selbige mit Willen/ und mache den Anfang meiner Beschreibung vom Ober-Sächsischen Craiß/ worinnen zu berichten vorfället aus der Churfürstl. Brandenburgische Geschichten. Residentzstatt Berlin vom 12. dito/ daß allda vor gewiß gehalten werde/ daß man den Volckmangel in Absendung der 8000. Mann nach Ungarn mit Recroutirung und Richtung anderer 20000. Mann/ so bald es der Saison leyden will/ ersetzen / und mit denselben unsere Bundsgenossen im fall der Noth an Ort und Enden secundiren werde. Weilen nun der Wie es mit dem Marsch der nach Ungarn destimirten Völcker gehalten werden solle. beste Kern unserer Militz nacher Ungarn gehet/ ist auch vorgesehen/ daß nit viel Weiber und Kinder/ welche sonsten die meiste Uppigkeit verüben/ und den March nur verhindern/ mitgehen sollen/ damit aber jedennoch einige seyn/ die mit kochen und reinigen die Militz versehen mögen/ ist endlich resolvirt/ daß bey jeder Compagni 10. biß 12. Weibspersonen gedultet werden sollen. Die in Preussen sich befindende Regimenter haben Ordre zu marschieren/ mit dem Beyfügen/ ihren Marsch dermassen zu beschleunigen/ damit sie den 11. Februar. vor hiesiger Residentz zum Rendevous sich einfinden mögen. Es ist sonsten umb alle die Frembdlingen zu unterhalten/ ein Kopffgeld durch Sr. Churfürstl. Durchl. Landen ausgeschrieben/ und bereits in einigen Provintzien Befelch gegeben/ daß ein Bauer vor sich ein Groot/ ein Burger 8. Grooten/ und ein Kauffmann 1. Rhlr. darzu verschaffen soll. Chur-Sächsische Geschichten. Vom Chur-Sächstschen Hof de dato Dreßden vom 1. dieses wird geschrieben/ daß Jhro Churfürstl. Durchl. sich jetzo zu Torgau auff der Jagd befinden/ weilen aber Jhro Chur-Printzliche Durchl. von Brandenburg nebst seiner Gemahlin von Berlin anhero erwartet wird / werden sie dero Ruckreise beschleunigen/ wie dann unterdessen grosse Anstalten gemacht werden/ solche hohe Gäste wohl zu empfangen/ auch mit einer schönen Italiänischen Opera zu beehren. Mit der Churfürstlichen Frau Mut- Das dritte Capitel Haltet in sich/ was im gantzen Römischen Reich hin und wieder passirt ist. Geschichten deß Röm. Reichs. WEilen in den Oesterreich-Burgund-Bayerisch-Fränckisch-Schwäbisch-Nieder- und Ober-Rheinischen Craisen diesen Monat über/ ausser was in dem ersten Craiß unterm Titul der Käyserl. Geschichten schon gemeldet/ wenig von importanz passirt/ als übergehe ich selbige mit Willen/ und mache den Anfang meiner Beschreibung vom Ober-Sächsischen Craiß/ worinnen zu berichten vorfället aus der Churfürstl. Brandenburgische Geschichten. Residentzstatt Berlin vom 12. dito/ daß allda vor gewiß gehalten werde/ daß man den Volckmangel in Absendung der 8000. Mann nach Ungarn mit Recroutirung und Richtung anderer 20000. Mann/ so bald es der Saison leyden will/ ersetzen / und mit denselben unsere Bundsgenossen im fall der Noth an Ort und Enden secundiren werde. Weilen nun der Wie es mit dem Marsch der nach Ungarn destimirten Völcker gehalten werden solle. beste Kern unserer Militz nacher Ungarn gehet/ ist auch vorgesehen/ daß nit viel Weiber und Kinder/ welche sonsten die meiste Uppigkeit verüben/ und den March nur verhindern/ mitgehen sollen/ damit aber jedennoch einige seyn/ die mit kochen und reinigen die Militz versehen mögen/ ist endlich resolvirt/ daß bey jeder Compagni 10. biß 12. Weibspersonen gedultet werden sollen. Die in Preussen sich befindende Regimenter haben Ordre zu marschieren/ mit dem Beyfügen/ ihren Marsch dermassen zu beschleunigen/ damit sie den 11. Februar. vor hiesiger Residentz zum Rendevous sich einfinden mögen. Es ist sonsten umb alle die Frembdlingen zu unterhalten/ ein Kopffgeld durch Sr. Churfürstl. Durchl. Landen ausgeschrieben/ und bereits in einigen Provintzien Befelch gegeben/ daß ein Bauer vor sich ein Groot/ ein Burger 8. Grooten/ und ein Kauffmann 1. Rhlr. darzu verschaffen soll. Chur-Sächsische Geschichten. Vom Chur-Sächstschen Hof de dato Dreßden vom 1. dieses wird geschrieben/ daß Jhro Churfürstl. Durchl. sich jetzo zu Torgau auff der Jagd befinden/ weilen aber Jhro Chur-Printzliche Durchl. von Brandenburg nebst seiner Gemahlin von Berlin anhero erwartet wird / werden sie dero Ruckreise beschleunigen/ wie dann unterdessen grosse Anstalten gemacht werden/ solche hohe Gäste wohl zu empfangen/ auch mit einer schönen Italiänischen Opera zu beehren. Mit der Churfürstlichen Frau Mut- <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0152" n="140"/> <head>Das dritte Capitel</head> <p>Haltet in sich/ was im gantzen Römischen Reich hin und wieder passirt ist.</p> <p><note place="left">Geschichten deß Röm. Reichs.</note> WEilen in den Oesterreich-Burgund-Bayerisch-Fränckisch-Schwäbisch-Nieder- und Ober-Rheinischen Craisen diesen Monat über/ ausser was in dem ersten Craiß unterm Titul der Käyserl. Geschichten schon gemeldet/ wenig von importanz passirt/ als übergehe ich selbige mit Willen/ und mache den Anfang meiner Beschreibung vom Ober-Sächsischen Craiß/ worinnen zu berichten vorfället aus der Churfürstl. <note place="left">Brandenburgische Geschichten.</note> Residentzstatt Berlin vom 12. dito/ daß allda vor gewiß gehalten werde/ daß man den Volckmangel in Absendung der 8000. Mann nach Ungarn mit Recroutirung und Richtung anderer 20000. Mann/ so bald es der Saison leyden will/ ersetzen / und mit denselben unsere Bundsgenossen im fall der Noth an Ort und Enden secundiren werde. Weilen nun der <note place="left">Wie es mit dem Marsch der nach Ungarn destimirten Völcker gehalten werden solle.</note> beste Kern unserer Militz nacher Ungarn gehet/ ist auch vorgesehen/ daß nit viel Weiber und Kinder/ welche sonsten die meiste Uppigkeit verüben/ und den March nur verhindern/ mitgehen sollen/ damit aber jedennoch einige seyn/ die mit kochen und reinigen die Militz versehen mögen/ ist endlich resolvirt/ daß bey jeder Compagni 10. biß 12. Weibspersonen gedultet werden sollen. Die in Preussen sich befindende Regimenter haben Ordre zu marschieren/ mit dem Beyfügen/ ihren Marsch dermassen zu beschleunigen/ damit sie den 11. Februar. vor hiesiger Residentz zum Rendevous sich einfinden mögen. Es ist sonsten umb alle die Frembdlingen zu unterhalten/ ein Kopffgeld durch Sr. Churfürstl. Durchl. Landen ausgeschrieben/ und bereits in einigen Provintzien Befelch gegeben/ daß ein Bauer vor sich ein Groot/ ein Burger 8. Grooten/ und ein Kauffmann 1. Rhlr. darzu verschaffen soll.</p> <p><note place="left">Chur-Sächsische Geschichten.</note> Vom Chur-Sächstschen Hof de dato Dreßden vom 1. dieses wird geschrieben/ daß Jhro Churfürstl. Durchl. sich jetzo zu Torgau auff der Jagd befinden/ weilen aber Jhro Chur-Printzliche Durchl. von Brandenburg nebst seiner Gemahlin von Berlin anhero erwartet wird / werden sie dero Ruckreise beschleunigen/ wie dann unterdessen grosse Anstalten gemacht werden/ solche hohe Gäste wohl zu empfangen/ auch mit einer schönen Italiänischen Opera zu beehren. Mit der Churfürstlichen Frau Mut- </p> </div> </body> </text> </TEI> [140/0152]
Das dritte Capitel Haltet in sich/ was im gantzen Römischen Reich hin und wieder passirt ist.
WEilen in den Oesterreich-Burgund-Bayerisch-Fränckisch-Schwäbisch-Nieder- und Ober-Rheinischen Craisen diesen Monat über/ ausser was in dem ersten Craiß unterm Titul der Käyserl. Geschichten schon gemeldet/ wenig von importanz passirt/ als übergehe ich selbige mit Willen/ und mache den Anfang meiner Beschreibung vom Ober-Sächsischen Craiß/ worinnen zu berichten vorfället aus der Churfürstl. Residentzstatt Berlin vom 12. dito/ daß allda vor gewiß gehalten werde/ daß man den Volckmangel in Absendung der 8000. Mann nach Ungarn mit Recroutirung und Richtung anderer 20000. Mann/ so bald es der Saison leyden will/ ersetzen / und mit denselben unsere Bundsgenossen im fall der Noth an Ort und Enden secundiren werde. Weilen nun der beste Kern unserer Militz nacher Ungarn gehet/ ist auch vorgesehen/ daß nit viel Weiber und Kinder/ welche sonsten die meiste Uppigkeit verüben/ und den March nur verhindern/ mitgehen sollen/ damit aber jedennoch einige seyn/ die mit kochen und reinigen die Militz versehen mögen/ ist endlich resolvirt/ daß bey jeder Compagni 10. biß 12. Weibspersonen gedultet werden sollen. Die in Preussen sich befindende Regimenter haben Ordre zu marschieren/ mit dem Beyfügen/ ihren Marsch dermassen zu beschleunigen/ damit sie den 11. Februar. vor hiesiger Residentz zum Rendevous sich einfinden mögen. Es ist sonsten umb alle die Frembdlingen zu unterhalten/ ein Kopffgeld durch Sr. Churfürstl. Durchl. Landen ausgeschrieben/ und bereits in einigen Provintzien Befelch gegeben/ daß ein Bauer vor sich ein Groot/ ein Burger 8. Grooten/ und ein Kauffmann 1. Rhlr. darzu verschaffen soll.
Geschichten deß Röm. Reichs.
Brandenburgische Geschichten.
Wie es mit dem Marsch der nach Ungarn destimirten Völcker gehalten werden solle. Vom Chur-Sächstschen Hof de dato Dreßden vom 1. dieses wird geschrieben/ daß Jhro Churfürstl. Durchl. sich jetzo zu Torgau auff der Jagd befinden/ weilen aber Jhro Chur-Printzliche Durchl. von Brandenburg nebst seiner Gemahlin von Berlin anhero erwartet wird / werden sie dero Ruckreise beschleunigen/ wie dann unterdessen grosse Anstalten gemacht werden/ solche hohe Gäste wohl zu empfangen/ auch mit einer schönen Italiänischen Opera zu beehren. Mit der Churfürstlichen Frau Mut-
Chur-Sächsische Geschichten.
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