[N. N.]: Theatrum Novum Politico-Historicum. Würzburg, [1686].denen Protestirenden / so sich in seinem Königreich häußlich niederlassen werden/ seinen Schutz und ansehnliche Privilegien versprochen. Englische Brieff melden nichts mehr von deß Königs Reise noch Schottland/ es lauffe aber ein Gerücht/ daß Se. Maj. sich gegen dem Lord Major habe vernehmen lassen/ sie verlange eine Guarnison in die Stadt Londen ias Quartier zu legen/ worüber einige einen bösen Argwohn schöpfften/ die rechtschaffene Engelländer aber/ so versichert seyn/ daß ihr Monarch keinen andern Vorsatz habe/ als seinen Thron zu befestigen/ damit er sie beydes wider die außwärtige Feind/ als die übel-gesinnete innerhalb deß Königreichs beschützen möge/ leben also ruhig und ohn alle Forcht/ ihre Privilegien zu verliehren/ oder einige Veränderung in Kirchen-Regiment zuerfahren/ und dieses umb soviel desto mehr/ weil sie das Wort und Versprechen eines so grossen und mächtigen Königs zum Bürgen haben/ der sichs für seinen grösten Ruhm schätzet/ dasselbe ohne einige Aenderung zu halten und zu vollziehen. Der Frantzös. Ingenieur hat mit seinem Kunstfeuer eine Probe gethan/ welches aber der Graf von Horn/ und Obrist Goulon nicht gut geheissen / weil sie gesehen/ daß es so mit denen/ so sich dessen bedienen/ als dem Feind Schaden bringen könte. Man redet/ eine Compagni von Frantzös. Cadets oder jungen Edelleuthen auffzurichten/ deren jeder täglich 10. ä 12. Soes bekommen jolle. Der Königl. Schwed. Envoye hat der Princessin von Oranien Der Schwedische Envoye regalirt die Princ[unleserliches Material]ssin von Oranien ansehnlich. Namens Sr. Königl. Maj. von Schweden eine Service oder Gesäß zu einer Tafel von Crystall/ so über alle massen wohl gearbeitet ist / verehrt/ man sagt/ daß Ihr. Churfl. Durchl. von Brandenburg fest gestellt haben/ 2. Regimenter von denen Frantzös. geflüchteten Reformirten/ als eines zu Fuß und eines zu Pferd/ jedes von 12. Compagnien auffzurichten; und im Fall daß mehrere Officiers kommen möchten/ als zu besagten 2. Regimentern nöthig / haben seine Churfl. Durchl. resolvirt/ solchen so lang Unterhalt zu geben/ biß man sie auch gebrauchen könne. Am Spannischen Hoff wird den meist Geldgebenden/ die Vice-Royschafft in Mexico, praesentirt. Die Engelländer haben alldar angebotten/ ein Esquadre Schiffe in der Enge von der Strasse zu halten/ umb gegen Ankunfft der Gallionen aus West-Indien/ auff die Frantzosen ein wachendes Aug zu haben; und ist ihnen auff ihr Ansuchen verwilliget worden/ in Gibraltar ein Magazin auffzurichten. Von einem Heurath zwischen dem König von Portugall und der Princessin Maria Anna von Pfaltz-Neuburg wird noch starck gesprochen/ davon aber die Zeit das gewisseste offenbah[unleserliches Material]en wird. Von Hannover hat man/ daß selbige Völcker den 15. dieses ihren Marsch nacher Dalmatien fortgesetzt haben. Die Sachsen-Eysenachische denen Protestirenden / so sich in seinem Königreich häußlich niederlassen werden/ seinen Schutz und ansehnliche Privilegien versprochen. Englische Brieff melden nichts mehr von deß Königs Reise noch Schottland/ es lauffe aber ein Gerücht/ daß Se. Maj. sich gegen dem Lord Major habe vernehmen lassen/ sie verlange eine Guarnison in die Stadt Londen ias Quartier zu legen/ worüber einige einen bösen Argwohn schöpfften/ die rechtschaffene Engelländer aber/ so versichert seyn/ daß ihr Monarch keinen andern Vorsatz habe/ als seinen Thron zu befestigen/ damit er sie beydes wider die außwärtige Feind/ als die übel-gesinnete innerhalb deß Königreichs beschützen möge/ leben also ruhig und ohn alle Forcht/ ihre Privilegien zu verliehren/ oder einige Veränderung in Kirchen-Regiment zuerfahren/ und dieses umb soviel desto mehr/ weil sie das Wort und Versprechen eines so grossen und mächtigen Königs zum Bürgen haben/ der sichs für seinen grösten Ruhm schätzet/ dasselbe ohne einige Aenderung zu halten und zu vollziehen. Der Frantzös. Ingenieur hat mit seinem Kunstfeuer eine Probe gethan/ welches aber der Graf von Horn/ und Obrist Goulon nicht gut geheissen / weil sie gesehen/ daß es so mit denen/ so sich dessen bedienen/ als dem Feind Schaden bringen könte. Man redet/ eine Compagni von Frantzös. Cadets oder jungen Edelleuthen auffzurichten/ deren jeder täglich 10. ä 12. Soes bekommen jolle. Der Königl. Schwed. Envoye hat der Princessin von Oranien Der Schwedische Envoye regalirt die Princ[unleserliches Material]ssin von Oranien ansehnlich. Namens Sr. Königl. Maj. von Schweden eine Service oder Gesäß zu einer Tafel von Crystall/ so über alle massen wohl gearbeitet ist / verehrt/ man sagt/ daß Ihr. Churfl. Durchl. von Brandenburg fest gestellt haben/ 2. Regimenter von denen Frantzös. geflüchteten Reformirten/ als eines zu Fuß und eines zu Pferd/ jedes von 12. Compagnien auffzurichten; und im Fall daß mehrere Officiers kommen möchten/ als zu besagten 2. Regimentern nöthig / haben seine Churfl. Durchl. resolvirt/ solchen so lang Unterhalt zu geben/ biß man sie auch gebrauchen könne. Am Spannischen Hoff wird den meist Geldgebenden/ die Vice-Royschafft in Mexico, praesentirt. Die Engelländer haben alldar angebotten/ ein Esquadre Schiffe in der Enge von der Strasse zu halten/ umb gegen Ankunfft der Gallionen aus West-Indien/ auff die Frantzosen ein wachendes Aug zu haben; und ist ihnen auff ihr Ansuchen verwilliget worden/ in Gibraltar ein Magazin auffzurichten. Von einem Heurath zwischen dem König von Portugall und der Princessin Maria Anna von Pfaltz-Neuburg wird noch starck gesprochen/ davon aber die Zeit das gewisseste offenbah[unleserliches Material]en wird. Von Hannover hat man/ daß selbige Völcker den 15. dieses ihren Marsch nacher Dalmatien fortgesetzt haben. Die Sachsen-Eysenachische <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0137" n="125"/> denen Protestirenden / so sich in seinem Königreich häußlich niederlassen werden/ seinen Schutz und ansehnliche Privilegien versprochen. Englische Brieff melden nichts mehr von deß Königs Reise noch Schottland/ es lauffe aber ein Gerücht/ daß Se. Maj. sich gegen dem Lord Major habe vernehmen lassen/ sie verlange eine Guarnison in die Stadt Londen ias Quartier zu legen/ worüber einige einen bösen Argwohn schöpfften/ die rechtschaffene Engelländer aber/ so versichert seyn/ daß ihr Monarch keinen andern Vorsatz habe/ als seinen Thron zu befestigen/ damit er sie beydes wider die außwärtige Feind/ als die übel-gesinnete innerhalb deß Königreichs beschützen möge/ leben also ruhig und ohn alle Forcht/ ihre Privilegien zu verliehren/ oder einige Veränderung in Kirchen-Regiment zuerfahren/ und dieses umb soviel desto mehr/ weil sie das Wort und Versprechen eines so grossen und mächtigen Königs zum Bürgen haben/ der sichs für seinen grösten Ruhm schätzet/ dasselbe ohne einige Aenderung zu halten und zu vollziehen. Der Frantzös. Ingenieur hat mit seinem Kunstfeuer eine Probe gethan/ welches aber der Graf von Horn/ und Obrist Goulon nicht gut geheissen / weil sie gesehen/ daß es so mit denen/ so sich dessen bedienen/ als dem Feind Schaden bringen könte. Man redet/ eine Compagni von Frantzös. Cadets oder jungen Edelleuthen auffzurichten/ deren jeder täglich 10. ä 12. Soes bekommen jolle. Der Königl. Schwed. Envoye hat der Princessin von Oranien <note place="right">Der Schwedische Envoye regalirt die Princ<gap reason="illegible"/>ssin von Oranien ansehnlich.</note> Namens Sr. Königl. Maj. von Schweden eine Service oder Gesäß zu einer Tafel von Crystall/ so über alle massen wohl gearbeitet ist / verehrt/ man sagt/ daß Ihr. Churfl. Durchl. von Brandenburg fest gestellt haben/ 2. Regimenter von denen Frantzös. geflüchteten Reformirten/ als eines zu Fuß und eines zu Pferd/ jedes von 12. Compagnien auffzurichten; und im Fall daß mehrere Officiers kommen möchten/ als zu besagten 2. Regimentern nöthig / haben seine Churfl. Durchl. resolvirt/ solchen so lang Unterhalt zu geben/ biß man sie auch gebrauchen könne.</p> <p>Am Spannischen Hoff wird den meist Geldgebenden/ die Vice-Royschafft in Mexico, praesentirt. Die Engelländer haben alldar angebotten/ ein Esquadre Schiffe in der Enge von der Strasse zu halten/ umb gegen Ankunfft der Gallionen aus West-Indien/ auff die Frantzosen ein wachendes Aug zu haben; und ist ihnen auff ihr Ansuchen verwilliget worden/ in Gibraltar ein Magazin auffzurichten. Von einem Heurath zwischen dem König von Portugall und der Princessin Maria Anna von Pfaltz-Neuburg wird noch starck gesprochen/ davon aber die Zeit das gewisseste offenbah<gap reason="illegible"/>en wird. Von Hannover hat man/ daß selbige Völcker den 15. dieses ihren Marsch nacher Dalmatien fortgesetzt haben. Die Sachsen-Eysenachische </p> </div> </body> </text> </TEI> [125/0137]
denen Protestirenden / so sich in seinem Königreich häußlich niederlassen werden/ seinen Schutz und ansehnliche Privilegien versprochen. Englische Brieff melden nichts mehr von deß Königs Reise noch Schottland/ es lauffe aber ein Gerücht/ daß Se. Maj. sich gegen dem Lord Major habe vernehmen lassen/ sie verlange eine Guarnison in die Stadt Londen ias Quartier zu legen/ worüber einige einen bösen Argwohn schöpfften/ die rechtschaffene Engelländer aber/ so versichert seyn/ daß ihr Monarch keinen andern Vorsatz habe/ als seinen Thron zu befestigen/ damit er sie beydes wider die außwärtige Feind/ als die übel-gesinnete innerhalb deß Königreichs beschützen möge/ leben also ruhig und ohn alle Forcht/ ihre Privilegien zu verliehren/ oder einige Veränderung in Kirchen-Regiment zuerfahren/ und dieses umb soviel desto mehr/ weil sie das Wort und Versprechen eines so grossen und mächtigen Königs zum Bürgen haben/ der sichs für seinen grösten Ruhm schätzet/ dasselbe ohne einige Aenderung zu halten und zu vollziehen. Der Frantzös. Ingenieur hat mit seinem Kunstfeuer eine Probe gethan/ welches aber der Graf von Horn/ und Obrist Goulon nicht gut geheissen / weil sie gesehen/ daß es so mit denen/ so sich dessen bedienen/ als dem Feind Schaden bringen könte. Man redet/ eine Compagni von Frantzös. Cadets oder jungen Edelleuthen auffzurichten/ deren jeder täglich 10. ä 12. Soes bekommen jolle. Der Königl. Schwed. Envoye hat der Princessin von Oranien Namens Sr. Königl. Maj. von Schweden eine Service oder Gesäß zu einer Tafel von Crystall/ so über alle massen wohl gearbeitet ist / verehrt/ man sagt/ daß Ihr. Churfl. Durchl. von Brandenburg fest gestellt haben/ 2. Regimenter von denen Frantzös. geflüchteten Reformirten/ als eines zu Fuß und eines zu Pferd/ jedes von 12. Compagnien auffzurichten; und im Fall daß mehrere Officiers kommen möchten/ als zu besagten 2. Regimentern nöthig / haben seine Churfl. Durchl. resolvirt/ solchen so lang Unterhalt zu geben/ biß man sie auch gebrauchen könne.
Der Schwedische Envoye regalirt die Princ_ ssin von Oranien ansehnlich. Am Spannischen Hoff wird den meist Geldgebenden/ die Vice-Royschafft in Mexico, praesentirt. Die Engelländer haben alldar angebotten/ ein Esquadre Schiffe in der Enge von der Strasse zu halten/ umb gegen Ankunfft der Gallionen aus West-Indien/ auff die Frantzosen ein wachendes Aug zu haben; und ist ihnen auff ihr Ansuchen verwilliget worden/ in Gibraltar ein Magazin auffzurichten. Von einem Heurath zwischen dem König von Portugall und der Princessin Maria Anna von Pfaltz-Neuburg wird noch starck gesprochen/ davon aber die Zeit das gewisseste offenbah_ en wird. Von Hannover hat man/ daß selbige Völcker den 15. dieses ihren Marsch nacher Dalmatien fortgesetzt haben. Die Sachsen-Eysenachische
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Zitationshilfe: | [N. N.]: Theatrum Novum Politico-Historicum. Würzburg, [1686], S. 125. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_theatrum_1686/137>, abgerufen am 03.07.2024. |