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[N. N.]: Theatrum Novum Politico-Historicum. Würzburg, [1686].

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Streiff ins Türckische gethan/ und über tausend stück Viehe daraus gebracht/ seynd zwar von denen im Castell Novo verfolgt worden/ haben aber unverrichter Sachen und mit grossem Verlust wieder abziehen müssen. Brieff von Ragusa. Mit Brieffen von Ragusa wird berichtet/ daß die ordinari Post von Bellgrad dorthin mitgebracht/ was gestalten der Teckely annoch daselbst gefangen gehalten/ und wohl verwahret werde/ und der Seraskier/ welcher in Ungarn commandirt gehabt/ und mit zehentausend Mann daselbst angelangt/ mit dem seidenen Strang seine Belohnung empsangen/ die Soldaten lauffen aus Mangel der Lebensmittel häuffig davon/ und suchen Moro[unleserliches Material]langt zu Corf[unleserliches Material] glücklich an. nichts als innerliche Bürgerliche Krieg zu erwecken. Ihr Excell. Morosini ist zu Corfu glücklich angelangt/ und ist der Schiff-Capitain/ in dessen Schiff er Morosini gefahren/ wegen der treuen assistence in jüngstbemeldter Rebellion mit einer güldenen Ketten/ woran ein schöner Gnadenpfenning hieng/ regalirt/ die Bootsknecht aber mit 100. Zechini beschenckt worden/ über das ist besagter Capitain zu einem Capitain von dem ersten Kriegs-Schiff declarirt worden / anjetzo fährt er mit seinem Schiff nacher Holland/ von dannen er wieder zuruck kommen/ und die ihme übertragene Ein Schiff von S. Nicola berichtet den setzigen Zustand deß Türckischen Reichs. Charge bedienen wird. Ein Schiff S. Nicola von Constantinopel kommend vermeldet/ daß in dieser Stadt wegen Abwesenheit deß Hofs alles still seye/ ja fast gar einer Einöde gleich/ weilen ob der grossen Theurung viel Leut von dannen sich hinweg begeben. Nachdem auch der Schatz deß Groß-Türcken fast gantz erschöpffet/ als greifft er allbereit seine silberne und güldene Geschirr an/ und läst Müntz daraus schlagen/ so müssen die Unterthanen benebenst die jenige Contribution erlegen/ welche sonst ehender nicht/ als wann der Groß-Herr selbst zu Feld gehet/ pfleget erhoben zu werden. Sie beklagen sehr die widrige Krigs-Fortun, und schreibens dem Göttlichen Willen zu/ daß sie anjetzo das jenige so geschwind verliehren müssen/ was sie in so viel Jahren mit den Waffen erworben und besessen haben. Immittels legen sie ihren Hoffarth zimmlich ab/ und verfahren viel gelinder mit den Christen/ als sie zuvor gethan/ wie sie dann die Schiffe/ welche sonst vier biß fünff Tag und länger an den Dardanellen halten müssen/ bald expediren und abfahren lassen.

3. Christliche Corsaren Schiff erobern ein Türckisches Schiff / und schiessen ein anders zu Grund. Brieff aus Corfu avisiren/ daß bey ihnen Nachricht von Rhodis eingelauffen/ wie drey Christliche Corsaren Schiff zwey Türckische angetroffen/ mit denselben scharmuziert/ eins davon in Grund geschossen/ das andere erobert/ und die darauff befundene Türcken alle zu Sclaven gemacht hätten/ nachdem sie aber in dasselbe eingestiegen/ habe ein gähling

Streiff ins Türckische gethan/ und über tausend stück Viehe daraus gebracht/ seynd zwar von denen im Castell Novo verfolgt worden/ haben aber unverrichter Sachen und mit grossem Verlust wieder abziehen müssen. Brieff von Ragusa. Mit Brieffen von Ragusa wird berichtet/ daß die ordinari Post von Bellgrad dorthin mitgebracht/ was gestalten der Teckely annoch daselbst gefangen gehalten/ und wohl verwahret werde/ und der Seraskier/ welcher in Ungarn commandirt gehabt/ und mit zehentausend Mann daselbst angelangt/ mit dem seidenen Strang seine Belohnung empsangen/ die Soldaten lauffen aus Mangel der Lebensmittel häuffig davon/ und suchen Moro[unleserliches Material]langt zu Corf[unleserliches Material] glücklich an. nichts als innerliche Bürgerliche Krieg zu erwecken. Ihr Excell. Morosini ist zu Corfu glücklich angelangt/ und ist der Schiff-Capitain/ in dessen Schiff er Morosini gefahren/ wegen der treuen assistence in jüngstbemeldter Rebellion mit einer güldenen Ketten/ woran ein schöner Gnadenpfenning hieng/ regalirt/ die Bootsknecht aber mit 100. Zechini beschenckt worden/ über das ist besagter Capitain zu einem Capitain von dem ersten Kriegs-Schiff declarirt worden / anjetzo fährt er mit seinem Schiff nacher Holland/ von dannen er wieder zuruck kommen/ und die ihme übertragene Ein Schiff von S. Nicola berichtet den setzigen Zustand deß Türckischen Reichs. Charge bedienen wird. Ein Schiff S. Nicola von Constantinopel kommend vermeldet/ daß in dieser Stadt wegen Abwesenheit deß Hofs alles still seye/ ja fast gar einer Einöde gleich/ weilen ob der grossen Theurung viel Leut von dannen sich hinweg begeben. Nachdem auch der Schatz deß Groß-Türcken fast gantz erschöpffet/ als greifft er allbereit seine silberne und güldene Geschirr an/ und läst Müntz daraus schlagen/ so müssen die Unterthanen benebenst die jenige Contribution erlegen/ welche sonst ehender nicht/ als wann der Groß-Herr selbst zu Feld gehet/ pfleget erhoben zu werden. Sie beklagen sehr die widrige Krigs-Fortun, und schreibens dem Göttlichen Willen zu/ daß sie anjetzo das jenige so geschwind verliehren müssen/ was sie in so viel Jahren mit den Waffen erworben und besessen haben. Immittels legen sie ihren Hoffarth zimmlich ab/ und verfahren viel gelinder mit den Christen/ als sie zuvor gethan/ wie sie dann die Schiffe/ welche sonst vier biß fünff Tag und länger an den Dardanellen halten müssen/ bald expediren und abfahren lassen.

3. Christliche Corsaren Schiff erobern ein Türckisches Schiff / und schiessen ein anders zu Grund. Brieff aus Corfu avisiren/ daß bey ihnen Nachricht von Rhodis eingelauffen/ wie drey Christliche Corsaren Schiff zwey Türckische angetroffen/ mit denselben scharmuziert/ eins davon in Grund geschossen/ das andere erobert/ und die darauff befundene Türcken alle zu Sclaven gemacht hätten/ nachdem sie aber in dasselbe eingestiegen/ habe ein gähling

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Streiff ins Türckische gethan/ und über tausend stück Viehe daraus                      gebracht/ seynd zwar von denen im Castell Novo verfolgt worden/ haben aber                      unverrichter Sachen und mit grossem Verlust wieder abziehen müssen. <note place="right">Brieff von Ragusa.</note> Mit Brieffen von Ragusa wird                      berichtet/ daß die ordinari Post von Bellgrad dorthin mitgebracht/ was                      gestalten der Teckely annoch daselbst gefangen gehalten/ und wohl verwahret                      werde/ und der Seraskier/ welcher in Ungarn commandirt gehabt/ und mit                      zehentausend Mann daselbst angelangt/ mit dem seidenen Strang seine Belohnung                      empsangen/ die Soldaten lauffen aus Mangel der Lebensmittel häuffig davon/ und                      suchen <note place="right">Moro<gap reason="illegible"/>langt zu Corf<gap reason="illegible"/> glücklich an.</note> nichts                      als innerliche Bürgerliche Krieg zu erwecken. Ihr Excell. Morosini ist zu Corfu                      glücklich angelangt/ und ist der Schiff-Capitain/ in dessen Schiff er Morosini                      gefahren/ wegen der treuen assistence in jüngstbemeldter Rebellion mit einer                      güldenen Ketten/ woran ein schöner Gnadenpfenning hieng/ regalirt/ die                      Bootsknecht aber mit 100. Zechini beschenckt worden/ über das ist besagter                      Capitain zu einem Capitain von dem ersten Kriegs-Schiff declarirt worden /                      anjetzo fährt er mit seinem Schiff nacher Holland/ von dannen er wieder zuruck                      kommen/ und die ihme übertragene <note place="right">Ein Schiff von S. Nicola                          berichtet den setzigen Zustand deß Türckischen Reichs.</note> Charge                      bedienen wird. Ein Schiff S. Nicola von Constantinopel kommend vermeldet/ daß                      in dieser Stadt wegen Abwesenheit deß Hofs alles still seye/ ja fast gar einer                      Einöde gleich/ weilen ob der grossen Theurung viel Leut von dannen sich hinweg                      begeben. Nachdem auch der Schatz deß Groß-Türcken fast gantz erschöpffet/ als                      greifft er allbereit seine silberne und güldene Geschirr an/ und läst Müntz                      daraus schlagen/ so müssen die Unterthanen benebenst die jenige Contribution                      erlegen/ welche sonst ehender nicht/ als wann der Groß-Herr selbst zu Feld                      gehet/ pfleget erhoben zu werden. Sie beklagen sehr die widrige Krigs-Fortun,                      und schreibens dem Göttlichen Willen zu/ daß sie anjetzo das jenige so                      geschwind verliehren müssen/ was sie in so viel Jahren mit den Waffen erworben                      und besessen haben. Immittels legen sie ihren Hoffarth zimmlich ab/ und                      verfahren viel gelinder mit den Christen/ als sie zuvor gethan/ wie sie dann                      die Schiffe/ welche sonst vier biß fünff Tag und länger an den Dardanellen                      halten müssen/ bald expediren und abfahren lassen.</p>
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[107/0119] Streiff ins Türckische gethan/ und über tausend stück Viehe daraus gebracht/ seynd zwar von denen im Castell Novo verfolgt worden/ haben aber unverrichter Sachen und mit grossem Verlust wieder abziehen müssen. Mit Brieffen von Ragusa wird berichtet/ daß die ordinari Post von Bellgrad dorthin mitgebracht/ was gestalten der Teckely annoch daselbst gefangen gehalten/ und wohl verwahret werde/ und der Seraskier/ welcher in Ungarn commandirt gehabt/ und mit zehentausend Mann daselbst angelangt/ mit dem seidenen Strang seine Belohnung empsangen/ die Soldaten lauffen aus Mangel der Lebensmittel häuffig davon/ und suchen nichts als innerliche Bürgerliche Krieg zu erwecken. Ihr Excell. Morosini ist zu Corfu glücklich angelangt/ und ist der Schiff-Capitain/ in dessen Schiff er Morosini gefahren/ wegen der treuen assistence in jüngstbemeldter Rebellion mit einer güldenen Ketten/ woran ein schöner Gnadenpfenning hieng/ regalirt/ die Bootsknecht aber mit 100. Zechini beschenckt worden/ über das ist besagter Capitain zu einem Capitain von dem ersten Kriegs-Schiff declarirt worden / anjetzo fährt er mit seinem Schiff nacher Holland/ von dannen er wieder zuruck kommen/ und die ihme übertragene Charge bedienen wird. Ein Schiff S. Nicola von Constantinopel kommend vermeldet/ daß in dieser Stadt wegen Abwesenheit deß Hofs alles still seye/ ja fast gar einer Einöde gleich/ weilen ob der grossen Theurung viel Leut von dannen sich hinweg begeben. Nachdem auch der Schatz deß Groß-Türcken fast gantz erschöpffet/ als greifft er allbereit seine silberne und güldene Geschirr an/ und läst Müntz daraus schlagen/ so müssen die Unterthanen benebenst die jenige Contribution erlegen/ welche sonst ehender nicht/ als wann der Groß-Herr selbst zu Feld gehet/ pfleget erhoben zu werden. Sie beklagen sehr die widrige Krigs-Fortun, und schreibens dem Göttlichen Willen zu/ daß sie anjetzo das jenige so geschwind verliehren müssen/ was sie in so viel Jahren mit den Waffen erworben und besessen haben. Immittels legen sie ihren Hoffarth zimmlich ab/ und verfahren viel gelinder mit den Christen/ als sie zuvor gethan/ wie sie dann die Schiffe/ welche sonst vier biß fünff Tag und länger an den Dardanellen halten müssen/ bald expediren und abfahren lassen. Brieff von Ragusa. Moro_ langt zu Corf_ glücklich an. Ein Schiff von S. Nicola berichtet den setzigen Zustand deß Türckischen Reichs. Brieff aus Corfu avisiren/ daß bey ihnen Nachricht von Rhodis eingelauffen/ wie drey Christliche Corsaren Schiff zwey Türckische angetroffen/ mit denselben scharmuziert/ eins davon in Grund geschossen/ das andere erobert/ und die darauff befundene Türcken alle zu Sclaven gemacht hätten/ nachdem sie aber in dasselbe eingestiegen/ habe ein gähling 3. Christliche Corsaren Schiff erobern ein Türckisches Schiff / und schiessen ein anders zu Grund.

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Zitationshilfe: [N. N.]: Theatrum Novum Politico-Historicum. Würzburg, [1686], S. 107. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_theatrum_1686/119>, abgerufen am 24.11.2024.