[N. N.]: Theatrum Novum Politico-Historicum. Würzburg, [1686].bey allerhand Winden/ ein Cron-Schiff in 24. Stunden nach denen Thälern bringen wil / wo nun dieses practicabel, wird er den Seefahrenden/ so offtmahls wegen contrari Wind hier ligen müssen/ grossen Nutzen schaffen. Verspricht ein ungemeines Kunftstück zu thun. Zu Carls-Cron ist die neue Kirch eingeweyhet/ und Hedwig genennet worden. So wurde auch die Königliche Admirals-Kirch gleichfals kurtz vorher inauguriret/ und Ulricapia genannt. Sonsten gehet noch immer der Schiffs-Baw fleissig von statten/ und sollen künfftiges Früh-Jahr unterschiedliche vom Stapel ablauffen. Es wollen auch Ihr. Königliche Majestät/ daß dero Soldaten nebst den guten Kriegs-exercitien auch in den Christenthumb disciplinirt werden möchten/ und sollen der Rede nach zu gewissen Zeiten in den Guarnisonen examinirt werden. Man discurirt allhier insgemein/ von einer engen Alliantz zwischen diesem Königreich/ Dennemarck/ Sachsen/ Brandenburg/ Lüneburg/ Hessen/ und einigen andern Stockholm vom 8. dito. Potentaten / absonderlich gehet die Rede/ daß sich die beyden Nordischen Reiche dermassen auff 20. Jahr fest gesetzt/ daß die gantze Christenheit darüber sich zum höchsten zu erfreuen haben wird. Der bekante Italiäner Don Levanti ist in den Kupfferbergen mit seinen schmeltzöfen fertig. Don Francisco Maria Levanti ist zwar in den Kupffer-Bergen mit seinem Schmeltz-Ofen fertig/ und machen die mit gegebenen Commissarien grosse Hoffnung/ daß es glücklich succediren werde/ dann das Ertz ein Zeitlang sehr schlecht gewesen / und über daß die Holtzungen durch die vielen erforderenden Kohlen auch dermassen sehr ruinirt/ allein weilen er gar übel vom Podagra geplaget wird/ bringts nicht wenig Hindernuß die neue provitliche Invention zu practiciren. Das siebende Capittel Schreibt von Königl. Pohlnischen/ Moscowittisch. Tartarisch. auch wohl Türckischen Hoff- und Kriegshändlen. Eingang in die Königl. Pohlnische Geschichten. WAnn der jetzt regirende König in Pohlen Johannes dieses Nahmens der Dritte / souverain wäre/ möchte man ihn billich unter die mächtigste Potentaten von Europa zehlen/ dann seine tapffere Faust/ und starcker Arm würde nicht zulassen/ daß die Türcken ihme einer handbreit Erden von seinem Reich entziehen möchten/ aber da die Senatores mit regiren/ und bey Reichs-Versamblungen ein jeder Edelmann (deren in bey allerhand Winden/ ein Cron-Schiff in 24. Stunden nach denen Thälern bringen wil / wo nun dieses practicabel, wird er den Seefahrenden/ so offtmahls wegen contrari Wind hier ligen müssen/ grossen Nutzen schaffen. Verspricht ein ungemeines Kunftstück zu thun. Zu Carls-Cron ist die neue Kirch eingeweyhet/ und Hedwig genennet worden. So wurde auch die Königliche Admirals-Kirch gleichfals kurtz vorher inauguriret/ und Ulricapia genannt. Sonsten gehet noch immer der Schiffs-Baw fleissig von statten/ und sollen künfftiges Früh-Jahr unterschiedliche vom Stapel ablauffen. Es wollen auch Ihr. Königliche Majestät/ daß dero Soldaten nebst den guten Kriegs-exercitien auch in den Christenthumb disciplinirt werden möchten/ und sollen der Rede nach zu gewissen Zeiten in den Guarnisonen examinirt werden. Man discurirt allhier insgemein/ von einer engen Alliantz zwischen diesem Königreich/ Dennemarck/ Sachsen/ Brandenburg/ Lüneburg/ Hessen/ und einigen andern Stockholm vom 8. dito. Potentaten / absonderlich gehet die Rede/ daß sich die beyden Nordischen Reiche dermassen auff 20. Jahr fest gesetzt/ daß die gantze Christenheit darüber sich zum höchsten zu erfreuen haben wird. Der bekante Italiäner Don Levanti ist in den Kupfferbergen mit seinen schmeltzöfen fertig. Don Francisco Maria Levanti ist zwar in den Kupffer-Bergen mit seinem Schmeltz-Ofen fertig/ und machen die mit gegebenen Commissarien grosse Hoffnung/ daß es glücklich succediren werde/ dann das Ertz ein Zeitlang sehr schlecht gewesen / und über daß die Holtzungen durch die vielen erforderenden Kohlen auch dermassen sehr ruinirt/ allein weilen er gar übel vom Podagra geplaget wird/ bringts nicht wenig Hindernuß die neue provitliche Invention zu practiciren. Das siebende Capittel Schreibt von Königl. Pohlnischen/ Moscowittisch. Tartarisch. auch wohl Türckischen Hoff- und Kriegshändlen. Eingang in die Königl. Pohlnische Geschichten. WAnn der jetzt regirende König in Pohlen Johannes dieses Nahmens der Dritte / souverain wäre/ möchte man ihn billich unter die mächtigste Potentaten von Europa zehlen/ dann seine tapffere Faust/ und starcker Arm würde nicht zulassen/ daß die Türcken ihme einer handbreit Erden von seinem Reich entziehen möchten/ aber da die Senatores mit regiren/ und bey Reichs-Versamblungen ein jeder Edelmañ (deren in <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0109" n="97"/> bey allerhand Winden/ ein Cron-Schiff in 24. Stunden nach denen Thälern bringen wil / wo nun dieses practicabel, wird er den Seefahrenden/ so offtmahls wegen contrari Wind hier ligen müssen/ grossen Nutzen schaffen. <note place="right">Verspricht ein ungemeines Kunftstück zu thun.</note> Zu Carls-Cron ist die neue Kirch eingeweyhet/ und Hedwig genennet worden. So wurde auch die Königliche Admirals-Kirch gleichfals kurtz vorher inauguriret/ und Ulricapia genannt. Sonsten gehet noch immer der Schiffs-Baw fleissig von statten/ und sollen künfftiges Früh-Jahr unterschiedliche vom Stapel ablauffen. Es wollen auch Ihr. Königliche Majestät/ daß dero Soldaten nebst den guten Kriegs-exercitien auch in den Christenthumb disciplinirt werden möchten/ und sollen der Rede nach zu gewissen Zeiten in den Guarnisonen examinirt werden. Man discurirt allhier insgemein/ von einer engen Alliantz zwischen diesem Königreich/ Dennemarck/ Sachsen/ Brandenburg/ Lüneburg/ Hessen/ und einigen andern <note place="right">Stockholm vom 8. dito.</note> Potentaten / absonderlich gehet die Rede/ daß sich die beyden Nordischen Reiche dermassen auff 20. Jahr fest gesetzt/ daß die gantze Christenheit darüber sich zum höchsten zu erfreuen haben wird. Der bekante Italiäner <note place="right">Don Levanti ist in den Kupfferbergen mit seinen schmeltzöfen fertig.</note> Don Francisco Maria Levanti ist zwar in den Kupffer-Bergen mit seinem Schmeltz-Ofen fertig/ und machen die mit gegebenen Commissarien grosse Hoffnung/ daß es glücklich succediren werde/ dann das Ertz ein Zeitlang sehr schlecht gewesen / und über daß die Holtzungen durch die vielen erforderenden Kohlen auch dermassen sehr ruinirt/ allein weilen er gar übel vom Podagra geplaget wird/ bringts nicht wenig Hindernuß die neue provitliche Invention zu practiciren.</p> </div> <div> <head>Das siebende Capittel</head> <p>Schreibt von Königl. Pohlnischen/ Moscowittisch.</p> <p>Tartarisch. auch wohl Türckischen Hoff- und Kriegshändlen.</p> <p><note place="right">Eingang in die Königl. Pohlnische Geschichten.</note> WAnn der jetzt regirende König in Pohlen Johannes dieses Nahmens der Dritte / souverain wäre/ möchte man ihn billich unter die mächtigste Potentaten von Europa zehlen/ dann seine tapffere Faust/ und starcker Arm würde nicht zulassen/ daß die Türcken ihme einer handbreit Erden von seinem Reich entziehen möchten/ aber da die Senatores mit regiren/ und bey Reichs-Versamblungen ein jeder Edelmañ (deren in </p> </div> </body> </text> </TEI> [97/0109]
bey allerhand Winden/ ein Cron-Schiff in 24. Stunden nach denen Thälern bringen wil / wo nun dieses practicabel, wird er den Seefahrenden/ so offtmahls wegen contrari Wind hier ligen müssen/ grossen Nutzen schaffen. Zu Carls-Cron ist die neue Kirch eingeweyhet/ und Hedwig genennet worden. So wurde auch die Königliche Admirals-Kirch gleichfals kurtz vorher inauguriret/ und Ulricapia genannt. Sonsten gehet noch immer der Schiffs-Baw fleissig von statten/ und sollen künfftiges Früh-Jahr unterschiedliche vom Stapel ablauffen. Es wollen auch Ihr. Königliche Majestät/ daß dero Soldaten nebst den guten Kriegs-exercitien auch in den Christenthumb disciplinirt werden möchten/ und sollen der Rede nach zu gewissen Zeiten in den Guarnisonen examinirt werden. Man discurirt allhier insgemein/ von einer engen Alliantz zwischen diesem Königreich/ Dennemarck/ Sachsen/ Brandenburg/ Lüneburg/ Hessen/ und einigen andern Potentaten / absonderlich gehet die Rede/ daß sich die beyden Nordischen Reiche dermassen auff 20. Jahr fest gesetzt/ daß die gantze Christenheit darüber sich zum höchsten zu erfreuen haben wird. Der bekante Italiäner Don Francisco Maria Levanti ist zwar in den Kupffer-Bergen mit seinem Schmeltz-Ofen fertig/ und machen die mit gegebenen Commissarien grosse Hoffnung/ daß es glücklich succediren werde/ dann das Ertz ein Zeitlang sehr schlecht gewesen / und über daß die Holtzungen durch die vielen erforderenden Kohlen auch dermassen sehr ruinirt/ allein weilen er gar übel vom Podagra geplaget wird/ bringts nicht wenig Hindernuß die neue provitliche Invention zu practiciren.
Verspricht ein ungemeines Kunftstück zu thun.
Stockholm vom 8. dito.
Don Levanti ist in den Kupfferbergen mit seinen schmeltzöfen fertig. Das siebende Capittel Schreibt von Königl. Pohlnischen/ Moscowittisch.
Tartarisch. auch wohl Türckischen Hoff- und Kriegshändlen.
WAnn der jetzt regirende König in Pohlen Johannes dieses Nahmens der Dritte / souverain wäre/ möchte man ihn billich unter die mächtigste Potentaten von Europa zehlen/ dann seine tapffere Faust/ und starcker Arm würde nicht zulassen/ daß die Türcken ihme einer handbreit Erden von seinem Reich entziehen möchten/ aber da die Senatores mit regiren/ und bey Reichs-Versamblungen ein jeder Edelmañ (deren in
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Zitationshilfe: | [N. N.]: Theatrum Novum Politico-Historicum. Würzburg, [1686], S. 97. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_theatrum_1686/109>, abgerufen am 22.07.2024. |