[N. N.]: Theatrum Novum Politico-Historicum. Würzburg, [1686].nunmehro auch Souverain gemacht/ anbey die Frantzösische Partey abandonnirt/ und die Käyserliche amplectirt. Dennemarck aber die Frantzösische ergrieffen/ woraus erhellet/ daß dieser 2. Potentaten ihre Messures umb ein merckliches geändert/ indeme ein jedweder/ die ihme vorher contrar-gewesene Partey zu künfftigen Beystand erkohren hat/ so ihnen zwar auch nicht zu verdencken ist/ dann Schweden obs gleich bey letztem Krieg von Franckreich viele Subsidien-Gelder genossen/ auch alle verlohrne Plätz wieder restituirt bekommen/ so ware doch hierbey nichts als der bittere Schaden/ und weiln Franckreich hierdurch diese Cron gleichfals in einen Labyrinth alles Unsterns gestürtzet/ und es grosse Mühe gekostet / sich wieder darvon heraus zu winden/ hat selbige hernach die Frantzösis. Parthey verlassen; Dennemarck hergegen in Ansehung es soviel theuer erworbene Plätz ohne Schwertstreich wieder hingeben müssen/ ohne daß man ihm die versprochene Hülff geleistet/ hat sich dermahln zu der Frantzösis. Parthey geschlegen/ aber genug hiervon/ Dähnische Geschichten. jetzt haben wir zu erzehlen/ was in diesem Monath an beeden Königl. Höffen und dero Reichen neues passiret/ und vorgegangen ist / wir geben Dennemarck die Praecedentz/ weiln wir in vorhabendem Capitel von diesem mehr als von Schweden zu melden haben. Deme zu folge Coppenhagen vom 1. Jan. Die Brieff von Coppenhagen vom 1. dito referiren/ daß der König von Dennemarck Ordre ertheilet habe/ daß sich die Landreutherey bey Ringstätt einfinden/ und daselbst gemustert/ so soll auch die Leibguarde zu Pferd allda durchgesehen werden/ was die Bedeutung ist / lehret die Zeit/ 2. a 3. Lalandische Schuten mit Korn beladen/ und nach Coppenhagen wollende seynd in dem jüngsten Sturm mit Volck und alles in der See geblieben/ Grosser Schad in der See gescheben. man befürchtet viel mehr Schaden aus der See zu hören; Die Holländer haben nun ihre Reise in der Ost-See gethan/ sie haben abermahln eine üble Fahrt vor sich in den Kattengatt/ zumahln bey so langen dunckeln Nächten und erschrecklichen Sturm/ Schnee und Regen/ daß man billich erschrecken mag. Es wird ehistens publicirt werden/ daß niemand als militar-Persohnen Degen zu tragen erlaubt seyn soll/ daß kein Bürger dergleichen mehr tragen soll. Ihr. Königl. Majest. seynd nebst andern von dero höchsten Ein Unter-Officierer word seiner Dieberey wegen auffgehenckt. Bedienten umbgeben/ im Reithause nach dem Ringe geritten/ wobey sich die Trompetten und Heerpaucken tapffer hören lassen. Ein Unter-Officier ist seiner Dieberey wegen auffgehenckt worden/ er hat sich eines sonderlichen Schlüssels bedienet/ damit er allezeit in die Krähmläden bey Nachtzeit gehen können/ und da er sichs am wenigsten versehen/ wird er in solcher bösen That am ersten ergrieffen/ dessen Cörper dem hochberühmten Doct. Bartolino zu anatomiren hernach überlassen worden. Man ist allhier nunmehro auch Souverain gemacht/ anbey die Frantzösische Partey abandonnirt/ und die Käyserliche amplectirt. Dennemarck aber die Frantzösische ergrieffen/ woraus erhellet/ daß dieser 2. Potentaten ihre Messures umb ein merckliches geändert/ indeme ein jedweder/ die ihme vorher contrar-gewesene Partey zu künfftigen Beystand erkohren hat/ so ihnen zwar auch nicht zu verdencken ist/ dann Schweden obs gleich bey letztem Krieg von Franckreich viele Subsidien-Gelder genossen/ auch alle verlohrne Plätz wieder restituirt bekommen/ so ware doch hierbey nichts als der bittere Schaden/ und weiln Franckreich hierdurch diese Cron gleichfals in einen Labyrinth alles Unsterns gestürtzet/ und es grosse Mühe gekostet / sich wieder darvon heraus zu winden/ hat selbige hernach die Frantzösis. Parthey verlassen; Dennemarck hergegen in Ansehung es soviel theuer erworbene Plätz ohne Schwertstreich wieder hingeben müssen/ ohne daß man ihm die versprochene Hülff geleistet/ hat sich dermahln zu der Frantzösis. Parthey geschlegen/ aber genug hiervon/ Dähnische Geschichten. jetzt haben wir zu erzehlen/ was in diesem Monath an beeden Königl. Höffen und dero Reichen neues passiret/ und vorgegangen ist / wir geben Dennemarck die Praecedentz/ weiln wir in vorhabendem Capitel von diesem mehr als von Schweden zu melden haben. Deme zu folge Coppenhagen vom 1. Jan. Die Brieff von Coppenhagen vom 1. dito referiren/ daß der König von Dennemarck Ordre ertheilet habe/ daß sich die Landreutherey bey Ringstätt einfinden/ und daselbst gemustert/ so soll auch die Leibguarde zu Pferd allda durchgesehen werden/ was die Bedeutung ist / lehret die Zeit/ 2. à 3. Lalandische Schuten mit Korn beladen/ und nach Coppenhagen wollende seynd in dem jüngsten Sturm mit Volck und alles in der See geblieben/ Grosser Schad in der See gescheben. man befürchtet viel mehr Schaden aus der See zu hören; Die Holländer haben nun ihre Reise in der Ost-See gethan/ sie haben abermahln eine üble Fahrt vor sich in den Kattengatt/ zumahln bey so langen dunckeln Nächten und erschrecklichen Sturm/ Schnee und Regen/ daß man billich erschrecken mag. Es wird ehistens publicirt werden/ daß niemand als militar-Persohnen Degen zu tragen erlaubt seyn soll/ daß kein Bürger dergleichen mehr tragen soll. Ihr. Königl. Majest. seynd nebst andern von dero höchsten Ein Unter-Officierer word seiner Dieberey wegen auffgehenckt. Bedienten umbgeben/ im Reithause nach dem Ringe geritten/ wobey sich die Trompetten und Heerpaucken tapffer hören lassen. Ein Unter-Officier ist seiner Dieberey wegen auffgehenckt worden/ er hat sich eines sonderlichen Schlüssels bedienet/ damit er allezeit in die Krähmläden bey Nachtzeit gehen können/ und da er sichs am wenigsten versehen/ wird er in solcher bösen That am ersten ergrieffen/ dessen Cörper dem hochberühmten Doct. Bartolino zu anatomiren hernach überlassen worden. Man ist allhier <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0106" n="94"/> nunmehro auch Souverain gemacht/ anbey die Frantzösische Partey abandonnirt/ und die Käyserliche amplectirt. Dennemarck aber die Frantzösische ergrieffen/ woraus erhellet/ daß dieser 2. Potentaten ihre Messures umb ein merckliches geändert/ indeme ein jedweder/ die ihme vorher contrar-gewesene Partey zu künfftigen Beystand erkohren hat/ so ihnen zwar auch nicht zu verdencken ist/ dann Schweden obs gleich bey letztem Krieg von Franckreich viele Subsidien-Gelder genossen/ auch alle verlohrne Plätz wieder restituirt bekommen/ so ware doch hierbey nichts als der bittere Schaden/ und weiln Franckreich hierdurch diese Cron gleichfals in einen Labyrinth alles Unsterns gestürtzet/ und es grosse Mühe gekostet / sich wieder darvon heraus zu winden/ hat selbige hernach die Frantzösis. Parthey verlassen; Dennemarck hergegen in Ansehung es soviel theuer erworbene Plätz ohne Schwertstreich wieder hingeben müssen/ ohne daß man ihm die versprochene Hülff geleistet/ hat sich dermahln zu der Frantzösis. Parthey geschlegen/ aber genug hiervon/ <note place="left">Dähnische Geschichten.</note> jetzt haben wir zu erzehlen/ was in diesem Monath an beeden Königl. Höffen und dero Reichen neues passiret/ und vorgegangen ist / wir geben Dennemarck die Praecedentz/ weiln wir in vorhabendem Capitel von diesem mehr als von Schweden zu melden haben. Deme zu folge</p> <p><note place="left">Coppenhagen vom 1. Jan.</note> Die Brieff von Coppenhagen vom 1. dito referiren/ daß der König von Dennemarck Ordre ertheilet habe/ daß sich die Landreutherey bey Ringstätt einfinden/ und daselbst gemustert/ so soll auch die Leibguarde zu Pferd allda durchgesehen werden/ was die Bedeutung ist / lehret die Zeit/ 2. à 3. Lalandische Schuten mit Korn beladen/ und nach Coppenhagen wollende seynd in dem jüngsten Sturm mit Volck und alles in der See geblieben/ <note place="left">Grosser Schad in der See gescheben.</note> man befürchtet viel mehr Schaden aus der See zu hören; Die Holländer haben nun ihre Reise in der Ost-See gethan/ sie haben abermahln eine üble Fahrt vor sich in den Kattengatt/ zumahln bey so langen dunckeln Nächten und erschrecklichen Sturm/ Schnee und Regen/ daß man billich erschrecken mag. Es wird ehistens publicirt werden/ daß niemand als militar-Persohnen Degen zu tragen erlaubt seyn soll/ daß kein Bürger dergleichen mehr tragen soll. Ihr. Königl. Majest. seynd nebst andern von dero höchsten <note place="left">Ein Unter-Officierer word seiner Dieberey wegen auffgehenckt.</note> Bedienten umbgeben/ im Reithause nach dem Ringe geritten/ wobey sich die Trompetten und Heerpaucken tapffer hören lassen. 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nunmehro auch Souverain gemacht/ anbey die Frantzösische Partey abandonnirt/ und die Käyserliche amplectirt. Dennemarck aber die Frantzösische ergrieffen/ woraus erhellet/ daß dieser 2. Potentaten ihre Messures umb ein merckliches geändert/ indeme ein jedweder/ die ihme vorher contrar-gewesene Partey zu künfftigen Beystand erkohren hat/ so ihnen zwar auch nicht zu verdencken ist/ dann Schweden obs gleich bey letztem Krieg von Franckreich viele Subsidien-Gelder genossen/ auch alle verlohrne Plätz wieder restituirt bekommen/ so ware doch hierbey nichts als der bittere Schaden/ und weiln Franckreich hierdurch diese Cron gleichfals in einen Labyrinth alles Unsterns gestürtzet/ und es grosse Mühe gekostet / sich wieder darvon heraus zu winden/ hat selbige hernach die Frantzösis. Parthey verlassen; Dennemarck hergegen in Ansehung es soviel theuer erworbene Plätz ohne Schwertstreich wieder hingeben müssen/ ohne daß man ihm die versprochene Hülff geleistet/ hat sich dermahln zu der Frantzösis. Parthey geschlegen/ aber genug hiervon/ jetzt haben wir zu erzehlen/ was in diesem Monath an beeden Königl. Höffen und dero Reichen neues passiret/ und vorgegangen ist / wir geben Dennemarck die Praecedentz/ weiln wir in vorhabendem Capitel von diesem mehr als von Schweden zu melden haben. Deme zu folge
Dähnische Geschichten. Die Brieff von Coppenhagen vom 1. dito referiren/ daß der König von Dennemarck Ordre ertheilet habe/ daß sich die Landreutherey bey Ringstätt einfinden/ und daselbst gemustert/ so soll auch die Leibguarde zu Pferd allda durchgesehen werden/ was die Bedeutung ist / lehret die Zeit/ 2. à 3. Lalandische Schuten mit Korn beladen/ und nach Coppenhagen wollende seynd in dem jüngsten Sturm mit Volck und alles in der See geblieben/ man befürchtet viel mehr Schaden aus der See zu hören; Die Holländer haben nun ihre Reise in der Ost-See gethan/ sie haben abermahln eine üble Fahrt vor sich in den Kattengatt/ zumahln bey so langen dunckeln Nächten und erschrecklichen Sturm/ Schnee und Regen/ daß man billich erschrecken mag. Es wird ehistens publicirt werden/ daß niemand als militar-Persohnen Degen zu tragen erlaubt seyn soll/ daß kein Bürger dergleichen mehr tragen soll. Ihr. Königl. Majest. seynd nebst andern von dero höchsten Bedienten umbgeben/ im Reithause nach dem Ringe geritten/ wobey sich die Trompetten und Heerpaucken tapffer hören lassen. Ein Unter-Officier ist seiner Dieberey wegen auffgehenckt worden/ er hat sich eines sonderlichen Schlüssels bedienet/ damit er allezeit in die Krähmläden bey Nachtzeit gehen können/ und da er sichs am wenigsten versehen/ wird er in solcher bösen That am ersten ergrieffen/ dessen Cörper dem hochberühmten Doct. Bartolino zu anatomiren hernach überlassen worden. Man ist allhier
Coppenhagen vom 1. Jan.
Grosser Schad in der See gescheben.
Ein Unter-Officierer word seiner Dieberey wegen auffgehenckt.
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Zitationshilfe: | [N. N.]: Theatrum Novum Politico-Historicum. Würzburg, [1686], S. 94. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_theatrum_1686/106>, abgerufen am 22.07.2024. |