Roten Güldin Gummi/ vnd in ein Dickes durchsichtigs wasser/ das sol man coagulirn/ alß dann nennens sichs Tincturam Sapientiae/ vnd ein Feuer den Farben/ ein Seel vnd ein Geist/ der die weitgewanderten wider heimbzeucht/ Jtem: Sulphur rubeum, Gummi aureum, Corpus desideratum, Aurum singulare, Aurum ap- parens, Jtem: Aqua Sapientiae, Terram Argen- teum, Terram albam, AErem Sapientiae, sonder- lich so es eine grose Weisse hat/ Davon stehet in der Turba also: Jhr solt wissen/ wo Jhr vor Gold nicht vorhin weiß macht/ So müget Jhr auch nicht Roht machen/ Dann die zwey stück sind einer Natur/ Das Weise wirdt sein von Roten/ Schwartzen vnd reinen Wassern/ das Christallin wird Sich erzeigen von den Citrin- Roten/ Darumb spricht Senior: Es ist ein wunderlich ding/ so du es wirffest über die andern Drey vermengten/ so hilffts dem Weißen über das Cytrin/ vnd das Roht machts wie Silberfarbe. Darnach hilffts dem Roten übers Citrin/ vnd machets weißfarb/ übers Weiß vnd Roht/ Vnd machts Citrin Goldfarb/ Darnach hil- fets auch den Roten übers Citrin/ vnd machets das weißfarb wird. Von den dingen re- det Morienus: Beschaue das volkommene Citrin/ vnd das verendert in seiner Citrinitat/ vnd das volkommene Roht/ vnd das vermindert
Roten Güldin Gummi/ vnd in ein Dickes durchsichtigs wasser/ das sol man coagulirn/ alß dann nennens sichs Tincturam Sapientiæ/ vnd ein Feuer den Farben/ ein Seel vnd ein Geist/ der die weitgewanderten wider heimbzeucht/ Jtem: Sulphur rubeum, Gummi aureum, Corpus desideratum, Aurum singulare, Aurum ap- parens, Jtem: Aqua Sapientiæ, Terram Argen- teum, Terram albam, Ærem Sapientiæ, sonder- lich so es eine grose Weisse hat/ Davon stehet in der Turba also: Jhr solt wissen/ wo Jhr vor Gold nicht vorhin weiß macht/ So müget Jhr auch nicht Roht machen/ Dann die zwey stück sind einer Natur/ Das Weise wirdt sein von Roten/ Schwartzen vnd reinen Wassern/ das Christallin wird Sich erzeigen von den Citrin- Roten/ Darumb spricht Senior: Es ist ein wunderlich ding/ so du es wirffest über die andern Drey vermengten/ so hilffts dem Weißen über das Cÿtrin/ vnd das Roht machts wie Silberfarbe. Darnach hilffts dem Roten übers Citrin/ vnd machets weißfarb/ übers Weiß vnd Roht/ Vnd machts Citrin Goldfarb/ Darnach hil- fets auch den Roten übers Citrin/ vnd machets das weißfarb wird. Von den dingen re- det Morienus: Beschaue das volkommene Citrin/ vnd das verendert in seiner Citrinitât/ vnd das volkommene Roht/ vnd das vermindert
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[0124]
Roten Güldin Gummi/ vnd in ein Dickes
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lich so es eine grose Weisse hat/ Davon
stehet in der Turba also: Jhr solt wissen/ wo Jhr
vor Gold nicht vorhin weiß macht/ So müget
Jhr auch nicht Roht machen/ Dann die
zwey stück sind einer Natur/ Das Weise wirdt
sein von Roten/ Schwartzen vnd reinen Wassern/
das Christallin wird Sich erzeigen von den Citrin-
Roten/ Darumb spricht Senior: Es ist ein
wunderlich ding/ so du es wirffest über die andern
Drey vermengten/ so hilffts dem Weißen über das
Cÿtrin/ vnd das Roht machts wie Silberfarbe.
Darnach hilffts dem Roten übers Citrin/ vnd
machets weißfarb/ übers Weiß vnd Roht/ Vnd
machts Citrin Goldfarb/ Darnach hil-
fets auch den Roten übers Citrin/ vnd machets
das weißfarb wird. Von den dingen re-
det Morienus: Beschaue das volkommene
Citrin/ vnd das verendert in seiner Citrinitât/
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[N. N.]: Splendor Solis. [s. l.], [ca. 1590], S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_splendorsolis_1590/125>, abgerufen am 16.02.2025.
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