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Social-politische Blätter. 3. Lieferung. Berlin, 6. März 1873.

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Zur Unterhaltung und Belehrung. 58
[Beginn Spaltensatz] Wohnung der Weiber Frohndienste leisten, sich mit weiblichen
Arbeiten beschäftigen oder den Lüsten des Ritters dienen.

Treten wir in die Burg ein. Auf das Wort eines Wolfes,
bei dem Blute und Schweiße unserer Väter, womit sie jeden
Balken, jeden Stein dieses Baues gekittet haben, diese Burg des
Ritters ist ein bequemes, geräumiges und schönes Gebäude. Zwölf
Eichenpfosten tragen die Vorhalle, die zu dem Maalsaale führen,
wie die Ritter das Gericht nennen, wo sie Recht sprechen, --
einem sehr großen Saale, in dessen Hintergrunde auf einer Er-
höhung sich der Sitz des Ritters und die Bank seiner Mannen
befindet, die Beisitzer sind. Hier hält er sein Maal, hier werden
die auf seiner Besitzung begangenen Vergehen gerichtet. Jn jeder
Ecke sieht man ein Kohlenbecken, einige Zangen u. dergl., denn
es giebt keine gute Justiz ohne Folter und Henker. Weiter unten
in jenem Winkel am Fußboden steht eine große mit Wasser ge-
füllte Kufe, die so tief ist, daß ein Mensch darin ertrinken könnte;
daneben liegen neun Pflugscharen. Weist Du, geduldiger Mann,
was dies bedeutet? Diese Kufe, diese Pflugscharen sind Werk-
zeuge der Gerichtsprobe, des Gottesgerichts, welche das Gesetz
der Dänen in zweifelhaften Fällen anbefiehlt.

Und diese Thür von Eichenholz, dick wie eine Hand und mit
Eisenplatten und dicken Nägeln beschlagen? Es ist die Thür zum
Schatze des edlen Ritters, und er allein hat den Schlüssel dazu.
Da stehen große, ebenfalls mit Eisen beschlagene Truhen, in
denen er seine Gold= und seine Silbermünzen, seine Edelsteine,
seine kostbaren Geschirre, seine Hals= und Armbänder, seine
Prunkdegen mit goldenem Griffe, seine schönen Zäume mit sil-
bernem Gebisse und die Sättel mit Silber beschlagen, die sil-
bernen Steigbügel, mit einem Worte Alles einschließt, was er
geraubt hat.

Horch! Hörst Du das laute Lachen in dem Nebengemach,
das von dem Gerichtssaale durch große Vorhänge von in der
Burg selbst gegerbtem Leder getrennt ist? Man ist sehr lustig
darinnen; bete ein Oremus, bitte den Himmel um ein langes
Leben für den edlen Ritter Olaf, auch vergiß den heiligen Bischof
Woldemar richt, der Wunder thun kann, und laß uns eintreten.

Die Nacht ist gekommen und siehe, da stehen seltsame Leuchter
von Fleisch und Bein, zehn abgezehrte, kaum mit Lumpen be-
deckte Leibeigene, fünf an der einen, fünf an der andern Seite
der Tafel, unbeweglich wie Statuen und halten große brennende
Wachskerzen, die aber kaum genügen, den Saal zu erhellen. Zwei
Reihen runder Eichenpfeiler, eine Art plumper Säulen, theilen
den Saal in drei Abschnitte, indem sie ihn der Länge nach durch-
schneiden und an der einen Seite an die Maalthüre, an der
andern an das Schlafgemach des Ritters stoßen, das mit der
Wohnung Ortrun's und der Frauen derselben in Verbindung steht,
so daß der Ritter nach dem Trinken Recht sprechen oder sich zu
seinen Concubinen begeben kann.

Zwischen den beiden Pfeilerreihen befindet sich die Tafel
des Ritters und seiner Leute, die seines Gleichen sind; rechts
und links, außerhalb der Pfeiler, stehen zwei andere Tafeln,
eine für die Krieger niedern Ranges, die andere für die vor-
nehmsten Diener des Ritters, seinen Hofmeister, seinen Mund-
schenk, seinen Stallmeister, seine Kammerherren und andere, denn
die Ritter äffen so gut als möglich den Hof ihres Königs nach.
Jn den vier Ecken des Saales. welcher der Sitte gemäß im Sommer
mit grünen Blättern, im Winter mit Stroh bestreut ist, sehen
wir große Fässer, zwei mit Meth, eins mit Bier, eins mit ge-
würztem Wein. An den Holzwänden hängen die Jagdtrophäen
des Ritters und Jagd= und Kriegswaffen: Hirsch= und Rehköpfe
mit dem Geweih, Büffel=, Bären= und Eberköpfe mit den Hauern.
Das Fleisch und die Haut ist von diesen Köpfen abgenommen,
so daß nichts von ihnen geblieben ist wie die gebleichten Knochen.
[Spaltenumbruch] Daneben sieht man Wurfspieße, Hirschfänger, Jagdhörner, Fisch-
netze, Lanzen, Schwerdter, Falkenhauben, Schilde mit grellen
Farben bemalt u. s. w.

Auf der Tafel selbst bemerkt man nichts als ganze gebratene
Rehe und Wildschweine, Berge von Schinken und geräuchertem
Wildpret, Haufen von Weizenbrot, Rind=, Schöps= und Kalb-
fleisch, Geflügel, Karpfen und Hechte, Gemüse, Obst und Käse.
Die Krüge, die unablässig von den Kellerdienern gefüllt werden,
welche aus den Fässern schöpfen, werden unaufhörlich von den
Dänen in Auerochsenhörner geleert, aus denen sie gewöhnlich
trinken. Das Trinkhorn, dessen Olaf sich bedient, muß einem
ungeheuren Stiere angehört haben; es ist schwarz und von oben
bis unten mit goldenen und silbernen Streifen geziert. Von
Zeit zu Zeit giebt der Ritter ein Zeichen, und mehrere Leibeigene,
die an einem Ende des Saales stehen und theils Trommeln,
theils Jagd hörner tragen, stimmen eine Höllenmusik an, die kaum
minder betäubend und ohrzerreißend ist, als das Schreien und
Lachen der bereits vollgepfropften und meist betrunkenen Krieger.

Der Ritter Olaf namentlich befindet sich in schönster Laune.
Neben ihm sitzt sein Pfaffe, der Schreiberstelle bei ihm vertritt
und zugleich der Geistliche in der Burg ist, denn nach einer
neuen durch die Kirche gebilligten Sitte können die dänischen
Herren einen Geistlichen und eine Kapelle in ihrem Hause haben.
Diesen Geistlichen hat der Bischof Woldemar zu dem Ritter
gebracht. Der schlaue Prälat sagte zu dem dummen Dänen:

-- Dieser Geistliche wird Dir nicht Vergebung für Deine
Verbrechen gewähren, die Du begehen könntest; er wird Dich
nicht aus den Krallen Satans befreien; dazu habe ich allein die
Macht; aber die stete Anwesenheit eines Priesters bei Dir wird
die Unternehmungen des Teufels schwieriger machen, und dies
wird Dir in dringendem Falle Zeit gewähren meine Ankunft zu
erwarten.

Die geräuschvolle Lustigkeit der Leute hat den höchsten Grad
erreicht; Olaf will sprechen und schlägt dreimal mit einem dicken
Knüppel auf den Tisch. Man schweigt allmälig, und der Ritter
schickt sich an zu sprechen; die Ellenbogen auf den Tisch gestützt
streicht er seinen langen rothen Schnurbart. Diese Bewegung
verräth bei ihm irgend eine Handlung der Grausamkeit, die er
vor hat, und die Mannen, die ihn schon kennen, lachen im voraus.
Ohne ein Wort zu sagen, deutet der Ritter dann auf einen der
Leibeigenen, welche als Leuchter dienen. Der arme Mann, ab-
gemagert und mit einem langen weißen Barte, war mit einem
zerlumpten Hemde bekleidet, das sein gelbliches gleichsam ge-
gerbtes Fleisch sehen ließ. Die Lumpen reichten kaum bis über
seine knochigen Kniee. Die Beine, die bloß und von Narben
bedeckt waren, schienen ihn kaum tragen zu können. Er fühlte
jetzt, daß sein hagerer Arm, der die Kerze unbeweglich halten
mußte, unwillkürlich anfing zu zittern.

Der Ritter zeigte mit grausamer Lustigkeit seinen Leuten
diesen Mann und kicherte:

-- Hi.. hi.. hi, wir werden lachen. Alter zahnloser
Hund, warum hältst Du das Licht so schlecht?

-- Herr.. ich bin sehr alt.. mein Arm ermüdet..

-- Du bist also müde?

-- Ach ja, Herr.

-- Du weißt aber, daß der, welcher sein Licht nicht gerade
hält, funfzig Peitschenhiebe bekommt?

-- Herr.. die Kräfte verlassen mich.

-- Das versicherst Du?

-- Ach ja, Herr, noch einige Augenblicke, und die Kerze wird
meinen erstarrten Fingern entfallen.

-- Armer Alter.. so lösche Dein Licht aus.

-- Ach Dank, tausend Dank, Herr.

[Ende Spaltensatz]

Zur Unterhaltung und Belehrung. 58
[Beginn Spaltensatz] Wohnung der Weiber Frohndienste leisten, sich mit weiblichen
Arbeiten beschäftigen oder den Lüsten des Ritters dienen.

Treten wir in die Burg ein. Auf das Wort eines Wolfes,
bei dem Blute und Schweiße unserer Väter, womit sie jeden
Balken, jeden Stein dieses Baues gekittet haben, diese Burg des
Ritters ist ein bequemes, geräumiges und schönes Gebäude. Zwölf
Eichenpfosten tragen die Vorhalle, die zu dem Maalsaale führen,
wie die Ritter das Gericht nennen, wo sie Recht sprechen, —
einem sehr großen Saale, in dessen Hintergrunde auf einer Er-
höhung sich der Sitz des Ritters und die Bank seiner Mannen
befindet, die Beisitzer sind. Hier hält er sein Maal, hier werden
die auf seiner Besitzung begangenen Vergehen gerichtet. Jn jeder
Ecke sieht man ein Kohlenbecken, einige Zangen u. dergl., denn
es giebt keine gute Justiz ohne Folter und Henker. Weiter unten
in jenem Winkel am Fußboden steht eine große mit Wasser ge-
füllte Kufe, die so tief ist, daß ein Mensch darin ertrinken könnte;
daneben liegen neun Pflugscharen. Weist Du, geduldiger Mann,
was dies bedeutet? Diese Kufe, diese Pflugscharen sind Werk-
zeuge der Gerichtsprobe, des Gottesgerichts, welche das Gesetz
der Dänen in zweifelhaften Fällen anbefiehlt.

Und diese Thür von Eichenholz, dick wie eine Hand und mit
Eisenplatten und dicken Nägeln beschlagen? Es ist die Thür zum
Schatze des edlen Ritters, und er allein hat den Schlüssel dazu.
Da stehen große, ebenfalls mit Eisen beschlagene Truhen, in
denen er seine Gold= und seine Silbermünzen, seine Edelsteine,
seine kostbaren Geschirre, seine Hals= und Armbänder, seine
Prunkdegen mit goldenem Griffe, seine schönen Zäume mit sil-
bernem Gebisse und die Sättel mit Silber beschlagen, die sil-
bernen Steigbügel, mit einem Worte Alles einschließt, was er
geraubt hat.

Horch! Hörst Du das laute Lachen in dem Nebengemach,
das von dem Gerichtssaale durch große Vorhänge von in der
Burg selbst gegerbtem Leder getrennt ist? Man ist sehr lustig
darinnen; bete ein Oremus, bitte den Himmel um ein langes
Leben für den edlen Ritter Olaf, auch vergiß den heiligen Bischof
Woldemar richt, der Wunder thun kann, und laß uns eintreten.

Die Nacht ist gekommen und siehe, da stehen seltsame Leuchter
von Fleisch und Bein, zehn abgezehrte, kaum mit Lumpen be-
deckte Leibeigene, fünf an der einen, fünf an der andern Seite
der Tafel, unbeweglich wie Statuen und halten große brennende
Wachskerzen, die aber kaum genügen, den Saal zu erhellen. Zwei
Reihen runder Eichenpfeiler, eine Art plumper Säulen, theilen
den Saal in drei Abschnitte, indem sie ihn der Länge nach durch-
schneiden und an der einen Seite an die Maalthüre, an der
andern an das Schlafgemach des Ritters stoßen, das mit der
Wohnung Ortrun's und der Frauen derselben in Verbindung steht,
so daß der Ritter nach dem Trinken Recht sprechen oder sich zu
seinen Concubinen begeben kann.

Zwischen den beiden Pfeilerreihen befindet sich die Tafel
des Ritters und seiner Leute, die seines Gleichen sind; rechts
und links, außerhalb der Pfeiler, stehen zwei andere Tafeln,
eine für die Krieger niedern Ranges, die andere für die vor-
nehmsten Diener des Ritters, seinen Hofmeister, seinen Mund-
schenk, seinen Stallmeister, seine Kammerherren und andere, denn
die Ritter äffen so gut als möglich den Hof ihres Königs nach.
Jn den vier Ecken des Saales. welcher der Sitte gemäß im Sommer
mit grünen Blättern, im Winter mit Stroh bestreut ist, sehen
wir große Fässer, zwei mit Meth, eins mit Bier, eins mit ge-
würztem Wein. An den Holzwänden hängen die Jagdtrophäen
des Ritters und Jagd= und Kriegswaffen: Hirsch= und Rehköpfe
mit dem Geweih, Büffel=, Bären= und Eberköpfe mit den Hauern.
Das Fleisch und die Haut ist von diesen Köpfen abgenommen,
so daß nichts von ihnen geblieben ist wie die gebleichten Knochen.
[Spaltenumbruch] Daneben sieht man Wurfspieße, Hirschfänger, Jagdhörner, Fisch-
netze, Lanzen, Schwerdter, Falkenhauben, Schilde mit grellen
Farben bemalt u. s. w.

Auf der Tafel selbst bemerkt man nichts als ganze gebratene
Rehe und Wildschweine, Berge von Schinken und geräuchertem
Wildpret, Haufen von Weizenbrot, Rind=, Schöps= und Kalb-
fleisch, Geflügel, Karpfen und Hechte, Gemüse, Obst und Käse.
Die Krüge, die unablässig von den Kellerdienern gefüllt werden,
welche aus den Fässern schöpfen, werden unaufhörlich von den
Dänen in Auerochsenhörner geleert, aus denen sie gewöhnlich
trinken. Das Trinkhorn, dessen Olaf sich bedient, muß einem
ungeheuren Stiere angehört haben; es ist schwarz und von oben
bis unten mit goldenen und silbernen Streifen geziert. Von
Zeit zu Zeit giebt der Ritter ein Zeichen, und mehrere Leibeigene,
die an einem Ende des Saales stehen und theils Trommeln,
theils Jagd hörner tragen, stimmen eine Höllenmusik an, die kaum
minder betäubend und ohrzerreißend ist, als das Schreien und
Lachen der bereits vollgepfropften und meist betrunkenen Krieger.

Der Ritter Olaf namentlich befindet sich in schönster Laune.
Neben ihm sitzt sein Pfaffe, der Schreiberstelle bei ihm vertritt
und zugleich der Geistliche in der Burg ist, denn nach einer
neuen durch die Kirche gebilligten Sitte können die dänischen
Herren einen Geistlichen und eine Kapelle in ihrem Hause haben.
Diesen Geistlichen hat der Bischof Woldemar zu dem Ritter
gebracht. Der schlaue Prälat sagte zu dem dummen Dänen:

— Dieser Geistliche wird Dir nicht Vergebung für Deine
Verbrechen gewähren, die Du begehen könntest; er wird Dich
nicht aus den Krallen Satans befreien; dazu habe ich allein die
Macht; aber die stete Anwesenheit eines Priesters bei Dir wird
die Unternehmungen des Teufels schwieriger machen, und dies
wird Dir in dringendem Falle Zeit gewähren meine Ankunft zu
erwarten.

Die geräuschvolle Lustigkeit der Leute hat den höchsten Grad
erreicht; Olaf will sprechen und schlägt dreimal mit einem dicken
Knüppel auf den Tisch. Man schweigt allmälig, und der Ritter
schickt sich an zu sprechen; die Ellenbogen auf den Tisch gestützt
streicht er seinen langen rothen Schnurbart. Diese Bewegung
verräth bei ihm irgend eine Handlung der Grausamkeit, die er
vor hat, und die Mannen, die ihn schon kennen, lachen im voraus.
Ohne ein Wort zu sagen, deutet der Ritter dann auf einen der
Leibeigenen, welche als Leuchter dienen. Der arme Mann, ab-
gemagert und mit einem langen weißen Barte, war mit einem
zerlumpten Hemde bekleidet, das sein gelbliches gleichsam ge-
gerbtes Fleisch sehen ließ. Die Lumpen reichten kaum bis über
seine knochigen Kniee. Die Beine, die bloß und von Narben
bedeckt waren, schienen ihn kaum tragen zu können. Er fühlte
jetzt, daß sein hagerer Arm, der die Kerze unbeweglich halten
mußte, unwillkürlich anfing zu zittern.

Der Ritter zeigte mit grausamer Lustigkeit seinen Leuten
diesen Mann und kicherte:

— Hi.. hi.. hi, wir werden lachen. Alter zahnloser
Hund, warum hältst Du das Licht so schlecht?

— Herr.. ich bin sehr alt.. mein Arm ermüdet..

— Du bist also müde?

— Ach ja, Herr.

— Du weißt aber, daß der, welcher sein Licht nicht gerade
hält, funfzig Peitschenhiebe bekommt?

— Herr.. die Kräfte verlassen mich.

— Das versicherst Du?

— Ach ja, Herr, noch einige Augenblicke, und die Kerze wird
meinen erstarrten Fingern entfallen.

— Armer Alter.. so lösche Dein Licht aus.

— Ach Dank, tausend Dank, Herr.

[Ende Spaltensatz]
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Zwei Reihen runder Eichenpfeiler, eine Art plumper Säulen, theilen den Saal in drei Abschnitte, indem sie ihn der Länge nach durch- schneiden und an der einen Seite an die Maalthüre, an der andern an das Schlafgemach des Ritters stoßen, das mit der Wohnung Ortrun's und der Frauen derselben in Verbindung steht, so daß der Ritter nach dem Trinken Recht sprechen oder sich zu seinen Concubinen begeben kann. Zwischen den beiden Pfeilerreihen befindet sich die Tafel des Ritters und seiner Leute, die seines Gleichen sind; rechts und links, außerhalb der Pfeiler, stehen zwei andere Tafeln, eine für die Krieger niedern Ranges, die andere für die vor- nehmsten Diener des Ritters, seinen Hofmeister, seinen Mund- schenk, seinen Stallmeister, seine Kammerherren und andere, denn die Ritter äffen so gut als möglich den Hof ihres Königs nach. Jn den vier Ecken des Saales. welcher der Sitte gemäß im Sommer mit grünen Blättern, im Winter mit Stroh bestreut ist, sehen wir große Fässer, zwei mit Meth, eins mit Bier, eins mit ge- würztem Wein. An den Holzwänden hängen die Jagdtrophäen des Ritters und Jagd= und Kriegswaffen: Hirsch= und Rehköpfe mit dem Geweih, Büffel=, Bären= und Eberköpfe mit den Hauern. Das Fleisch und die Haut ist von diesen Köpfen abgenommen, so daß nichts von ihnen geblieben ist wie die gebleichten Knochen. Daneben sieht man Wurfspieße, Hirschfänger, Jagdhörner, Fisch- netze, Lanzen, Schwerdter, Falkenhauben, Schilde mit grellen Farben bemalt u. s. w. Auf der Tafel selbst bemerkt man nichts als ganze gebratene Rehe und Wildschweine, Berge von Schinken und geräuchertem Wildpret, Haufen von Weizenbrot, Rind=, Schöps= und Kalb- fleisch, Geflügel, Karpfen und Hechte, Gemüse, Obst und Käse. Die Krüge, die unablässig von den Kellerdienern gefüllt werden, welche aus den Fässern schöpfen, werden unaufhörlich von den Dänen in Auerochsenhörner geleert, aus denen sie gewöhnlich trinken. Das Trinkhorn, dessen Olaf sich bedient, muß einem ungeheuren Stiere angehört haben; es ist schwarz und von oben bis unten mit goldenen und silbernen Streifen geziert. Von Zeit zu Zeit giebt der Ritter ein Zeichen, und mehrere Leibeigene, die an einem Ende des Saales stehen und theils Trommeln, theils Jagd hörner tragen, stimmen eine Höllenmusik an, die kaum minder betäubend und ohrzerreißend ist, als das Schreien und Lachen der bereits vollgepfropften und meist betrunkenen Krieger. Der Ritter Olaf namentlich befindet sich in schönster Laune. Neben ihm sitzt sein Pfaffe, der Schreiberstelle bei ihm vertritt und zugleich der Geistliche in der Burg ist, denn nach einer neuen durch die Kirche gebilligten Sitte können die dänischen Herren einen Geistlichen und eine Kapelle in ihrem Hause haben. Diesen Geistlichen hat der Bischof Woldemar zu dem Ritter gebracht. Der schlaue Prälat sagte zu dem dummen Dänen: — Dieser Geistliche wird Dir nicht Vergebung für Deine Verbrechen gewähren, die Du begehen könntest; er wird Dich nicht aus den Krallen Satans befreien; dazu habe ich allein die Macht; aber die stete Anwesenheit eines Priesters bei Dir wird die Unternehmungen des Teufels schwieriger machen, und dies wird Dir in dringendem Falle Zeit gewähren meine Ankunft zu erwarten. Die geräuschvolle Lustigkeit der Leute hat den höchsten Grad erreicht; Olaf will sprechen und schlägt dreimal mit einem dicken Knüppel auf den Tisch. Man schweigt allmälig, und der Ritter schickt sich an zu sprechen; die Ellenbogen auf den Tisch gestützt streicht er seinen langen rothen Schnurbart. Diese Bewegung verräth bei ihm irgend eine Handlung der Grausamkeit, die er vor hat, und die Mannen, die ihn schon kennen, lachen im voraus. Ohne ein Wort zu sagen, deutet der Ritter dann auf einen der Leibeigenen, welche als Leuchter dienen. Der arme Mann, ab- gemagert und mit einem langen weißen Barte, war mit einem zerlumpten Hemde bekleidet, das sein gelbliches gleichsam ge- gerbtes Fleisch sehen ließ. Die Lumpen reichten kaum bis über seine knochigen Kniee. Die Beine, die bloß und von Narben bedeckt waren, schienen ihn kaum tragen zu können. Er fühlte jetzt, daß sein hagerer Arm, der die Kerze unbeweglich halten mußte, unwillkürlich anfing zu zittern. Der Ritter zeigte mit grausamer Lustigkeit seinen Leuten diesen Mann und kicherte: — Hi.. hi.. hi, wir werden lachen. Alter zahnloser Hund, warum hältst Du das Licht so schlecht? — Herr.. ich bin sehr alt.. mein Arm ermüdet.. — Du bist also müde? — Ach ja, Herr. — Du weißt aber, daß der, welcher sein Licht nicht gerade hält, funfzig Peitschenhiebe bekommt? — Herr.. die Kräfte verlassen mich. — Das versicherst Du? — Ach ja, Herr, noch einige Augenblicke, und die Kerze wird meinen erstarrten Fingern entfallen. — Armer Alter.. so lösche Dein Licht aus. — Ach Dank, tausend Dank, Herr.

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Zitationshilfe: Social-politische Blätter. 3. Lieferung. Berlin, 6. März 1873, S. 58. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_social03_1873/10>, abgerufen am 24.11.2024.