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Social-politische Blätter. 2. Lieferung. Berlin, 3. Februar 1873.

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Zur Unterhaltung und Belehrung. 48
[Beginn Spaltensatz] Diener sprangen hinzu, es war ihnen nicht gelungen, sich zu
tödten. Am folgenden Tage führte man Beide aufs Schaffot,
blutend und im Todeskampfe, wie ihr Vorbild, der Römer
Tiberius Grachus, dessen Namen Beide noch auf ihrem letzten
Wege anriefen. Jhr Muth war nicht erschüttert, ihre Ueber-
zeugung keine Secunde lang wankend gemacht. Darth e hatte
während des ganzen Processes das Gericht keiner Vertheidignng
gewürdigt. So schleppte man sie zur Guillotine am 26. Mai
1796, und ein neuer Act in der großen französischen Revolution
war vollendet.

Die vorstehende Schilderung des Lebens von Babeuf ist im
Wesentlichen den Stein'schen Schriften entnommen; die Quelle
ist durchweg rein und nur einige Unrichtigkeiten haben wir aus-
gemerzt. Ueber den großen Socialisten der ersten französischen
Revolution sind überhaupt die Nachrichten spärlich; der Grund
mögte wohl in der Abspannung liegen, in der sich die französische
Nation zur Zeit des Auftr etens von Babeuf befand.



Ein Ausspruch Heine's.
( Aus dem Jahre 1854. )

Nachdem Heine sein zufälliges Begegnen mit dem Commu-
nisten Weitling, der bekanntlich durch sein jetzt vergessenes Werk
"Die Garantien der Gesellschaft" vor 1848 viel von sich reden
machte, geschildert hat, thut er nachstehenden Ausspruch über die
deutschen Communisten. Er schreibt in seinen "Geständnissen" wie
folgt:

" Diese Kohorten der Zerstörung, diese Sappeure, deren Axt
das ganze gesellschaftliche Gebäude bedroht, sind den Chartisten
Englands und den Gleichmachern und Umwälzern in andern Län-
dern unendlich überlegen, wegen der schrecklichen Konsequenz ihrer
Doktrin; denn in dem Wahnsinn, der sie antreibt, ist, wie Po-
lonius sagen würde, Methode. Die englischen Chartisten werden
nur durch den Hunger, und nicht durch eine Jdee, getrieben, und
sobald sie ihren Hunger mit Roastbeef und Plumpudding und
ihren Durst mit gutem Ale gestillt haben, werden sie nicht mehr
gefährlich sein; gesättigt, fallen sie wie Blutegel zur Erde. Die
mehr oder minder geheimen Führer der deutschen Communisten
sind große Logiker, von denen die stärksten aus der Hegel'schen
Schule hervorgegangen, und sie sind ohne Zweifel die fähigsten
Köpfe und die energievollsten Charaktere Deutschlands. Diese
Doktoren der Revolution und ihre mitleidslos entschlossenen Jünger
sind die einzigen Männer in Deutschland, denen Leben innewohnt,
und ihnen gehört die Zukunft. Alle andern Parteien und ihre
linkischen Vertreter sind todt, mausetodt und wohl eingesargt unter
der Kuppel der St. Paulskirche zu Frankfurt. Jch spreche hier
weder Wünsche noch Beklagnisse aus; ich berichte Thatsachen und
rede die Wahrheit."

Alle diese Worte passen noch jetzt, nur würde der Dichter,
wenner noch lebte, anstatt "-- unter der Kuppel der Paulskirche zu
Frankfurt" in der Leipzigerstraße zu Berlin gesagt haben.



Wie ein römischer Feldherr über persönliche Bereicherung
dachte.

Cato der Aeltere war jener schroffe Römer, dessen starrer
Geist und unbeugsamer Haß gegen Carthago, die Nebenbuhlerin
Roms, sich in jenen berühmten Worten wiederspiegelt, mit denen
[Spaltenumbruch] er jede Rede endete: " ceterum censeo Carthaginem esse
delendam
." " Zum Schluß bin ich der Meinung, daß Carthago
vertilgt werden muß." --

Aber obwohl Cato so der Repräsentant des rücksichtslos
erobernden Römerthums war, hatte er, wie uns Plutarch über-
liefert hat, in Bezug auf Ruhm und Bereicherung der Feldherren
bemerkenswerth strenge Ansichten. Als er selbst, als römischer
Feldherr, Spanien erobert, und wie er versicherte mehr Städte
unterworfen, als Tage im feindlichen Lande zugebracht hatte, so
nahm er doch für sich nicht mehr aus dem Lande mit, als was
er aß und trank. Einem jeden seiner Soldaten gab er von der
Kriegsbeute ein Pfund Silber was dem heutigen Geldwerthe von
200 bis 300 Thalern entspricht -- und bemerkte dabei: Es ist
besser, daß Viele mit Silber, als Wenige mit Gold aus dem
Felde zurückkehren, denn ein Heerführer darf im eroberten Lande
nichts Anderes vermehren als seinen Ruhm. Cato hatte als
Dienerschaft nur fünf Haussclaven bei sich, und auch auf diese
machte die Uneigennützigkeit ihres Herrn einen solchen Eindruck,
daß Einer, der ins geheim drei Gefangene sich als Sclaven ge-
kauft hatte, sich sofort erhängte, als Cato dies erfuhr, bevor er
jenen vor die Augen kam.

So urtheilte der römische Republikaner Cato über Dotationen
von Feldherren.



Ein Dämpfer für Annexionssüchtige.

Aus dem Alterthum wird uns ein hübsches Witzwort berichtet,
womit ein Spartaner einen Bewohner der Stadt Metapontum
in Jtalien in seine Schranken zurückwies, als er die im Krieg
vollführten Annexionen seiner Stadt pries. Der Metapontier,
welchem der Spartaner Feigheit vorgeworfen hatte, entschuldigte
sich mit den Worten: "Wir Metapontier haben doch viel fremdes
Land in unserm Besitz." Lächelnd erwiderte der Spartaner:
"Also, Jhr seid nicht blos feige, sondern auch ungerecht. " --
Das war freilich eine kalte Dusche für den vom Siegestaumel
befangenen Annexionssüchtigen.



Briefkasten.

Herrn F. R. in Stuttgart. Freundlichen Dank für das über-
sandte Gedicht. Nach einigen durch verschiedenen Umstände gebotenen
geringfügigen Aenderungen, eignet sich das Gedicht allerdings zum Ab-
drucke; doch da dasselbe sich mit den herrschenden Tagesfragen be-
schäftigt, können wir es unserer Erklärung gemäß nicht in die " Social-
politischen Blättern" aufnehmen, sind aber bereit, dasselbe mit Jhrer
Genehmigung für den "Neuen Social=Demokrat" gelegentlich zu ver-
wenden.

R. in Frankfurt a. M. Der Aufsatz über die Prostitution
möchte doch wohl in dieser Form Anstoß erregen; vielleicht verwenden
wir denselben nach gründlicher Durchsicht für die nächste Nummer.

S. in Hamburg. Nicht so hitzig, lieber Freund, die " Social-
politischen Blätter" sind nicht zu so scharfer Polemik geeignet.

Dr. H. in Aachen. "Pfaffen sind Pfaffen" -- kennen Sie das
schöne Distichon von Herwegh nicht?:

" Ob sie katholisch geschoren, ob protestantisch gescheitelt,
Geichviel -- immer geräth' man den Gesellen in's Haar." --

Sie sehen, Jhre katholischen Jesuiten sind nach dem Dichter und
auch nach unserer Ansicht nicht um einen Strohhalm leichter, als die
protestantischen Mucker. Zu leicht werden sie Beide befunden.

W. in Berlin. Es haben sich schon eine so große Anzahl Mit-
arbeiter gemeldet, daß wir hier aus drücklich erklären, auf jede ständige Mit-
hülfe verzichten zu müssen. Wir werden ab und zu gute Beiträge gegen
angemessenes Honorar entgegennehmen, doch müssen in erster Linie die-
selbeu bezeugen, daß die Verfasser die Jdee des Socialismus vollständig
erfaßt haben. Leicht ist es allerdings nicht, ohne längeres Vorstudium
für die "Social=politischen Blätter" zu schreiben.

[Ende Spaltensatz]

Jnhalt der 2. Lieferung: 1. Die Organisation der Arbeit. -- 2. Die Heiligt hümer der Bourgeoisie. -- 3. Die Landstreicher von Schleswig.
( Fortsetzung ) . -- 4. Zwei Lieder von Heinr. Heine. -- 5. Der Polenflüchtling. -- 6. Die ersten Schlachten des Proletariats. ( Fortsetzung ) .
-- 7. Dle Revolution der Gesellschaft. -- 8. Babeuf. -- 9. Ein Ausspruch Heine's. -- 10. Wie ein römischer Feldherr über persönliche
Bereicherung dachte. -- 11. Ein Dämpfer für Annexionssüchtige. -- 12. Briefkasten.



Druck und Verlag von C. Jhring's Wwe. in Berlin, Dresdenerstraße 84.

Zur Unterhaltung und Belehrung. 48
[Beginn Spaltensatz] Diener sprangen hinzu, es war ihnen nicht gelungen, sich zu
tödten. Am folgenden Tage führte man Beide aufs Schaffot,
blutend und im Todeskampfe, wie ihr Vorbild, der Römer
Tiberius Grachus, dessen Namen Beide noch auf ihrem letzten
Wege anriefen. Jhr Muth war nicht erschüttert, ihre Ueber-
zeugung keine Secunde lang wankend gemacht. Darth é hatte
während des ganzen Processes das Gericht keiner Vertheidignng
gewürdigt. So schleppte man sie zur Guillotine am 26. Mai
1796, und ein neuer Act in der großen französischen Revolution
war vollendet.

Die vorstehende Schilderung des Lebens von Babeuf ist im
Wesentlichen den Stein'schen Schriften entnommen; die Quelle
ist durchweg rein und nur einige Unrichtigkeiten haben wir aus-
gemerzt. Ueber den großen Socialisten der ersten französischen
Revolution sind überhaupt die Nachrichten spärlich; der Grund
mögte wohl in der Abspannung liegen, in der sich die französische
Nation zur Zeit des Auftr etens von Babeuf befand.



Ein Ausspruch Heine's.
( Aus dem Jahre 1854. )

Nachdem Heine sein zufälliges Begegnen mit dem Commu-
nisten Weitling, der bekanntlich durch sein jetzt vergessenes Werk
„Die Garantien der Gesellschaft“ vor 1848 viel von sich reden
machte, geschildert hat, thut er nachstehenden Ausspruch über die
deutschen Communisten. Er schreibt in seinen „Geständnissen“ wie
folgt:

„ Diese Kohorten der Zerstörung, diese Sappeure, deren Axt
das ganze gesellschaftliche Gebäude bedroht, sind den Chartisten
Englands und den Gleichmachern und Umwälzern in andern Län-
dern unendlich überlegen, wegen der schrecklichen Konsequenz ihrer
Doktrin; denn in dem Wahnsinn, der sie antreibt, ist, wie Po-
lonius sagen würde, Methode. Die englischen Chartisten werden
nur durch den Hunger, und nicht durch eine Jdee, getrieben, und
sobald sie ihren Hunger mit Roastbeef und Plumpudding und
ihren Durst mit gutem Ale gestillt haben, werden sie nicht mehr
gefährlich sein; gesättigt, fallen sie wie Blutegel zur Erde. Die
mehr oder minder geheimen Führer der deutschen Communisten
sind große Logiker, von denen die stärksten aus der Hegel'schen
Schule hervorgegangen, und sie sind ohne Zweifel die fähigsten
Köpfe und die energievollsten Charaktere Deutschlands. Diese
Doktoren der Revolution und ihre mitleidslos entschlossenen Jünger
sind die einzigen Männer in Deutschland, denen Leben innewohnt,
und ihnen gehört die Zukunft. Alle andern Parteien und ihre
linkischen Vertreter sind todt, mausetodt und wohl eingesargt unter
der Kuppel der St. Paulskirche zu Frankfurt. Jch spreche hier
weder Wünsche noch Beklagnisse aus; ich berichte Thatsachen und
rede die Wahrheit.“

Alle diese Worte passen noch jetzt, nur würde der Dichter,
wenner noch lebte, anstatt „— unter der Kuppel der Paulskirche zu
Frankfurt“ in der Leipzigerstraße zu Berlin gesagt haben.



Wie ein römischer Feldherr über persönliche Bereicherung
dachte.

Cato der Aeltere war jener schroffe Römer, dessen starrer
Geist und unbeugsamer Haß gegen Carthago, die Nebenbuhlerin
Roms, sich in jenen berühmten Worten wiederspiegelt, mit denen
[Spaltenumbruch] er jede Rede endete: „ ceterum censeo Carthaginem esse
delendam
.“ „ Zum Schluß bin ich der Meinung, daß Carthago
vertilgt werden muß.“ —

Aber obwohl Cato so der Repräsentant des rücksichtslos
erobernden Römerthums war, hatte er, wie uns Plutarch über-
liefert hat, in Bezug auf Ruhm und Bereicherung der Feldherren
bemerkenswerth strenge Ansichten. Als er selbst, als römischer
Feldherr, Spanien erobert, und wie er versicherte mehr Städte
unterworfen, als Tage im feindlichen Lande zugebracht hatte, so
nahm er doch für sich nicht mehr aus dem Lande mit, als was
er aß und trank. Einem jeden seiner Soldaten gab er von der
Kriegsbeute ein Pfund Silber was dem heutigen Geldwerthe von
200 bis 300 Thalern entspricht — und bemerkte dabei: Es ist
besser, daß Viele mit Silber, als Wenige mit Gold aus dem
Felde zurückkehren, denn ein Heerführer darf im eroberten Lande
nichts Anderes vermehren als seinen Ruhm. Cato hatte als
Dienerschaft nur fünf Haussclaven bei sich, und auch auf diese
machte die Uneigennützigkeit ihres Herrn einen solchen Eindruck,
daß Einer, der ins geheim drei Gefangene sich als Sclaven ge-
kauft hatte, sich sofort erhängte, als Cato dies erfuhr, bevor er
jenen vor die Augen kam.

So urtheilte der römische Republikaner Cato über Dotationen
von Feldherren.



Ein Dämpfer für Annexionssüchtige.

Aus dem Alterthum wird uns ein hübsches Witzwort berichtet,
womit ein Spartaner einen Bewohner der Stadt Metapontum
in Jtalien in seine Schranken zurückwies, als er die im Krieg
vollführten Annexionen seiner Stadt pries. Der Metapontier,
welchem der Spartaner Feigheit vorgeworfen hatte, entschuldigte
sich mit den Worten: „Wir Metapontier haben doch viel fremdes
Land in unserm Besitz.“ Lächelnd erwiderte der Spartaner:
„Also, Jhr seid nicht blos feige, sondern auch ungerecht. “ —
Das war freilich eine kalte Dusche für den vom Siegestaumel
befangenen Annexionssüchtigen.



Briefkasten.

Herrn F. R. in Stuttgart. Freundlichen Dank für das über-
sandte Gedicht. Nach einigen durch verschiedenen Umstände gebotenen
geringfügigen Aenderungen, eignet sich das Gedicht allerdings zum Ab-
drucke; doch da dasselbe sich mit den herrschenden Tagesfragen be-
schäftigt, können wir es unserer Erklärung gemäß nicht in die „ Social-
politischen Blättern“ aufnehmen, sind aber bereit, dasselbe mit Jhrer
Genehmigung für den „Neuen Social=Demokrat“ gelegentlich zu ver-
wenden.

R. in Frankfurt a. M. Der Aufsatz über die Prostitution
möchte doch wohl in dieser Form Anstoß erregen; vielleicht verwenden
wir denselben nach gründlicher Durchsicht für die nächste Nummer.

S. in Hamburg. Nicht so hitzig, lieber Freund, die „ Social-
politischen Blätter“ sind nicht zu so scharfer Polemik geeignet.

Dr. H. in Aachen. „Pfaffen sind Pfaffen“ — kennen Sie das
schöne Distichon von Herwegh nicht?:

„ Ob sie katholisch geschoren, ob protestantisch gescheitelt,
Geichviel — immer geräth' man den Gesellen in's Haar.“ —

Sie sehen, Jhre katholischen Jesuiten sind nach dem Dichter und
auch nach unserer Ansicht nicht um einen Strohhalm leichter, als die
protestantischen Mucker. Zu leicht werden sie Beide befunden.

W. in Berlin. Es haben sich schon eine so große Anzahl Mit-
arbeiter gemeldet, daß wir hier aus drücklich erklären, auf jede ständige Mit-
hülfe verzichten zu müssen. Wir werden ab und zu gute Beiträge gegen
angemessenes Honorar entgegennehmen, doch müssen in erster Linie die-
selbeu bezeugen, daß die Verfasser die Jdee des Socialismus vollständig
erfaßt haben. Leicht ist es allerdings nicht, ohne längeres Vorstudium
für die „Social=politischen Blätter“ zu schreiben.

[Ende Spaltensatz]

Jnhalt der 2. Lieferung: 1. Die Organisation der Arbeit. — 2. Die Heiligt hümer der Bourgeoisie. — 3. Die Landstreicher von Schleswig.
( Fortsetzung ) . — 4. Zwei Lieder von Heinr. Heine. — 5. Der Polenflüchtling. — 6. Die ersten Schlachten des Proletariats. ( Fortsetzung ) .
— 7. Dle Revolution der Gesellschaft. — 8. Babeuf. — 9. Ein Ausspruch Heine's. — 10. Wie ein römischer Feldherr über persönliche
Bereicherung dachte. — 11. Ein Dämpfer für Annexionssüchtige. — 12. Briefkasten.



Druck und Verlag von C. Jhring's Wwe. in Berlin, Dresdenerstraße 84.

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[48/0024] Zur Unterhaltung und Belehrung. 48 Diener sprangen hinzu, es war ihnen nicht gelungen, sich zu tödten. Am folgenden Tage führte man Beide aufs Schaffot, blutend und im Todeskampfe, wie ihr Vorbild, der Römer Tiberius Grachus, dessen Namen Beide noch auf ihrem letzten Wege anriefen. Jhr Muth war nicht erschüttert, ihre Ueber- zeugung keine Secunde lang wankend gemacht. Darth é hatte während des ganzen Processes das Gericht keiner Vertheidignng gewürdigt. So schleppte man sie zur Guillotine am 26. Mai 1796, und ein neuer Act in der großen französischen Revolution war vollendet. Die vorstehende Schilderung des Lebens von Babeuf ist im Wesentlichen den Stein'schen Schriften entnommen; die Quelle ist durchweg rein und nur einige Unrichtigkeiten haben wir aus- gemerzt. Ueber den großen Socialisten der ersten französischen Revolution sind überhaupt die Nachrichten spärlich; der Grund mögte wohl in der Abspannung liegen, in der sich die französische Nation zur Zeit des Auftr etens von Babeuf befand. Ein Ausspruch Heine's. ( Aus dem Jahre 1854. ) Nachdem Heine sein zufälliges Begegnen mit dem Commu- nisten Weitling, der bekanntlich durch sein jetzt vergessenes Werk „Die Garantien der Gesellschaft“ vor 1848 viel von sich reden machte, geschildert hat, thut er nachstehenden Ausspruch über die deutschen Communisten. Er schreibt in seinen „Geständnissen“ wie folgt: „ Diese Kohorten der Zerstörung, diese Sappeure, deren Axt das ganze gesellschaftliche Gebäude bedroht, sind den Chartisten Englands und den Gleichmachern und Umwälzern in andern Län- dern unendlich überlegen, wegen der schrecklichen Konsequenz ihrer Doktrin; denn in dem Wahnsinn, der sie antreibt, ist, wie Po- lonius sagen würde, Methode. Die englischen Chartisten werden nur durch den Hunger, und nicht durch eine Jdee, getrieben, und sobald sie ihren Hunger mit Roastbeef und Plumpudding und ihren Durst mit gutem Ale gestillt haben, werden sie nicht mehr gefährlich sein; gesättigt, fallen sie wie Blutegel zur Erde. Die mehr oder minder geheimen Führer der deutschen Communisten sind große Logiker, von denen die stärksten aus der Hegel'schen Schule hervorgegangen, und sie sind ohne Zweifel die fähigsten Köpfe und die energievollsten Charaktere Deutschlands. Diese Doktoren der Revolution und ihre mitleidslos entschlossenen Jünger sind die einzigen Männer in Deutschland, denen Leben innewohnt, und ihnen gehört die Zukunft. Alle andern Parteien und ihre linkischen Vertreter sind todt, mausetodt und wohl eingesargt unter der Kuppel der St. Paulskirche zu Frankfurt. Jch spreche hier weder Wünsche noch Beklagnisse aus; ich berichte Thatsachen und rede die Wahrheit.“ Alle diese Worte passen noch jetzt, nur würde der Dichter, wenner noch lebte, anstatt „— unter der Kuppel der Paulskirche zu Frankfurt“ in der Leipzigerstraße zu Berlin gesagt haben. Wie ein römischer Feldherr über persönliche Bereicherung dachte. Cato der Aeltere war jener schroffe Römer, dessen starrer Geist und unbeugsamer Haß gegen Carthago, die Nebenbuhlerin Roms, sich in jenen berühmten Worten wiederspiegelt, mit denen er jede Rede endete: „ ceterum censeo Carthaginem esse delendam.“ „ Zum Schluß bin ich der Meinung, daß Carthago vertilgt werden muß.“ — Aber obwohl Cato so der Repräsentant des rücksichtslos erobernden Römerthums war, hatte er, wie uns Plutarch über- liefert hat, in Bezug auf Ruhm und Bereicherung der Feldherren bemerkenswerth strenge Ansichten. Als er selbst, als römischer Feldherr, Spanien erobert, und wie er versicherte mehr Städte unterworfen, als Tage im feindlichen Lande zugebracht hatte, so nahm er doch für sich nicht mehr aus dem Lande mit, als was er aß und trank. Einem jeden seiner Soldaten gab er von der Kriegsbeute ein Pfund Silber was dem heutigen Geldwerthe von 200 bis 300 Thalern entspricht — und bemerkte dabei: Es ist besser, daß Viele mit Silber, als Wenige mit Gold aus dem Felde zurückkehren, denn ein Heerführer darf im eroberten Lande nichts Anderes vermehren als seinen Ruhm. Cato hatte als Dienerschaft nur fünf Haussclaven bei sich, und auch auf diese machte die Uneigennützigkeit ihres Herrn einen solchen Eindruck, daß Einer, der ins geheim drei Gefangene sich als Sclaven ge- kauft hatte, sich sofort erhängte, als Cato dies erfuhr, bevor er jenen vor die Augen kam. So urtheilte der römische Republikaner Cato über Dotationen von Feldherren. Ein Dämpfer für Annexionssüchtige. Aus dem Alterthum wird uns ein hübsches Witzwort berichtet, womit ein Spartaner einen Bewohner der Stadt Metapontum in Jtalien in seine Schranken zurückwies, als er die im Krieg vollführten Annexionen seiner Stadt pries. Der Metapontier, welchem der Spartaner Feigheit vorgeworfen hatte, entschuldigte sich mit den Worten: „Wir Metapontier haben doch viel fremdes Land in unserm Besitz.“ Lächelnd erwiderte der Spartaner: „Also, Jhr seid nicht blos feige, sondern auch ungerecht. “ — Das war freilich eine kalte Dusche für den vom Siegestaumel befangenen Annexionssüchtigen. Briefkasten. Herrn F. R. in Stuttgart. Freundlichen Dank für das über- sandte Gedicht. Nach einigen durch verschiedenen Umstände gebotenen geringfügigen Aenderungen, eignet sich das Gedicht allerdings zum Ab- drucke; doch da dasselbe sich mit den herrschenden Tagesfragen be- schäftigt, können wir es unserer Erklärung gemäß nicht in die „ Social- politischen Blättern“ aufnehmen, sind aber bereit, dasselbe mit Jhrer Genehmigung für den „Neuen Social=Demokrat“ gelegentlich zu ver- wenden. R. in Frankfurt a. M. Der Aufsatz über die Prostitution möchte doch wohl in dieser Form Anstoß erregen; vielleicht verwenden wir denselben nach gründlicher Durchsicht für die nächste Nummer. S. in Hamburg. Nicht so hitzig, lieber Freund, die „ Social- politischen Blätter“ sind nicht zu so scharfer Polemik geeignet. Dr. H. in Aachen. „Pfaffen sind Pfaffen“ — kennen Sie das schöne Distichon von Herwegh nicht?: „ Ob sie katholisch geschoren, ob protestantisch gescheitelt, Geichviel — immer geräth' man den Gesellen in's Haar.“ — Sie sehen, Jhre katholischen Jesuiten sind nach dem Dichter und auch nach unserer Ansicht nicht um einen Strohhalm leichter, als die protestantischen Mucker. Zu leicht werden sie Beide befunden. W. in Berlin. Es haben sich schon eine so große Anzahl Mit- arbeiter gemeldet, daß wir hier aus drücklich erklären, auf jede ständige Mit- hülfe verzichten zu müssen. Wir werden ab und zu gute Beiträge gegen angemessenes Honorar entgegennehmen, doch müssen in erster Linie die- selbeu bezeugen, daß die Verfasser die Jdee des Socialismus vollständig erfaßt haben. Leicht ist es allerdings nicht, ohne längeres Vorstudium für die „Social=politischen Blätter“ zu schreiben. Jnhalt der 2. Lieferung: 1. Die Organisation der Arbeit. — 2. Die Heiligt hümer der Bourgeoisie. — 3. Die Landstreicher von Schleswig. ( Fortsetzung ) . — 4. Zwei Lieder von Heinr. Heine. — 5. Der Polenflüchtling. — 6. Die ersten Schlachten des Proletariats. ( Fortsetzung ) . — 7. Dle Revolution der Gesellschaft. — 8. Babeuf. — 9. Ein Ausspruch Heine's. — 10. Wie ein römischer Feldherr über persönliche Bereicherung dachte. — 11. Ein Dämpfer für Annexionssüchtige. — 12. Briefkasten. Druck und Verlag von C. Jhring's Wwe. in Berlin, Dresdenerstraße 84.

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Rahel Hartz: Artikelstrukturierung

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Zitationshilfe: Social-politische Blätter. 2. Lieferung. Berlin, 3. Februar 1873, S. 48. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_social02_1873/24>, abgerufen am 14.06.2024.