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[N. N.]: Neuer Lust- und Lehrreicher Schau-Platz. Nürnberg, 1685.

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hero ist der für glückselig zu schätzen/ wer die Zeit annimmet/ wie man sie findet / und sie gebraucht/ wie man es zu verantworten gedencket. Endlich hält der Tod seine Gleichheit/ für dem sich auch dieser Monarche in dem 28. Jahre seiner Königlichen Regierung bücken muste. Wohl derohalben dem/ von welchem man nach dem Tode auch dieses sagen kan:

So lebet denoch sein Gerüchte /

Das ohne Fleck und Tadel ist /

Scheint es gleichschnelle am Gesichte /

So trauret es doch sonder List /

Zumahlen wann man von ihm höret /

Daß mans gebrauchet nach Gebühr /

Und es die Wollust nicht verstöhret /

Die sonst bey Menschen gienge für /

Kein besser Glücke ist auf Erden /

Als wo die volle Ruhe steht /

Und alles lässt vergnüget werden /

Bey dem/ das nicht zu Grunde geht /

Da kan die güldne Zeit aufwachsen /

Biß an die hohen Himmels-Achsen.

Der Juno Priesterin. A. M. 2309. Eusebius. Unter diesem wurde die Callythia deß Piranthi Tochter bey den Argivern zur ersten Priesterinn der Juno verordnet. Denn weil dasselbe Ambt von keinen Manns-Persohnen/ sondern allein durch gewisse Weibes-Bilder bestellt werden muste/ so blieb man auch bey solcher Aberglaubischen Ordnung iederzeit. Es ist aber Juno des Saturni Tochter / oder/ wie die Poeten vorgegeben/ deß Jupiters Schwester/ und zugleich auch desselbigen Gemahlin gewesen. Die Physici verstehen durch die Juno die Lufft / und halten dafür/ daß sie deßwegen für des Jupiters Gemahlin und Schwester sey gehalten worden/ alldie weiln die Lufft und Hitze eine grosse Verwandnüs miteinan der hätten. Man gab ihr etliche Nahmen/ und heiß sie theils nach den Jenigen Oertern/ wo sie verehret wurde/ oder nach ihren geheiligten Tempeln / Ambte/ und anderen Begebenheiten/ bald Lucina, Bellona, Venus, Argiva, Samia, Lacinia, Bunaea, Februa, Acrea, Cynthia, Calendaris, Domiduca, Fluonia, Hypercheria, Unxia, Moneta, und anders dergleichen mehr. Die Poeten machen viel Wesens von ihr/ und geben vor/ wie sie einsmahls Hercules in die rechte Brust mit einem Pfeile verwundet: Von dem Oceano erzeuget/ von den Stunden erzogen: Für eine Göttin des Reichthums geachtet: Von den Pfauen auf einem Wagen geführet: Vom Jupiter mit einem güldenen Bande in die Lufft geknüpffet/ und den Vulcanum, Heben, Martem, Argem, Ilythiam und andere Kinder mehr gezeuget. Die Jenigen Oerter/ woselbst man Ihr Göttliche Ehre erwiese/ war die Stadt Carthago, Prosymna, Argos, Mycen, die Insul Samus, und die Völcker Pholisci /

hero ist der für glückselig zu schätzen/ wer die Zeit annimmet/ wie man sie findet / und sie gebraucht/ wie man es zu verantworten gedencket. Endlich hält der Tod seine Gleichheit/ für dem sich auch dieser Monarche in dem 28. Jahre seiner Königlichen Regierung bücken muste. Wohl derohalben dem/ von welchem man nach dem Tode auch dieses sagen kan:

So lebet denoch sein Gerüchte /

Das ohne Fleck und Tadel ist /

Scheint es gleichschnelle am Gesichte /

So trauret es doch sonder List /

Zumahlen wann man von ihm höret /

Daß mans gebrauchet nach Gebühr /

Und es die Wollust nicht verstöhret /

Die sonst bey Menschen gienge für /

Kein besser Glücke ist auf Erden /

Als wo die volle Ruhe steht /

Und alles lässt vergnüget werden /

Bey dem/ das nicht zu Grunde geht /

Da kan die güldne Zeit aufwachsen /

Biß an die hohen Himmels-Achsen.

Der Juno Priesterin. A. M. 2309. Eusebius. Unter diesem wurde die Callythia deß Piranthi Tochter bey den Argivern zur ersten Priesterinn der Juno verordnet. Denn weil dasselbe Ambt von keinen Manns-Persohnen/ sondern allein durch gewisse Weibes-Bilder bestellt werden muste/ so blieb man auch bey solcher Aberglaubischen Ordnung iederzeit. Es ist aber Juno des Saturni Tochter / oder/ wie die Poeten vorgegeben/ deß Jupiters Schwester/ und zugleich auch desselbigen Gemahlin gewesen. Die Physici verstehen durch die Juno die Lufft / und halten dafür/ daß sie deßwegen für des Jupiters Gemahlin und Schwester sey gehalten worden/ alldie weiln die Lufft und Hitze eine grosse Verwandnüs miteinan der hätten. Man gab ihr etliche Nahmen/ und heiß sie theils nach den Jenigen Oertern/ wo sie verehret wurde/ oder nach ihren geheiligten Tempeln / Ambte/ und anderen Begebenheiten/ bald Lucina, Bellona, Venus, Argiva, Samia, Lacinia, Bunaea, Februa, Acrea, Cynthia, Calendaris, Domiduca, Fluonia, Hypercheria, Unxia, Moneta, und anders dergleichen mehr. Die Poeten machen viel Wesens von ihr/ und geben vor/ wie sie einsmahls Hercules in die rechte Brust mit einem Pfeile verwundet: Von dem Oceano erzeuget/ von den Stunden erzogen: Für eine Göttin des Reichthums geachtet: Von den Pfauen auf einem Wagen geführet: Vom Jupiter mit einem güldenen Bande in die Lufft geknüpffet/ und den Vulcanum, Heben, Martem, Argem, Ilythiam und andere Kinder mehr gezeuget. Die Jenigen Oerter/ woselbst man Ihr Göttliche Ehre erwiese/ war die Stadt Carthago, Prosymna, Argos, Mycen, die Insul Samus, und die Völcker Pholisci /

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        <p>Zumahlen wann man von ihm höret /</p>
        <p>Daß mans gebrauchet nach Gebühr /</p>
        <p>Und es die Wollust nicht verstöhret /</p>
        <p>Die sonst bey Menschen gienge für /</p>
        <p>Kein besser Glücke ist auf Erden /</p>
        <p>Als wo die volle Ruhe steht /</p>
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[82/0094] hero ist der für glückselig zu schätzen/ wer die Zeit annimmet/ wie man sie findet / und sie gebraucht/ wie man es zu verantworten gedencket. Endlich hält der Tod seine Gleichheit/ für dem sich auch dieser Monarche in dem 28. Jahre seiner Königlichen Regierung bücken muste. Wohl derohalben dem/ von welchem man nach dem Tode auch dieses sagen kan: So lebet denoch sein Gerüchte / Das ohne Fleck und Tadel ist / Scheint es gleichschnelle am Gesichte / So trauret es doch sonder List / Zumahlen wann man von ihm höret / Daß mans gebrauchet nach Gebühr / Und es die Wollust nicht verstöhret / Die sonst bey Menschen gienge für / Kein besser Glücke ist auf Erden / Als wo die volle Ruhe steht / Und alles lässt vergnüget werden / Bey dem/ das nicht zu Grunde geht / Da kan die güldne Zeit aufwachsen / Biß an die hohen Himmels-Achsen. Unter diesem wurde die Callythia deß Piranthi Tochter bey den Argivern zur ersten Priesterinn der Juno verordnet. Denn weil dasselbe Ambt von keinen Manns-Persohnen/ sondern allein durch gewisse Weibes-Bilder bestellt werden muste/ so blieb man auch bey solcher Aberglaubischen Ordnung iederzeit. Es ist aber Juno des Saturni Tochter / oder/ wie die Poeten vorgegeben/ deß Jupiters Schwester/ und zugleich auch desselbigen Gemahlin gewesen. Die Physici verstehen durch die Juno die Lufft / und halten dafür/ daß sie deßwegen für des Jupiters Gemahlin und Schwester sey gehalten worden/ alldie weiln die Lufft und Hitze eine grosse Verwandnüs miteinan der hätten. Man gab ihr etliche Nahmen/ und heiß sie theils nach den Jenigen Oertern/ wo sie verehret wurde/ oder nach ihren geheiligten Tempeln / Ambte/ und anderen Begebenheiten/ bald Lucina, Bellona, Venus, Argiva, Samia, Lacinia, Bunaea, Februa, Acrea, Cynthia, Calendaris, Domiduca, Fluonia, Hypercheria, Unxia, Moneta, und anders dergleichen mehr. Die Poeten machen viel Wesens von ihr/ und geben vor/ wie sie einsmahls Hercules in die rechte Brust mit einem Pfeile verwundet: Von dem Oceano erzeuget/ von den Stunden erzogen: Für eine Göttin des Reichthums geachtet: Von den Pfauen auf einem Wagen geführet: Vom Jupiter mit einem güldenen Bande in die Lufft geknüpffet/ und den Vulcanum, Heben, Martem, Argem, Ilythiam und andere Kinder mehr gezeuget. Die Jenigen Oerter/ woselbst man Ihr Göttliche Ehre erwiese/ war die Stadt Carthago, Prosymna, Argos, Mycen, die Insul Samus, und die Völcker Pholisci / Der Juno Priesterin. A. M. 2309. Eusebius.

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Zitationshilfe: [N. N.]: Neuer Lust- und Lehrreicher Schau-Platz. Nürnberg, 1685, S. 82. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_schauplatz_1685/94>, abgerufen am 23.11.2024.