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[N. N.]: Neuer Lust- und Lehrreicher Schau-Platz. Nürnberg, 1685.

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führen die stoltze Gesellschafft über Stock und über Stein in den Bernhar. in Serm. 37. super Cantic. höllischen Pfuhl. Das ist der rechte Stoltz / und die Hoffarth/ auch der Anfang aller Sünden/ wann Einer sich in seinen Augen grösser machet/ als Er für GOTT/ und in der Warheit ist/ Dahero auch von dem Teufel/ so die erste Sünde begangen/ gesagt wird/ daß Er in der Warheit nicht bestanden/ sondern von Anfang ein Lügner gewesen sey. Die Hoffarth Sabellicus lib. 7. c. 2: brachte denselben mit seiner Gesellschafft aus dem Himmel: Denn/ nachdem Lucifer/ als der Vornehmste unter allen Engeln/ sich nicht an deme/ daß Er ein Fürst aller Engel/ begnügen lassen/ sondern dem Allerhöchsten gleich seyn wollte/ ward Er von oben herab in die ewige Finsternis Gen. 3. Genes. 16. Fulgos. lib. 9. c. 5. verworffen. Adams und Eva Hoffarth brachte Sie / weil Sie gedachten klüger zu werden/ um das irrdische Paradies. Die Agar ward um des willen verstossen/ Seba getödtet/ Haman gehencket/ und Goliath gestürtzet. Der Persische König [unleserliches Material]erxes vermeinete beydes über die Menschen / und denn auch über die Elementa zu herrschen. Denn/ als Er mit einer grossen Krieges-Macht wider Griechen-Land zoge/ und an das Hellespontische Meer kam / lies Er nicht allein bey ereigneten Sturme das ungestümmer Meer stäupen/ gleich / als wenn es sich für seiner Gewalt fürchten sollte/ sondern auch Fessel und Bande hineinwerffen/ als wollte Er solches gefangen nehmen. Thules ein König in Aegypten erhub sich in seinem Königreiche dermassen/ daß Er auch zu dem Abgott Serapidi reisete/ und Jhn fragete: Ob auch iemahls ein so mächtiger König/ als Er/ gelebet hätte/ ietzo lebete/ oder noch leben würde? Dem das Oraculum geantwortet: Primus est Deus, deinde est Verbum, & Spiritus cum ipsis; Et haec tria sunt unius Naturae seu Essentiae. Igitur abi a nostris aris. Es ist erstlich ein GOTT; hernach das Wort/ und mit Jhm der Geist/ und diese Drey sind unter Sich einerley Natur und Wesens; Derohalben packe dich von unsern Altaren/ und bringe dein übriges Leben ohne weitern Ruhm zu ! So bald aber der König aus dem Tempel gegangen/ so soll Er alsbald von seinen Dienern ermordet worden seyn. Der tapfere Griechische Held Lysander/ wurde seines Hochmuths wegen erstochen. Keyser Caligula wollte/ daß man Jhm opferte und göttliche Ehre erwiese/ Er ward aber in dem neun und zwanzigsten Jahre seines AElian. l. 8. Reichs mit dreyssig Wunden getödtet. Der Tyranne Archelous lies aus Hoffarth seinen besten Freund/ den Crateras erwürgen / nur damit Er allein regieren könnte/ Er ist aber nach dreyen Tagen hinwiederum von Andern hinterlistiger Weise ermordet worden. Keyser Severus hielte den Plautcianum in so hohem Werth/ daß Er auch seinen Printzen des Plautciani Tochter vermählen lies: Alldieweil aber dieser alles/ was Er nur bekommen kunte/ nicht allein an Sich brachte/ und die Unterthanen ausmergelte / sondern auch endlich aus Ubermuth gar dem Keyser/ und seinem eigenen Eydam dem Bassiano hierdurch nach dem Leben stunde/ und solches der Keyser erfuhr / ließ Er Jhn für seinem Angesichte tödten. Da Aristoteles einem stoltzen Jung-Gesellen/ der die Augen hin und wieder in die Höhe warff/ sahe/ und darbey nichts rechtschaffenes gelernet hatte/ sprach Er zu Jhm: Ich wünschte / daß Ich der wäre/ der du dich bedüncken lässest: Was aber du bist/ das wollte Ich meinen Feinden nicht wünschen/ daß Sie solche wären. Da der weise Aristhenes des Platons Hoffarth anste-

führen die stoltze Gesellschafft über Stock und über Stein in den Bernhar. in Serm. 37. super Cantic. höllischen Pfuhl. Das ist der rechte Stoltz / und die Hoffarth/ auch der Anfang aller Sünden/ wann Einer sich in seinen Augen grösser machet/ als Er für GOTT/ und in der Warheit ist/ Dahero auch von dem Teufel/ so die erste Sünde begangen/ gesagt wird/ daß Er in der Warheit nicht bestanden/ sondern von Anfang ein Lügner gewesen sey. Die Hoffarth Sabellicus lib. 7. c. 2: brachte denselben mit seiner Gesellschafft aus dem Himmel: Denn/ nachdem Lucifer/ als der Vornehmste unter allen Engeln/ sich nicht an deme/ daß Er ein Fürst aller Engel/ begnügen lassen/ sondern dem Allerhöchsten gleich seyn wollte/ ward Er von oben herab in die ewige Finsternis Gen. 3. Genes. 16. Fulgos. lib. 9. c. 5. verworffen. Adams und Eva Hoffarth brachte Sie / weil Sie gedachten klüger zu werden/ um das irrdische Paradies. Die Agar ward um des willen verstossen/ Seba getödtet/ Haman gehencket/ und Goliath gestürtzet. Der Persische König [unleserliches Material]erxes vermeinete beydes über die Menschen / und denn auch über die Elementa zu herrschen. Denn/ als Er mit einer grossen Krieges-Macht wider Griechen-Land zoge/ und an das Hellespontische Meer kam / lies Er nicht allein bey ereigneten Sturme das ungestümmer Meer stäupen/ gleich / als wenn es sich für seiner Gewalt fürchten sollte/ sondern auch Fessel und Bande hineinwerffen/ als wollte Er solches gefangen nehmen. Thules ein König in Aegypten erhub sich in seinem Königreiche dermassen/ daß Er auch zu dem Abgott Serapidi reisete/ und Jhn fragete: Ob auch iemahls ein so mächtiger König/ als Er/ gelebet hätte/ ietzo lebete/ oder noch leben würde? Dem das Oraculum geantwortet: Primus est Deus, deinde est Verbum, & Spiritus cum ipsis; Et haec tria sunt unius Naturae seu Essentiae. Igitur abi a nostris aris. Es ist erstlich ein GOTT; hernach das Wort/ und mit Jhm der Geist/ und diese Drey sind unter Sich einerley Natur und Wesens; Derohalben packe dich von unsern Altaren/ und bringe dein übriges Leben ohne weitern Ruhm zu ! So bald aber der König aus dem Tempel gegangen/ so soll Er alsbald von seinen Dienern ermordet worden seyn. Der tapfere Griechische Held Lysander/ wurde seines Hochmuths wegen erstochen. Keyser Caligula wollte/ daß man Jhm opferte und göttliche Ehre erwiese/ Er ward aber in dem neun und zwanzigsten Jahre seines AElian. l. 8. Reichs mit dreyssig Wunden getödtet. Der Tyranne Archelous lies aus Hoffarth seinen besten Freund/ den Crateras erwürgen / nur damit Er allein regieren könnte/ Er ist aber nach dreyen Tagen hinwiederum von Andern hinterlistiger Weise ermordet worden. Keyser Severus hielte den Plautcianum in so hohem Werth/ daß Er auch seinen Printzen des Plautciani Tochter vermählen lies: Alldieweil aber dieser alles/ was Er nur bekommen kunte/ nicht allein an Sich brachte/ und die Unterthanen ausmergelte / sondern auch endlich aus Ubermuth gar dem Keyser/ und seinem eigenen Eydam dem Bassiano hierdurch nach dem Leben stunde/ und solches der Keyser erfuhr / ließ Er Jhn für seinem Angesichte tödten. Da Aristoteles einem stoltzen Jung-Gesellen/ der die Augen hin und wieder in die Höhe warff/ sahe/ und darbey nichts rechtschaffenes gelernet hatte/ sprach Er zu Jhm: Ich wünschte / daß Ich der wäre/ der du dich bedüncken lässest: Was aber du bist/ das wollte Ich meinen Feinden nicht wünschen/ daß Sie solche wären. Da der weise Aristhenes des Platons Hoffarth anste-

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[489/0513] führen die stoltze Gesellschafft über Stock und über Stein in den höllischen Pfuhl. Das ist der rechte Stoltz / und die Hoffarth/ auch der Anfang aller Sünden/ wann Einer sich in seinen Augen grösser machet/ als Er für GOTT/ und in der Warheit ist/ Dahero auch von dem Teufel/ so die erste Sünde begangen/ gesagt wird/ daß Er in der Warheit nicht bestanden/ sondern von Anfang ein Lügner gewesen sey. Die Hoffarth brachte denselben mit seiner Gesellschafft aus dem Himmel: Denn/ nachdem Lucifer/ als der Vornehmste unter allen Engeln/ sich nicht an deme/ daß Er ein Fürst aller Engel/ begnügen lassen/ sondern dem Allerhöchsten gleich seyn wollte/ ward Er von oben herab in die ewige Finsternis verworffen. Adams und Eva Hoffarth brachte Sie / weil Sie gedachten klüger zu werden/ um das irrdische Paradies. Die Agar ward um des willen verstossen/ Seba getödtet/ Haman gehencket/ und Goliath gestürtzet. Der Persische König _ erxes vermeinete beydes über die Menschen / und denn auch über die Elementa zu herrschen. Denn/ als Er mit einer grossen Krieges-Macht wider Griechen-Land zoge/ und an das Hellespontische Meer kam / lies Er nicht allein bey ereigneten Sturme das ungestümmer Meer stäupen/ gleich / als wenn es sich für seiner Gewalt fürchten sollte/ sondern auch Fessel und Bande hineinwerffen/ als wollte Er solches gefangen nehmen. Thules ein König in Aegypten erhub sich in seinem Königreiche dermassen/ daß Er auch zu dem Abgott Serapidi reisete/ und Jhn fragete: Ob auch iemahls ein so mächtiger König/ als Er/ gelebet hätte/ ietzo lebete/ oder noch leben würde? Dem das Oraculum geantwortet: Primus est Deus, deinde est Verbum, & Spiritus cum ipsis; Et haec tria sunt unius Naturae seu Essentiae. Igitur abi a nostris aris. Es ist erstlich ein GOTT; hernach das Wort/ und mit Jhm der Geist/ und diese Drey sind unter Sich einerley Natur und Wesens; Derohalben packe dich von unsern Altaren/ und bringe dein übriges Leben ohne weitern Ruhm zu ! So bald aber der König aus dem Tempel gegangen/ so soll Er alsbald von seinen Dienern ermordet worden seyn. Der tapfere Griechische Held Lysander/ wurde seines Hochmuths wegen erstochen. Keyser Caligula wollte/ daß man Jhm opferte und göttliche Ehre erwiese/ Er ward aber in dem neun und zwanzigsten Jahre seines Reichs mit dreyssig Wunden getödtet. Der Tyranne Archelous lies aus Hoffarth seinen besten Freund/ den Crateras erwürgen / nur damit Er allein regieren könnte/ Er ist aber nach dreyen Tagen hinwiederum von Andern hinterlistiger Weise ermordet worden. Keyser Severus hielte den Plautcianum in so hohem Werth/ daß Er auch seinen Printzen des Plautciani Tochter vermählen lies: Alldieweil aber dieser alles/ was Er nur bekommen kunte/ nicht allein an Sich brachte/ und die Unterthanen ausmergelte / sondern auch endlich aus Ubermuth gar dem Keyser/ und seinem eigenen Eydam dem Bassiano hierdurch nach dem Leben stunde/ und solches der Keyser erfuhr / ließ Er Jhn für seinem Angesichte tödten. Da Aristoteles einem stoltzen Jung-Gesellen/ der die Augen hin und wieder in die Höhe warff/ sahe/ und darbey nichts rechtschaffenes gelernet hatte/ sprach Er zu Jhm: Ich wünschte / daß Ich der wäre/ der du dich bedüncken lässest: Was aber du bist/ das wollte Ich meinen Feinden nicht wünschen/ daß Sie solche wären. Da der weise Aristhenes des Platons Hoffarth anste- Bernhar. in Serm. 37. super Cantic. Sabellicus lib. 7. c. 2: Gen. 3. Genes. 16. Fulgos. lib. 9. c. 5. AElian. l. 8.

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Zitationshilfe: [N. N.]: Neuer Lust- und Lehrreicher Schau-Platz. Nürnberg, 1685, S. 489. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_schauplatz_1685/513>, abgerufen am 26.11.2024.