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[N. N.]: Neuer Lust- und Lehrreicher Schau-Platz. Nürnberg, 1685.

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So muß Ihm Hülffe thun ein treugesinnter Rath;

Denn Räthe kan umsonst man Augen nicht vergleichen /

wodurch ein Fürste sieht; Soll anders nicht einschleichen was Land und Leute stürtzt/ und man besorget hat.

Ein kluger Schiffer ist zu suchen stets gefaßt

gescheides Bootes-Volck; Ein Fürst muß Räthe wehlen

die Zeit und Noth geprüfft; die Häupter die hier fehlen /

verliehren bey dem Sturm Schiff/ Ancker/ Ruder/ Mast.

Wenn nun der Friede blüht dem Lande lunge Zeit /

daß Cammern/ Keller/ Feld/ von Vorrath übergehen;

So wird es einem Herrn so übel nicht anstehen /

wenn einen reichen Schatz zu sammlen Er gebeut.

Damit wenn Noth hergeht/ und Krieg und Unglück tobt /

Man Lan und Städten Hilfft/ doch nicht von Schweiß und Blute

der Armen ausgepreßt/ denn das kömmt nicht zugute /

der Seelen eines Herrn/ und wird auch nicht gelobt.

Was für Gefährlichkeit stößt einem König für/ zu mehren Reich und Land durch gantz verbothne Kriege /

Gesetzt auch/ es erfolgt erwündschtes Glück und Siege /

So steht das Unrecht doch Ihm stetig für der Thür.

Drum wird ein Potentat belieben keinen Krieg /

Er sey auch wie er sey/ vielmehr wohl überlegen /

ja mehr denn tausendmahl; als laßen sich bewegen.

Denn nichts mehr zweifelhafft in Kriegen als der Sieg.

Und weil es anders nicht will seyn zu dieser Zeit /

Als sich bald hier und da in Bündnüs einzulaßen /

So wird durch treuen Rath man wißen sich zu faßen /

Damit in Untergang nicht falle Land und Leut.

Dahero stehet wohl zu keisen einen Mann /

der das Gesandschaffts-Recht wieß treulich aus zuführen /

Daß also Herr und Reich ja möge nichts verlieren /

So steh Er für den Riß/ so vieler immer kan.

Zuletzt/ so ist der Fürst beglückt/ und Segens-voll /

Wenn Fried und Einigkeit sich stets im Reich ausbreiten /

Und gar zu keiner Zeit man hört von Krieg und Streiten /

So wiß' Er wie Er GOTT nicht sattsam dancken soll.

Die Feder ist zuschlecht ein gantzes Königreich

zu faßen in ein Blat; drumb/ wird dir/ Leser/ geben

die nachgesetzte Schrifft/ was sey des Königs Leben.

Doch wer schreibt allen recht? Wir sind nicht alle gleich.

So muß Ihm Hülffe thun ein treugesinnter Rath;

Denn Räthe kan umsonst man Augen nicht vergleichen /

wodurch ein Fürste sieht; Soll anders nicht einschleichen was Land und Leute stürtzt/ und man besorget hat.

Ein kluger Schiffer ist zu suchen stets gefaßt

gescheides Bootes-Volck; Ein Fürst muß Räthe wehlen

die Zeit und Noth geprüfft; die Häupter die hier fehlen /

verliehren bey dem Sturm Schiff/ Ancker/ Ruder/ Mast.

Wenn nun der Friede blüht dem Lande lunge Zeit /

daß Cammern/ Keller/ Feld/ von Vorrath übergehen;

So wird es einem Herrn so übel nicht anstehen /

wenn einen reichen Schatz zu sammlen Er gebeut.

Damit wenn Noth hergeht/ und Krieg und Unglück tobt /

Man Lan und Städten Hilfft/ doch nicht von Schweiß und Blute

der Armen ausgepreßt/ denn das kömmt nicht zugute /

der Seelen eines Herrn/ und wird auch nicht gelobt.

Was für Gefährlichkeit stößt einem König für/ zu mehren Reich und Land durch gantz verbothne Kriege /

Gesetzt auch/ es erfolgt erwündschtes Glück und Siege /

So steht das Unrecht doch Ihm stetig für der Thür.

Drum wird ein Potentat belieben keinen Krieg /

Er sey auch wie er sey/ vielmehr wohl überlegen /

ja mehr denn tausendmahl; als laßen sich bewegen.

Denn nichts mehr zweifelhafft in Kriegen als der Sieg.

Und weil es anders nicht will seyn zu dieser Zeit /

Als sich bald hier und da in Bündnüs einzulaßen /

So wird durch treuen Rath man wißen sich zu faßen /

Damit in Untergang nicht falle Land und Leut.

Dahero stehet wohl zu keisen einen Mann /

der das Gesandschaffts-Recht wieß treulich aus zuführen /

Daß also Herr und Reich ja möge nichts verlieren /

So steh Er für den Riß/ so vieler immer kan.

Zuletzt/ so ist der Fürst beglückt/ und Segens-voll /

Wenn Fried und Einigkeit sich stets im Reich ausbreiten /

Und gar zu keiner Zeit man hört von Krieg und Streiten /

So wiß' Er wie Er GOTT nicht sattsam dancken soll.

Die Feder ist zuschlecht ein gantzes Königreich

zu faßen in ein Blat; drumb/ wird dir/ Leser/ geben

die nachgesetzte Schrifft/ was sey des Königs Leben.

Doch wer schreibt allen recht? Wir sind nicht alle gleich.

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        <p>gescheides Bootes-Volck; Ein Fürst muß Räthe wehlen</p>
        <p>die Zeit und Noth geprüfft; die Häupter die hier fehlen /</p>
        <p>verliehren bey dem Sturm Schiff/ Ancker/ Ruder/ Mast.</p>
        <p>Wenn nun der Friede blüht dem Lande lunge Zeit /</p>
        <p>daß Cammern/ Keller/ Feld/ von Vorrath übergehen;</p>
        <p>So wird es einem Herrn so übel nicht anstehen /</p>
        <p>wenn einen reichen Schatz zu sammlen Er gebeut.</p>
        <p>Damit wenn Noth hergeht/ und Krieg und Unglück tobt /</p>
        <p>Man Lan und Städten Hilfft/ doch nicht von Schweiß und Blute</p>
        <p>der Armen ausgepreßt/ denn das kömmt nicht zugute /</p>
        <p>der Seelen eines Herrn/ und wird auch nicht gelobt.</p>
        <p>Was für Gefährlichkeit stößt einem König für/ zu mehren Reich und Land durch                      gantz verbothne Kriege /</p>
        <p>Gesetzt auch/ es erfolgt erwündschtes Glück und Siege /</p>
        <p>So steht das Unrecht doch Ihm stetig für der Thür.</p>
        <p>Drum wird ein Potentat belieben keinen Krieg /</p>
        <p>Er sey auch wie er sey/ vielmehr wohl überlegen /</p>
        <p>ja mehr denn tausendmahl; als laßen sich bewegen.</p>
        <p>Denn nichts mehr zweifelhafft in Kriegen als der Sieg.</p>
        <p>Und weil es anders nicht will seyn zu dieser Zeit /</p>
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        <p>Damit in Untergang nicht falle Land und Leut.</p>
        <p>Dahero stehet wohl zu keisen einen Mann /</p>
        <p>der das Gesandschaffts-Recht wieß treulich aus zuführen /</p>
        <p>Daß also Herr und Reich ja möge nichts verlieren /</p>
        <p>So steh Er für den Riß/ so vieler immer kan.</p>
        <p>Zuletzt/ so ist der Fürst beglückt/ und Segens-voll /</p>
        <p>Wenn Fried und Einigkeit sich stets im Reich ausbreiten /</p>
        <p>Und gar zu keiner Zeit man hört von Krieg und Streiten /</p>
        <p>So wiß' Er wie Er GOTT nicht sattsam dancken soll.</p>
        <p>Die Feder ist zuschlecht ein gantzes Königreich</p>
        <p>zu faßen in ein Blat; drumb/ wird dir/ Leser/ geben</p>
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[264/0294] So muß Ihm Hülffe thun ein treugesinnter Rath; Denn Räthe kan umsonst man Augen nicht vergleichen / wodurch ein Fürste sieht; Soll anders nicht einschleichen was Land und Leute stürtzt/ und man besorget hat. Ein kluger Schiffer ist zu suchen stets gefaßt gescheides Bootes-Volck; Ein Fürst muß Räthe wehlen die Zeit und Noth geprüfft; die Häupter die hier fehlen / verliehren bey dem Sturm Schiff/ Ancker/ Ruder/ Mast. Wenn nun der Friede blüht dem Lande lunge Zeit / daß Cammern/ Keller/ Feld/ von Vorrath übergehen; So wird es einem Herrn so übel nicht anstehen / wenn einen reichen Schatz zu sammlen Er gebeut. Damit wenn Noth hergeht/ und Krieg und Unglück tobt / Man Lan und Städten Hilfft/ doch nicht von Schweiß und Blute der Armen ausgepreßt/ denn das kömmt nicht zugute / der Seelen eines Herrn/ und wird auch nicht gelobt. Was für Gefährlichkeit stößt einem König für/ zu mehren Reich und Land durch gantz verbothne Kriege / Gesetzt auch/ es erfolgt erwündschtes Glück und Siege / So steht das Unrecht doch Ihm stetig für der Thür. Drum wird ein Potentat belieben keinen Krieg / Er sey auch wie er sey/ vielmehr wohl überlegen / ja mehr denn tausendmahl; als laßen sich bewegen. Denn nichts mehr zweifelhafft in Kriegen als der Sieg. Und weil es anders nicht will seyn zu dieser Zeit / Als sich bald hier und da in Bündnüs einzulaßen / So wird durch treuen Rath man wißen sich zu faßen / Damit in Untergang nicht falle Land und Leut. Dahero stehet wohl zu keisen einen Mann / der das Gesandschaffts-Recht wieß treulich aus zuführen / Daß also Herr und Reich ja möge nichts verlieren / So steh Er für den Riß/ so vieler immer kan. Zuletzt/ so ist der Fürst beglückt/ und Segens-voll / Wenn Fried und Einigkeit sich stets im Reich ausbreiten / Und gar zu keiner Zeit man hört von Krieg und Streiten / So wiß' Er wie Er GOTT nicht sattsam dancken soll. Die Feder ist zuschlecht ein gantzes Königreich zu faßen in ein Blat; drumb/ wird dir/ Leser/ geben die nachgesetzte Schrifft/ was sey des Königs Leben. Doch wer schreibt allen recht? Wir sind nicht alle gleich.

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Zitationshilfe: [N. N.]: Neuer Lust- und Lehrreicher Schau-Platz. Nürnberg, 1685, S. 264. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_schauplatz_1685/294>, abgerufen am 28.11.2024.