Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[N. N.]: Neuer Lust- und Lehrreicher Schau-Platz. Nürnberg, 1685.

Bild:
<< vorherige Seite

nicht mehr als 16. Haasen/ und 2. Hirsche gefangen/ darüber aber wegen der eingefallenen grossen Kälte/ und deß tieffen Schnees an die 500. Personen eingebüsset haben. Gleicher Gestalt miesset man König Carln dem Neunten in Franckreich bey/ daß er durch das stete Jagen und Blut der wilden Wolf. T. 2. lect. memorab. f. 920 Thiere nachgehends auch nach dem Blute der Menschen sehr begierig worden sey. Der Ertz-Bischoff zu Saltzburg/ Namens Michael/ ließ einen Unterthanen/ welcher einen Hirsch/ so ihm zu Schaden gegangen/ niedergemacht hatte/ in die Hirschhaut stecken/ auf den Marck tragen/ und Doct Timotheus Kirchnerus in Oratione von Hunden zerreissen. Churfürst Ludowig am Rhein/ schonete sein Wildpreth/ und vergaß darüber seiner Unterthanen Schaden. Es unterstund sich aber Einer von seinen Hof-Leuten/ und redete den Churfürsten also an: Es ist/ gnädiger Herr! wegen deß gehegten Wildprets bey dero Unterthanen ein grosses Weheklagen/ Heulen und Winseln/ und dafern sie solchen Ubel nicht abhelffen/ so werden sie nicht mehr für Sie zu GOtt bitten/ sondern vielmehr seufftzen. Dieses rührte dem frommen Churfürsten dermassen sein Hertze/ daß er alsobald zur Antwort gab: Wie/ soll ich meiner Unterthanen Gebet meissen/ daß sey ferne? Ich will lieber deroselben Nutzen suchen/ Und Gefährlichkeit. als auf solche Weise meiner Jagt-Lust nach folgen.

Gleichwie aber die Jenigen/ so sich in Gefahr setzen/ gemeiniglich darinnen umkommen: Also geschiehet es auch öffters hierinnen. Fulco König Robert[unleserliches Material] Abbas in Chronic. zu Jerusalem jagte einem Haasen nach/ stürtzte aber unversehens mit dem Pferde/ und brach darüber den Hals. Der Longobarder König Astulfus ward auf der Jagt von einem wilden Schwein umgebracht. König Woldemar A. C. 1251. in Dennemarck aber von den Seinigen mit einem Pfeil erschossen. Keyser Adrianus that einen Fall/ daß er die Zeit seines Lebens hinckete. Wie Sigebert. Semblacensis. Keyser Johannes Maurus zu Constantinopel einen wilden Eber fällen wollte/ verletzte er ihm selbst die Hand/ daß er in wenig Tagen starb. Auf König Diedwehrten in Teutschlande strich auf der Jagt ein wilder Stier/ als sich aber der König hinter einen Baum beschirmen/ und seinen Bogen Herodotus lib. 1. und Pfeil auf den Stier richten wollte/ lieff derselbe mit solcher Ungestümmigkeit an den Baum/ daß er umfiel / und den König erdrückte. König Crösi in Lydien Sohn Atys wurde aus Unvorsichtigkeit von dem Adraste getödtet. Aventin. lib. 4. Annal. Bojor. Denn als dieser mit dem Pfeile ein wildes Schwein tödten wollte/ erschoß Er Ihn. Da Carolomannus in Franckreich auf der Jagt von einem hauenden Schwein überwältiget/ und ihm sein Leib-Knecht mit dem Eisen zu Hülffe kommen wollte/ ist er von demselben tödtlich verwundet worden/ damit aber der Unschuldige nicht wieder möchte getödtet werden/ sprengte man aus / als ob ihn das Schwein erhauen. Hertzog Bogislaus den Zehenden in A. C. 1231. Pommern verletzte ein Hirsch mit dem Geweihe / daß er an Lung und Leber verwundet. König Woldemars in Dennemarck Sohn Woldemar/ der sonst nach deß Vatern Tode in die Königl. Regierung getreten / ward gleicher Gestalt Ritterschus. Exeg. g. p. 5. p. 6. auf der Jagt von Einem seiner Hof-Bedienten mit einem Pfeile in den Schenckel geschossen/ daß er daran starb. Keyser Maximiliani deß Ersten Gemahlin/ Hertzog Carls in Burgund einzige Tochter/ fiel auf der Jagt/ da sie Fabrici[unleserliches Material] de Origin. Saxon. l. 2. p. 142. zum fünfften mahle schwanger gieng/ von Pferde/ daß sie nebenst der Frucht blieb; dergleichen wiederfuhr auch seiner andern Gemahlin der Blanca Maria von Meyland. Keyser Otto der Erst stürtzte/ als er einem Wilde nacheilete/ A. C. 1532. mit dem Pferde/ und verwundete sich tödlich. Keyser Carl der Fünffte brach auf der Jagt in der Pfaltz ein Bein. Landgraf Wilhelm der Jüngere Xenoph. l. 1. de Paedia Cyri. in Hessen fiel sich vom Pferde zu tode. Amadeus der Zehende Hertzog in Saphoien aber brach auf der Jagt den Hals. Da König Astyages in Meden vermerckte/ daß sein Enckel/ der junge Cyrus/ grosse Lust zum Jagen

nicht mehr als 16. Haasen/ und 2. Hirsche gefangen/ darüber aber wegen der eingefallenen grossen Kälte/ und deß tieffen Schnees an die 500. Personen eingebüsset haben. Gleicher Gestalt miesset man König Carln dem Neunten in Franckreich bey/ daß er durch das stete Jagen und Blut der wilden Wolf. T. 2. lect. memorab. f. 920 Thiere nachgehends auch nach dem Blute der Menschen sehr begierig worden sey. Der Ertz-Bischoff zu Saltzburg/ Namens Michael/ ließ einen Unterthanen/ welcher einen Hirsch/ so ihm zu Schaden gegangen/ niedergemacht hatte/ in die Hirschhaut stecken/ auf den Marck tragen/ und Doct Timotheus Kirchnerus in Oratione von Hunden zerreissen. Churfürst Ludowig am Rhein/ schonete sein Wildpreth/ und vergaß darüber seiner Unterthanen Schaden. Es unterstund sich aber Einer von seinen Hof-Leuten/ und redete den Churfürsten also an: Es ist/ gnädiger Herr! wegen deß gehegten Wildprets bey dero Unterthanen ein grosses Weheklagen/ Heulen und Winseln/ und dafern sie solchen Ubel nicht abhelffen/ so werden sie nicht mehr für Sie zu GOtt bitten/ sondern vielmehr seufftzen. Dieses rührte dem frommen Churfürsten dermassen sein Hertze/ daß er alsobald zur Antwort gab: Wie/ soll ich meiner Unterthanen Gebet meissen/ daß sey ferne? Ich will lieber deroselben Nutzen suchen/ Und Gefährlichkeit. als auf solche Weise meiner Jagt-Lust nach folgen.

Gleichwie aber die Jenigen/ so sich in Gefahr setzen/ gemeiniglich darinnen umkommen: Also geschiehet es auch öffters hierinnen. Fulco König Robert[unleserliches Material] Abbas in Chronic. zu Jerusalem jagte einem Haasen nach/ stürtzte aber unversehens mit dem Pferde/ und brach darüber den Hals. Der Longobarder König Astulfus ward auf der Jagt von einem wilden Schwein umgebracht. König Woldemar A. C. 1251. in Dennemarck aber von den Seinigen mit einem Pfeil erschossen. Keyser Adrianus that einen Fall/ daß er die Zeit seines Lebens hinckete. Wie Sigebert. Semblacensis. Keyser Johannes Maurus zu Constantinopel einen wilden Eber fällen wollte/ verletzte er ihm selbst die Hand/ daß er in wenig Tagen starb. Auf König Diedwehrten in Teutschlande strich auf der Jagt ein wilder Stier/ als sich aber der König hinter einen Baum beschirmen/ und seinen Bogen Herodotus lib. 1. und Pfeil auf den Stier richten wollte/ lieff derselbe mit solcher Ungestümmigkeit an den Baum/ daß er umfiel / und den König erdrückte. König Crösi in Lydien Sohn Atys wurde aus Unvorsichtigkeit von dem Adraste getödtet. Aventin. lib. 4. Annal. Bojor. Denn als dieser mit dem Pfeile ein wildes Schwein tödten wollte/ erschoß Er Ihn. Da Carolomannus in Franckreich auf der Jagt von einem hauenden Schwein überwältiget/ und ihm sein Leib-Knecht mit dem Eisen zu Hülffe kommen wollte/ ist er von demselben tödtlich verwundet worden/ damit aber der Unschuldige nicht wieder möchte getödtet werden/ sprengte man aus / als ob ihn das Schwein erhauen. Hertzog Bogislaus den Zehenden in A. C. 1231. Pommern verletzte ein Hirsch mit dem Geweihe / daß er an Lung und Leber verwundet. König Woldemars in Dennemarck Sohn Woldemar/ der sonst nach deß Vatern Tode in die Königl. Regierung getreten / ward gleicher Gestalt Ritterschus. Exeg. g. p. 5. p. 6. auf der Jagt von Einem seiner Hof-Bedienten mit einem Pfeile in den Schenckel geschossen/ daß er daran starb. Keyser Maximiliani deß Ersten Gemahlin/ Hertzog Carls in Burgund einzige Tochter/ fiel auf der Jagt/ da sie Fabrici[unleserliches Material] de Origin. Saxon. l. 2. p. 142. zum fünfften mahle schwanger gieng/ von Pferde/ daß sie nebenst der Frucht blieb; dergleichen wiederfuhr auch seiner andern Gemahlin der Blanca Maria von Meyland. Keyser Otto der Erst stürtzte/ als er einem Wilde nacheilete/ A. C. 1532. mit dem Pferde/ und verwundete sich tödlich. Keyser Carl der Fünffte brach auf der Jagt in der Pfaltz ein Bein. Landgraf Wilhelm der Jüngere Xenoph. l. 1. de Paedia Cyri. in Hessen fiel sich vom Pferde zu tode. Amadeus der Zehende Hertzog in Saphoien aber brach auf der Jagt den Hals. Da König Astyages in Meden vermerckte/ daß sein Enckel/ der junge Cyrus/ grosse Lust zum Jagen

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0254" n="224"/>
nicht mehr als 16. Haasen/ und 2. Hirsche gefangen/ darüber aber                      wegen der eingefallenen grossen Kälte/ und deß tieffen Schnees an die 500.                      Personen eingebüsset haben. Gleicher Gestalt miesset man König Carln dem Neunten                      in Franckreich bey/ daß er durch das stete Jagen und Blut der wilden <note place="left">Wolf. T. 2. lect. memorab. f. 920</note> Thiere nachgehends                      auch nach dem Blute der Menschen sehr begierig worden sey. Der Ertz-Bischoff zu                      Saltzburg/ Namens Michael/ ließ einen Unterthanen/ welcher einen Hirsch/ so                      ihm zu Schaden gegangen/ niedergemacht hatte/ in die Hirschhaut stecken/ auf                      den Marck tragen/ und <note place="left">Doct Timotheus Kirchnerus in                          Oratione</note> von Hunden zerreissen. Churfürst Ludowig am Rhein/ schonete                      sein Wildpreth/ und vergaß darüber seiner Unterthanen Schaden. Es unterstund                      sich aber Einer von seinen Hof-Leuten/ und redete den Churfürsten also an: Es                      ist/ gnädiger Herr! wegen deß gehegten Wildprets bey dero Unterthanen ein                      grosses Weheklagen/ Heulen und Winseln/ und dafern sie solchen Ubel nicht                      abhelffen/ so werden sie nicht mehr für Sie zu GOtt bitten/ sondern vielmehr                      seufftzen. Dieses rührte dem frommen Churfürsten dermassen sein Hertze/ daß er                      alsobald zur Antwort gab: Wie/ soll ich meiner Unterthanen Gebet meissen/ daß                      sey ferne? Ich will lieber deroselben Nutzen suchen/ <note place="left">Und                          Gefährlichkeit.</note> als auf solche Weise meiner Jagt-Lust nach                      folgen.</p>
        <p>Gleichwie aber die Jenigen/ so sich in Gefahr setzen/ gemeiniglich darinnen                      umkommen: Also geschiehet es auch öffters hierinnen. Fulco König <note place="left">Robert<gap reason="illegible"/> Abbas in Chronic.</note> zu Jerusalem jagte einem                      Haasen nach/ stürtzte aber unversehens mit dem Pferde/ und brach darüber den                      Hals. Der Longobarder König Astulfus ward auf der Jagt von einem wilden Schwein                      umgebracht. König Woldemar <note place="left">A. C. 1251.</note> in Dennemarck                      aber von den Seinigen mit einem Pfeil erschossen. Keyser Adrianus that einen                      Fall/ daß er die Zeit seines Lebens hinckete. Wie <note place="left">Sigebert.                          Semblacensis.</note> Keyser Johannes Maurus zu Constantinopel einen wilden                      Eber fällen wollte/ verletzte er ihm selbst die Hand/ daß er in wenig Tagen                      starb. Auf König Diedwehrten in Teutschlande strich auf der Jagt ein wilder                      Stier/ als sich aber der König hinter einen Baum beschirmen/ und seinen Bogen                          <note place="left">Herodotus lib. 1.</note> und Pfeil auf den Stier richten                      wollte/ lieff derselbe mit solcher Ungestümmigkeit an den Baum/ daß er umfiel                     / und den König erdrückte. König Crösi in Lydien Sohn Atys wurde aus                      Unvorsichtigkeit von dem Adraste getödtet. <note place="left">Aventin. lib. 4.                          Annal. Bojor.</note> Denn als dieser mit dem Pfeile ein wildes Schwein                      tödten wollte/ erschoß Er Ihn. Da Carolomannus in Franckreich auf der Jagt von                      einem hauenden Schwein überwältiget/ und ihm sein Leib-Knecht mit dem Eisen zu                      Hülffe kommen wollte/ ist er von demselben tödtlich verwundet worden/ damit                      aber der Unschuldige nicht wieder möchte getödtet werden/ sprengte man aus /                      als ob ihn das Schwein erhauen. Hertzog Bogislaus den Zehenden in <note place="left">A. C. 1231.</note> Pommern verletzte ein Hirsch mit dem Geweihe                     / daß er an Lung und Leber verwundet. König Woldemars in Dennemarck Sohn                      Woldemar/ der sonst nach deß Vatern Tode in die Königl. Regierung getreten /                      ward gleicher Gestalt <note place="left">Ritterschus. Exeg. g. p. 5. p.                          6.</note> auf der Jagt von Einem seiner Hof-Bedienten mit einem Pfeile in                      den Schenckel geschossen/ daß er daran starb. Keyser Maximiliani deß Ersten                      Gemahlin/ Hertzog Carls in Burgund einzige Tochter/ fiel auf der Jagt/ da sie                          <note place="left">Fabrici<gap reason="illegible"/> de Origin. Saxon. l. 2. p. 142.</note> zum                      fünfften mahle schwanger gieng/ von Pferde/ daß sie nebenst der Frucht blieb;                      dergleichen wiederfuhr auch seiner andern Gemahlin der Blanca Maria von Meyland.                      Keyser Otto der Erst stürtzte/ als er einem Wilde nacheilete/ <note place="left">A. C. 1532.</note> mit dem Pferde/ und verwundete sich                      tödlich. Keyser Carl der Fünffte brach auf der Jagt in der Pfaltz ein Bein.                      Landgraf Wilhelm der Jüngere <note place="left">Xenoph. l. 1. de Paedia                          Cyri.</note> in Hessen fiel sich vom Pferde zu tode. Amadeus der Zehende                      Hertzog in Saphoien aber brach auf der Jagt den Hals. Da König Astyages in Meden                      vermerckte/ daß sein Enckel/ der junge Cyrus/ grosse Lust zum Jagen
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[224/0254] nicht mehr als 16. Haasen/ und 2. Hirsche gefangen/ darüber aber wegen der eingefallenen grossen Kälte/ und deß tieffen Schnees an die 500. Personen eingebüsset haben. Gleicher Gestalt miesset man König Carln dem Neunten in Franckreich bey/ daß er durch das stete Jagen und Blut der wilden Thiere nachgehends auch nach dem Blute der Menschen sehr begierig worden sey. Der Ertz-Bischoff zu Saltzburg/ Namens Michael/ ließ einen Unterthanen/ welcher einen Hirsch/ so ihm zu Schaden gegangen/ niedergemacht hatte/ in die Hirschhaut stecken/ auf den Marck tragen/ und von Hunden zerreissen. Churfürst Ludowig am Rhein/ schonete sein Wildpreth/ und vergaß darüber seiner Unterthanen Schaden. Es unterstund sich aber Einer von seinen Hof-Leuten/ und redete den Churfürsten also an: Es ist/ gnädiger Herr! wegen deß gehegten Wildprets bey dero Unterthanen ein grosses Weheklagen/ Heulen und Winseln/ und dafern sie solchen Ubel nicht abhelffen/ so werden sie nicht mehr für Sie zu GOtt bitten/ sondern vielmehr seufftzen. Dieses rührte dem frommen Churfürsten dermassen sein Hertze/ daß er alsobald zur Antwort gab: Wie/ soll ich meiner Unterthanen Gebet meissen/ daß sey ferne? Ich will lieber deroselben Nutzen suchen/ als auf solche Weise meiner Jagt-Lust nach folgen. Wolf. T. 2. lect. memorab. f. 920 Doct Timotheus Kirchnerus in Oratione Und Gefährlichkeit. Gleichwie aber die Jenigen/ so sich in Gefahr setzen/ gemeiniglich darinnen umkommen: Also geschiehet es auch öffters hierinnen. Fulco König zu Jerusalem jagte einem Haasen nach/ stürtzte aber unversehens mit dem Pferde/ und brach darüber den Hals. Der Longobarder König Astulfus ward auf der Jagt von einem wilden Schwein umgebracht. König Woldemar in Dennemarck aber von den Seinigen mit einem Pfeil erschossen. Keyser Adrianus that einen Fall/ daß er die Zeit seines Lebens hinckete. Wie Keyser Johannes Maurus zu Constantinopel einen wilden Eber fällen wollte/ verletzte er ihm selbst die Hand/ daß er in wenig Tagen starb. Auf König Diedwehrten in Teutschlande strich auf der Jagt ein wilder Stier/ als sich aber der König hinter einen Baum beschirmen/ und seinen Bogen und Pfeil auf den Stier richten wollte/ lieff derselbe mit solcher Ungestümmigkeit an den Baum/ daß er umfiel / und den König erdrückte. König Crösi in Lydien Sohn Atys wurde aus Unvorsichtigkeit von dem Adraste getödtet. Denn als dieser mit dem Pfeile ein wildes Schwein tödten wollte/ erschoß Er Ihn. Da Carolomannus in Franckreich auf der Jagt von einem hauenden Schwein überwältiget/ und ihm sein Leib-Knecht mit dem Eisen zu Hülffe kommen wollte/ ist er von demselben tödtlich verwundet worden/ damit aber der Unschuldige nicht wieder möchte getödtet werden/ sprengte man aus / als ob ihn das Schwein erhauen. Hertzog Bogislaus den Zehenden in Pommern verletzte ein Hirsch mit dem Geweihe / daß er an Lung und Leber verwundet. König Woldemars in Dennemarck Sohn Woldemar/ der sonst nach deß Vatern Tode in die Königl. Regierung getreten / ward gleicher Gestalt auf der Jagt von Einem seiner Hof-Bedienten mit einem Pfeile in den Schenckel geschossen/ daß er daran starb. Keyser Maximiliani deß Ersten Gemahlin/ Hertzog Carls in Burgund einzige Tochter/ fiel auf der Jagt/ da sie zum fünfften mahle schwanger gieng/ von Pferde/ daß sie nebenst der Frucht blieb; dergleichen wiederfuhr auch seiner andern Gemahlin der Blanca Maria von Meyland. Keyser Otto der Erst stürtzte/ als er einem Wilde nacheilete/ mit dem Pferde/ und verwundete sich tödlich. Keyser Carl der Fünffte brach auf der Jagt in der Pfaltz ein Bein. Landgraf Wilhelm der Jüngere in Hessen fiel sich vom Pferde zu tode. Amadeus der Zehende Hertzog in Saphoien aber brach auf der Jagt den Hals. Da König Astyages in Meden vermerckte/ daß sein Enckel/ der junge Cyrus/ grosse Lust zum Jagen Robert_ Abbas in Chronic. A. C. 1251. Sigebert. Semblacensis. Herodotus lib. 1. Aventin. lib. 4. Annal. Bojor. A. C. 1231. Ritterschus. Exeg. g. p. 5. p. 6. Fabrici_ de Origin. Saxon. l. 2. p. 142. A. C. 1532. Xenoph. l. 1. de Paedia Cyri.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-11-26T12:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-11-26T12:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_schauplatz_1685
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_schauplatz_1685/254
Zitationshilfe: [N. N.]: Neuer Lust- und Lehrreicher Schau-Platz. Nürnberg, 1685, S. 224. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_schauplatz_1685/254>, abgerufen am 19.05.2024.