Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[N. N.]: Neu vermehrte Rümpffens-Ordnung. [s. l.], 1695.

Bild:
<< vorherige Seite
nächste Seite >>

Gelegenheit der Stell und Orts geschehen, damit
nicht ein Spieler also leichtlich dem andern in die
Karthen sehen/ auch desto mehr Zuseher sich allda
auffhalten können.

3. Articul.

Die sich solcher ehrlichen Kurtzweil unterfan-
gent wollen/ müssen einer friedlichen Freundschafft/
Complexion und Natur seyn/ die so gerne verspielen
als gewinnen/ denn wer zu einen Jäger verdorben/
ist auch zu dieser Kurtzweil wenig geschickt.

4. Articul.

Wann nun etwa drey gute Gesellen mit einan-
der zurümpffen Lust haben/ soll die Karte auff allen
4. Ecken fein sauber und lustig beschnitten/ auff dem
Tisch gesetzt werden.

5. Articul.

Es soll aber nunmehro in alle Ewigkeit dieser
schändliche Gebrauch und Unordnung/ die fast in der
gantzen Welt und fürnemlich teutscher Nation einge-
schlichen und eingerissen/ daß die Karthe nur auff 2.
Ecken zwerch überschnitten werden/ ja auch zu rechts
die Ecken mit einen Licht abgebrant/ abgeschafft seyn.

6. Articul.

Wer darwider handeln wird/ soll nach Rümpf-
fens-Turnier gestrafft/ und zu spielen nicht zugelas-
sen werden.

Da

Gelegenheit der Stell und Orts geſchehen, damit
nicht ein Spieler alſo leichtlich dem andern in die
Karthen ſehen/ auch deſto mehr Zuſeher ſich allda
auffhalten koͤnnen.

3. Articul.

Die ſich ſolcher ehrlichen Kurtzweil unterfan-
gent wollen/ muͤſſen einer friedlichen Freundſchafft/
Complexion und Natur ſeyn/ die ſo gerne verſpielen
als gewinnen/ denn wer zu einen Jaͤger verdorben/
iſt auch zu dieſer Kurtzweil wenig geſchickt.

4. Articul.

Wann nun etwa drey gute Geſellen mit einan-
der zuruͤmpffen Luſt haben/ ſoll die Karte auff allen
4. Ecken fein ſauber und luſtig beſchnitten/ auff dem
Tiſch geſetzt werden.

5. Articul.

Es ſoll aber nunmehro in alle Ewigkeit dieſer
ſchaͤndliche Gebrauch und Unordnung/ die faſt in der
gantzen Welt und fuͤrnemlich teutſcher Nation einge-
ſchlichen und eingeriſſen/ daß die Karthe nur auff 2.
Ecken zwerch uͤberſchnitten werden/ ja auch zu rechts
die Ecken mit einen Licht abgebrant/ abgeſchafft ſeyn.

6. Articul.

Wer darwider handeln wird/ ſoll nach Ruͤmpf-
fens-Turnier geſtrafft/ und zu ſpielen nicht zugelaſ-
ſen werden.

Da
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div>
          <p><pb facs="#f0005" corresp="https://digitale.bibliothek.uni-halle.de/vd17/content/pageview/64256"/>
Gelegenheit der Stell und Orts ge&#x017F;chehen, damit<lb/>
nicht ein Spieler al&#x017F;o leichtlich dem andern in die<lb/>
Karthen &#x017F;ehen/ auch de&#x017F;to mehr Zu&#x017F;eher &#x017F;ich allda<lb/>
auffhalten ko&#x0364;nnen.</p>
        </div>
        <div>
          <head>3. <hi rendition="#aq"><choice><abbr>Artic.</abbr><expan>Articul.</expan></choice></hi></head><lb/>
          <p>Die &#x017F;ich &#x017F;olcher ehrlichen Kurtzweil unterfan-<lb/>
gent wollen/ mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en einer friedlichen Freund&#x017F;chafft/<lb/>
Complexion und Natur &#x017F;eyn/ die &#x017F;o gerne ver&#x017F;pielen<lb/>
als gewinnen/ denn wer zu einen Ja&#x0364;ger verdorben/<lb/>
i&#x017F;t auch zu die&#x017F;er Kurtzweil wenig ge&#x017F;chickt.</p>
        </div><lb/>
        <div>
          <head>4. <hi rendition="#aq"><choice><abbr>Artic.</abbr><expan>Articul.</expan></choice></hi></head><lb/>
          <p>Wann nun etwa drey gute Ge&#x017F;ellen mit einan-<lb/>
der zuru&#x0364;mpffen Lu&#x017F;t haben/ &#x017F;oll die Karte auff allen<lb/>
4. Ecken fein &#x017F;auber und lu&#x017F;tig be&#x017F;chnitten/ auff dem<lb/>
Ti&#x017F;ch ge&#x017F;etzt werden.</p>
        </div><lb/>
        <div>
          <head>5. <hi rendition="#aq"><choice><abbr>Artic.</abbr><expan>Articul.</expan></choice></hi></head><lb/>
          <p>Es &#x017F;oll aber nunmehro in alle Ewigkeit die&#x017F;er<lb/>
&#x017F;cha&#x0364;ndliche Gebrauch und Unordnung/ die fa&#x017F;t in der<lb/>
gantzen Welt und fu&#x0364;rnemlich teut&#x017F;cher Nation einge-<lb/>
&#x017F;chlichen und eingeri&#x017F;&#x017F;en/ daß die Karthe nur auff 2.<lb/>
Ecken zwerch u&#x0364;ber&#x017F;chnitten werden/ ja auch zu rechts<lb/>
die Ecken mit einen Licht abgebrant/ abge&#x017F;chafft &#x017F;eyn.</p>
        </div><lb/>
        <div>
          <head>6. <hi rendition="#aq"><choice><abbr>Artic.</abbr><expan>Articul.</expan></choice></hi></head><lb/>
          <p>Wer darwider handeln wird/ &#x017F;oll nach Ru&#x0364;mpf-<lb/>
fens-Turnier ge&#x017F;trafft/ und zu &#x017F;pielen nicht zugela&#x017F;-<lb/>
&#x017F;en werden.</p>
        </div><lb/>
        <fw place="bottom" type="catch">Da</fw>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0005] Gelegenheit der Stell und Orts geſchehen, damit nicht ein Spieler alſo leichtlich dem andern in die Karthen ſehen/ auch deſto mehr Zuſeher ſich allda auffhalten koͤnnen. 3. Artic. Die ſich ſolcher ehrlichen Kurtzweil unterfan- gent wollen/ muͤſſen einer friedlichen Freundſchafft/ Complexion und Natur ſeyn/ die ſo gerne verſpielen als gewinnen/ denn wer zu einen Jaͤger verdorben/ iſt auch zu dieſer Kurtzweil wenig geſchickt. 4. Artic. Wann nun etwa drey gute Geſellen mit einan- der zuruͤmpffen Luſt haben/ ſoll die Karte auff allen 4. Ecken fein ſauber und luſtig beſchnitten/ auff dem Tiſch geſetzt werden. 5. Artic. Es ſoll aber nunmehro in alle Ewigkeit dieſer ſchaͤndliche Gebrauch und Unordnung/ die faſt in der gantzen Welt und fuͤrnemlich teutſcher Nation einge- ſchlichen und eingeriſſen/ daß die Karthe nur auff 2. Ecken zwerch uͤberſchnitten werden/ ja auch zu rechts die Ecken mit einen Licht abgebrant/ abgeſchafft ſeyn. 6. Artic. Wer darwider handeln wird/ ſoll nach Ruͤmpf- fens-Turnier geſtrafft/ und zu ſpielen nicht zugelaſ- ſen werden. Da

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Jonas Richter: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-10-11T08:11:35Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jonas Richter: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-10-11T08:11:35Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: gekennzeichnet; Druckfehler: dokumentiert; fremdsprachliches Material: gekennzeichnet; Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage; i/j in Fraktur: wie Vorlage; I/J in Fraktur: wie Vorlage; Kolumnentitel: gekennzeichnet; Kustoden: gekennzeichnet; langes s (ſ): wie Vorlage; Normalisierungen: keine; rundes r (ꝛ): wie Vorlage; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: wie Vorlage; u/v bzw. U/V: wie Vorlage; Vokale mit übergest. e: wie Vorlage; Vollständigkeit: teilweise erfasst; Zeichensetzung: wie Vorlage; Zeilenumbrüche markiert: ja;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_ruempfen_1695
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_ruempfen_1695/5
Zitationshilfe: [N. N.]: Neu vermehrte Rümpffens-Ordnung. [s. l.], 1695, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_ruempfen_1695/5>, abgerufen am 23.11.2024.