Rigische Novellen. Nr. 37, Riga, 1699.von ihnen zu bekommen/ und noch an sich zie- Wilde/ vom 2. May. Gegen den morgenden Wahl-Tag des Tribu- Stockholm/ vom 12. April. Gestern hatte der Frantzösische Ambassadeur/ Erffurt/ vom 17. April. Am verwichenen Freytag ist Ihro Hoch- Turin/ vom 10. April. Mit Demolirung der Burg Vuy [w]ird con- der[Spaltenumbruch]
von ihnen zu bekommen/ und noch an sich zie- Wilde/ vom 2. May. Gegen den morgenden Wahl-Tag des Tribu- Stockholm/ vom 12. April. Gestern hatte der Frantzösische Ambassadeur/ Erffurt/ vom 17. April. Am verwichenen Freytag ist Ihro Hoch- Turin/ vom 10. April. Mit Demolirung der Burg Vuy [w]ird con- der[Spaltenumbruch]
<TEI> <text> <body> <div type="jArticle" n="1"> <p><pb facs="#f0003" n="[3]"/> von ihnen zu bekommen/ und noch an sich zie-<lb/> hen/ welche sie die Parthey des Printzen de Con-<lb/> ti nennen/ drohende/ daß die Trouppen von<lb/> Ew. Majest. die Häuser derjenigen/ so nicht<lb/> unterzeichnen/ sollen verbrannt werden. Sire/<lb/> ich habe die Ehre nicht/ Ew. Majest. zu sprechen/<lb/> als von Dingen voller Warheit/ so in diesen<lb/> Orten ein Geschrey machen; Dies seyn die Be-<lb/> weisthümer/ so wir in der Hand haben. Sire/<lb/> dieses nöthiget mir/ so wol wegen meiner Si-<lb/> cherheit/ als vorzukommen der Thätligkeit wie-<lb/> der die Intention Ew. Majest. und welche einer<lb/> Ungebundenheit die nicht zu verwehren/ Platz<lb/> solte machen/ mit der gewöhnlichen Mittel/ so<lb/> dem Gebrauch denen Gesetzen und der Justitze<lb/> gemäß/ wieder dieses unordentliche Vornehmen/<lb/> und Ruhe zu handhaben zu bedienen/ deswegen<lb/> verhoffe Ew. Majest. meine Conduite allezeit<lb/> mit den Reguln der Justitz übereinkommend be-<lb/> finden/ werden zustimmen/ und mir die Gnade<lb/> thun zu glauben/ daß ich mit tieffen Respect und<lb/> demüthigster Unterwerffung bin Sire/ von Ew.<lb/> Majest. sehr unterthänig und sehr gehorsame<lb/> Dienerin/ auch getreue Unterthanine etc.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Wilde/ vom 2. May.</head><lb/> <p>Gegen den morgenden Wahl-Tag des Tribu-<lb/> nal-Marschalls/ auch den darauff folgenden<lb/> Land-Tag finden sich ungemein viel Edelleute<lb/> und Magnaten ein. Herr Siesicki/ Woywoda<lb/> Minski/ welcher die Direction woll bekommen<lb/> dörffte/ ist mit einer Assistentz von 200 Pferden<lb/> gestern in die Stadt eingeritten. Herr Kociol<lb/> Kastellan Witepski ist heut frühe mit einer noch<lb/> grössern Menge Adels/ und ist noch unbekandt/<lb/> welche Parthey der andern weichen wird. Mor-<lb/> gen wird der Groß-Feld-Herr von Antokol in<lb/> Assistentz von 1500. Edelleuten ins Schloß zur<lb/> Wahl einziehen/ davon mit negsten der <hi rendition="#aq">even-<lb/> dus</hi> wird zu berichten seyn.<lb/><cb/> </p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Stockholm/ vom 12. April.</head><lb/> <p>Gestern hatte der Frantzösische Ambassadeur/<lb/> Comte d’Avaux/ seine Abschieds Audience bey<lb/> Ihr. Königl. Majest./ wie auch der Königl. Frau<lb/> Wittibe/ und Ihre Hoheiten die Princessinn<lb/> ohne Ceremonien/ und werden Se. Excellentz den<lb/> 17. dieses dero Rückreise nach Franckreich über<lb/> Ustedt und Stralsund antreten. Der Herr<lb/> Woywoda Galetzky/ so am verwichenen Grünen<lb/> Donnerstag hier arriviret/ erwartet annoch seine<lb/> Domestiquen und Bagage/ welche von Copen-<lb/> hagen zu Wasser anhero abgegangen seyn/ bey<lb/> deren Ankunfft derselbige bey Ihro Königl. Ma-<lb/> jestät publique Audience nehmen/ und seine ha-<lb/> bende Commission incaminiren wird.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Erffurt/ vom 17. April.</head><lb/> <p>Am verwichenen Freytag ist Ihro Hoch-<lb/> Fürstl. Durchl. Hertzog Friederichs Durchl.<lb/> Frau Gemahlin gnädigst entbunden/ und eines<lb/> über aus wolgestalten Printzens genesen/ wo-<lb/> durch das gantze Hochfürstl. Hauß höchst er-<lb/> freuet; Gestern nach geendigter Frühe-Predigt<lb/> ist dieses allerliebste Fürstl. Kind seinem Selig-<lb/> mach<supplied cert="low">te</supplied> in der Heil. Tauffe vorgetragen/ und<lb/> demselben der Nahme Friedrich beygeleget wor-<lb/> den: GOtt lasse die hierob empfundene Freude<lb/> gesegnet und beständig seyn. Des Hertzog Hein-<lb/> rich zu Sachsen Römhildt etc. Hochfürstl. Drl.<lb/> sind vor 8. Tagen an einem Schlag-Fluß dem<lb/> Toge gar nahe gewesen/ es hat aber der liebe Gott<lb/> Gnade gegeben/ daß Sie sich in etwas erhohlet/<lb/> und nun ausser Gefahr seyn/ der Höchste bestäti-<lb/> ge die angefangene Genesung/ und lasse derglei-<lb/> chen nicht wieder über Sie kommen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Turin/ vom 10. April.</head><lb/> <p>Mit Demolirung der Burg Vuy <supplied cert="low">w</supplied>ird con-<lb/> tinuiret/ auch werden viele Bäume auff dem<lb/> Felde abgehauen/ einen grossen und breiten Weg<lb/> zu machen/ auff welchem eine Armee Columbs-<lb/> Weise marchiren kan. Den 5. passirten die wie-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">der<cb/> </fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [[3]/0003]
von ihnen zu bekommen/ und noch an sich zie-
hen/ welche sie die Parthey des Printzen de Con-
ti nennen/ drohende/ daß die Trouppen von
Ew. Majest. die Häuser derjenigen/ so nicht
unterzeichnen/ sollen verbrannt werden. Sire/
ich habe die Ehre nicht/ Ew. Majest. zu sprechen/
als von Dingen voller Warheit/ so in diesen
Orten ein Geschrey machen; Dies seyn die Be-
weisthümer/ so wir in der Hand haben. Sire/
dieses nöthiget mir/ so wol wegen meiner Si-
cherheit/ als vorzukommen der Thätligkeit wie-
der die Intention Ew. Majest. und welche einer
Ungebundenheit die nicht zu verwehren/ Platz
solte machen/ mit der gewöhnlichen Mittel/ so
dem Gebrauch denen Gesetzen und der Justitze
gemäß/ wieder dieses unordentliche Vornehmen/
und Ruhe zu handhaben zu bedienen/ deswegen
verhoffe Ew. Majest. meine Conduite allezeit
mit den Reguln der Justitz übereinkommend be-
finden/ werden zustimmen/ und mir die Gnade
thun zu glauben/ daß ich mit tieffen Respect und
demüthigster Unterwerffung bin Sire/ von Ew.
Majest. sehr unterthänig und sehr gehorsame
Dienerin/ auch getreue Unterthanine etc.
Wilde/ vom 2. May.
Gegen den morgenden Wahl-Tag des Tribu-
nal-Marschalls/ auch den darauff folgenden
Land-Tag finden sich ungemein viel Edelleute
und Magnaten ein. Herr Siesicki/ Woywoda
Minski/ welcher die Direction woll bekommen
dörffte/ ist mit einer Assistentz von 200 Pferden
gestern in die Stadt eingeritten. Herr Kociol
Kastellan Witepski ist heut frühe mit einer noch
grössern Menge Adels/ und ist noch unbekandt/
welche Parthey der andern weichen wird. Mor-
gen wird der Groß-Feld-Herr von Antokol in
Assistentz von 1500. Edelleuten ins Schloß zur
Wahl einziehen/ davon mit negsten der even-
dus wird zu berichten seyn.
Stockholm/ vom 12. April.
Gestern hatte der Frantzösische Ambassadeur/
Comte d’Avaux/ seine Abschieds Audience bey
Ihr. Königl. Majest./ wie auch der Königl. Frau
Wittibe/ und Ihre Hoheiten die Princessinn
ohne Ceremonien/ und werden Se. Excellentz den
17. dieses dero Rückreise nach Franckreich über
Ustedt und Stralsund antreten. Der Herr
Woywoda Galetzky/ so am verwichenen Grünen
Donnerstag hier arriviret/ erwartet annoch seine
Domestiquen und Bagage/ welche von Copen-
hagen zu Wasser anhero abgegangen seyn/ bey
deren Ankunfft derselbige bey Ihro Königl. Ma-
jestät publique Audience nehmen/ und seine ha-
bende Commission incaminiren wird.
Erffurt/ vom 17. April.
Am verwichenen Freytag ist Ihro Hoch-
Fürstl. Durchl. Hertzog Friederichs Durchl.
Frau Gemahlin gnädigst entbunden/ und eines
über aus wolgestalten Printzens genesen/ wo-
durch das gantze Hochfürstl. Hauß höchst er-
freuet; Gestern nach geendigter Frühe-Predigt
ist dieses allerliebste Fürstl. Kind seinem Selig-
machte in der Heil. Tauffe vorgetragen/ und
demselben der Nahme Friedrich beygeleget wor-
den: GOtt lasse die hierob empfundene Freude
gesegnet und beständig seyn. Des Hertzog Hein-
rich zu Sachsen Römhildt etc. Hochfürstl. Drl.
sind vor 8. Tagen an einem Schlag-Fluß dem
Toge gar nahe gewesen/ es hat aber der liebe Gott
Gnade gegeben/ daß Sie sich in etwas erhohlet/
und nun ausser Gefahr seyn/ der Höchste bestäti-
ge die angefangene Genesung/ und lasse derglei-
chen nicht wieder über Sie kommen.
Turin/ vom 10. April.
Mit Demolirung der Burg Vuy wird con-
tinuiret/ auch werden viele Bäume auff dem
Felde abgehauen/ einen grossen und breiten Weg
zu machen/ auff welchem eine Armee Columbs-
Weise marchiren kan. Den 5. passirten die wie-
der
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(2019-07-24T13:13:54Z)
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Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition.
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