Rigische Novellen. Nr. 37, Riga, 1699.Anno 1699. No. 37. Rigische NOVELLEN Vom 7. MAIJ. Sonntag. [Beginn Spaltensatz]
Wien/ vom 28. April. Es hat zwar allerdings scheinen wollen/ daß nebst[Spaltenumbruch]
Anno 1699. No. 37. Rigische NOVELLEN Vom 7. MAIJ. Sonntag. [Beginn Spaltensatz]
Wien/ vom 28. April. Es hat zwar allerdings scheinen wollen/ daß nebst[Spaltenumbruch]
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Anno 1699.
No. 37.
Rigische
NOVELLEN
Vom 7. MAIJ. Sonntag.
Wien/ vom 28. April.
Es hat zwar allerdings scheinen wollen/ daß
die Groß-Gesandschafft im künfftigen
Monat Junii nacher Constantinopel auffbre-
chen werde/ so wil man aber des Ausgangs
der Abscheidung der Confinien erwarten/ aller-
massen zu besorgen ist/ daß bey dieser Abthei-
lung einige Zwitrachten entstehen werden weiln
die Türcken die ihrigen zu erweitern suchen
möchten/ derentwillen dann/ im fall zwischen
denen Commissarien die etwan entstehende Miß-
hälligkeiten gütlich nicht beygeleget werden kön-
ten/ man den Kayserl. Ambassadeur darüber
ordentlich instruiren/ und ihme anbefehlen wer-
de/ bey der Ottomannischen Porta die streitige
Puncta zu erörtern. Derentwillen dann die
Abreise des Botschaffters schwerlich vorm Mo-
nat Julii geschehen wird. Man ist anitzo im
Werck begriffen/ das über Einrichtung der Su-
stentation der Kayserl. Regimenter in der De-
putation verfaste Project an Tag zu geben/ und
ehestes zu publiciren/ und so viel dasselbe enthält/
hat mans dergestalt/ und so viel die Mögligkeit
und der rerum status zulassen/ überleget/ daß
so wol das Königreich Hungarn/ allwo die mei-
sten Regimenter einlogirt werden sollen/ anbey
vorgesehen und disponiret worden/ daß eine star-
cke Mannschafft in die Frontier-Plätze zu meh-
rer Sublevirung des Landes/ verleget werden
muß/ auch die Hungarische Stände willig und
bereit sich erzeigen/ die Unterhaltung/ so viel ihr
Antheil austragen wird/ für die Soldatesca
ordentlich zu verschaffen. Es werden einige
Hungaris. Magnates dahier erwartet/ um zu
sehen/ ob Ihr. Kayserl. Maj. einen Landtag
auszuschreiben allergnädigst sich resolviren wol-
len. Der Venedische Ambassadeur Rußini/
welcher eine rühmliche Gesandschafft dahier ü-
ber 3. Jahr lang ausgestanden/ stehet in procin-
ctu/ nachdeme derselbte sich beurlaubet/ und von
Ihr. Kays. Maj. mit einem kostbaren Dia-
mant beschencket worden/ mit Eingang künffti-
ger Woche von hier nach seinem Vaterlande/
dahin bereits seine völlige Bagage samt den Be-
dienten auffgebrochen/ sich zu verfügen. Der
junge Graf/ Carl von Waldstein/ rüstet sich
auch zu seiner Abreise nach den Königl. Portu-
gallischen Hoff/ als Kayserl. extraordinair Am-
bassadeur im künfftigen Monat dahin auffzu-
brechen. Der jüngst vom Hn. Gr. Marsigli
dahier arrivirte Officierer hat unter andern
auch referirt/ daß gedachter Graf den 16. dieses
nacher Salankemen abgangen/ und selbigen
Tages/ wie auch die Türckis. Commissarii/
nebst
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