Rigische Novellen. Nr. 9, Riga, 1699.Königl. [unleserliches Material] wegen die- Weiln die [unleserliches Material]irung der Wien/ vom 17. Januarii. Am verwichenen Mittwoch Abends wurde [steh] [Spaltenumbruch]
Königl. [unleserliches Material] wegen die- Weiln die [unleserliches Material]irung der Wien/ vom 17. Januarii. Am verwichenen Mittwoch Abends wurde [steh] [Spaltenumbruch]
<TEI> <text> <body> <div type="jArticle" n="1"> <p><pb facs="#f0003" n="[3]"/> Königl. <gap reason="illegible"/> wegen die-<lb/> ser <gap reason="illegible"/><lb/><gap reason="illegible" unit="lines" quantity="1"/> </p><lb/> <p>Weiln die <gap reason="illegible"/>irung der<lb/> Belagerung von Ceuta<supplied cert="low">uns</supplied> von einer Zeit zur<lb/> andern obligiren/ neue Unkosten zu thun/ so hat<lb/> man in Deliberation gebracht/ ob man kein Mit-<lb/> tel ausfinden könnte/ sie zu vertreiben/ und zu<lb/> dem Ende ein Project entworffen/ doch glaubet<lb/> man nicht/ daß es seinen Fortgang gewinnet/<lb/> weiln/ folgends demselben/ ein so wichtiges<lb/> Werck mit 6000. Mann müste ausgeführet<lb/> werden. Aus Portugal hat man von den Zei-<lb/> tungen/ so vorhin gewesen/ zur Vorhe<supplied cert="low">ll</supplied> der Por-<lb/> tugiesen/ welche aus einem Auffruhr in des Käy-<lb/> sers Land von Monoropa in Indien entstanden/<lb/> diese Particularia empfangen: Der Käyser von<lb/> solchem Lande/ wie er gesehen/ daß seine 2. Brü-<lb/> der wider ihm sich auffgeworffen/ einen grossen<lb/> Anhang bekommen/ und ihm gäntzlich von sein<lb/> Reich zu verjagen vorgenommen/ hatte derselbe<lb/> sich nach der Stadt Feuna erhoben/ und von<lb/> dem Gouverneur Hülffe ersuchet/ mit Verspre-<lb/> chen/ daß/ im fall er durch die Assistentz der Kö-<lb/> niglichen Waffen in seinem Reich wieder gesetzet<lb/> würde/ Se. Majest. vor Souverain wolle erklä-<lb/> ren. Der Gouverneur/ welcher inclinire/ das Ge-<lb/> biet seines Königs weiter auszubreiten/ mit einer<lb/> wohlgeübten Mannschafft/ Lebens-Mittel/ Mu-<lb/> nition und alles ferner/ was zu Ausführung ei-<lb/> nes so grossen Wercks erfordert/ versehen/ nahm<lb/> die Offerten an/ bracht seine Militie zusammen/<lb/> die er mit etliche 1000. Negers/ Leibeigenen/ von<lb/> dem König von Portugal verstärckte/ marschir-<lb/> te aus der Stadt/ welche er wohl besetzt ließ/ con-<lb/> jungirte sich mit denen Trouppen/ welche dem<lb/> Käyser noch getreu verbleiben/ und zog mit der<lb/> Macht denen Rebellen/ so eine starcke Armee<lb/> hatten/ unter Augen/ das Gefecht so zwischen<lb/> beyden vorfiel/ war hefftig/ doch die Rebellen zo-<cb/><lb/> gen den Kürtzern/ und wurden in die Flucht<lb/> schlagen; Der Käyser/ welcher durch diese Mit-<lb/> tel auff den Trohn wieder gekommen/ legte zum<lb/> ersten den Eyd/ umb den König von Portugal<lb/> hold und getreu zu verbleiben/ in die Hände des<lb/> Gouverneurs ab/ und stunde also freywillich von<lb/> der Souverainität und vierfünffte Part eine<lb/> Silber-Mine ab/ welche er vorhin den König<lb/> von Portugal mit Tödtung des Gouverneurs<lb/> Francisco Baretto abhändig gemacht hätte/ wel-<lb/> che/ wie man vorgibt/ eine grosse Qualität Sil-<lb/> ber alle Jahr/ und so sauber/ daß jeder Klump<lb/> Mineral 5. Parthey Silber und nur ein Theil<lb/> Erde gibt.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Wien/ vom 17. Januarii.</head><lb/> <p>Am verwichenen Mittwoch Abends wurde<lb/> vor allhiesigen Stubenthor ein General-Probe<lb/> des verfertigsten Kunst-Feuerwercks zum Rö-<lb/> misch. Königl. Beylager erxhibiret/ welches wol<lb/> reusirt und von Ihro Hochfürstl. Durchl. Ertz-<lb/> Hertzogen Carln mit Vergnügen zugesehen wor-<lb/> den. Der Hr. Graf von Windischgrätz/ wel-<lb/> cher als Römischer Königl. Gesandter die Hey-<lb/> rahts Ceremonien zu Modena vollbracht/ ist<lb/> zwar schon am Mittwoch allhier erwartet wor-<lb/> den/ aber noch nicht angelanget/ so bald selbiger<lb/> arrivirt/ wird in der Ertz-Hertzoglichen Burg<lb/> eine grosse Music und Ballet gehalten werden/<lb/> worvon mit nechstem ein mehrers. Der Ertzbi-<lb/> schoff zu Saltzburg läst Triumph-Pforten und<lb/> grosse Präparatorien zu Empfangung der Rö-<lb/> mischen Königin machen. Die Nieder-Oe-<lb/> sters. Landstände deliberiren dermahlen über die<lb/> an dieselbe von I. K. M. gethane Postulata/<lb/> und haben an alle und jede gethane Landes-Mit-<lb/> tel die Ordre ergehen lassen/ das ein jegliche Her-<lb/> schafft der vorigen Ordnung und Aufflage/ noch<lb/> so viel wolmuntirte Personen/ nach Auswechse-<lb/> lung der Landes Articul stellen/ und zum Ein-<lb/> zuch der Königlichen Braut in der Bereitschafft<lb/> <fw type="catch" place="bottom"><supplied cert="low">steh</supplied><cb/></fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [[3]/0003]
Königl. _ wegen die-
ser _
_
Weiln die _ irung der
Belagerung von Ceutauns von einer Zeit zur
andern obligiren/ neue Unkosten zu thun/ so hat
man in Deliberation gebracht/ ob man kein Mit-
tel ausfinden könnte/ sie zu vertreiben/ und zu
dem Ende ein Project entworffen/ doch glaubet
man nicht/ daß es seinen Fortgang gewinnet/
weiln/ folgends demselben/ ein so wichtiges
Werck mit 6000. Mann müste ausgeführet
werden. Aus Portugal hat man von den Zei-
tungen/ so vorhin gewesen/ zur Vorhell der Por-
tugiesen/ welche aus einem Auffruhr in des Käy-
sers Land von Monoropa in Indien entstanden/
diese Particularia empfangen: Der Käyser von
solchem Lande/ wie er gesehen/ daß seine 2. Brü-
der wider ihm sich auffgeworffen/ einen grossen
Anhang bekommen/ und ihm gäntzlich von sein
Reich zu verjagen vorgenommen/ hatte derselbe
sich nach der Stadt Feuna erhoben/ und von
dem Gouverneur Hülffe ersuchet/ mit Verspre-
chen/ daß/ im fall er durch die Assistentz der Kö-
niglichen Waffen in seinem Reich wieder gesetzet
würde/ Se. Majest. vor Souverain wolle erklä-
ren. Der Gouverneur/ welcher inclinire/ das Ge-
biet seines Königs weiter auszubreiten/ mit einer
wohlgeübten Mannschafft/ Lebens-Mittel/ Mu-
nition und alles ferner/ was zu Ausführung ei-
nes so grossen Wercks erfordert/ versehen/ nahm
die Offerten an/ bracht seine Militie zusammen/
die er mit etliche 1000. Negers/ Leibeigenen/ von
dem König von Portugal verstärckte/ marschir-
te aus der Stadt/ welche er wohl besetzt ließ/ con-
jungirte sich mit denen Trouppen/ welche dem
Käyser noch getreu verbleiben/ und zog mit der
Macht denen Rebellen/ so eine starcke Armee
hatten/ unter Augen/ das Gefecht so zwischen
beyden vorfiel/ war hefftig/ doch die Rebellen zo-
gen den Kürtzern/ und wurden in die Flucht
schlagen; Der Käyser/ welcher durch diese Mit-
tel auff den Trohn wieder gekommen/ legte zum
ersten den Eyd/ umb den König von Portugal
hold und getreu zu verbleiben/ in die Hände des
Gouverneurs ab/ und stunde also freywillich von
der Souverainität und vierfünffte Part eine
Silber-Mine ab/ welche er vorhin den König
von Portugal mit Tödtung des Gouverneurs
Francisco Baretto abhändig gemacht hätte/ wel-
che/ wie man vorgibt/ eine grosse Qualität Sil-
ber alle Jahr/ und so sauber/ daß jeder Klump
Mineral 5. Parthey Silber und nur ein Theil
Erde gibt.
Wien/ vom 17. Januarii.
Am verwichenen Mittwoch Abends wurde
vor allhiesigen Stubenthor ein General-Probe
des verfertigsten Kunst-Feuerwercks zum Rö-
misch. Königl. Beylager erxhibiret/ welches wol
reusirt und von Ihro Hochfürstl. Durchl. Ertz-
Hertzogen Carln mit Vergnügen zugesehen wor-
den. Der Hr. Graf von Windischgrätz/ wel-
cher als Römischer Königl. Gesandter die Hey-
rahts Ceremonien zu Modena vollbracht/ ist
zwar schon am Mittwoch allhier erwartet wor-
den/ aber noch nicht angelanget/ so bald selbiger
arrivirt/ wird in der Ertz-Hertzoglichen Burg
eine grosse Music und Ballet gehalten werden/
worvon mit nechstem ein mehrers. Der Ertzbi-
schoff zu Saltzburg läst Triumph-Pforten und
grosse Präparatorien zu Empfangung der Rö-
mischen Königin machen. Die Nieder-Oe-
sters. Landstände deliberiren dermahlen über die
an dieselbe von I. K. M. gethane Postulata/
und haben an alle und jede gethane Landes-Mit-
tel die Ordre ergehen lassen/ das ein jegliche Her-
schafft der vorigen Ordnung und Aufflage/ noch
so viel wolmuntirte Personen/ nach Auswechse-
lung der Landes Articul stellen/ und zum Ein-
zuch der Königlichen Braut in der Bereitschafft
steh
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(2019-07-24T13:13:54Z)
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