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Reichspost. Nr. 105, Wien, 08.05.1894.

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105 Wien, Dienstag Reichspost. 8. Mai 1894.

[Spaltenumbruch] die prachtvolle Vereinsfahne aufgestellt. Das folgende
reichhal!ige Programm wurde auf's Genaueste durch-
geführt. Das Mitglied K. M. hielt einen sehr er-
greifenden Vortrag über die Parole: "Für Gott,
Kaiser und Vaterland". Se. Hochw. P. Brandenburger
S. J. verbreitete sich über die kathol. Schule und hob
besonders die Entsagung des sel. Joh, Bapt. de la Sulle
aller Ehrenämter aus Liebe zur Jugend. hervor. Herr
Dr. Alb. Geßmann, Reichsrathsabgeordneter, redete
über die Erziehung und über das Glück, kathol. Ver-
einen anzugehören. Anwesend waren: Herr Prälat
P. T. Czibulka, Msgn. Jos. Ritter v. Negri, Msgn.
Locatelli, Uditore in der Nuntiatur, Hochgeb. Herr
Rud. Graf Mels-Colloredo, Freiherr von Wallsee,
Hochw. Herr J. Kommenda etc. etc. Die Vorstehung
bittet alle Theilnehmer um weitere Unterstützung an diesem
religiösen Werke.

* Mit dem Abtragen der alten Linienwälle

wurde nun auch an der Südbahnlinie begonnen. Am
Montag früh traten an der Ecke der Favoriten- und
Südbahn-Zufuhrstraße 30 Arbeiter in Action. Das
noch verwendbare Ziegelmaterial wird aufgeladen und
abgefahren, während die aufgeschüttete Wallerde zur
Ausfüllung der Gräben verwendet wird.

* Das Werk des hl. Franciscus Regis

hat
in Wien vom Jahre 1881--1893 im ganzen 3199
Concubinate in christliche Ehen verwandelt und 3409
Kinder legitimirt und dafür 17,162 fl. 39 kr. ausge-
geben. Die Kasse des Werkes ist aber passiv, da der
Verwaltungsrath der St. Vincenz-Vereine im Jahre
1891 bei 200 fl., im Jahre 1892 1080 fl., im Jahre
1893, in welchem 500 Concubinate sanirt und 667
Kinder legitimirt wurden, noch mehr darauf zahlen
mußte. Wer helfen kann, der helfe und sende seine
Gabe an den löbl. Verwaltungsrath der St. Vincenz-
Vereine (I. Annagasse 9.)

* Die Grundsteinlegung der Breitenfelder
Kirche.

Im Beisein Sr. Majestät des Kaisers
sindet, wie bekannt, am nächsten Mittwoch den 9. d. M.
Vormittags die feierliche Grundsteinlegung der Breiten-
felder Kirche statt. Die Weihe des Grundsteins wird
Cardinal Fürst-Erzbischof Dr. Gruscha vornehmen.
Die Kirche wird ein Backstein-Rohbau im Stile der
lombardischen Renaissance (Altlerchenfelder Kirche) sein
und einen Fassungsraum von ungefähr 2000 Personen
haben. Der Kaiser hat die Ausführung des Kirchen-
baues mit dem Kostenaufwande von circa fl. 370.000
für den äußeren Bau und von circa fl. 70.000 für
die innere Einrichtung genehmigt. Für die Vollendung
des äußeren Baues ist ein Zeitraum von drei Jahren,
für die innere Einrichtung sind ein bis anderthalb
Jahre in Aussi[cht] genommen.

* Socialdemokratische Versammlungen.

Das
"arbeitende Volk" von Wien wird von der socialdemo-
kratischen Partei für heute Montag 8 Uhr Abends zu
acht Versammlungen eingeladen, und zwar
im 2., 3., 5., 10., 12., 16., 17. Bezirk und in Florids-
dorf. Die in allen Versammlungen gleiche Tagesord-
nung lautet: "Die Preßreform und die
Regierung".
Zu diesen, als "hochwichtig" be-
zeichneten Versammlungen werden rothe Einladungs-
Flugblätter in Masse vertheilt.

* Wieder Einer!

Samstag wurde hier der 21jährige
Comptoirist Heinrich Turteltaub (!) in Haft genommen
und dem Landesgerichte eingeliefert, weil er zum Nachtheile
der Wienerberger Ziegelfabriks-Actiengesellschaft Betrügereien
in der Höhe von fl. 455 verübte Turteltaub wohnte hier unter
dem falschen Camen "Bela Wanisch" auf der Landstraße
Heumarkt Nr. 3.

* Die St. Vincenz-Conferenz

zum heil. Jacob in
Penzing feiert heuer das 25jährige Jubiläum ihres
Bestandes und versendet deshalb einen sehr interessanten
Jubel-Jahresbericht. Die Namen sämmtlicher Ehrenmitglieder
und der thätigen Mitglieder der Conferenz werden ange-
führt. In 1125 Sitzungen wurden 25113 fl. 09 kr. den
Armen vertheilt. Für diesen Betrag wurden unter anderem
156.117 Laib Brot, 23.178 Kilo Crdäpfel, 9402 Portionen
Fleisch angeschafft. Die Conferenz verpflegt wöchentlich gegen
200 arme Familien. Gott segne und erhalte sie!

* Es kommt alles an den Tag!

Bei dem Herum-
räumen in einem Keller zu Miskolcz in Ungarn fand mau
in einem mit schweren Platten verdeckten Loche ein Scelett.
Wie die Untersuchung ergab, ist es die vor 30 Jahren spur-
los verschwundene Beamtensfrau Meßaros. Ihr Gatte, der
seit Langem verheirathet und Vater mehrerer erwachsener
Kinder ist, wurde verhaftet.

* Streik der Bauarbeiter.

Im Hernalser Brau-
hause fand gestern eine zahlreich besuchte Versammlung der
streikenden Bauarbeiter statt. Der Referent wies darauf hin,
daß die Arbeitgeber darauf rechnen, daß der Hunger die
Streikenden zur Nachgiebigkeit zwingen werde. Niemand möge,
insbesondere Montag, zur Arbeit erscheinen, Arbeiter So-
botka schloß seine Ausführungen mit den Worten: "Schwört
mir zu, daß Ihr im Streik ausharret! "Tausende der An-
wesenden erhoben unter stürmischem Beifalle die Hände, aus
Tausenden von Kehlen erscholl der Ruf: "Wir schwören!"
Viele der anwesenden Arbeiterinnen schluchzten und brachen
in Thränen aus. Im Uebrigen verlief die Versammlung
ohne Störung. Einigen vor dem Locale postirten Wach-
leuten gelang es ohne Schwierigkeit, Ansammlungen zu
verhindern. -- Eine von mehr als 2000 Bauarbeitern in
den "Drei-Engel-Sälen" am Samstag abgehaltene Versamm-
lung wurde nach dreistündiger Dauer aufgelöst. Nachdem der
Referent Paga in sehr scharfer Weise die Streikbrecher
[Spaltenumbruch] angegriffen und als "alte Weiber" bezeichnet hatte, forderte
Arbeiter Salvatter in czechischer Sprache zum Ausharren
im Streike auf. Darauf besprach Frau Adelheid Popp-
Dworzak
die Haltung der Baumeister, welche jeden
Menschengefühls und Mitleides bar seien. Von den Bau-
poliren werden die Arbeiterinnen in der gemeinsten Weise
behandelt. Wenn jetzt nachgegeben wird, werde die Aus-
beutung noch schlimmer werden. Der folgende Redner
Arbeiter Koprwa rief durch seine in schärfster Tonart ge-
haltenen Ausführungen wiederholt stürmische Beifallsbe-
zeugungen der Versammlung hervor, welche die Mahnung
des Regierungsvertreters zur Mäßigung mit tumultaarischem
Lärm und anhaltenden Rufen "Ausreden lassen"! beant-
wortete. Arbeiter Pago kündigt schließlich an, daß am
Montag auch die Zimmerleute in den Streik
treten werden. "Es werden dann", sagt er, "etwa 70.000
Arbeiter im Streik stehen, wir ziehen dann von Bezirk zu
Bezirk. (Stürmischer Beifall.) Der Regierungsvertreter unter-
brach den Redner, als dieser die Bauherren mit dem
Epitheton "Taschelzieher" belegte (Großer Lärm), und löste
bei einer weiteren Stelle der Rede, welche von der zu er-
wartenden Unzulänglichkeit der Sicherheitswache und Inter-
vention des Militärs handelte, die Versammlung auf.




Die Eingeschlossenen im Luelache sind
gerettet.

Um 8 Uhr Früh erfolgte heute auf Rath des
Laibacher Forstadjunkten Putik, eines berühmten
Höhlenforschers, der Schluß der Dämme, nach-
dem schon um halb 5 Uhr ein Dynamitschuß
den horizontalen Schlurf bis zum Kamin erschlossen
hatte. Putik wird wohl seinem Plan gemäß sodann in
den Schlurf gekrochen sein, um den Eingang in den
Kamin zu suchen -- ein lebensgefährliches Beginnen,
da ein Dammbruch inzwischen zu befürchten war.
Durch den Kamin aber konnte Putik günstigen Falles
zu den Unglücklichen vordringen. Mit athemloser
Spannung harrte Alles des Ausgangs. Nachdem heute
Morgens die Nachricht eingelangt war, daß zwei
der Unglücklichen lebend,
die 5 anderen
als Leichen aufgefunden warnn, erhalten wir heute
mittags folgendes Telegramm:

Soeben, um halb 11 Uhr, ist
ein Taucher in die Höhle eingedrungen, der nach
einiger Zeit die Nachricht überbrachte, daß die sämmt-
lichen eingeschlossenen Höhlenforscher leben. Die Rettung
derselben steht anßer Zweifel.

Und weiter meldete uns ein Privattelegramm:
"Alle sieben Höhlenforscher sind gerettet."




Telegramme.
Privat-Telegramm der "Reichspost".

Man behauptet in gut infor-
mirten politischen Kreisen, daß alle Versuche der Oppo-
sition, eine Ermäßigung des Kriegs-
budgets
durchzusetzen, vergeblich sein werden, und
versichert, das Ministerium werde in der Frage der
Aufrechterhaltung der jetzigen Heeresorganisation eine
überraschend große Mehrheit haben.




Telegramme des Correspondenz-Bureaus.

Das Magnatenhaus
hat heute die Debatte über den Eherechts-Entwurf be-
gonnen. Das Haus ist äußerst zahlreich besucht. Die
Galerien und die Fremdenloge sind dicht gefüllt. Nach
dem Referenten Czorda sprach Fürstprimas Vaszary,
der die Vorlage vom dogmatischen Standpunkt be-
kämpft:
Er habe beim Antritte seiner Stellung
vor dem Vertreter des Papstes den Eid abgelegt, daß
er seiner Kirche treu bleiben wolle. Er habe aber
auch seinem Könige geschworen, daß er dem Vaterlande
treu bleiben wolle. Nun werde er dem Vaterlande
nicht untreu, wenn er den Gesetzentwurf ablehne, woh(
aber seiner Kirche, wenn er den Gesetzentwurf annehmel
Deßhalb könne er die Vorlage nicht annehmen. (Beifall.

Vor dem Ausnahms-
gerichte
begann heute die Schlußverhandlung
gegen vier junge Burschen aus Rakonitz, welche
beschuldigt und in der Hauptsache geständig sind,
32 Kg. Dynamit und 1000 Patronen gestohlen, drei
Dynamit-Attentate
begangen, sowie Droh-
briefe weiterer Attentate zu Erpressungszwecken
geschrieben zu haben.

Auf der schlesischen
Seite hat sich der Streike auf sämmtliche
Gräflich Wilczek'sche Schächte, dann auf den Johannes-
Schacht der Nordbahn ausgedehnt. Die Anzahl der
Streikenden beträgt in Schlesien über 5000 (!). Es
herrscht vollkommene Ruhe.

Bei der gestrigen Deputirten-
wahl wurde Wilson gewählt.

Bei der Ersatzwahl für den
Nationalrath wurde in der Stadt Bern Hirter
(freisinnig), gewählt.

Wie verlautet, werde der Bi-
schof von Viviers
wegen seines Sendschreibens
betreffs der Verwaltung der Kirchengelder gleich dem
Erzbischof Couille gemaßregelt werden.


[Spaltenumbruch]

Wie "Figaro" meldet, sei ein
englisches Schiff dabei ertappt worden, als es nach
Bizerta Dynamit einzuschmuggeln versuchte. Die weitere
Untersuchung führte zur Entdeckung von 20 Dy-
namitkisten
auf der gegenüber Bizerta gelegenen
Insel.

Heute streiken
in Mähren die Belegschaften der Nordbahn-Schächte
"Heinrich" in Mährisch-Ostrau und "Franz" in
Prziwos, zusammen 1000 Mann, welche den Acht-
stundentag verlangen. Die Ruhe wurde bisher in
in Mähren nicht gestört.

Rumänen-Pro-
ceß
Heute früh sind mit Bahn und zu Fuß noch
beiläufig 1000 Rumänen hier eingetroffen. Als sich
die Angeklagten in den Gerichtssaal begaben, wurden
sie von den spalierbildenden Rumänen mit stürmischen
Setreasca-Rufen empfangen. Um 9 Uhr begann die
Constituirung des Geschwornengerichtes. Anwesend sind
die Angeklagten; Dr. Johann Ratiu, Advocat; Georg
Popp, Grundbesitzer; Dr. Ladislaus Lucaciu; Demeter
Comsa, Professor; Dr. Johann Daniel Barcianu;
Septimin Albini, Journalist: Nicolaus Christea, Con-
sistorialrath; Julius Coroian, Advocat; Patriciu
Barbu, Advocat; Dr. Theodor Mihali, Dr. G. Tripon,
Advocat; Aurel Suciu, Advocat; Michael Velics, Ad-
vocat; Rubin Patisia, Advocat; Dr. Stephan Fainor,
bischöflicher Vicar; Vasil Ratiu; die Geistlichen Gerosin
Domido und Johann Duma; Nicolaus Roman, Bank-
beamter; Johann Munteanu, Grundbesitzer, und der
Advocat Dionys Roman.

Die Ortschaft Gatow steht
in Flammen. Auf diese Nachricht begab sich der
Kaiser mittelst Extra-Dampfers dorhin und alarmirte
die Spandauer Garnison, sowie die Berliner Feuer-
wehr zur Hilfeleistung.

Der Reichsrath geneh-
migte die Errichtung eines Cabotagehafens
in Batum
und wies hierfür 750.000 Rubel an.
Der Hafen soll in 2--3 Jahen fertig sein.

Herzogin Witwe Max
Emanuel
ist an acutem Darmcatarrh erkrankt, zu
welchem eine Besorgniß erregende Herzschwäche hinzu-
getreten ist.




Verlosungen.

1860er Staatslosc. Bei der am 1. Mai vorgenom-
menen Prämienverlosung fiel der Haupttreffer mit 300.000 fl.
auf S. 2503 Nr. 5, der zweite Treffer mit 50.000 fl. auf
S. 2503 Nr. 11, der dritte Treffer mit 25.000 fl. auf
S. 13177 Nr. 9; je 10.000 fl. gewannen S. 11697
Nr. 9 und S. 18984 Nr. 5; je 5000 fl. gewannen
S. 1739 Nr. 17, S. 1971 Nr. 16, S. 2555 Nr. 2, S. 3654
Nr. 16, S. 6189 Nr. 4, S. 6278 Nr. 19, S. 9772 Nr. 4,
S. 10384 Nr. 1, S. 11053 Nr. 7, S. 11626 Nr. 20,
S. 14577 Nr. 6, S. 15586 Nr. 5, S. 15615 Nr. 7,
S. 18798 Nr. 20 und S. 19942 Nr. 18; je 1000 fl. ge-
wannen S. 91 Nr. 6, S. 159 Nr. 19, S. 1337 Nr. 9,
S. 1935 Nr. 4, S. 2379 Nr. 13, S. 3412 Nr. 9, S. 6278
Nr. 18, S. 7067 Nr. 12, S. 7568 Nr. 3, S. 7683
Nr. 5, S. 8930 Nr. 11, 12 und 14, S. 9241
Nr. 6 und 15, S. 9516 Nr. 20, S. 9757 Nr. 17,
S. 11121 Nr. 7, S. 11400 Nr. 11, S. 12189
Nr. 1, S. 12058 Nr. 18, S. 13177 Nr. 3, S. 13252 Nr. 8,
S. 13958 Nr. 5, S. 14572 Nr. 5, S. 14716 Nr. 17,
S. 15389 Nr. 13, S. 16106 Nr. 4, S. 17891 Nr. 19 und
S. 19060 Nr. 6. Auf alle übrigen in den verlosten Serien
enthaltenen, hier nicht besonders aufgeführten Nummern
entfällt der kleinste Gewinn von je 600 fl.




Briefkasten.

M. L. Nr. 9. Unsere eingeholten Informationen
lauten dahin: G ist jüdisch-freimauerisch -- auch sonst
nicht zu empfehlen. M. steht unter selber Leitung.
Warum haben Sie nicht früher angefragt? -- J. K.
Sebr.
Angefragte Firma hat kein Renomee, unbe-
deutend, und -- jüdisch. -- Nach Graz. Jetzt wollen
wir wieder Frieden halten, und jeder in seiner Weise
dem gemeinsamen Ziele zustreben: dem Siege unserer
heiligen Sache! -- V. Bestercze. Nein. Er ist einer,
der unartenlosen Schützlinge des Professors Nothnagel.
-- G. S. Wird verwendet. Bitten um öftere Zu-
schriften.




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bitten wir dringendst, das zu ihren Correspondenzen
benützte Papier nur auf einer Seite zu
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Schelhammer & Schattera,
[Spaltenumbruch] Wien, I.,
Kärnthnerstrasse
Nr. 20.


105 Wien, Dienſtag Reichspoſt. 8. Mai 1894.

[Spaltenumbruch] die prachtvolle Vereinsfahne aufgeſtellt. Das folgende
reichhal!ige Programm wurde auf’s Genaueſte durch-
geführt. Das Mitglied K. M. hielt einen ſehr er-
greifenden Vortrag über die Parole: „Für Gott,
Kaiſer und Vaterland“. Se. Hochw. P. Brandenburger
S. J. verbreitete ſich über die kathol. Schule und hob
beſonders die Entſagung des ſel. Joh, Bapt. de la Sulle
aller Ehrenämter aus Liebe zur Jugend. hervor. Herr
Dr. Alb. Geßmann, Reichsrathsabgeordneter, redete
über die Erziehung und über das Glück, kathol. Ver-
einen anzugehören. Anweſend waren: Herr Prälat
P. T. Czibulka, Mſgn. Joſ. Ritter v. Negri, Mſgn.
Locatelli, Uditore in der Nuntiatur, Hochgeb. Herr
Rud. Graf Mels-Colloredo, Freiherr von Wallſee,
Hochw. Herr J. Kommenda ꝛc. ꝛc. Die Vorſtehung
bittet alle Theilnehmer um weitere Unterſtützung an dieſem
religiöſen Werke.

* Mit dem Abtragen der alten Linienwälle

wurde nun auch an der Südbahnlinie begonnen. Am
Montag früh traten an der Ecke der Favoriten- und
Südbahn-Zufuhrſtraße 30 Arbeiter in Action. Das
noch verwendbare Ziegelmaterial wird aufgeladen und
abgefahren, während die aufgeſchüttete Wallerde zur
Ausfüllung der Gräben verwendet wird.

* Das Werk des hl. Franciscus Regis

hat
in Wien vom Jahre 1881—1893 im ganzen 3199
Concubinate in chriſtliche Ehen verwandelt und 3409
Kinder legitimirt und dafür 17,162 fl. 39 kr. ausge-
geben. Die Kaſſe des Werkes iſt aber paſſiv, da der
Verwaltungsrath der St. Vincenz-Vereine im Jahre
1891 bei 200 fl., im Jahre 1892 1080 fl., im Jahre
1893, in welchem 500 Concubinate ſanirt und 667
Kinder legitimirt wurden, noch mehr darauf zahlen
mußte. Wer helfen kann, der helfe und ſende ſeine
Gabe an den löbl. Verwaltungsrath der St. Vincenz-
Vereine (I. Annagaſſe 9.)

* Die Grundſteinlegung der Breitenfelder
Kirche.

Im Beiſein Sr. Majeſtät des Kaiſers
ſindet, wie bekannt, am nächſten Mittwoch den 9. d. M.
Vormittags die feierliche Grundſteinlegung der Breiten-
felder Kirche ſtatt. Die Weihe des Grundſteins wird
Cardinal Fürſt-Erzbiſchof Dr. Gruſcha vornehmen.
Die Kirche wird ein Backſtein-Rohbau im Stile der
lombardiſchen Renaiſſance (Altlerchenfelder Kirche) ſein
und einen Faſſungsraum von ungefähr 2000 Perſonen
haben. Der Kaiſer hat die Ausführung des Kirchen-
baues mit dem Koſtenaufwande von circa fl. 370.000
für den äußeren Bau und von circa fl. 70.000 für
die innere Einrichtung genehmigt. Für die Vollendung
des äußeren Baues iſt ein Zeitraum von drei Jahren,
für die innere Einrichtung ſind ein bis anderthalb
Jahre in Ausſi[cht] genommen.

* Socialdemokratiſche Verſammlungen.

Das
„arbeitende Volk“ von Wien wird von der ſocialdemo-
kratiſchen Partei für heute Montag 8 Uhr Abends zu
acht Verſammlungen eingeladen, und zwar
im 2., 3., 5., 10., 12., 16., 17. Bezirk und in Florids-
dorf. Die in allen Verſammlungen gleiche Tagesord-
nung lautet: „Die Preßreform und die
Regierung“.
Zu dieſen, als „hochwichtig“ be-
zeichneten Verſammlungen werden rothe Einladungs-
Flugblätter in Maſſe vertheilt.

* Wieder Einer!

Samſtag wurde hier der 21jährige
Comptoiriſt Heinrich Turteltaub (!) in Haft genommen
und dem Landesgerichte eingeliefert, weil er zum Nachtheile
der Wienerberger Ziegelfabriks-Actiengeſellſchaft Betrügereien
in der Höhe von fl. 455 verübte Turteltaub wohnte hier unter
dem falſchen Camen „Bela Waniſch“ auf der Landſtraße
Heumarkt Nr. 3.

* Die St. Vincenz-Conferenz

zum heil. Jacob in
Penzing feiert heuer das 25jährige Jubiläum ihres
Beſtandes und verſendet deshalb einen ſehr intereſſanten
Jubel-Jahresbericht. Die Namen ſämmtlicher Ehrenmitglieder
und der thätigen Mitglieder der Conferenz werden ange-
führt. In 1125 Sitzungen wurden 25113 fl. 09 kr. den
Armen vertheilt. Für dieſen Betrag wurden unter anderem
156.117 Laib Brot, 23.178 Kilo Crdäpfel, 9402 Portionen
Fleiſch angeſchafft. Die Conferenz verpflegt wöchentlich gegen
200 arme Familien. Gott ſegne und erhalte ſie!

* Es kommt alles an den Tag!

Bei dem Herum-
räumen in einem Keller zu Miskolcz in Ungarn fand mau
in einem mit ſchweren Platten verdeckten Loche ein Scelett.
Wie die Unterſuchung ergab, iſt es die vor 30 Jahren ſpur-
los verſchwundene Beamtensfrau Meßaros. Ihr Gatte, der
ſeit Langem verheirathet und Vater mehrerer erwachſener
Kinder iſt, wurde verhaftet.

* Streik der Bauarbeiter.

Im Hernalſer Brau-
hauſe fand geſtern eine zahlreich beſuchte Verſammlung der
ſtreikenden Bauarbeiter ſtatt. Der Referent wies darauf hin,
daß die Arbeitgeber darauf rechnen, daß der Hunger die
Streikenden zur Nachgiebigkeit zwingen werde. Niemand möge,
insbeſondere Montag, zur Arbeit erſcheinen, Arbeiter So-
botka ſchloß ſeine Ausführungen mit den Worten: „Schwört
mir zu, daß Ihr im Streik ausharret! „Tauſende der An-
weſenden erhoben unter ſtürmiſchem Beifalle die Hände, aus
Tauſenden von Kehlen erſcholl der Ruf: „Wir ſchwören!“
Viele der anweſenden Arbeiterinnen ſchluchzten und brachen
in Thränen aus. Im Uebrigen verlief die Verſammlung
ohne Störung. Einigen vor dem Locale poſtirten Wach-
leuten gelang es ohne Schwierigkeit, Anſammlungen zu
verhindern. — Eine von mehr als 2000 Bauarbeitern in
den „Drei-Engel-Sälen“ am Samſtag abgehaltene Verſamm-
lung wurde nach dreiſtündiger Dauer aufgelöſt. Nachdem der
Referent Paga in ſehr ſcharfer Weiſe die Streikbrecher
[Spaltenumbruch] angegriffen und als „alte Weiber“ bezeichnet hatte, forderte
Arbeiter Salvatter in czechiſcher Sprache zum Ausharren
im Streike auf. Darauf beſprach Frau Adelheid Popp-
Dworzak
die Haltung der Baumeiſter, welche jeden
Menſchengefühls und Mitleides bar ſeien. Von den Bau-
poliren werden die Arbeiterinnen in der gemeinſten Weiſe
behandelt. Wenn jetzt nachgegeben wird, werde die Aus-
beutung noch ſchlimmer werden. Der folgende Redner
Arbeiter Koprwa rief durch ſeine in ſchärfſter Tonart ge-
haltenen Ausführungen wiederholt ſtürmiſche Beifallsbe-
zeugungen der Verſammlung hervor, welche die Mahnung
des Regierungsvertreters zur Mäßigung mit tumultaariſchem
Lärm und anhaltenden Rufen „Ausreden laſſen“! beant-
wortete. Arbeiter Pago kündigt ſchließlich an, daß am
Montag auch die Zimmerleute in den Streik
treten werden. „Es werden dann“, ſagt er, „etwa 70.000
Arbeiter im Streik ſtehen, wir ziehen dann von Bezirk zu
Bezirk. (Stürmiſcher Beifall.) Der Regierungsvertreter unter-
brach den Redner, als dieſer die Bauherren mit dem
Epitheton „Taſchelzieher“ belegte (Großer Lärm), und löſte
bei einer weiteren Stelle der Rede, welche von der zu er-
wartenden Unzulänglichkeit der Sicherheitswache und Inter-
vention des Militärs handelte, die Verſammlung auf.




Die Eingeſchloſſenen im Luelache ſind
gerettet.

Um 8 Uhr Früh erfolgte heute auf Rath des
Laibacher Forſtadjunkten Putik, eines berühmten
Höhlenforſchers, der Schluß der Dämme, nach-
dem ſchon um halb 5 Uhr ein Dynamitſchuß
den horizontalen Schlurf bis zum Kamin erſchloſſen
hatte. Putik wird wohl ſeinem Plan gemäß ſodann in
den Schlurf gekrochen ſein, um den Eingang in den
Kamin zu ſuchen — ein lebensgefährliches Beginnen,
da ein Dammbruch inzwiſchen zu befürchten war.
Durch den Kamin aber konnte Putik günſtigen Falles
zu den Unglücklichen vordringen. Mit athemloſer
Spannung harrte Alles des Ausgangs. Nachdem heute
Morgens die Nachricht eingelangt war, daß zwei
der Unglücklichen lebend,
die 5 anderen
als Leichen aufgefunden warnn, erhalten wir heute
mittags folgendes Telegramm:

Soeben, um halb 11 Uhr, iſt
ein Taucher in die Höhle eingedrungen, der nach
einiger Zeit die Nachricht überbrachte, daß die ſämmt-
lichen eingeſchloſſenen Höhlenforſcher leben. Die Rettung
derſelben ſteht anßer Zweifel.

Und weiter meldete uns ein Privattelegramm:
„Alle ſieben Höhlenforſcher ſind gerettet.“




Telegramme.
Privat-Telegramm der „Reichspoſt“.

Man behauptet in gut infor-
mirten politiſchen Kreiſen, daß alle Verſuche der Oppo-
ſition, eine Ermäßigung des Kriegs-
budgets
durchzuſetzen, vergeblich ſein werden, und
verſichert, das Miniſterium werde in der Frage der
Aufrechterhaltung der jetzigen Heeresorganiſation eine
überraſchend große Mehrheit haben.




Telegramme des Correſpondenz-Bureaus.

Das Magnatenhaus
hat heute die Debatte über den Eherechts-Entwurf be-
gonnen. Das Haus iſt äußerſt zahlreich beſucht. Die
Galerien und die Fremdenloge ſind dicht gefüllt. Nach
dem Referenten Czorda ſprach Fürſtprimas Vaszary,
der die Vorlage vom dogmatiſchen Standpunkt be-
kämpft:
Er habe beim Antritte ſeiner Stellung
vor dem Vertreter des Papſtes den Eid abgelegt, daß
er ſeiner Kirche treu bleiben wolle. Er habe aber
auch ſeinem Könige geſchworen, daß er dem Vaterlande
treu bleiben wolle. Nun werde er dem Vaterlande
nicht untreu, wenn er den Geſetzentwurf ablehne, woh(
aber ſeiner Kirche, wenn er den Geſetzentwurf annehmel
Deßhalb könne er die Vorlage nicht annehmen. (Beifall.

Vor dem Ausnahms-
gerichte
begann heute die Schlußverhandlung
gegen vier junge Burſchen aus Rakonitz, welche
beſchuldigt und in der Hauptſache geſtändig ſind,
32 Kg. Dynamit und 1000 Patronen geſtohlen, drei
Dynamit-Attentate
begangen, ſowie Droh-
briefe weiterer Attentate zu Erpreſſungszwecken
geſchrieben zu haben.

Auf der ſchleſiſchen
Seite hat ſich der Streike auf ſämmtliche
Gräflich Wilczek’ſche Schächte, dann auf den Johannes-
Schacht der Nordbahn ausgedehnt. Die Anzahl der
Streikenden beträgt in Schleſien über 5000 (!). Es
herrſcht vollkommene Ruhe.

Bei der geſtrigen Deputirten-
wahl wurde Wilſon gewählt.

Bei der Erſatzwahl für den
Nationalrath wurde in der Stadt Bern Hirter
(freiſinnig), gewählt.

Wie verlautet, werde der Bi-
ſchof von Viviers
wegen ſeines Sendſchreibens
betreffs der Verwaltung der Kirchengelder gleich dem
Erzbiſchof Couille gemaßregelt werden.


[Spaltenumbruch]

Wie „Figaro“ meldet, ſei ein
engliſches Schiff dabei ertappt worden, als es nach
Bizerta Dynamit einzuſchmuggeln verſuchte. Die weitere
Unterſuchung führte zur Entdeckung von 20 Dy-
namitkiſten
auf der gegenüber Bizerta gelegenen
Inſel.

Heute ſtreiken
in Mähren die Belegſchaften der Nordbahn-Schächte
„Heinrich“ in Mähriſch-Oſtrau und „Franz“ in
Prziwos, zuſammen 1000 Mann, welche den Acht-
ſtundentag verlangen. Die Ruhe wurde bisher in
in Mähren nicht geſtört.

Rumänen-Pro-
ceß
Heute früh ſind mit Bahn und zu Fuß noch
beiläufig 1000 Rumänen hier eingetroffen. Als ſich
die Angeklagten in den Gerichtsſaal begaben, wurden
ſie von den ſpalierbildenden Rumänen mit ſtürmiſchen
Setreasca-Rufen empfangen. Um 9 Uhr begann die
Conſtituirung des Geſchwornengerichtes. Anweſend ſind
die Angeklagten; Dr. Johann Ratiu, Advocat; Georg
Popp, Grundbeſitzer; Dr. Ladislaus Lucaciu; Demeter
Comſa, Profeſſor; Dr. Johann Daniel Barcianu;
Septimin Albini, Journaliſt: Nicolaus Chriſtea, Con-
ſiſtorialrath; Julius Coroian, Advocat; Patriciu
Barbu, Advocat; Dr. Theodor Mihali, Dr. G. Tripon,
Advocat; Aurel Suciu, Advocat; Michael Velics, Ad-
vocat; Rubin Patiſia, Advocat; Dr. Stephan Fainor,
biſchöflicher Vicar; Vaſil Ratiu; die Geiſtlichen Geroſin
Domido und Johann Duma; Nicolaus Roman, Bank-
beamter; Johann Munteanu, Grundbeſitzer, und der
Advocat Dionys Roman.

Die Ortſchaft Gatow ſteht
in Flammen. Auf dieſe Nachricht begab ſich der
Kaiſer mittelſt Extra-Dampfers dorhin und alarmirte
die Spandauer Garniſon, ſowie die Berliner Feuer-
wehr zur Hilfeleiſtung.

Der Reichsrath geneh-
migte die Errichtung eines Cabotagehafens
in Batum
und wies hierfür 750.000 Rubel an.
Der Hafen ſoll in 2—3 Jahen fertig ſein.

Herzogin Witwe Max
Emanuel
iſt an acutem Darmcatarrh erkrankt, zu
welchem eine Beſorgniß erregende Herzſchwäche hinzu-
getreten iſt.




Verloſungen.

1860er Staatsloſc. Bei der am 1. Mai vorgenom-
menen Prämienverloſung fiel der Haupttreffer mit 300.000 fl.
auf S. 2503 Nr. 5, der zweite Treffer mit 50.000 fl. auf
S. 2503 Nr. 11, der dritte Treffer mit 25.000 fl. auf
S. 13177 Nr. 9; je 10.000 fl. gewannen S. 11697
Nr. 9 und S. 18984 Nr. 5; je 5000 fl. gewannen
S. 1739 Nr. 17, S. 1971 Nr. 16, S. 2555 Nr. 2, S. 3654
Nr. 16, S. 6189 Nr. 4, S. 6278 Nr. 19, S. 9772 Nr. 4,
S. 10384 Nr. 1, S. 11053 Nr. 7, S. 11626 Nr. 20,
S. 14577 Nr. 6, S. 15586 Nr. 5, S. 15615 Nr. 7,
S. 18798 Nr. 20 und S. 19942 Nr. 18; je 1000 fl. ge-
wannen S. 91 Nr. 6, S. 159 Nr. 19, S. 1337 Nr. 9,
S. 1935 Nr. 4, S. 2379 Nr. 13, S. 3412 Nr. 9, S. 6278
Nr. 18, S. 7067 Nr. 12, S. 7568 Nr. 3, S. 7683
Nr. 5, S. 8930 Nr. 11, 12 und 14, S. 9241
Nr. 6 und 15, S. 9516 Nr. 20, S. 9757 Nr. 17,
S. 11121 Nr. 7, S. 11400 Nr. 11, S. 12189
Nr. 1, S. 12058 Nr. 18, S. 13177 Nr. 3, S. 13252 Nr. 8,
S. 13958 Nr. 5, S. 14572 Nr. 5, S. 14716 Nr. 17,
S. 15389 Nr. 13, S. 16106 Nr. 4, S. 17891 Nr. 19 und
S. 19060 Nr. 6. Auf alle übrigen in den verloſten Serien
enthaltenen, hier nicht beſonders aufgeführten Nummern
entfällt der kleinſte Gewinn von je 600 fl.




Briefkaſten.

M. L. Nr. 9. Unſere eingeholten Informationen
lauten dahin: G iſt jüdiſch-freimaueriſch — auch ſonſt
nicht zu empfehlen. M. ſteht unter ſelber Leitung.
Warum haben Sie nicht früher angefragt? — J. K.
Sebr.
Angefragte Firma hat kein Renomee, unbe-
deutend, und — jüdiſch. — Nach Graz. Jetzt wollen
wir wieder Frieden halten, und jeder in ſeiner Weiſe
dem gemeinſamen Ziele zuſtreben: dem Siege unſerer
heiligen Sache! — V. Beſtercze. Nein. Er iſt einer,
der unartenloſen Schützlinge des Profeſſors Nothnagel.
G. S. Wird verwendet. Bitten um öftere Zu-
ſchriften.




Alle unſere Correſpondenten

bitten wir dringendſt, das zu ihren Correſpondenzen
benützte Papier nur auf einer Seite zu
beſchreiben. Es iſt dies zur raſchen Herſtellung
des Blattes unbedingtes Erfordernis.




Anempfehlung.

Verſicherungen aller Art bei der „Unio catho-
lica“,
Wien, Bäckerſtraße 14. Vertreter in der
Provinz geſucht.




[Spaltenumbruch]

Zur coulantesten Besorgung
aller im Coursblatte
notirten Effecten und
Valuten
bestens empfohlen
[Spaltenumbruch] Wechselstube des Bankhauses
Schelhammer & Schattera,
[Spaltenumbruch] Wien, I.,
Kärnthnerstrasse
Nr. 20.


<TEI>
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[7/0007] 105 Wien, Dienſtag Reichspoſt. 8. Mai 1894. die prachtvolle Vereinsfahne aufgeſtellt. Das folgende reichhal!ige Programm wurde auf’s Genaueſte durch- geführt. Das Mitglied K. M. hielt einen ſehr er- greifenden Vortrag über die Parole: „Für Gott, Kaiſer und Vaterland“. Se. Hochw. P. Brandenburger S. J. verbreitete ſich über die kathol. Schule und hob beſonders die Entſagung des ſel. Joh, Bapt. de la Sulle aller Ehrenämter aus Liebe zur Jugend. hervor. Herr Dr. Alb. Geßmann, Reichsrathsabgeordneter, redete über die Erziehung und über das Glück, kathol. Ver- einen anzugehören. Anweſend waren: Herr Prälat P. T. Czibulka, Mſgn. Joſ. Ritter v. Negri, Mſgn. Locatelli, Uditore in der Nuntiatur, Hochgeb. Herr Rud. Graf Mels-Colloredo, Freiherr von Wallſee, Hochw. Herr J. Kommenda ꝛc. ꝛc. Die Vorſtehung bittet alle Theilnehmer um weitere Unterſtützung an dieſem religiöſen Werke. * Mit dem Abtragen der alten Linienwälle wurde nun auch an der Südbahnlinie begonnen. Am Montag früh traten an der Ecke der Favoriten- und Südbahn-Zufuhrſtraße 30 Arbeiter in Action. Das noch verwendbare Ziegelmaterial wird aufgeladen und abgefahren, während die aufgeſchüttete Wallerde zur Ausfüllung der Gräben verwendet wird. * Das Werk des hl. Franciscus Regis hat in Wien vom Jahre 1881—1893 im ganzen 3199 Concubinate in chriſtliche Ehen verwandelt und 3409 Kinder legitimirt und dafür 17,162 fl. 39 kr. ausge- geben. Die Kaſſe des Werkes iſt aber paſſiv, da der Verwaltungsrath der St. Vincenz-Vereine im Jahre 1891 bei 200 fl., im Jahre 1892 1080 fl., im Jahre 1893, in welchem 500 Concubinate ſanirt und 667 Kinder legitimirt wurden, noch mehr darauf zahlen mußte. Wer helfen kann, der helfe und ſende ſeine Gabe an den löbl. Verwaltungsrath der St. Vincenz- Vereine (I. Annagaſſe 9.) * Die Grundſteinlegung der Breitenfelder Kirche. Im Beiſein Sr. Majeſtät des Kaiſers ſindet, wie bekannt, am nächſten Mittwoch den 9. d. M. Vormittags die feierliche Grundſteinlegung der Breiten- felder Kirche ſtatt. Die Weihe des Grundſteins wird Cardinal Fürſt-Erzbiſchof Dr. Gruſcha vornehmen. Die Kirche wird ein Backſtein-Rohbau im Stile der lombardiſchen Renaiſſance (Altlerchenfelder Kirche) ſein und einen Faſſungsraum von ungefähr 2000 Perſonen haben. Der Kaiſer hat die Ausführung des Kirchen- baues mit dem Koſtenaufwande von circa fl. 370.000 für den äußeren Bau und von circa fl. 70.000 für die innere Einrichtung genehmigt. Für die Vollendung des äußeren Baues iſt ein Zeitraum von drei Jahren, für die innere Einrichtung ſind ein bis anderthalb Jahre in Ausſicht genommen. * Socialdemokratiſche Verſammlungen. Das „arbeitende Volk“ von Wien wird von der ſocialdemo- kratiſchen Partei für heute Montag 8 Uhr Abends zu acht Verſammlungen eingeladen, und zwar im 2., 3., 5., 10., 12., 16., 17. Bezirk und in Florids- dorf. Die in allen Verſammlungen gleiche Tagesord- nung lautet: „Die Preßreform und die Regierung“. Zu dieſen, als „hochwichtig“ be- zeichneten Verſammlungen werden rothe Einladungs- Flugblätter in Maſſe vertheilt. * Wieder Einer! Samſtag wurde hier der 21jährige Comptoiriſt Heinrich Turteltaub (!) in Haft genommen und dem Landesgerichte eingeliefert, weil er zum Nachtheile der Wienerberger Ziegelfabriks-Actiengeſellſchaft Betrügereien in der Höhe von fl. 455 verübte Turteltaub wohnte hier unter dem falſchen Camen „Bela Waniſch“ auf der Landſtraße Heumarkt Nr. 3. * Die St. Vincenz-Conferenz zum heil. Jacob in Penzing feiert heuer das 25jährige Jubiläum ihres Beſtandes und verſendet deshalb einen ſehr intereſſanten Jubel-Jahresbericht. Die Namen ſämmtlicher Ehrenmitglieder und der thätigen Mitglieder der Conferenz werden ange- führt. In 1125 Sitzungen wurden 25113 fl. 09 kr. den Armen vertheilt. Für dieſen Betrag wurden unter anderem 156.117 Laib Brot, 23.178 Kilo Crdäpfel, 9402 Portionen Fleiſch angeſchafft. Die Conferenz verpflegt wöchentlich gegen 200 arme Familien. Gott ſegne und erhalte ſie! * Es kommt alles an den Tag! Bei dem Herum- räumen in einem Keller zu Miskolcz in Ungarn fand mau in einem mit ſchweren Platten verdeckten Loche ein Scelett. Wie die Unterſuchung ergab, iſt es die vor 30 Jahren ſpur- los verſchwundene Beamtensfrau Meßaros. Ihr Gatte, der ſeit Langem verheirathet und Vater mehrerer erwachſener Kinder iſt, wurde verhaftet. * Streik der Bauarbeiter. Im Hernalſer Brau- hauſe fand geſtern eine zahlreich beſuchte Verſammlung der ſtreikenden Bauarbeiter ſtatt. Der Referent wies darauf hin, daß die Arbeitgeber darauf rechnen, daß der Hunger die Streikenden zur Nachgiebigkeit zwingen werde. Niemand möge, insbeſondere Montag, zur Arbeit erſcheinen, Arbeiter So- botka ſchloß ſeine Ausführungen mit den Worten: „Schwört mir zu, daß Ihr im Streik ausharret! „Tauſende der An- weſenden erhoben unter ſtürmiſchem Beifalle die Hände, aus Tauſenden von Kehlen erſcholl der Ruf: „Wir ſchwören!“ Viele der anweſenden Arbeiterinnen ſchluchzten und brachen in Thränen aus. Im Uebrigen verlief die Verſammlung ohne Störung. Einigen vor dem Locale poſtirten Wach- leuten gelang es ohne Schwierigkeit, Anſammlungen zu verhindern. — Eine von mehr als 2000 Bauarbeitern in den „Drei-Engel-Sälen“ am Samſtag abgehaltene Verſamm- lung wurde nach dreiſtündiger Dauer aufgelöſt. Nachdem der Referent Paga in ſehr ſcharfer Weiſe die Streikbrecher angegriffen und als „alte Weiber“ bezeichnet hatte, forderte Arbeiter Salvatter in czechiſcher Sprache zum Ausharren im Streike auf. Darauf beſprach Frau Adelheid Popp- Dworzak die Haltung der Baumeiſter, welche jeden Menſchengefühls und Mitleides bar ſeien. Von den Bau- poliren werden die Arbeiterinnen in der gemeinſten Weiſe behandelt. Wenn jetzt nachgegeben wird, werde die Aus- beutung noch ſchlimmer werden. Der folgende Redner Arbeiter Koprwa rief durch ſeine in ſchärfſter Tonart ge- haltenen Ausführungen wiederholt ſtürmiſche Beifallsbe- zeugungen der Verſammlung hervor, welche die Mahnung des Regierungsvertreters zur Mäßigung mit tumultaariſchem Lärm und anhaltenden Rufen „Ausreden laſſen“! beant- wortete. Arbeiter Pago kündigt ſchließlich an, daß am Montag auch die Zimmerleute in den Streik treten werden. „Es werden dann“, ſagt er, „etwa 70.000 Arbeiter im Streik ſtehen, wir ziehen dann von Bezirk zu Bezirk. (Stürmiſcher Beifall.) Der Regierungsvertreter unter- brach den Redner, als dieſer die Bauherren mit dem Epitheton „Taſchelzieher“ belegte (Großer Lärm), und löſte bei einer weiteren Stelle der Rede, welche von der zu er- wartenden Unzulänglichkeit der Sicherheitswache und Inter- vention des Militärs handelte, die Verſammlung auf. Die Eingeſchloſſenen im Luelache ſind gerettet. Um 8 Uhr Früh erfolgte heute auf Rath des Laibacher Forſtadjunkten Putik, eines berühmten Höhlenforſchers, der Schluß der Dämme, nach- dem ſchon um halb 5 Uhr ein Dynamitſchuß den horizontalen Schlurf bis zum Kamin erſchloſſen hatte. Putik wird wohl ſeinem Plan gemäß ſodann in den Schlurf gekrochen ſein, um den Eingang in den Kamin zu ſuchen — ein lebensgefährliches Beginnen, da ein Dammbruch inzwiſchen zu befürchten war. Durch den Kamin aber konnte Putik günſtigen Falles zu den Unglücklichen vordringen. Mit athemloſer Spannung harrte Alles des Ausgangs. Nachdem heute Morgens die Nachricht eingelangt war, daß zwei der Unglücklichen lebend, die 5 anderen als Leichen aufgefunden warnn, erhalten wir heute mittags folgendes Telegramm: Peggau, 7. Mai, Soeben, um halb 11 Uhr, iſt ein Taucher in die Höhle eingedrungen, der nach einiger Zeit die Nachricht überbrachte, daß die ſämmt- lichen eingeſchloſſenen Höhlenforſcher leben. Die Rettung derſelben ſteht anßer Zweifel. Und weiter meldete uns ein Privattelegramm: „Alle ſieben Höhlenforſcher ſind gerettet.“ Telegramme. Privat-Telegramm der „Reichspoſt“. Rom, 7. Mai. Man behauptet in gut infor- mirten politiſchen Kreiſen, daß alle Verſuche der Oppo- ſition, eine Ermäßigung des Kriegs- budgets durchzuſetzen, vergeblich ſein werden, und verſichert, das Miniſterium werde in der Frage der Aufrechterhaltung der jetzigen Heeresorganiſation eine überraſchend große Mehrheit haben. Telegramme des Correſpondenz-Bureaus. Budapeſt, 7. Mai. Das Magnatenhaus hat heute die Debatte über den Eherechts-Entwurf be- gonnen. Das Haus iſt äußerſt zahlreich beſucht. Die Galerien und die Fremdenloge ſind dicht gefüllt. Nach dem Referenten Czorda ſprach Fürſtprimas Vaszary, der die Vorlage vom dogmatiſchen Standpunkt be- kämpft: Er habe beim Antritte ſeiner Stellung vor dem Vertreter des Papſtes den Eid abgelegt, daß er ſeiner Kirche treu bleiben wolle. Er habe aber auch ſeinem Könige geſchworen, daß er dem Vaterlande treu bleiben wolle. Nun werde er dem Vaterlande nicht untreu, wenn er den Geſetzentwurf ablehne, woh( aber ſeiner Kirche, wenn er den Geſetzentwurf annehmel Deßhalb könne er die Vorlage nicht annehmen. (Beifall. Prag, 7. Mai Vor dem Ausnahms- gerichte begann heute die Schlußverhandlung gegen vier junge Burſchen aus Rakonitz, welche beſchuldigt und in der Hauptſache geſtändig ſind, 32 Kg. Dynamit und 1000 Patronen geſtohlen, drei Dynamit-Attentate begangen, ſowie Droh- briefe weiterer Attentate zu Erpreſſungszwecken geſchrieben zu haben. Mähr.-Oſtrau, 7. Mai. Auf der ſchleſiſchen Seite hat ſich der Streike auf ſämmtliche Gräflich Wilczek’ſche Schächte, dann auf den Johannes- Schacht der Nordbahn ausgedehnt. Die Anzahl der Streikenden beträgt in Schleſien über 5000 (!). Es herrſcht vollkommene Ruhe. Loches, 7. Mai. Bei der geſtrigen Deputirten- wahl wurde Wilſon gewählt. Bern, 7. Mai. Bei der Erſatzwahl für den Nationalrath wurde in der Stadt Bern Hirter (freiſinnig), gewählt. Paris, 7. Mäi. Wie verlautet, werde der Bi- ſchof von Viviers wegen ſeines Sendſchreibens betreffs der Verwaltung der Kirchengelder gleich dem Erzbiſchof Couille gemaßregelt werden. Paris, 7. Mai. Wie „Figaro“ meldet, ſei ein engliſches Schiff dabei ertappt worden, als es nach Bizerta Dynamit einzuſchmuggeln verſuchte. Die weitere Unterſuchung führte zur Entdeckung von 20 Dy- namitkiſten auf der gegenüber Bizerta gelegenen Inſel. Mähriſch-Oſtrau, 7. Mai. Heute ſtreiken in Mähren die Belegſchaften der Nordbahn-Schächte „Heinrich“ in Mähriſch-Oſtrau und „Franz“ in Prziwos, zuſammen 1000 Mann, welche den Acht- ſtundentag verlangen. Die Ruhe wurde bisher in in Mähren nicht geſtört. Klauſenburg, 7. Mai. Rumänen-Pro- ceß Heute früh ſind mit Bahn und zu Fuß noch beiläufig 1000 Rumänen hier eingetroffen. Als ſich die Angeklagten in den Gerichtsſaal begaben, wurden ſie von den ſpalierbildenden Rumänen mit ſtürmiſchen Setreasca-Rufen empfangen. Um 9 Uhr begann die Conſtituirung des Geſchwornengerichtes. Anweſend ſind die Angeklagten; Dr. Johann Ratiu, Advocat; Georg Popp, Grundbeſitzer; Dr. Ladislaus Lucaciu; Demeter Comſa, Profeſſor; Dr. Johann Daniel Barcianu; Septimin Albini, Journaliſt: Nicolaus Chriſtea, Con- ſiſtorialrath; Julius Coroian, Advocat; Patriciu Barbu, Advocat; Dr. Theodor Mihali, Dr. G. Tripon, Advocat; Aurel Suciu, Advocat; Michael Velics, Ad- vocat; Rubin Patiſia, Advocat; Dr. Stephan Fainor, biſchöflicher Vicar; Vaſil Ratiu; die Geiſtlichen Geroſin Domido und Johann Duma; Nicolaus Roman, Bank- beamter; Johann Munteanu, Grundbeſitzer, und der Advocat Dionys Roman. Berlin, 7. Mai. Die Ortſchaft Gatow ſteht in Flammen. Auf dieſe Nachricht begab ſich der Kaiſer mittelſt Extra-Dampfers dorhin und alarmirte die Spandauer Garniſon, ſowie die Berliner Feuer- wehr zur Hilfeleiſtung. Petersburg, 7. Mai. Der Reichsrath geneh- migte die Errichtung eines Cabotagehafens in Batum und wies hierfür 750.000 Rubel an. Der Hafen ſoll in 2—3 Jahen fertig ſein. München, 6. Mai. Herzogin Witwe Max Emanuel iſt an acutem Darmcatarrh erkrankt, zu welchem eine Beſorgniß erregende Herzſchwäche hinzu- getreten iſt. Verloſungen. 1860er Staatsloſc. Bei der am 1. Mai vorgenom- menen Prämienverloſung fiel der Haupttreffer mit 300.000 fl. auf S. 2503 Nr. 5, der zweite Treffer mit 50.000 fl. auf S. 2503 Nr. 11, der dritte Treffer mit 25.000 fl. auf S. 13177 Nr. 9; je 10.000 fl. gewannen S. 11697 Nr. 9 und S. 18984 Nr. 5; je 5000 fl. gewannen S. 1739 Nr. 17, S. 1971 Nr. 16, S. 2555 Nr. 2, S. 3654 Nr. 16, S. 6189 Nr. 4, S. 6278 Nr. 19, S. 9772 Nr. 4, S. 10384 Nr. 1, S. 11053 Nr. 7, S. 11626 Nr. 20, S. 14577 Nr. 6, S. 15586 Nr. 5, S. 15615 Nr. 7, S. 18798 Nr. 20 und S. 19942 Nr. 18; je 1000 fl. ge- wannen S. 91 Nr. 6, S. 159 Nr. 19, S. 1337 Nr. 9, S. 1935 Nr. 4, S. 2379 Nr. 13, S. 3412 Nr. 9, S. 6278 Nr. 18, S. 7067 Nr. 12, S. 7568 Nr. 3, S. 7683 Nr. 5, S. 8930 Nr. 11, 12 und 14, S. 9241 Nr. 6 und 15, S. 9516 Nr. 20, S. 9757 Nr. 17, S. 11121 Nr. 7, S. 11400 Nr. 11, S. 12189 Nr. 1, S. 12058 Nr. 18, S. 13177 Nr. 3, S. 13252 Nr. 8, S. 13958 Nr. 5, S. 14572 Nr. 5, S. 14716 Nr. 17, S. 15389 Nr. 13, S. 16106 Nr. 4, S. 17891 Nr. 19 und S. 19060 Nr. 6. Auf alle übrigen in den verloſten Serien enthaltenen, hier nicht beſonders aufgeführten Nummern entfällt der kleinſte Gewinn von je 600 fl. Briefkaſten. M. L. Nr. 9. Unſere eingeholten Informationen lauten dahin: G iſt jüdiſch-freimaueriſch — auch ſonſt nicht zu empfehlen. M. ſteht unter ſelber Leitung. Warum haben Sie nicht früher angefragt? — J. K. Sebr. Angefragte Firma hat kein Renomee, unbe- deutend, und — jüdiſch. — Nach Graz. Jetzt wollen wir wieder Frieden halten, und jeder in ſeiner Weiſe dem gemeinſamen Ziele zuſtreben: dem Siege unſerer heiligen Sache! — V. Beſtercze. Nein. Er iſt einer, der unartenloſen Schützlinge des Profeſſors Nothnagel. — G. S. Wird verwendet. Bitten um öftere Zu- ſchriften. Alle unſere Correſpondenten bitten wir dringendſt, das zu ihren Correſpondenzen benützte Papier nur auf einer Seite zu beſchreiben. Es iſt dies zur raſchen Herſtellung des Blattes unbedingtes Erfordernis. Anempfehlung. Verſicherungen aller Art bei der „Unio catho- lica“, Wien, Bäckerſtraße 14. Vertreter in der Provinz geſucht. Zur coulantesten Besorgung aller im Coursblatte notirten Effecten und Valuten bestens empfohlen Wechselstube des Bankhauses Schelhammer & Schattera, Wien, I., Kärnthnerstrasse Nr. 20.

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Zitationshilfe: Reichspost. Nr. 105, Wien, 08.05.1894, S. 7. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_reichspost105_1894/7>, abgerufen am 22.11.2024.