Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Freytags Ordinari Post-Zeitungen. Nr. 39, Danzig, 1698.

Bild:
<< vorherige Seite

länger als drey Wochen bleiben. Auff der nach der Süd-See
gedestinirten Esquadre/ welche sich nach der Rheede von Rochel
versamblet/ werden sich mehr als 100. junge Edelleute begeben/
und sich nicht so wol auff dieser langen Reise zu versuchen/ als
auch von dem Zustand selbigen Landes Nachricht zu bekommen.
Von der neuen Mattschappy/ welche eine Colonie auff der In-
sul Hispaniola auffrichten wollen/ sollen die Hn. von Holl/ Thre-
saurier der See-Sachen/ Sam. Bernard Magon/ Connestable
von St. Malo/ Menon/ Laudais/ Thome und Despoisses die für-
nehmsten Bewindhaber seyn/ und enthält die von König ihnen
gegebene Octroy in sich/ eine von der Cron dependirende Sou-
verainität/ gegen Erlegung einer geringen Erkentnis. Von
Straßburg hat man/ daß von den 21. Bogen der Rhein-Brücke
zu Breysach nur 13. erst abgebrochen/ und mit Abbrechung der
übrigen langsam fortgefahren werde. An der neuen Festung/
Breysach Le Roy genandt/ sollen 8. Bollwercke mit einem Horn-
werck nach der Seite von Collmar/ wie auch ein Communica-
tions-Werck mit dem Fort du Mortier/ und ein Graben rund
umb selbige gemacht werden; doch wird biß dato daran nicht ge-
arbeitet. Der Hertzog von Chaulne liegt in [e]usserster Schwach-
heit. Der König ist heute in das 60. Jahr seines Alters getre-
ten/ deßwegen nicht allein hier/ sondern auch zu Compiegne gros-
se Freude verspühret werden wird; Von Rom hat man/ daß
der Spanis. Ambassadeur zu Altamira gestorben sey.

Havre de Grace/ 3. Sept.

Allhier ist ein Kauff-Fahrer innerhalb 8. a 10. Tagen von
Cadix mit 300000. Stück von Achten/ so wohl in Specie als
Baaren/ behalten angelanget. Es lieget auff hiesiger Rheede
noch eines der Schiffe/ so nach der Süd-Küsten zu seegeln desti-
niert ist/ auff guten Wind wartende/ umb nach dem Rende-
vous-Platz vor Rochelle/ woselbsten die anderen Schiffe liegen/
abzugehen.

Londen/ vom 9. Sept.

Der Admiral Ailmer ist mit seiner Esquadre noch nicht nach
Cadix geseegelt. Man sagt/ daß er allein auff mehrere Schiffe/
welche in aller Eyl sollen verfertiget werden/ warte/ auch werden
in allen Seehaven unterschiedliche Schiffe/ ungewiß zu was für

einem

länger als drey Wochen bleiben. Auff der nach der Süd-See
gedestinirten Esquadre/ welche sich nach der Rheede von Rochel
versamblet/ werden sich mehr als 100. junge Edelleute begeben/
und sich nicht so wol auff dieser langen Reise zu versuchen/ als
auch von dem Zustand selbigen Landes Nachricht zu bekommen.
Von der neuen Mattschappy/ welche eine Colonie auff der In-
sul Hispaniola auffrichten wollen/ sollen die Hn. von Holl/ Thre-
saurier der See-Sachen/ Sam. Bernard Magon/ Connestable
von St. Malo/ Menon/ Laudais/ Thome und Despoisses die für-
nehmsten Bewindhaber seyn/ und enthält die von König ihnen
gegebene Octroy in sich/ eine von der Cron dependirende Sou-
verainität/ gegen Erlegung einer geringen Erkentnis. Von
Straßburg hat man/ daß von den 21. Bogen der Rhein-Brücke
zu Breysach nur 13. erst abgebrochen/ und mit Abbrechung der
übrigen langsam fortgefahren werde. An der neuen Festung/
Breysach Le Roy genandt/ sollen 8. Bollwercke mit einem Horn-
werck nach der Seite von Collmar/ wie auch ein Communica-
tions-Werck mit dem Fort du Mortier/ und ein Graben rund
umb selbige gemacht werden; doch wird biß dato daran nicht ge-
arbeitet. Der Hertzog von Chaulne liegt in [e]usserster Schwach-
heit. Der König ist heute in das 60. Jahr seines Alters getre-
ten/ deßwegen nicht allein hier/ sondern auch zu Compiegne gros-
se Freude verspühret werden wird; Von Rom hat man/ daß
der Spanis. Ambassadeur zu Altamira gestorben sey.

Havre de Grace/ 3. Sept.

Allhier ist ein Kauff-Fahrer innerhalb 8. a 10. Tagen von
Cadix mit 300000. Stück von Achten/ so wohl in Specie als
Baaren/ behalten angelanget. Es lieget auff hiesiger Rheede
noch eines der Schiffe/ so nach der Süd-Küsten zu seegeln desti-
niert ist/ auff guten Wind wartende/ umb nach dem Rende-
vous-Platz vor Rochelle/ woselbsten die anderen Schiffe liegen/
abzugehen.

Londen/ vom 9. Sept.

Der Admiral Ailmer ist mit seiner Esquadre noch nicht nach
Cadix geseegelt. Man sagt/ daß er allein auff mehrere Schiffe/
welche in aller Eyl sollen verfertiget werden/ warte/ auch werden
in allen Seehaven unterschiedliche Schiffe/ ungewiß zu was für

einem
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="jArticle" n="1">
        <p><pb facs="#f0004" n="[4]"/>
länger als drey Wochen bleiben. Auff der nach der Süd-See<lb/>
gedestinirten Esquadre/ welche sich nach der Rheede von Rochel<lb/>
versamblet/ werden sich mehr als 100. junge Edelleute begeben/<lb/>
und sich nicht so wol auff dieser langen Reise zu versuchen/ als<lb/>
auch von dem Zustand selbigen Landes Nachricht zu bekommen.<lb/>
Von der neuen Mattschappy/ welche eine Colonie auff der In-<lb/>
sul Hispaniola auffrichten wollen/ sollen die Hn. von Holl/ Thre-<lb/>
saurier der See-Sachen/ Sam. Bernard Magon/ Connestable<lb/>
von St. Malo/ Menon/ Laudais/ Thome und Despoisses die für-<lb/>
nehmsten Bewindhaber seyn/ und enthält die von König ihnen<lb/>
gegebene Octroy in sich/ eine von der Cron dependirende Sou-<lb/>
verainität/ gegen Erlegung einer geringen Erkentnis. Von<lb/>
Straßburg hat man/ daß von den 21. Bogen der Rhein-Brücke<lb/>
zu Breysach nur 13. erst abgebrochen/ und mit Abbrechung der<lb/>
übrigen langsam fortgefahren werde. An der neuen Festung/<lb/>
Breysach Le Roy genandt/ sollen 8. Bollwercke mit einem Horn-<lb/>
werck nach der Seite von Collmar/ wie auch ein Communica-<lb/>
tions-Werck mit dem Fort du Mortier/ und ein Graben rund<lb/>
umb selbige gemacht werden; doch wird biß dato daran nicht ge-<lb/>
arbeitet. Der Hertzog von Chaulne liegt in <supplied cert="low">e</supplied>usserster Schwach-<lb/>
heit. Der König ist heute in das 60. Jahr seines Alters getre-<lb/>
ten/ deßwegen nicht allein hier/ sondern auch zu Compiegne gros-<lb/>
se Freude verspühret werden wird; Von Rom hat man/ daß<lb/>
der Spanis. Ambassadeur zu Altamira gestorben sey.</p>
      </div><lb/>
      <div type="jArticle" n="1">
        <head>Havre de Grace/ 3. Sept.</head><lb/>
        <p>Allhier ist ein Kauff-Fahrer innerhalb 8. a 10. Tagen von<lb/>
Cadix mit 300000. Stück von Achten/ so wohl in Specie als<lb/>
Baaren/ behalten angelanget. Es lieget auff hiesiger Rheede<lb/>
noch eines der Schiffe/ so nach der Süd-Küsten zu seegeln desti-<lb/>
niert ist/ auff guten Wind wartende/ umb nach dem Rende-<lb/>
vous-Platz vor Rochelle/ woselbsten die anderen Schiffe liegen/<lb/>
abzugehen.</p>
      </div><lb/>
      <div type="jArticle" n="1">
        <head>Londen/ vom 9. Sept.</head><lb/>
        <p>Der Admiral Ailmer ist mit seiner Esquadre noch nicht nach<lb/>
Cadix geseegelt. Man sagt/ daß er allein auff mehrere Schiffe/<lb/>
welche in aller Eyl sollen verfertiget werden/ warte/ auch werden<lb/>
in allen Seehaven unterschiedliche Schiffe/ ungewiß zu was für<lb/>
<fw type="catch" place="bottom">einem</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[4]/0004] länger als drey Wochen bleiben. Auff der nach der Süd-See gedestinirten Esquadre/ welche sich nach der Rheede von Rochel versamblet/ werden sich mehr als 100. junge Edelleute begeben/ und sich nicht so wol auff dieser langen Reise zu versuchen/ als auch von dem Zustand selbigen Landes Nachricht zu bekommen. Von der neuen Mattschappy/ welche eine Colonie auff der In- sul Hispaniola auffrichten wollen/ sollen die Hn. von Holl/ Thre- saurier der See-Sachen/ Sam. Bernard Magon/ Connestable von St. Malo/ Menon/ Laudais/ Thome und Despoisses die für- nehmsten Bewindhaber seyn/ und enthält die von König ihnen gegebene Octroy in sich/ eine von der Cron dependirende Sou- verainität/ gegen Erlegung einer geringen Erkentnis. Von Straßburg hat man/ daß von den 21. Bogen der Rhein-Brücke zu Breysach nur 13. erst abgebrochen/ und mit Abbrechung der übrigen langsam fortgefahren werde. An der neuen Festung/ Breysach Le Roy genandt/ sollen 8. Bollwercke mit einem Horn- werck nach der Seite von Collmar/ wie auch ein Communica- tions-Werck mit dem Fort du Mortier/ und ein Graben rund umb selbige gemacht werden; doch wird biß dato daran nicht ge- arbeitet. Der Hertzog von Chaulne liegt in eusserster Schwach- heit. Der König ist heute in das 60. Jahr seines Alters getre- ten/ deßwegen nicht allein hier/ sondern auch zu Compiegne gros- se Freude verspühret werden wird; Von Rom hat man/ daß der Spanis. Ambassadeur zu Altamira gestorben sey. Havre de Grace/ 3. Sept. Allhier ist ein Kauff-Fahrer innerhalb 8. a 10. Tagen von Cadix mit 300000. Stück von Achten/ so wohl in Specie als Baaren/ behalten angelanget. Es lieget auff hiesiger Rheede noch eines der Schiffe/ so nach der Süd-Küsten zu seegeln desti- niert ist/ auff guten Wind wartende/ umb nach dem Rende- vous-Platz vor Rochelle/ woselbsten die anderen Schiffe liegen/ abzugehen. Londen/ vom 9. Sept. Der Admiral Ailmer ist mit seiner Esquadre noch nicht nach Cadix geseegelt. Man sagt/ daß er allein auff mehrere Schiffe/ welche in aller Eyl sollen verfertiget werden/ warte/ auch werden in allen Seehaven unterschiedliche Schiffe/ ungewiß zu was für einem

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Der Erscheinungsort Danzig und der Verlag Simon R… [mehr]

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Michel Lefèvre, Centre de Recherches et d'Etudes Germaniques, Université Paul Valéry Montpellier 3: Bereitstellung der Texttranskription. (2019-06-07T11:14:32Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2019-06-07T11:14:32Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: nur expandiert; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage; i/j in Fraktur: keine Angabe; I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert; Kolumnentitel: keine Angabe; Kustoden: gekennzeichnet; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: wie Vorlage; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: normalisiert; Zeilenumbrüche markiert: ja;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_postzeitungen0039_1698
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_postzeitungen0039_1698/4
Zitationshilfe: Freytags Ordinari Post-Zeitungen. Nr. 39, Danzig, 1698, S. [4]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_postzeitungen0039_1698/4>, abgerufen am 18.12.2024.