Freytags Ordinari Post-Zeitungen. Nr. 37b, Danzig, 1698.palen es nach deren Interesse zu lencken. Nachdeme der Hr. Aus der Schweitz vom 20. August. Weiln man wegen der [Refu]gierten Retour in Franckreich schlech- Wien/ vom 27. August. st. n. Wegen der Friedens-Tractaten mit der Ottomannischen Pforta ist ein Zu- diß
palen es nach deren Interesse zu lencken. Nachdeme der Hr. Aus der Schweitz vom 20. August. Weiln man wegen der [Refu]gierten Retour in Franckreich schlech- Wien/ vom 27. August. st. n. Wegen der Friedens-Tractaten mit der Ottomannischen Pforta ist ein Zu- diß
<TEI> <text> <body> <div type="jArticle" n="1"> <p><pb facs="#f0006" n="[6]"/> palen es nach deren Interesse zu lencken. Nachdeme der Hr.<lb/> Pensonarius Heinsius vom König zurück kommen/ hat derselbe bey<lb/> Ihro Hochmög. Audience gehabt/ und etwas Remarquables im<lb/> Nahmen Sr. Majest. proponiret/ hat auch mit einigen Deputirten<lb/> secrete Conferentien gehalten/ was es concerniret kan man nicht wis-<lb/> sen. Der Engelsche Ambassadeur befindet sich sehr kranck.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Aus der Schweitz vom 20. August.</head><lb/> <p>Weiln man wegen der <supplied cert="low">Refu</supplied>gierten Retour in Franckreich schlech-<lb/> te Hoffnung schöpffen kan/ hat man denen in den Reformirten Can-<lb/> tons sich Auffhaltenden anbefohlen/ drey Männer aus ihnen aus-<lb/> zuerwählen/ umb nacher Engelland/ Holland/ Brandenburg/ Hessen<lb/> und andere Reformirte Höfe und Stände zu verreisen/ umb all-<lb/> dar Gelegenheit sich niederzulassen und zu estabiliren zusuchen; Zu<lb/> welcher Reise man ihnen 360. fl. vorgeschossen hat; Weiln man de-<lb/> nen aus Piemont kommenden Platz machen muß.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Wien/ vom 27. August. st. n.</head><lb/> <p>Wegen der Friedens-Tractaten mit der Ottomannischen Pforta ist ein Zu-<lb/> sammenlauffe auffn 15. Septembris festgestelt/ und der Locus Congressus zwischen<lb/> Peterwaradein <gap reason="illegible"/> <supplied cert="low"> Carl</supplied> angesetzt/ und kommt zu besagten Tractaten als<lb/> Plenipot<gap reason="illegible"/> Reichs-Vice-Cantzler/ Herr Graf von Cannitz in Vorschlag/<lb/> worüber <gap reason="illegible"/> Woche die entliche Erklärung/ weil die Zeit kurtz ausbrechen<lb/> wird: Wie dann auch die 2. Friedens-Mediatores/ Milord Bajet und Collier<lb/> sich zu Belgrad den Frieden alleseits zu befördern bemühen/ und unangesehen der<lb/> Frantzösischen Ambassada Secretarius allen effort anwendet/ auf alle Weiß be-<lb/> sagten Frieden zu verschrencken/ so bleiben doch die Türcken beständig bey der ge-<lb/> fasten Resolution/ gegenwärtigen gefährlichen und kostbaren Krieg einmahl zu<lb/> schlüssen/ massen im wiedrigen eine Revolte ihrer sehr gepreßten Unterthanen/und<lb/> dermahlen auch die Käyserl. Armee der Türckischen weit überlegen wäre/ zu besor-<lb/> gen. Den 15. dieses hat sich die bey Jlock über auffgebrochene Armee zwischen<lb/> Gloßhan und Bogatsch postirt/ allwo zu gleich die Kundschaffter überbrachten/ daß<lb/> der Feind den 18. dito die Fregatten und Tscheicken von Belgrad nach Semendria<lb/> (wohin der Janitscharen Aga vor seine Person auch zum Groß-Vezier und seiner<lb/> Armee revertiret) nebst vielen Brücken-Schiffen zurück geschicket: Obwohl<lb/> nun der Feind vorgiebt/ daß es nur zu Schlagung einer Brücken über die Morava/<lb/> worüber die Tartarn paßiren sollen/ angesehen/ so hat man doch nähere Kundschafft<lb/> erhalten/ daß sie zu gedachtem Semendria eine Brück über die Dohnau geschla-<lb/> gen/ und alsdann sich gegen Siebenbürgen wenden dörfften/ zu welchem Ende<lb/> auch noch viel Requisita nachgeschickt worden sind. Bey Tigma in der Wallachey<lb/> auf denen Pohlnischen Gräntzen seynd 15000. Tartarn gestanden/ umb auf einen<lb/> Belagerungs-Fall der Vestung Caminiec/ in Conjunction der Wallachen und<lb/> Moldauer zu succurriren/ und besagte Vestung zu secundiren: Massen sie aber<lb/> <fw type="catch" place="bottom">diß</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [[6]/0006]
palen es nach deren Interesse zu lencken. Nachdeme der Hr.
Pensonarius Heinsius vom König zurück kommen/ hat derselbe bey
Ihro Hochmög. Audience gehabt/ und etwas Remarquables im
Nahmen Sr. Majest. proponiret/ hat auch mit einigen Deputirten
secrete Conferentien gehalten/ was es concerniret kan man nicht wis-
sen. Der Engelsche Ambassadeur befindet sich sehr kranck.
Aus der Schweitz vom 20. August.
Weiln man wegen der Refugierten Retour in Franckreich schlech-
te Hoffnung schöpffen kan/ hat man denen in den Reformirten Can-
tons sich Auffhaltenden anbefohlen/ drey Männer aus ihnen aus-
zuerwählen/ umb nacher Engelland/ Holland/ Brandenburg/ Hessen
und andere Reformirte Höfe und Stände zu verreisen/ umb all-
dar Gelegenheit sich niederzulassen und zu estabiliren zusuchen; Zu
welcher Reise man ihnen 360. fl. vorgeschossen hat; Weiln man de-
nen aus Piemont kommenden Platz machen muß.
Wien/ vom 27. August. st. n.
Wegen der Friedens-Tractaten mit der Ottomannischen Pforta ist ein Zu-
sammenlauffe auffn 15. Septembris festgestelt/ und der Locus Congressus zwischen
Peterwaradein _ Carl angesetzt/ und kommt zu besagten Tractaten als
Plenipot_ Reichs-Vice-Cantzler/ Herr Graf von Cannitz in Vorschlag/
worüber _ Woche die entliche Erklärung/ weil die Zeit kurtz ausbrechen
wird: Wie dann auch die 2. Friedens-Mediatores/ Milord Bajet und Collier
sich zu Belgrad den Frieden alleseits zu befördern bemühen/ und unangesehen der
Frantzösischen Ambassada Secretarius allen effort anwendet/ auf alle Weiß be-
sagten Frieden zu verschrencken/ so bleiben doch die Türcken beständig bey der ge-
fasten Resolution/ gegenwärtigen gefährlichen und kostbaren Krieg einmahl zu
schlüssen/ massen im wiedrigen eine Revolte ihrer sehr gepreßten Unterthanen/und
dermahlen auch die Käyserl. Armee der Türckischen weit überlegen wäre/ zu besor-
gen. Den 15. dieses hat sich die bey Jlock über auffgebrochene Armee zwischen
Gloßhan und Bogatsch postirt/ allwo zu gleich die Kundschaffter überbrachten/ daß
der Feind den 18. dito die Fregatten und Tscheicken von Belgrad nach Semendria
(wohin der Janitscharen Aga vor seine Person auch zum Groß-Vezier und seiner
Armee revertiret) nebst vielen Brücken-Schiffen zurück geschicket: Obwohl
nun der Feind vorgiebt/ daß es nur zu Schlagung einer Brücken über die Morava/
worüber die Tartarn paßiren sollen/ angesehen/ so hat man doch nähere Kundschafft
erhalten/ daß sie zu gedachtem Semendria eine Brück über die Dohnau geschla-
gen/ und alsdann sich gegen Siebenbürgen wenden dörfften/ zu welchem Ende
auch noch viel Requisita nachgeschickt worden sind. Bey Tigma in der Wallachey
auf denen Pohlnischen Gräntzen seynd 15000. Tartarn gestanden/ umb auf einen
Belagerungs-Fall der Vestung Caminiec/ in Conjunction der Wallachen und
Moldauer zu succurriren/ und besagte Vestung zu secundiren: Massen sie aber
diß
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Zitationshilfe: | Freytags Ordinari Post-Zeitungen. Nr. 37b, Danzig, 1698, S. [6]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_postzeitungen0037b_1698/6>, abgerufen am 16.07.2024. |