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Ordinari Postzeitung. Nr. 50, [s. l.], [1668].

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Durchl. von Sachsen Lauenburg künfftigen Montag erwartet/ so ist
den 24. diß der Herr Reichs Feldhr. von Staade (allwo bey dessen
Aufbruch 32. Stuck gelöset worden) nacher Boxtehut: Ingleichen
auch den 26. diß Herr Graf Court Christoph Königsmarck von gedach-
tem Staade nacher Heydelberg/ den Frieden mit Lothringen daselb-
sten zu beschleinigen aufgebrochen. Dantziger Brief bringen/ daß der
Fürst Bogislaus Radzivil den 15. hujus zu Warschau ankommen/ und
von den Hn. Landbothen herrlich gastirt worden/ hatte sich noch selbi-
gen Tags in der HN. Senatorn Stube eingefunden/ und als er nach
Gewohnheit post expetitam benevolam Attentationem zu reden an-
fangen wolte/ hatten Ihm die Masurn und andere also fort Contradi-
cirt
/ und kein Activität gestatten wollen/ ehe und bevor Er tanquam
extraneo Principi Minister
das Juramentum fidelitatis praestirt, mit
der Convocation hat es sich zum Schlus gemachet/ auch die Vota der
Hn. Senatorum Ihre Endschafft erreichet. Der Cron Feldhr. Sabi-
esky
hatte sich von der Statd Warschau zum höchsten laedirt befun-
den/ in deme Ihme wie er in Demmerung nach der Statt geeilet/ in
Meinung sein Nachtläger darinn zu nehmen/ die Burger aber aus
einiger gefaster Ombrage/ als wann er etwann vorhabens gewesen/
Ihnen bey solcher Gelegenheit eine Quarnison wieder auf zubürden/
die Thor vor der Nasen zugeschlossen/ weßwegen Er wider zuruck wei-
chen müssen/ Sonsten sollen alle Weywodschafften gegen den letzten
Februarii zur Election in Armis erscheinen.

Das Hoch-Fürstliche Beylager in Hanover/ worbey der Braut-
Wagen in 20000. und die darzu gehörige 6. Pferd/ über 3000. Reichsth.
gekostet/ ist in beyseyn deß Hertzogs von Wolffenbüttel und eines Land-
Graffen von Hessen Homburg/ gantz freudig/ ausser/ daß sich ein Koch/
umb 3. Uhr Nachmittag/ aus dem Schloß/ von einer grossen Höhe/ ins
Wasser gestürtzet/ worauf grosser Wind/ daß man das künstliche Feuer-
werck 2. Tag einstellen müssen/ erfolget und über 50. Pfund Silber Ge-
stohlen worden/ abgangen. So wird von denen annoch im Bremen stehenden
Völckern in 6000. Mann starck/ weiter niemand/ als welche mit Kindern zu
sehr beladen/ entlassen/ was man aber damit vorzunehmen gesinnet/ wird
so geheim/ daß auch nicht das Geringste darvon zuerfahren/ gehalten/ eini-
ge wollen zwar/ daß selbiger wegen der Polnischen Election, nach und nach
in Lieffland geführet werden sollen/ andere hingegen/ daß man Chur Pfaltz
damit zu assistirn willens/ so die Zeit geben wird. Und wird von Pariß
geschrieben/ daß daselbst abermals 80. neue Stuck/ welche nach den erober-
ten Plätzen in Niederland geführet werden sollen/ probiert worden. Son-
sten geben Englische Brieff/ daß selbiger König alle frembde Reformirte in
seinen Schutz zu nehmen resolvirt, welches Vorhaben durch gantz Engel-
land sehr gelobet wird.   

Franck-

Durchl. von Sachsen Lauenburg künfftigen Montag erwartet/ so ist
den 24. diß der Herr Reichs Feldhr. von Staade (allwo bey dessen
Aufbruch 32. Stuck gelöset worden) nacher Boxtehut: Ingleichen
auch den 26. diß Herr Graf Court Christoph Königsmarck von gedach-
tem Staade nacher Heydelberg/ den Frieden mit Lothringen daselb-
sten zu beschleinigen aufgebrochen. Dantziger Brief bringen/ daß der
Fürst Bogislaus Radzivil den 15. hujus zu Warschau ankommen/ und
von den Hn. Landbothen herrlich gastirt worden/ hatte sich noch selbi-
gen Tags in der HN. Senatorn Stube eingefunden/ und als er nach
Gewohnheit post expetitam benevolam Attentationem zu reden an-
fangen wolte/ hatten Ihm die Masurn und andere also fort Contradi-
cirt
/ und kein Activität gestatten wollen/ ehe und bevor Er tanquam
extraneo Principi Minister
das Juramentum fidelitatis præstirt, mit
der Convocation hat es sich zum Schlus gemachet/ auch die Vota der
Hn. Senatorum Ihre Endschafft erreichet. Der Cron Feldhr. Sabi-
esky
hatte sich von der Statd Warschau zum höchsten lædirt befun-
den/ in deme Ihme wie er in Demmerung nach der Statt geeilet/ in
Meinung sein Nachtläger darinn zu nehmen/ die Burger aber aus
einiger gefaster Ombrage/ als wann er etwann vorhabens gewesen/
Ihnen bey solcher Gelegenheit eine Quarnison wieder auf zubürden/
die Thor vor der Nasen zugeschlossen/ weßwegen Er wider zuruck wei-
chen müssen/ Sonsten sollen alle Weywodschafften gegen den letzten
Februarii zur Election in Armis erscheinen.

Das Hoch-Fürstliche Beylager in Hanover/ worbey der Braut-
Wagen in 20000. und die darzu gehörige 6. Pferd/ über 3000. Reichsth.
gekostet/ ist in beyseyn deß Hertzogs von Wolffenbüttel und eines Land-
Graffen von Hessen Homburg/ gantz freudig/ ausser/ daß sich ein Koch/
umb 3. Uhr Nachmittag/ aus dem Schloß/ von einer grossen Höhe/ ins
Wasser gestürtzet/ worauf grosser Wind/ daß man das künstliche Feuer-
werck 2. Tag einstellen müssen/ erfolget und über 50. Pfund Silber Ge-
stohlen worden/ abgangẽ. So wird von denen annoch im Bremen stehenden
Völckern in 6000. Mañ starck/ weiter niemand/ als welche mit Kindern zu
sehr beladen/ entlassen/ was man aber damit vorzunehmen gesinnet/ wird
so geheim/ daß auch nicht das Geringste darvon zuerfahren/ gehalten/ eini-
ge wollen zwar/ daß selbiger wegen der Polnischen Election, nach und nach
in Lieffland geführet werden sollen/ andere hingegen/ daß man Chur Pfaltz
damit zu assistirn willens/ so die Zeit geben wird. Und wird von Pariß
geschrieben/ daß daselbst abermals 80. neue Stuck/ welche nach den erober-
ten Plätzen in Niederland geführet werden sollen/ probiert worden. Son-
sten geben Englische Brieff/ daß selbiger König alle frembde Reformirte in
seinen Schutz zu nehmen resolvirt, welches Vorhaben durch gantz Engel-
land sehr gelobet wird.   

Franck-
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Zitationshilfe: Ordinari Postzeitung. Nr. 50, [s. l.], [1668], S. [3]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_postzeitung0050_1668/3>, abgerufen am 25.11.2024.