Ordinari Postzeitung. Nr. 44, [s. l.], [1668].gewissen Bericht/ daß der Obriste Gonder auf Homburg die aus hiesi- Aus Altzay/ de dato. Obwoln sich die Lothringer/ so zu Udemheim in diesem Amt ligen/ Hamburg vom 17. Octob. Allhier ist man des Pfaltzgraven Adolphs Johann Hochfürstl. aus
gewissen Bericht/ daß der Obriste Gonder auf Homburg die aus hiesi- Aus Altzay/ de dato. Obwoln sich die Lothringer/ so zu Udemheim in diesem Amt ligen/ Hamburg vom 17. Octob. Allhier ist man des Pfaltzgraven Adolphs Johann Hochfürstl. aus
<TEI> <text> <body> <div type="jArticle" n="1"> <p><pb facs="#f0003" n="[3]"/> gewissen Bericht/ daß der Obriste Gonder auf Homburg die aus hiesi-<lb/> chem Hertzogthum gefangene 2. Burger und 2. Bauren sehr hart hält/<lb/> und unter 100. Ducaten nicht loßlassen/ sondern getrohet hat/ wofern<lb/> das Geld innerhalb 3. Tagen nicht würde erlegt werden/ selbige im Ge-<lb/> fängnus/ worinnen sie/ sterben müssen/ zu werffen. Ebener gestal-<lb/> ten <hi rendition="#aq">tractirt</hi> er andere umbligende Unterthanen mehr.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Aus Altzay/ <hi rendition="#aq">de dato</hi>.</head><lb/> <p>Obwoln sich die Lothringer/ so zu Udemheim in diesem Amt ligen/<lb/> sehr inn- und zusammen halten/ so hat doch dieser Tagen der Pfältzische<lb/> Major Muthle verschiedene Lothringische Fouragier theils erlegt/ theils<lb/> gefänglich eingebracht. Sonsten haben gedachte Lothringer auf den<lb/> Thurn zu gedachten Udenheim 2. Glocken hinweg genommen/ auch fan-<lb/> gen sie die Pfältz. Bauren/ so sie nur bekommen können/ auf/ und zwin-<lb/> gen jedem 4. Reichsthaler zur <hi rendition="#aq">Rancon</hi> zuerlegen/ die jenige aber/ so sol-<lb/> ches zu geben nicht vermögene/ an den Schantzen/ die die Lothringer da-<lb/> elbsten machen/ zu arbeiten.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Hamburg vom 17. Octob.</head><lb/> <p>Allhier ist man des Pfaltzgraven Adolphs Johann Hochfürstl.<lb/> Durchl. nebst dero Frau Schwester verwittibten Landgräfin von Hessen/<lb/> welche aus Schweden auf der Ruckreiß begriffen/ ehester Tagen gewär-<lb/> tig. Und wird von Wißmar geschrieben/ daß man dasselbsten mit<lb/> Einschiffung Schwed. Völcker/ obwol die meisten/ weil der Wind sehr<lb/> dienlich/ bereits unter Seegel/ noch beschäfftiget/ theils werden nach<lb/> Straalsund/ andere aber in Schonen gehen/ deßgleichen seyn die in<lb/> Hertzogthum Brehmen ligend gebliebene Reuter zu Roß und Fuß/ nebst<lb/> der Königl. Leib <hi rendition="#aq">Quardi</hi> von 200. Pferden sich zum <hi rendition="#aq">March</hi> fertig zu<lb/> halten/ beordert/ wie verlaut/ sollen selbige/ wegen des Pohl. wesens/ nach<lb/> Lüffland geführet worden. Und befindet sich der Feldhr. <hi rendition="#aq">Wrangel</hi><lb/> annoch allhier. So ist an der Börse der traurige Bericht eingelauf-<lb/> fen/ daß die Türck. Seerauber unser <hi rendition="#aq">Flotta</hi> von 22. Schiffen samt den<lb/><hi rendition="#aq">Convoiren</hi> weggenommen haben sollen/ weil es aber nur eine Seezei-<lb/> tung/ und deßwegen keine Brieff aus Portugal nach Spannia gekom-<lb/> men/ hat man noch Hoffnung/ das es nicht so böß gemeint seye. Und<lb/> gehet die Rede/ daß sich ihre Königl. M. in Dennem. eylends von Cop-<lb/> penhagen nacher Hollstein erhoben/ und zu Glückstatt stündlich erwar-<lb/> tet werde. Und ist man in Schweden mit Spania und den HHrn.<lb/> Staaden wegen langen Verzugs der <hi rendition="#aq">Subsidien</hi> Gelder nicht wohl zu-<lb/> friden/ und da solche nicht bald erfolgen/ dörffte man Schwed. seits wol<lb/> andere Gelegenheit zuergreiffen trachten. Sonsten melden Brüßler<lb/> Brieff daß der Graff <hi rendition="#aq">Bimentelli</hi> und <hi rendition="#aq">Baron de Bergeck</hi> mit <hi rendition="#aq">Commissi-<lb/> onen,</hi> die in Franckr. noch habende <hi rendition="#aq">Differentien,</hi> güttlich beyzulegen/<lb/> <fw place="bottom" type="catch">aus</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [[3]/0003]
gewissen Bericht/ daß der Obriste Gonder auf Homburg die aus hiesi-
chem Hertzogthum gefangene 2. Burger und 2. Bauren sehr hart hält/
und unter 100. Ducaten nicht loßlassen/ sondern getrohet hat/ wofern
das Geld innerhalb 3. Tagen nicht würde erlegt werden/ selbige im Ge-
fängnus/ worinnen sie/ sterben müssen/ zu werffen. Ebener gestal-
ten tractirt er andere umbligende Unterthanen mehr.
Aus Altzay/ de dato.
Obwoln sich die Lothringer/ so zu Udemheim in diesem Amt ligen/
sehr inn- und zusammen halten/ so hat doch dieser Tagen der Pfältzische
Major Muthle verschiedene Lothringische Fouragier theils erlegt/ theils
gefänglich eingebracht. Sonsten haben gedachte Lothringer auf den
Thurn zu gedachten Udenheim 2. Glocken hinweg genommen/ auch fan-
gen sie die Pfältz. Bauren/ so sie nur bekommen können/ auf/ und zwin-
gen jedem 4. Reichsthaler zur Rancon zuerlegen/ die jenige aber/ so sol-
ches zu geben nicht vermögene/ an den Schantzen/ die die Lothringer da-
elbsten machen/ zu arbeiten.
Hamburg vom 17. Octob.
Allhier ist man des Pfaltzgraven Adolphs Johann Hochfürstl.
Durchl. nebst dero Frau Schwester verwittibten Landgräfin von Hessen/
welche aus Schweden auf der Ruckreiß begriffen/ ehester Tagen gewär-
tig. Und wird von Wißmar geschrieben/ daß man dasselbsten mit
Einschiffung Schwed. Völcker/ obwol die meisten/ weil der Wind sehr
dienlich/ bereits unter Seegel/ noch beschäfftiget/ theils werden nach
Straalsund/ andere aber in Schonen gehen/ deßgleichen seyn die in
Hertzogthum Brehmen ligend gebliebene Reuter zu Roß und Fuß/ nebst
der Königl. Leib Quardi von 200. Pferden sich zum March fertig zu
halten/ beordert/ wie verlaut/ sollen selbige/ wegen des Pohl. wesens/ nach
Lüffland geführet worden. Und befindet sich der Feldhr. Wrangel
annoch allhier. So ist an der Börse der traurige Bericht eingelauf-
fen/ daß die Türck. Seerauber unser Flotta von 22. Schiffen samt den
Convoiren weggenommen haben sollen/ weil es aber nur eine Seezei-
tung/ und deßwegen keine Brieff aus Portugal nach Spannia gekom-
men/ hat man noch Hoffnung/ das es nicht so böß gemeint seye. Und
gehet die Rede/ daß sich ihre Königl. M. in Dennem. eylends von Cop-
penhagen nacher Hollstein erhoben/ und zu Glückstatt stündlich erwar-
tet werde. Und ist man in Schweden mit Spania und den HHrn.
Staaden wegen langen Verzugs der Subsidien Gelder nicht wohl zu-
friden/ und da solche nicht bald erfolgen/ dörffte man Schwed. seits wol
andere Gelegenheit zuergreiffen trachten. Sonsten melden Brüßler
Brieff daß der Graff Bimentelli und Baron de Bergeck mit Commissi-
onen, die in Franckr. noch habende Differentien, güttlich beyzulegen/
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Zitationshilfe: | Ordinari Postzeitung. Nr. 44, [s. l.], [1668], S. [3]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_postzeitung0044_1668/3>, abgerufen am 07.07.2024. |